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„Dopingexperte“ Seppelt von der ARD musste Unterlassungserklärung unterzeichnen

Im August berichtete der selbsternannte "Dopingexperte" Hajo Seppelt von der ARD in der Sendung Sportschau über einen angeblichen Korruptionsskandal beim Fechtsport. Natürlich war wieder Russland schuld. Nun musste Seppelt eine Unterlassungserklärung unterzeichnen, weil seine Geschichte unwahr ist.

Diese Meldung ist schon einige Tage alt. Ich habe mit einem Artikel darüber abgewartet, weil ich sehen wollte, ob und wie die deutschen Mainstream-Medien darüber berichten. Erwartungsgemäß haben sie nicht darüber berichtet, dass eine weitere anti-russische Horrorgeschichte der ARD sich als Lüge erwiesen hat.

Der amerikanische Skandal

Während der Pariser Olympiade machte ein Skandal im Säbelfechten Schlagzeilen. Der Ursprung waren Streitereien im amerikanischen Fechtverband und im Mai berichtete die New York Times über Suspendierungen von Schiedsrichtern, weil zwei US-Säbelfechter behaupteten, Videos würden Zweifel an der Unparteilichkeit der Schiedsrichter belegen.

Hajo Seppelt, der seine Berufung darin sieht, Russland im Sport aller Todsünden zu beschuldigen und dafür von ARD offenbar gut bezahlt wird, bastelte auf Basis dieser US-amerikanischen Geschichte eine Doku über einen angeblichen Korruptionsskandal, an dem natürlich wieder ein Russe die Schuld tragen sollte. Dazu ließ Seppelt den ehemaligen Fecht-Schiedsrichter Marcus Schulz zu Wort kommen und das Machwerk wurde am 4. August in der ARD-Sportschau gezeigt. Marcus Schulz sprach dabei über den langjährigen Präsidenten des Internationalen Fechtverbands (FIE), Alischer Usmanow, der in seinen Jahren an der Spitze des Fechtverbandes ein System der Schiedsrichterbestechung installiert haben soll, so Marcus Schulz.

Die Geschichte machte Schlagzeilen und befeuerte die anti-russische Propaganda im Westen.

Usmanow wehrt sich erfolgreich

Doch Usmanow ist keiner, der sich so etwas gefallen lässt und daher verklagte er Seppelt wegen dessen im Grunde frei erfundener „Doku“, die nur auf ungeprüften und unbelegten Aussagen basierte. Hinzu kommt, dass der Name Usmanow in dem Skandal, um den es in den USA ging und den Seppelt als Aufhänger für seine Märchenstunden genutzt hat, gar nicht genannt wurde. Usmanow damit in Verbindung zu bringen, war Seppelts Erfindung, um der ARD mal wieder eine anti-russische „Investigativrecherche“ liefern zu können.

Schon im Oktober hat das Landgericht Hamburg der ARD die Aussagen aus der „Sportschau“ untersagt und inzwischen hat Hajo Seppelt auch persönlich eine entsprechende Unterlassungserklärung unterzeichnet, wie die Berliner Zeitung als praktisch einziges deutsches Medium in einem sehr lesenswerten Artikel berichtet hat.

In Russland wurde die Meldung bestätigt. Die russische Nachrichtenagentur TASS zitierte einen Sprecher von Usmanow:

„Seppelt hat eine persönliche Erklärung über die Einstellung der illegalen Handlungen gegen Usmanow unterzeichnet. Mit diesem Dokument bestätigte Seppelt seine Weigerung, die falschen Behauptungen zu verbreiten, die er im August 2024 in seinem Bericht in der ARD aufstellte, und brachte seine Bereitschaft zum Ausdruck, im Falle einer Verletzung seiner Verpflichtungen die Verantwortung zu übernehmen.“

Die TASS zitierte auch den deutschen Anwalt Joachim Steinhöfel, der Usmanow vor Gericht vertreten hat:

„Die Verlogenheit der Unterstellungen von Herrn Seppelt in der ARD-Sendung war so offensichtlich, dass dieser Journalist und sein Sender am Ende die einzig richtige Entscheidung getroffen haben: Der Sender hat die einstweilige Verfügung anerkannt und Seppelt hat eine Unterlassungserklärung unterschrieben. Jemand, der keine Beweise für seine Verleumdungen erbringen kann, hat keine andere Wahl, als zuzugeben, dass sein Ziel niemals ehrlicher und informierter Journalismus war. Vielmehr ging es ihm nur darum, den Internationalen Fechtverband, seinen Präsidenten Alischer Usmanow und alle Vertreter dieser Sportart zu diskreditieren.“

Die deutschen Medien verschweigen die Lüge der ARD

Der Artikel der Berliner Zeitung ist vom 6. November, die TASS-Meldung ist vom 11. November. Aber unter Suchbegriffen wie „Seppelt“ oder ähnlichem habe ich bei Google keine Meldungen deutscher Mainstream-Medien über die aufgeflogene anti-russische Propaganda-Lüge von Seppelt, für die die ARD ihn bezahlt hat, gefunden. Und auch im deutschen Wikipedia-Artikel über Hajo Seppelt findet sich darüber nichts. Wikipedia stellt den von der ARD bezahlten Lügner weiterhin als investigativen Journalisten da, der angebliche Dopingskandale aufgedeckt haben soll.

Aber es gibt immer noch Menschen, die glauben, die westlichen Medien wären frei und unabhängig.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

3 Antworten

  1. Wie läuft das ab:
    Wer eine Lüge erzählt, diese gut verpackt, glaubhaft rüberbringt, kann sich gewiss sein,dass sie geglaubt wird. Und stellt sie sich dann als Lüge heraus zu an der nichts stimmt, kann man beim behaupten, selber belogen worden zu sein, und kann dann weiter Lügen verbreiten, sie gut verpacken, glaubhaft rüberbringen.
    Doch irgendwann kommt das Lügengebilde zum Einsturz und des Kaisers schönsten Kleider stellen sich als Nichts heraus und alle lachen über die überführten Betrüger. Naja, im Falle des Kaisers war wohl das Lachen über sie wohl eher der Guillotine gewichen.
    Der Lügenkrug geht solange zum Lügenbrunnen, bis er bricht.

  2. Danke für den Bericht und bei einem Hajo Seppelt wundert mich gar nichts mehr.
    Dieser Herr ist alles mögliche, aber garantiert kein Journalist und schon gar nicht ein Investigativjournalist, sieht man ja auch daran, dass seine Artikel immer die gleichen Opfer haben, obwohl gerade beim Doping ganz andere Nationen führend sind in der Welt, z.B. USA oder die afrikanischen Läufernationen

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