"Überraschend"?

Der Spiegel meldet, die deutsche Wirtschaft sei im zweiten Quartal „überraschend“ geschrumpft

Nachdem Deutschland im letzten Jahr bereits in der Rezession war, sieht es für 2024 nicht besser aus. Der Spiegel meldet, die deutsche Wirtschaft sei im zweiten Quartal "überraschend" geschrumpft und auch die weiteren Aussichten seien düster. Nur was ist daran überraschend?

Deutschland war 2023 in der Rezession, denn die Wirtschaftsleistung ist 2023 um 0,2 Prozent geschrumpft. Deutsche Medien klammern sich bei den Wirtschaftszahlen an jeden Strohhalm, weshalb das leichte Wachstum der deutschen Wirtschaft von 0,2 Prozent im ersten Quartal 2024 von vielen deutschen Medien schon als Trendwende verkauft wurde.

Aber natürlich gab es keine Trendwende, denn die hausgemachten Probleme der deutschen Wirtschaft sind ungelöst. Die dank der anti-russischen Politik explodierten Energiepreise machen die Industrieproduktion in vielen Branchen der deutschen Wirtschaft unrentabel. In Deutschland läuft eine Deindustrialisierung, denn viele Firmen gehen entweder pleite oder verlagern ihre Produktion ins Ausland, vor allem in die USA, die bei den Energiepreisen mit saftigen Subventionen locken.

Hinzu kommt die vollkommen irrsinnige Wirtschaftspolitik der Bundesregierung unter Federführung von Kinderbuchautor Habeck, der aus unverständlichen Gründen den Wirtschaftsminister spielen darf, während Deutschland durch die schwerste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit geht. Seine Politik befeuert die Preissteigerungen von Energie und baut weitere bürokratische Hürden auf.

Dass die Bundesregierung es wichtiger findet, zweistellige Milliardenbeträge in der Ukraine zu versenken und für Rüstung auszugeben, anstatt beispielsweise gegen den Wohnraummangel vorzugehen, führt dazu, dass die wichtige Baubranche in Deutschland am Boden liegt. Die Liste der hausgemachten Probleme ist ellenlang.

Dass die Lage eine Folge der unsinnigen Politik der Bundesregierung ist, kann man auch daran sehen, dass Deutschland unter den Industrienationen das Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum ist. Andere westliche Länder, die auch unter der schädlichen anti-russischen Politik leiden, machen nicht so viele Fehler, wie die Bundesregierung, denn der Spiegel meldet in seiner Eilmeldung mit der Überschrift „Deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal überraschend geschrumpft“, dass Länder wie Frankreich oder Spanien immerhin noch ein geringes Wirtschaftswachstum haben.

Man fragt sich jedoch, was genau der Spiegel daran, dass die Wirtschaft in Deutschland auch weiterhin schrumpft, „überraschend“ findet. Angesichts der irren Politik der Bundesregierung und der EU ist daran gar nichts überraschend, überraschend war eher, dass es im ersten Quartal ein leichtes Plus gegeben hat.

Und auch die weiteren Aussichten sind bescheiden, wie der Spiegel schreibt:

„Die Aussichten für einen Aufschwung in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte sind derzeit eingetrübt. So sank der Ifo-Geschäftsklimaindex – der als wichtigster Frühindikator für Europas größte Volkswirtschaft gilt – im Juli bereits den dritten Monat in Folge. Für das dritte Quartal erwartet das Ifo kaum Besserung. »Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise fest«, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Konjunkturumfragen, zu den aktuellen Zahlen.“

Dann schreibt der Spiegel noch, dass die Bundesregierung für 2024 insgesamt mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent rechnet. Nur, wie das angesichts der Lage und der trüben Aussichten zustande kommen soll, hinterfragt der Spiegel nicht.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

53 Antworten

    1. Nur für die dummen Gläubigen Spiel Leser ist es auch überraschend wenn er schreiben sollte der 3. Welt-Krieg ist im vollem gange Deutschland hat ihn ausgelöst…
      Was für Schwachköpfe

  1. Im Spiegel scheinen wohl so einige Koryphäen vom Schlage eines René Pfister herumzuirrlichtern.
    Es ist aber zu vermuten, daß dahinter, ganz nach Deutscher Manier, System steckt.
    Stell dich doof und dir geht’s gut, scheint ein bewährtes Mittel zu sein, daß immer wieder
    gern genommen wird.

  2. Ein wunderbarer Indikator ist der Gesamt-Primärenergieverbrauch: der ist von 2o22 auf 2023 um etwa 8% gesunken.
    Und erzähle mir bitte keiner, das sei Energieeinsparung: die „wirkliche“ Industrieleistung (Stahl, Aluminium, Chemie, Halbleiter usw.) sinkt offenbar rapide und wird in den Statistiken mit „Erfolgen im Dienstleistungsektor“ übertüncht.
    Seit dem Höchststand von 1990 ist der Primär-Energieverbrauch übrigens um 25% zurückgegangen….

    Auch ein sehr guter Indikator: der Verbrauch von Diesel: der ist 2022/2023 um 4% gesunken, obwohl immer weniger Frachtanteil per Bahn unterwegs ist und stattdessen auf LKW umgeschichtet wird: also muss die Gütermenge, die umgeschlagen wurde, noch stärker geschrumpft sein als 4%! (beim Flottenverbrauch LKW bewegt sich nicht viel)
    Kurzum: wie damit die „Kriegstüchtigkeit“ hergestellt werden soll, das erscheint mir rätselhaft: Panzer aus Recycling-Holz? Granaten aus Altpapier?

    1. Aus dem Grundsatzprogramm der Grünen: „Exporte von Waffen und Rüstungsgütern an Diktatoren, menschenverachtende Regime und in Kriegsgebiete verbieten sich.“

      Das ist ein ganz ausgeklügelter Plan. Wenn die Rüstungsindustrie nur mehr Granaten aus Altpapier produziert, können die keine Waffen mehr in Kriegsgebiete exportieren. Damit dieser Plan funktioniert, müssen sie ihn geheim halten und so tun, als hätten sie ihre alten Ideale verraten.

      Hast du einen besseren Plan?

    2. @Meusche Hustensaft:
      Dazu Kinderbuchautor Habeck: die Industrie muß dann tätig werden wenn Wind und/oder Sonne genug Strom erzeugen! Der Mann ist eine totale, gehirnlose Fehlkonstruktion!

      1. Absolut nicht ! Der macht nur das, was man ihm vom WEF/Bilderberg/ WHO/UN/Atlantikbrücke und B.und M.Gates-Stiftung als Aufgabe zuweist.
        Er hat doch versprochen „Führend zu Dienen“. Da hilft nur Cheauchescus oder Gaddafis Ende als Beispiel.

  3. Ich bin auch total überrascht. Wie konnte das nur passieren? Das muss am Wetter liegen oder an der Gottgewollten Klimaerwärmung. Mit Politik und deren Korruptheit hat das jedenfalls nix zu tun.😉

  4. 0,2%? shadowstats.com berechnet die Inflation in den USA stur nach den Regeln von 1980.

    Ergebnis: Consumer Inflation 12% statt offiziell 4,5%. Statt offiziell 5% Wirtschaftswachstum schrumpft die US Wirtschaft um 1%.

    Falls das Statistische Bundesamt ihre Regeln genau so zurecht biegt, dürfte unsere Wirtschaft um 6% geschrumpft sein.

  5. Die Preise werden im gesamten Westen seit vielen Jahren „hedonisch“ berechnet. Dabei wird ein Zugewinn etwa an Leistung mit den Preisen verrechnet. Kostet etwa ein PC im einen Jahr 1000 Euro, und ein paar Jahre später ebenfalls 1000, geht er dennoch nicht mit diesem Preis in die Rechnung ein, sondern bspw. nur mit 500, wenn sich seine Rechenleistung in derselben Zeit verdoppelt hat.

    Selbstbetrug der „Wirtschaftswissenschaftler“.

    1. Die Inflation wird „hedonisch“ und mit weiteren Tricks, die zu erklären hier zu kompliziert würde, statistisch verringert. Damit stimmt auch die Inflationsbereinigung beim Wirtschaftswachtum nicht mehr. Das heißt, wir bräuchten ein Wirtschaftswachstum von statistisch einigen Prozent, um real wenigstens Nullwachstum zu haben.

      Und das „hedonische“ Prinzip wird auf alles und jedes angewendet, nicht nur auf Computer, die tatsächlich relativ billiger geworden sind. Neuartige Produkte gelten generell als wertvoller, auch wenn die „Verbesserung“ einfach Schnickschnack ist, den man nicht braucht, der die Bedienung komplizierter macht und der dafür sorgt, daß es schneller kaputt geht.

      1. Eigentlich „brauchen“ wir das Wachstum gar nicht. Das Wachstum wird vom System Kapitalismus benötigt, weil es darauf beruht, daß mit jedem Wirtschaftszyklus die Geldmenge vergrößert werden muß.

        Wenn ich in diesem Jahr 50 Brote esse, werde ich satt und mein Bäcker verkauft Brot im Wert von X. Im nächsten Jahr benötige ich aber auch nur 50 Brote, um wiederum satt zu werden. Mein Bäcker müßte mir aber eigentlich 55 Brote zum selben Preis verkaufen, um weiter existieren zu können. Und ein Jahr darauf 62, und so weiter.

        Weil ich soviel Brot gar nicht fressen kann, erhöht der Bäcker einfach den Preis. Ich esse weiterhin 50 Brote, bezahle aber jedes Jahr mehr Geld. „Nominell“ haben wir damit „Wachstum“, real nicht. Problematisch wird es, wenn ich mr das teurere Brot irgendwann nicht mehr leisten kann, weil mein Lohnwachstum hinter dem Preiswachstum zurückbleibt. Und das ist eigentlich immer so.

        1. @Ole_Bienkopp Danke für Ihre ökonomischen Hinweise. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Deutschland in 2020 5 (fünf) mal soviel Industrieprodukte hergestellt hat, als es seinem Anteil an der Weltbevölkerung entspricht. Vor allen ist es die NETTO Produktion; also ohne irgendwelche ausländischen Komponenten, die manche Länder dann einfach nur zusammenschrauben. Und dann – fälschlicherweise – mit einem hohen Brutto, in der Statistik auftreten.
          Westliche Industrieprodukte – besonders Werkzeugmaschinen – sind laut russischer Ingenieure und russischer Volkswirten nicht mit dem unbrauchbaren Dreck aus Indien, China und Türkei vergleichbar. Diese Fachleute um den russischen Top Ökonom und damaligen Putin Berater Dr. Glasiew sind schon lange darüber entsetzt, dass die drei genannten Länder Russland wie ein Weihnachtsgans ausplündern, und dadurch viel teurer als die westlichen High Tec Produkte sind.

  6. evt.sollte man es umdrehen und sagen, wie viele firmen, betriebe, geschäfte ob groß oder klein es überhaupt noch in täuschland gibt, müssen ja doch noch ne ganze menge sein wo her kommen sonst die enormen mengen an steuergelder die großzügig verteilt werden?

    1. Ich habe den Artikel in der „Berliner“ gelesen.Gefällt mir.Und ich hätte nie gedacht,das mir mal eine Idee gefallen würde,die von dieser kriminellen Vereinigung „Correktiv“ kommt.

    2. @NeoPazi

      Ist mir auch schon positiv aufgefallen, hoffen wir, dass die »Berliner Zeitung« der erste Domino-Stein unter den Massen-Medien ist, die sich der Gleichschaltung widersetzen.

  7. Diese und andere Bellizisten fahren die Wirtschaft vor die Wand, gentherapieren ihre Soldaten gegen eine relativ harmlose Corona-Grippe, und spalten das Volk weiterhin mit anderem Schabernack. Dazu ist ihr Bildungssystem am Popo, und (bis auf einige der Gäste) die Kriegstauglichkeit eher woke zu sein.

    Wenn es keine Bellizisten wären, wäre ich traurig über die Zustände, aber dank ihrer „Kompetenzen“ sind sie m.E. nicht wirklich fähig andere Völker, bis auf die in der 3. Welt, mit Krieg zu überziehen, finde ich das gar nicht mal so schlecht.

  8. Der Spiegel ist in meinen Augen die Bild-Zeitung für jenes überwiegend westdeutsche „Bildungsbürgertum“,das sich natürlich für viel intelligenter hält als die Bild-Zeitungs-Leser.Dabei sind sie sogar dümmer!Nach meiner Erfahrung wissen die meisten Bild-Leser das sie journalistischen Abfall lesen-die Spiegel-Leser nicht.Der Spiegel ist das Kampfblatt derjenigen,die verzweifelt an ihre alten Lebenslügen festhalten wollen-bis auch bei denen eines gar nicht allzu fernen Tages die Realität die Tür eintritt.

    1. Spätestens seit Ende der der 1970er hieß der SPIEGEL „die Bildzeitung für Abiturienten / Intellektuelle. Lustig war, wenn normal gebildete , den Spiegel immer so aus der Aktentasche oder Einkaufstüte herausgucken ließen oder in der S-Bah so taten als ob sie ihn tatsächlich lesen können.
      Noch lustiger war, wenn der Spiegel gefühlt ein Dutzend Seiten mit Bildern über ein Thema wie Gesundheit oder Gewerkschaften brachte und praktisch mit NULL Inhalt glänzte.

  9. wie konnte man das ahnen, nach nordstream und wirtschaftsklau unseres großen verbündeten … übrigens steigenden reallohnverlust haben wir seit dem wirtschaftswunder und dies ist wohl der grund für kinderlosigkeit und mangelnde möglichkeiten, hausbesitzer zu werden für den normalbürger … nichtmal in 30 jahren, nichtmal mit 0 zins …

    ich hoffe nur, das der krieg durch inkompetenz und dummheit der berliner regierungsversager nicht geführt werden kann, den unser verbündeter so gerne auf unsere kosten hätte …

    1. Das wunderte mich schon ab 1980, wo reihenweise grosse Industriebetriebe Massenentlassungen vornahmen und dazu noch das Zechensterben in aller Munde war.
      Vor allem wo damals wie heute galt, dass verlorene Industriearbeitsplätze nochmal dieselbe Anzahl Arbeitsplätze in Zulieferern und auch Dienstleistungen vernichtet.
      Nah ja, im Ruhrgebiet, Köln, Düsseldorf, Wuppertal mussten auch sehr viele Kneipen, inhabergeführte Bäckereien, Metzgereien … dann auch schließen.

  10. Absolut nicht ! Der macht nur das, was man ihm vom WEF/Bilderberg/ WHO/UN/Atlantikbrücke und B.und M.Gates-Stiftung als Aufgabe zuweist.
    Er hat doch versprochen „Führend zu Dienen“. Da hilft nur Cheauchescus oder Gaddafis Ende als Beispiel.

  11. Das ZDF verbreitet den Unsinn mit „überraschend“ auch. Nur, um im nächsten Satz diverse Ursachen (Bauflaute, stark abgesunkene Investitionen der Unternehmen etc.) zu benennen. Man weiß also, daß es schlecht läuft, ist aber dennoch „überrascht“?
    Was kommt als nächstes? Ein Aufreger darüber, daß man im Regen naß wird?

  12. Die haben was begriffen – allerdings zu spät:

    „…
    Offener Brief von französischen Experten: Wir wollen Industrialisierung wie in Russland!

    👁 15,4Tsd. 15:41 – 28/Jul/24 [Улучшенный аккаунт] Granderator
    [Россия]
    Аватар пользователя Granderator

    Ein interessanter Sammelbrief (siehe Unterzeichner*) wurde am Morgen des 25. Juli in der Zeitung Le Figaro veröffentlicht.

    Mitglieder des Prometheus-Konzerns lehnten die Investitionen von Microsoft und Amazon in den Bau von Rechenzentren in Frankreich vehement ab.

    „Wir werden unser Land nicht reindustrialisieren, indem wir es mit Rechenzentren und Lagerhäusern überziehen.“

    Nach dem letzten „Choose France“-Gipfel – obwohl es scheint, dass in der Welt des Jahres 2024 die „Wahl Frankreichs“ obsolet ist – wurden überraschende Investitionen angekündigt.

    Unter ihnen verdienen zwei Projekte besondere Aufmerksamkeit von Elysian Communications: Microsoft, das plant, 4 Milliarden Euro in den Bau von Rechenzentren („Data Centers“) zu investieren; Logistikriese Amazon, der 1,2 Milliarden Euro in Cloud-Dienste und Paketzustelllogistik investieren will.

    Wir müssen uns jedoch darüber im Klaren sein: Wir industrialisieren das Land nicht, indem wir Lager schaffen, egal ob sie Daten oder Lebensmittel lagern. Das ist keine Branche.

    Von Industrie zu sprechen heißt, ob wir wollen oder nicht, von materieller Produktion zu sprechen.

    In diesem Jahrhundert, in dem sich alles entmaterialisiert, mag das Gerede von materieller Produktion manchen anachronistisch erscheinen. Dennoch dürfen wir nie die Realität aus den Augen verlieren: Wir sind materielle Wesen mit ebenso materiellen Bedürfnissen.

    Unabhängig von der Entwicklung „virtueller“ Dienstleistungen und Güter bleibt die Tatsache bestehen, dass wir uns von Materie ernähren und in materiellen Häusern leben.

    Selbst die „virtuellsten“ Dienste benötigen Hardware-Unterstützung. Ein Arzt ist nichts ohne Medikamente, ohne Laborreagenzien, ohne Diagnosegeräte. Das Internet würde ohne die Infrastruktur von Kabeln, Glasfasern, Computern und anderen elektronischen Geräten nicht existieren, ganz zu schweigen von den Kraftwerken und Stromnetzen, die für ihre Stromversorgung benötigt werden.

    „Das Fundament der Macht“

    Die Musik, die Sie hören, mag eine „immaterielle“ Datei sein, aber ohne ein Mobiltelefon, einen Computer, einen Lautsprecher oder Kopfhörer könnten Sie nichts hören.

    Das ist der Grund, warum auch im 21. Jahrhundert die materielle Produktion, d.h. das, was Rohstoffe in Waren verwandelt, die Grundlage der Macht bleibt. Denn Materie ist die Grundlage allen wirtschaftlichen Handelns, und ohne diese Grundlage bricht alles andere zusammen.

    Einige Menschen begannen dies während der Pandemie zu verstehen, als wir feststellten, dass unsere europäischen Volkswirtschaften, die reich an Dienstleistungen, aber arm an materieller Produktion sind, in Schwierigkeiten waren, nicht nur in Bezug auf die Versorgung mit Masken oder Wirkstoffen für einige Medikamente, sondern auch für andere Produkte, auch so banale wie Speiseöl.

    Es wäre ratsam, auf die strategischste Produktion abzuzielen, d.h. auf die Produktion von Investitionsgütern, die für die Produktion selbst notwendig sind.

    Das ist es, was es ermöglicht zu verstehen, wie Russland sich wirtschaftlich mit einem BIP halten kann, das mit dem Deutschlands vergleichbar ist, in einem Umfeld, in dem ein kostspieliger Krieg tobt und umfangreiche Sanktionen des Westens in Kraft sind.

    Eine Situation, der kein europäisches Land, nicht einmal Deutschland, standhalten konnte.

    Die Erklärung dafür ist, dass die russische Wirtschaft immer noch viel stärker auf die Industrieproduktion ausgerichtet ist als die westlichen Volkswirtschaften, die immer noch mehr als ein Drittel des russischen BIP ausmacht, verglichen mit 27 % in Deutschland und 17 % in Frankreich.

    Diese Schlußfolgerung wird noch dramatischer, wenn man sich die Situation der Grundstoffindustrien insgesamt ansieht.

    Gewinnen Sie die Kontrolle über die Materialproduktion zurück

    Denn im Gegensatz zu dem, was der neoliberale Minister damals sagte, ist die Produktion von Stahl oder Süßigkeiten nicht dasselbe.

    Ganz einfach, weil Stahl die Herstellung von Maschinen zur Herstellung von Süßwaren ermöglicht und nicht umgekehrt.

    Wir haben dies deutlich im verdeckten Konflikt zwischen China und den Vereinigten Staaten gesehen. Jeder, der elektronische Chips in Serie produziert, trägt ein gewisses Gewicht. Aber wer auch immer die Maschinen herstellt, die diese Chips herstellen, hat noch mehr Gewicht in der Welt.

    Wir werden unser Land nicht reindustrialisieren, wir werden die „industrielle Souveränität“ nicht wiederherstellen, indem wir es mit Rechenzentren und Lagerhäusern überdecken.

    Reindustrialisierung bedeutet, die Kontrolle über die materielle Produktion zurückzugewinnen.

    Und da es illusorisch ist, sich vorzustellen, dass ein Land wie Frankreich alles innerhalb seiner Grenzen produzieren kann, wäre es ratsam, sich auf die strategischsten Industrien zu konzentrieren, mit anderen Worten, auf die Produktion von Investitionsgütern, die für die Produktion selbst notwendig sind: Werkzeugmaschinen, Turbinen, Transportgeräte, Elektronik, Spezialstähle, Grundchemikalien.

    Dies erfordert eine wirklich industriefreundliche Politik, und das ist, keine Beleidigung für unseren Präsidenten, nicht dasselbe wie wirtschaftsfreundlich.

    Gezielter Protektionismus

    Das bedeutet, in die Erhaltung und Entwicklung unserer nationalen Vermögenswerte zu investieren.

    In unserer Infrastruktur, die trotz der Erosion der Zeit und der Schläge, die ihr durch die fehlgeleitete europäische Politik zugefügt wurden, ein wichtiger Anziehungsfaktor bleibt.

    In unserem System der technischen Ausbildung soll die Industrie mit den Ingenieuren, Technikern und Arbeitern versorgt werden, die sie braucht, und um der antiindustriellen Voreingenommenheit der nationalen Bildung und der öffentlichen Kommunikation im weiteren Sinne ein Ende zu setzen.

    Schließlich setzt sie eine Regulierung, insbesondere eine Umweltregulierung, voraus, die die besonderen Beschränkungen der industriellen Tätigkeit berücksichtigt und ihr aus rein ideologischen Gründen keine Beschränkungen auferlegt, die nicht durch ein schwerwiegendes öffentliches Interesse gerechtfertigt sind.

    Aber das wird nicht ausreichen.

    Echte Reindustrialisierung beinhaltet eine Form des Protektionismus, die auf strategische Industrien abzielt und Unternehmen daran hindert, Standortentscheidungen ausschließlich auf der Grundlage von Kosten- und Kostenüberlegungen zu treffen, ein Parameter, der sie unweigerlich dazu zwingt, in Gebiete zu ziehen, in denen die Lohn- oder Steuerkosten niedriger sind und die Vorschriften zum Schutz der Arbeitnehmer oder der Umwelt weniger streng und umfassend sind.

    Steuerung des industriellen Schutzes

    Wir sollten nicht zögern, Protektionismus mit verschiedenen Instrumenten – Kreditpolitik, Geldpolitik, Schutz der öffentlichen Märkte, Informationskampagnen, staatliche Beihilfen – anzuwenden, wie es andere, wirtschaftlich weiter entwickelte Mächte tun.

    Seien wir ehrlich: Einen „freien und unverfälschten Markt“ gibt es nur in den Köpfen der Brüsseler Fanatiker.

    In anderen Ländern sind sich Joseph Biden oder Xi Jinping voll und ganz darauf einig, den freien Markt den strategischen Interessen ihrer Länder unterzuordnen, und zögern nicht, staatliche Hilfen zu leisten oder Regierungsaufträge zu behalten, wenn es um sie geht.

    Der Krieg in der Ukraine und die Pandemie haben dieses Thema wieder in den Vordergrund gerückt: Die Fähigkeit, autonome Entscheidungen zu treffen, ist eng mit der Kontrolle der industriellen Produktion verbunden.

    Ein Frankreich, das nicht in der Lage ist, Aspirin, Masken, Granaten, Drohnen oder Werkzeugmaschinen zu produzieren, wird vollständig von den Entscheidungen anderer abhängen.

    Und selbst tausend „Rechenzentren“ werden daran nichts ändern.

    *Unterzeichner:

    Philippe Charlèse, Energieexperte am Institut Sapiens,
    Jean de Kervasdouet, Mitglied der Französischen Akademie für Technik,
    Marc Fontecave, Professor am Collège de France,
    Loïc Le Floche-Prigent, ehemaliger CEO von Elf Aquitain und MPS aus Frankreich,
    Pierre Levy, Chefredakteur des Magazins „Ruptures“,
    Jean Pelin, Mitglied des Nationalen Komitees für Energie und Chemie,
    Alain Vaudry, Journalist.
    …“

    [https://aftershock.news/?q=node/1404562]

    1. „Das Land [Frankreich] ist nicht mehr wirklich souverän, weil es weder über seine Geldpolitik noch über seine Handelspolitik entscheiden kann … wegen der EU-Verträge. Entscheidende Dinge wie die Währungs- oder Handelspolitik werden in Brüssel entschieden, da hat die französische Regierung nichts zu sagen. Deshalb sind die Wahlen in Frankreich, wie gesagt, eine Komödie. … die französische Politik wird weiterhin von den finanziellen Zwängen Brüssels bestimmt. … Der Euro wurde erfunden, um aus den Franzosen Deutsche zu machen.“

      Berliner Zeitung, Interview: Raphael Schmeller, 21.07.2024
      Emmanuel Todd: „Deutschland entscheidet, ob in der Ukraine Frieden einkehrt“
      https://archive.ph/NIHKU

      Es sind nicht nur die „Brüsseler Fanatiker“, es sind die Strukturen der EU, das Fehlen eigener Zollgrenzen, eigener Währung und der Möglichkeit, eigene Regeln zu bestimmen. Wenn Frankreich weiter existieren will, bleibt nur ein Austritt aus der EU. Ohne „Europa“ wird es nicht mehr sein als das Schwellenland, das es faktisch nun einmal ist, aber viele Schwellenländer haben immerhin Aufbau und wachsenden Wohlstand, und Frankreich sinkt bei Fortsetzung seines derzeitigen Modells nur immer weiter ab.

        1. Das ist der Titel als Quellenangabe, davon ab geht es ja um die ökonomischen Probleme Frankreichs. Aber dazu: Wenn Deutschland aus dem Krieg aussteigen würde, könnte die anderen ihn nicht lange weiterführen. Das gilt genauso für die USA, wenn Trump aussteigt, ist es vorbei.

    2. …ich nehme nur die Stahlproduktion weltweit…
      …China 1.019 Mio Tonnen…
      …EU gesamt = 126 Mio t. …davon die brd = 35,4 Mio. t…
      …Frankreich 10 Mio. t…
      ….USA = 80 Mio. t….
      Russland = 75,8 Mio. t…
      ….also, sollten die Franzosen ihre Stahlwerke in Lothringen usw. wieder aufmachen ??
      …..WIE will Macron seine „Grande Armee“ aufrüsten, OHNE Stahl ??..
      …für die brd – Kolonie, ist es ähnlich !!..😎

  13. Als ehmaliger CEO weiss ich, es ist viel dramatischer. Jeder Unernehmenseigner verlangt sehr deutlich Effektivitaetsgewinne / Rationalisierungen je Jahr. 3 Prozent bis 12 Prozent sind nicht ungewoehnlich. Zumeist werden solche Rationalisierungsvorgaben dann auch in Personalverlusten realisiert. Das heisst, was nicht durch Volumenzuwachs aufgefangen wird, wird dann durch Personalabbau realisiert.

    Weiss das jemand aus der Regierung …

  14. Die Bundesregierung ist überaus erfolgreich mit ihrer Politik. Baerbock ist vom WEF zum Young Global Leader nominiert worden. Das ist keine saurer Gurke, das ist eine Auszeichnung. Die machen alles richtig. Great reset. Wir denken, der kommt irgendwie morgen oder übermorgen. Der ist längst da.
    Das ist kein Witz. Vernünftig wird die Arbeit nur, wenn man berücksichtigt, daß fast der ganze Regierungs-Stab für den WEF und die Bilderberger arbeitet. Bilderberger und WEF ist wohl auch dasselbe.
    Wir gehen mit der naiven Ansicht an die Wirtschaft, die Parteien machten Fehler. Oder seien unwissend.

    „Geht’s noch? Mit dem neuen Entlastungspaket sparen Reiche viermal mehr Steuern als Arme“ Berliner Zeitung vor 2 Tagen.
    Die Berliner Zeitung steht nun nicht im Verdacht, eine alternative Journaille zu sein.

  15. „Überraschend“, der ist gut. Was hamma gelacht. Kein Wunder, daß ernsthafte Kabarettisten reihenweise das Handtuch werfen und warfen. Von der umzingelnden Wirklichkeit wäre selbst der selige Dieter Hildebrandt oder Wolfgang Neuss waffenlos….

  16. Ein bisschen erinnert mich dieses „überraschend geschrumpft“ an die Lageberichte des OKW-als „überraschend“ der Winter an der Ostfront Einzug hielt und die deutschen Soldaten massenhaft erfroren.Wie konnte man auch wissen das in Russland im Dezember keine Temperaturen herrschen wie an der Riviera?Wie kann ein Habeck wissen das eine Industrienation Energie benötigt- und zwar verlässliche und bezahlbare Energie?Aber heh-was solls!Unsere Industrie schrumpft nicht!Sie hat nur aufgehört zu wachsen!

  17. Diese zwei Versallen des US-Imperiums deindustrialisieren Deutschland im Auftrag ihres Hegemons. Die deutsche Industrie ist die Grundlage der wirtschaftlichen Stärke und des Sozialstaates. Was denken eigentlich die Wähler solcher Versallen, was mit ihrer wirtschaftlichen Zukunft passiert, wenn der Großteil der deutschen Industrie sich verdrückt hat. Wir finanzieren den Sozialstaat und Rüstung von Schulden für alle Zeiten?

  18. Das, fatale ist, das es an die Substanz von Auto, Chemie und Maschinenbau geht, so ZF Friedrichshafen.

    Der chinesische SAIC will 2026 billige Feststoffbatterien produzieren, dh ca 1.5 Jahre. Ca 4/2025 sind die Chinesen bei 100% Elektro bei Neuzulassungen.

    Man koennte billige Energie mit Solar und Wind haben, wenn man die Lücken mit Gas füllt – nur braucht man dafuer Gaskraftwerke und billiges Gas.

    Äthiopien jetzt Verbrenner Verbot, bei 2ct/kwh und 15 khw/100 km kosten 100 km 0,3 € und 1000 km. 3€. Das teuerste sind die Reifen, alle 30.000 km rund 200 € Reifen und 100 € Strom.

    „Wie spannend ein Stromausfall sein kann“ Maerchenonkel Robert, Kleine Helden.

    „Karusseltueren, die Kaffeemaschinen antreiben“ Maerchentante Andrea, Zwoelf beste Weltuntergange.

    Moegest du in spannenden Zeiten leben – Chinesische Verwuenschung.

    „Ich glaube an das Pferd, das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.» Kaiser Wilhelm II.

    Hehe! Muhaha!

Schreibe einen Kommentar