Niger und die USA haben den Abzug der US-Truppen bis zum 15. September vereinbart

Die beiden Seiten vereinbarten außerdem, die Zusammenarbeit in Bereichen von gemeinsamem Interesse fortzusetzen, heißt es in dem gemeinsamen Kommuniqué

Vertreter des nigrischen und des amerikanischen Verteidigungsministeriums haben sich darauf geeinigt, den Abzug des US-Kontingents aus Niger bis zum 15. September abzuschließen. Die Vereinbarung wurde nach dem Besuch einer US-Militärdelegation in Niamey getroffen, heißt es in dem gemeinsamen Kommuniqué.

Das Ergebnis der Verhandlungen

„Eine Delegation des nigrischen Verteidigungsministeriums unter der Leitung des Generalstabschefs der Armee, Oberst Mamane Sani Kiaou, und eine Delegation des US-Verteidigungsministeriums unter der Leitung des stellvertretenden Staatssekretärs für Sondereinsätze und Konflikte niedriger Intensität, Christopher Meier, und des Direktors für die Entwicklung der Streitkräfte des Generalstabs, Luftwaffengeneral Dagvin Anderson, sind übereingekommen, dass der bereits begonnene Abzug der US-Streitkräfte aus Niger bis spätestens 15. September 2024 abgeschlossen sein soll“, heißt es in dem gemeinsamen Kommuniqué. „Die beiden Seiten haben vereinbart, die Zusammenarbeit in Bereichen von gemeinsamem Interesse fortzusetzen“.

Zuvor hatte die stellvertretende US-Außenministerin für afrikanische Angelegenheiten, Molly Fee, bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus bestätigt, dass die USA bereits mit der nigrischen Regierung den Abschluss des Abzugs der US-Truppen aus Niger besprechen.

Aufgaben des US-Kontingents in Niger

Vor dem Staatsstreich, mit dem der Kommandeur der Präsidentengarde, Abdourahmane Tchiani, den nigrischen Präsidenten Mohamed Bazoum stürzte, leisteten die US-Truppen Ausbildungs- und Aufklärungsarbeit für die nigrischen Truppen. Nach dem Staatsstreich beschränkten sich die Aktivitäten auf Maßnahmen, die zur Gewährleistung der Sicherheit der US-Streitkräfte erforderlich waren. Wie Politico berichtete, beschloss das Pentagon, innerhalb einiger Monate alle Truppen aus Niger in andere Länder der Region zu verlegen.

Im März kündigte Niger ein Militärabkommen mit den USA, in dessen Rahmen eine US-Drohnenbasis im Norden von Niger eingerichtet worden war. Die nigrische Regierung wies darauf hin, dass das Abkommen aufgezwungen worden sei und nicht im Interesse der Bevölkerung liege. Ende 2023 befanden sich rund 1.100 US-Militärs in Niger, die meisten von ihnen auf dem Luftwaffenstützpunkt bei Agadez.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

2 Antworten

  1. Man kann also sogar die Amis irgendwie loswerden. Das ist eine wertvolle Erkenntnis und treibt evtl. weltweit die Preise für solche Stützpunkte.

    Gemeinsame Interessen gibt es immer, darüber kann man in jedes Papier etwas schreiben. Ist doch schön, man muss bei so einer Aktion also auch nicht gleich den Krieg erklären. Und wenn eins der ärmsten Länder der Welt so etwas schafft…

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