Financial Times: Großbritannien denkt wegen des Haushaltslochs über Kürzungen der Verteidigungsausgaben nach

Die Zeitung zitiert Quellen, wonach das Verteidigungsministerium Unternehmen der Rüstungsindustrie angesichts der schwierigen Finanzlage des Landes aufgefordert hat, einen Bericht über mögliche Wege zur Reduzierung des Budgets vorzulegen.

LONDON, 8. August./ Das britische Verteidigungsministerium erwägt die Möglichkeit, die Militärausgaben zu kürzen, da die Regierung ein Loch im Haushalt entdeckt hat, berichtet die Financial Times unter Berufung auf Quellen.

Demnach hat das Verteidigungsministerium des Königreichs die Rüstungsunternehmen aufgrund der schwierigen Finanzlage des Landes gebeten, einen Bericht über mögliche Wege zur Kürzung des Budgets vorzulegen. In dem Artikel wurde darauf hingewiesen, dass eine solche Entscheidung zu einer Verzögerung bei der Umsetzung einiger militärischer Verträge führen könnte.

Am 29. Juli erklärte die britische Finanzministerin Rachel Reeves vor dem Unterhaus, dass die Labour-Regierung gezwungen sei, die Ausgaben für nationale Großprojekte zu kürzen, da die vorherige Regierung der Konservativen Partei ungedeckte finanzielle Verpflichtungen eingegangen sei. Sie sagte, eine unabhängige Prüfung habe ergeben, dass der Haushalt der von Rishi Sunak geführten Regierung Ausgaben in Höhe von 22 Milliarden Pfund (28,3 Milliarden Dollar) enthalte, die finanziell nicht gedeckt seien.

Reeves wies darauf hin, dass die Labour-Regierung daher gezwungen sei, in den nächsten zwei Jahren 13,5 Milliarden Pfund (17,4 Milliarden Dollar) an öffentlichen Ausgaben zu kürzen. Zugleich betonte die Ministerin, dass London seine früheren Zusagen zur Unterstützung der Ukraine nicht aufgeben werde.

Zuvor hatte der britische Verteidigungsminister John Healey erklärt, er befürworte eine Erhöhung der Militärausgaben auf 2,5 Prozent des BIP (derzeit sind es etwa 2,3 Prozent des BIP). Dabei gab er nicht an, bis zu welchem Jahr London dieses Ziel erreichen wolle.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Na, ob da wirklich die Rüstungsrausgaben gesenkt werden, wenn eine Erhöhung auf 2,5% des BIP geplant ist? Das muss man erst einmal fertig bringen, die Ausgaben zu senken, wenn man sie zu erhöhen beabsichtigt.
    Und die Aussage, dass man öffentliche Ausgaben senken will, sagt alles, wo gespart wird: bei den Ärmsten, der Gesundheit und Bildung.

  2. DAFÜR!
    Norwegische Kriegsschiffe beabsichtigen, sich der britischen Marine im Indopazifik anzuschließen.
    Ist wohl für die Briten billiger!
    Mal schauen ob die britischen U Boote durch die weißrussischen russischen Softwar nicht in der Wüste landen! ?

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