Blinken kritisiert Friedenspläne für die Ukraine, die auf Deeskalation setzen

Nach der Version des US-Außenministers würde die Erfüllung solcher Vorschläge angeblich „potenzielle Aggressoren in der ganzen Welt ermutigen“

UNO, 25. September./ US-Außenminister Anthony Blinken hat die von anderen Ländern vorgelegten Vorschläge für eine Friedensregelung in der Ukraine kritisiert, die alle Konfliktparteien zur Deeskalation auffordern.

„Andere Länder haben ihre eigenen Vorschläge vorgelegt. Einige von ihnen erwähnen die UN-Charta und ihre Bestimmungen nicht, machen keinen Unterschied zwischen dem Aggressor und demjenigen, der angegriffen wird, und fordern alle Parteien zur Deeskalation auf“, sagte der US-Außenminister auf einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur Ukraine.

Nach Blinkens Version ist die Erfüllung solcher Vorschläge für Russland von Vorteil, aber nicht für die Ukraine, und würde angeblich „potenzielle Aggressoren in der ganzen Welt ermutigen“. „Die Geschichte lehrt uns, dass ein Frieden ohne Prinzipien ein Prolog zu neuen Konflikten, neuem Leid und größerer Instabilität ist“, argumentierte der US-Außenminister.

Blinken gab nicht an, auf welche Länder er sich bezog. Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva sagte bei der allgemeinen politischen Diskussion auf der 79. Tagung der UN-Generalversammlung, dass der von seinem Land und China entwickelte Sechs-Punkte-Plan zur Lösung des Konflikts in der Ukraine beitragen werde.

Im Mai wurde nach Konsultationen zwischen dem chinesischen Außenminister Wang Yi und dem Sondergesandten des brasilianischen Präsidenten Celso Amorim eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Darin heißt es, dass Dialog und Verhandlungen der einzige Weg sind, um die Krise in der Ukraine zu lösen. China und Brasilien schlugen außerdem vor, „zu einem geeigneten Zeitpunkt“ eine internationale Friedenskonferenz abzuhalten, an der alle Parteien gleichberechtigt teilnehmen und alle Friedenspläne diskutiert werden sollten.

Die ukrainische Regierung hat wiederholt Friedens- und Vermittlungsinitiativen von Drittländern abgelehnt und erklärt, sie würde ausschließlich die sogenannte Friedensformel des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selensky fördern. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor auf dem Östlichen Wirtschaftsforum erklärt, Russland habe sich nie geweigert, über die Ukraine zu verhandeln, allerdings nicht auf der Grundlage „kurzlebiger Forderungen“, sondern auf der Grundlage der in Istanbul vereinbarten Parameter.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

18 Antworten

  1. Teilzitat aus Artikel
    „Einige von ihnen erwähnen die UN-Charta und ihre Bestimmungen nicht, machen keinen Unterschied zwischen dem Aggressor und demjenigen, der angegriffen wird, und fordern alle Parteien zur Deeskalation auf“, sagte der US-Außenminister auf einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur Ukraine.“

    Mich interessiert wie der ‚UN-Sicherheitsrat‘ auf dieses komödienreife Gejammer reagiert hat.
    Gar nicht?
    Oder per Entgegnung, dass die USA allein sich das Recht nahmen und nehmen, gegen die UN-Charta zu verstoßen?

    Was für eine gemeingefährliche Posse und die Weltgemeinschaft sieht zu.
    Auch ich.
    Lese, kommentiere.
    ‚Auf der Straße‘ war ich schon lange nicht mehr.

    1. Es hat sich doch schon sehr viel mehr in der Welt bewegt, als sich an der Rede dieses Aussenministers zeigt.

      Vor gar nicht allzulanger Zeit standen die Leader der Staaten selbst vorne am Welt-Pult, nachdem ihr Chef gesprochen hatte und zeigten einfach nur dem Rest der Welt, dass sie selbst mit ihrem Staat eben der beste Arschkriecher-Staat ist, der den Befehlen des Chefs bedingungslos folgt.

      Und Heute…. ?

      …Steht die Nase da und weint sich die Wörter aus dem Bauch.

      Ob die Russen das nun wollen oder nicht, die müssen nun ganz einfach die Kapitulation des Angriffs-Paktes NATO durch die Worte des Selensky durchsetzen. Nicht mehr, aber auch nicht einen Federstich weniger.

  2. „Die Geschichte lehrt uns, dass ein Frieden ohne Prinzipien ein Prolog zu neuen Konflikten, neuem Leid und größerer Instabilität ist“, argumentierte der US-Außenminister.

    Da der Idiot wohl nicht das Verhalten der eigenen faschistischen Regierung meint, deren Geschichte er hier eigentlich beschreibt, scheint der zur Taube umgestylte Falke keine sonderlich gute Verkleidung zu sein.

  3. Der Beitrag der Amihure Baerbock hat wieder mal offenbart, wie tief sie im Arsch der US-Mörderbande steckt! Obwohl viele der Lügen, die sie ständig wiederholt, längst widerlegt sind, plappert sie immer wieder das Gleiche. Da sie ständig die Scheiße der US-Verbrecher einsaugt, kann aus ihrem Kopf auch nur Scheiße rauskommen!

  4. Nach Blinkens Version ist die Erfüllung solcher Vorschläge für Russland von Vorteil, aber nicht für die Ukraine, und würde angeblich „potenzielle Aggressoren in der ganzen Welt ermutigen“.

    Nein, sowas aber auch! Die Vorschläge sind nicht für den Verlierer von Vorteil sein – gibt’s doch gar nicht!

    Heißt dies, dass die USA sich aus Syrien zurückziehen und Afghanistan, dem Irak und Libyen Kriegsentschädigungen leisten? Oder wie steht es da mit den Golanhöhen oder dem Westjordanland? Wie mit der Anerkennung von Wahlergebnissen? Da nimmt es dieser US-Kriegsgitarrist wohl nicht so genau.

    Die Lösung für die Ukraine wäre doch einfach! Eine Art Kapitulation (welche es ja ohne Kriegserklärung nicht gibt) und dann mal das ukrainische Volk selbst entscheiden lassen! Oder meint der Gitarrist mit „Ukraine“ doch nur sich selbst und ein paar Reiche in den USA… und ggf. noch den abhängigen Scheinpräsidenten vor Ort?

  5. Es wird Zeit, einen ordentlichen Friedensplan vorzulegen, der auch auf Blinkens Kritikpunkte eingeht:

    „Einige von ihnen erwähnen die UN-Charta und ihre Bestimmungen nicht, machen keinen Unterschied zwischen dem Aggressor und demjenigen, der angegriffen wird, und fordern alle Parteien zur Deeskalation auf“

    Richtig — ein funktionierender Plan muss einen Unterschied zwischen dem Aggressor (den Terroristen, die 2014 die legitime Regierung der Ukraine gestürzt und die faschistischen Kriegstreiber eingesetzt haben) und demjenigen, der angegriffen wird (der Zivilbevölkerung im Donbas) machen.

    Mein Friedensplan: Die Ukraine wird zur Deeskalation aufgefordert, die US-, EU- und UK-reGIERungen werden zu Kriegsverbrechern erklärt und vor Gericht gestellt, der einzige Gewinner dieses Kriegs (die US-Rüstungsindustrie) muss für alle Schäden aufkommen, und ihre Handlanger in der Ukraine werden der russischen Justiz übergeben.

  6. Der Antony kritisiert so dies und das und die Annalena hält eine schwungvolle Rede
    vor der UN. Ein wirklich gutes Team die beiden.

    New York: Baerbock attackiert in Rede vor UN-Sicherheitsrat russische Delegation (Video)

    Außenministerin Baerbock attackierte verbal in New York bei ihrer Rede vor dem Sicherheitsrat die russische Delegation. In der „emotional“ vorgetragenen Rede baute sie ihre Argumentation zur Unterstützung der Ukraine rein am Beispiel durch Russland „entführter Kinder“ auf.

    https://freedert.online/inland/220377-baerbock-putin-kann-sich-hinter/

      1. Vielen Dank, hatte ich schon danach gesucht.

        Wäre jemand so nett kurz zusammenzufassen was Nebensja gesagt hat?

        Ansonsten Selensky, charmant wie immer. Erstmal lügt er, wie üblich unter dem Pack, dass Russland zum Treffen in der Schweiz eingeladen gewesen wäre.

        Siehe hier (mit zwei Begründungen, ich denke die Quelle ist save, da O-Ton):
        https://www.srf.ch/news/schweiz/interview-mit-viola-amherd-warum-hat-man-russland-nicht-eingeladen-frau-bundespraesidentin

        Dann will er Russland zum Frieden zwingen und eine weitere Konferenz abhalten, wie wir ja alle bereits wissen. Es ist logisch anzunehmen, dass Russland dort ebenfalls nicht anwesend sein wird. Weil der kleine Volodimir dann aus Protest seinen Clown nicht frühstücken wird.

        Und dann natürlich Annalena, sie strahlt eine Textsicherheit aus, wie eine 15-Jährige im Schüleraustauschprogramm, die nicht so gut in Englisch ist. Gedenk der aktuellen Bullshit-Bingo Sprachregelung im „Garten“, durfte natürlich auch der Spruch vom „gerechten und dauerhaften Frieden“ nicht fehlen. Ich hätte gedacht, so etwas würde man immer anstreben. Dieses Konzept scheint im Westen aber gänzlich unbekannt und daher so neu zu sein, dass jetzt alle explizit diese Floskel benutzen müssen.

        Faszinierend ist aber auch wie sie sich so explizit auf angebliche Kriegsverbrechen stürzt. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie geil sie anfangs noch auf diesen Krieg war und wie sie sich ihn zu eigen machte. Jetzt hat sie ihn, ihren Krieg. Er ist nur leider nicht wie in den Kinderbüchern, die sie offensichtlich konsumiert, tragisch.

        Und auch bei ihr darf natürlich die Standardlüge der Gartenbewohner von bösen Russland nicht fehlen, das nie zu Friedenskonferenzen erscheint. So weit, so erbärmlich wie immer.

        1. Nebensja: „Wenn es keinen anderen Weg zum Frieden gibt, wird die Sonderoperation fortgesetzt“ (Video)

          Moskau wird die militärische Sonderoperation in der Ukraine fortsetzen, wenn der Westen keine friedlichen Lösungen zulässt, sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja in einer Rede auf der Sitzung des UN-Sicherheitsrates am Dienstag in New York.

          https://freedert.online/kurzclips/video/220416-nebensja-wenn-es-keinen-anderen/

          1. Danke, du bist ein Schatz.
            Ich muss mir angewöhnen auf die böse Seite zu gehen. Bin das nicht gewohnt, da man das sinnleere Gestammel westlicher Politiker in den Medien nie komplett zeigt. Bzw. erst nach ein paar Tagen auf der Ministeriumsseite, wenn Gras drüber gewachsen ist.

            Nebensja hat die Realität also aus meiner Sicht gut dargestellt und kompakt vorgetragen. Die Feindmedien meinen Drohungen herausgehört zu haben, wie immer.

            Das ist doch interessant. Annalena meint mit einem ganz anderen abseitigen Thema einen Punkt gemacht zu haben, weil Nebensja darauf nicht eingegangen ist, der vorher sprach. Und sonst überhaupt nichts, außer noch mehr Geschwafel. Er ist also ein schlauer Mann, wenn er rechtzeitig den Raum verlässt. Würde ich auch so machen.

            Wer will sich schon verlogenes Geheule antun?

  7. Dazu eine kurze Definition:
    Alle Formen des Faschismus weisen antikommunistische und nationalistische Einstellungen, sowie eine militante und autoritäre Bewegung meistens unter einer charismatischen Führungspersönlichkeit auf (im Westen also der US-Präsident, egal was der für ein Horst ist). Prägende Punkte sind zudem Heldenverehrung und Gewaltaffinität, was speziell die Bedeutung des Militärs hervorhebt, wie bereits zuvor herausgestellt. Sowie eine positive Einstellung zum Kapitalismus, der in der Regel von Externen oder Mitgliedern anderer Denkrichtungen bedrängt/behindert wird.

    Viel braucht es also nicht. Ein Trump passt da nicht rein, da er mit dem Militär nicht viel zu tun hat. Militaristisch zu sein ist aber einer der Kernpunkte, daher ist er auch folgerichtig den Feinden des Faschismus zugeordnet worden. #Systemfeind

    1. Man muss aber tatsächlich sagen, der Umstand, das Trump Republikaner ist, obwohl eher die Demokratische Partei popkulturell die Einhörner mit dem Regenbogenlasso einfängt, verwundert minimal. Sein Auftreten kommt aber natürlich auch sehr republikanisch daher. Also 80er Jahre-Reagan-Style, nur ohne SDI und Wettrüsten. Dafür reichlich endlos wiederholter Füllstoff, meist asozialer Schwachsinn.

      George Clooney & Co würden wahrscheinlich mit einem Herzkasper kämpfen, wäre der Demokrat.

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