Wieder Proteste

Wie in Russland über die Unruhen in Frankreich berichtet wird

In Frankreich gibt es wieder Proteste und Polizeigewalt, weil Macron erneut versucht, den Rotstift am Sozialstaat anzulegen. Hier zeige ich, wie in Russland darüber berichtet wird.

Nach den Gelbwesten, deren Proteste von russischen Medien sehr aufmerksam verfolgt wurden, war es einige Jahre etwas ruhiger in Frankreich. Nun sind die Unruhen nach Frankreich zurückgekehrt, weil Präsident Macron wieder seine Rentenreform durchführen will. Hier übersetze ich den Bericht der Frankreich-Korrespondentin, der am Sonntag im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens gezeigt wurde.

Beginn der Übersetzung:

In Frankreich geht es heiß her. Seit Dienstag erschüttern große Proteste das Land. Die Gewerkschaften haben mehr als eine Million Menschen zum Streik aufgerufen. Die Studenten haben sich ihnen angeschlossen. Die Folge sind gewaltsame Zusammenstöße mit der Polizei, Wasserwerfer, Tränengas und Verhaftungen. Präsident Macron scheint all das nicht zu bemerken. Er war mit seiner Afrikareise sehr beschäftigt. Im Kongo beschloss Macron, sich in einer Bar in der Stadt Bandalungwa zu betrinken. Ein Video von der Champagnerparty ging in sozialen Medien sofort viral.

Am Freitag hatte Macron wieder keine Zeit für das Volk. Gemeinsam mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak diskutierte er über Militärhilfe für die Ukraine. Das Thema Ukraine kam Macron zugute, denn das Prinzip „Man kann alles auf den Krieg schieben“ funktioniert immer noch.

Die Dinge laufen wirklich schlecht. Die Zeit des Wohlstands und der Sorglosigkeit ist vorbei und Macron selbst hat das schon im August gesagt. Es fehlt an allem – an Geld, Gas, Technologie, Waren, sogar an Land, Wasser und Demokratie.

„Was wir jetzt erleben, ist ein Wendepunkt, eine Art großer Schock. Zunächst einmal, weil wir – und nicht nur in diesem Sommer, sondern in den letzten Jahren – eine Zeit des Endes des scheinbaren Überflusses erleben. Die Zeit der Verfügbarkeit von Geld – billiger Liquidität – geht zu Ende. Aber es gibt auch das Problem des Verschwindens von Gütern und Technologien, die einst ewig verfügbar zu sein schienen. Wir sehen uns mit dem Zusammenbruch vertrauter Wirtschaftsketten konfrontiert. Wir haben wieder einmal einen Mangel an diesem und jenem, einen Mangel an Technologie, einen Mangel an Materialien, einen Mangel an Land für verschiedene Zwecke und sogar einen Mangel an Wasser. Wir werden entsprechende Maßnahmen ergreifen müssen. Der Wassermangel hat uns bereits gezwungen, einen Strukturwandel einzuleiten, den wir auch durchziehen müssen. Aber das Wichtigste ist: Wahrheiten, die wir für selbstverständlich hielten, haben ihr Ende gefunden. Das gilt für Frankreich, Europa und für die ganze Welt. Demokratie, Menschenrechte“, so Macron.

Ein Bericht unserer Frankreich-Korrespondentin.

Die Gewerkschaften haben versprochen, jeweils eine Million Menschen auf die Straße zu bringen. Am Dienstag ist ihnen das gelungen, aber am Samstag waren es anscheinend bedeutend weniger Menschen – nach offiziellen Angaben etwa 370.000 in ganz Frankreich. Doch die Zusammenstöße mit der Polizei sind nur noch gewalttätiger geworden.

Die Taktik hat sich geändert. In Paris stürmte die Polizei in die Menge der Demonstranten und schlug mit Schlagstöcken auf alle ein, auch auf diejenigen, die auf den Bürgersteig gefallen waren. Als die Menge zu sich kam, schlug sie zurück und trieb die Polizei auf ihre ursprünglichen Positionen zurück, indem sie sie mit Kieselsteinen und Metall bewarf.

Die schwarz gekleideten Jugendlichen, die es gewohnt sind, ihre Wut an den Symbolen des Kapitalismus auszulassen, indem sie Schaufenster und Banken zertrümmern, hatten dieses Mal nicht einmal Zeit, mit der Randale zu beginnen. Sie wurden sofort und in vollem Umfang angegangen – rein prophylaktisch. Die Polizei schlug wütend mit Schlagstöcken auf die ein, die am Boden lagen, nahm sie fest und schleifte sie über den Asphalt. Drei Dutzend Menschen landeten auf diese Weise in Haft.

Blutüberströmte Köpfe, mit Tränengas verätzte Augen, unverhältnismäßige Gewaltanwendung, all das ist zum Markenzeichen französischer Proteste geworden. In Rennes wurde auch Wasserwerfer eingesetzt.

Ein unbefristeter Streik hat seit Dienstag alle LNG-Terminals in Frankreich für eine Woche lahmgelegt. Der russische Tanker „Fyodor Litke“ liegt mit russischem Gas im Hafen von Calais, auch ein amerikanisches Schiff wartet darauf, entladen zu werden. Wurden früher etwa 100 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag an das französische Gastransportsystem geliefert, so ist die Zahl jetzt auf neun Millionen Kubikmeter gesunken. Die Ölraffination wurde blockiert. Der Verkehrsminister droht mit der Anwendung von Gewalt, falls es im Land zu Benzinknappheit kommt.

Der Energiesektor wird bestreikt, die Leistung der Kernkraftwerke wurde gedrosselt, man schaltet den Politikern den Strom ab, die sich für eine Erhöhung des Rentenalters um zwei Jahre und die Abschaffung von Ausnahmen einsetzen, mit denen man heute noch das Recht dazu hat, früher in Rente zu gehen.

Die ganze Woche über fuhren kaum Fernzüge, Flüge in die großen französischen Städten wurden gestrichen. Seit Montag streikt die Müllabfuhr.

Das 8. Pariser Arrondissement steht für teure Boutiquen, den Place de la Concorde und jetzt auch für riesige Müllberge: 4.500 Tonnen Müll liegen auf den Straßen. Das alles sieht natürlich eklig aus, stinkt ehrlich gesagt noch schlimmer und vor allem fürchten die Einwohner, dass dadurch die Rattenschwärme, für die die französische Hauptstadt so berühmt ist, auf die Straßen kommen. Für die Angst gibt es Gründe: Wissenschaftler haben errechnet, dass die Population der Nagetiere so groß geworden ist, dass es in Paris bereits doppelt so viele Ratten wie Einwohner gibt.

„Es ist ein Skandal, dass wir das ständig ertragen müssen, während sich die Milliardäre in Europa, insbesondere in Frankreich, in den letzten Jahren die Taschen voll gemacht haben. Und sie hören nicht auf, uns zu erzählen, dass es der Wirtschaft schlecht geht, dass es dem Kapitalismus wegen uns schlecht geht, aber dass der Kapitalismus gut ist. Die Milliardäre machen sich die Taschen voll, während uns immer weniger bleibt“, meint der Kommunist Jean Charles Gudaye.

Alles wird teurer, die Stromrechnungen ruinieren kleine und mittlere Unternehmen und bringen die energieintensive Produktion in Schwierigkeiten, die Lebensmittelinflation betrug im Februar 14,5 Prozent. Die Regierung zwingt die Supermärkte, bis Juni Mindestpreise für hundert Grundnahrungsmittel festzulegen.

„Für Geringverdiener werden Lebensmittelschecks eingeführt. Sie werden je nach Departement auf territorialer Ebene eingeführt, und wir werden das Experiment im nächsten Monat starten“, so der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire.

Nach dem, was wir von Menschen hören, die mit ihren ganzen Familien zu den Protesten gehen, gibt es jeden Monat mehr Bedürftige in Frankreich. „Diese Reform ist widerlich, sie prangert das derzeitige System an, in dem all diese Milliardäre schmarotzen und uns, versteckt hinter Macron, all diese Reformen aufzwingen. Sie verdammen die jungen Leute zu dieser Existenz, sie verdammen uns zu Arbeitslosigkeit, Armut und Krieg, wir wollen, dass dieses Geld den arbeitenden Menschen und der sozialen Sicherheit zugute kommt, nicht den Waffen und den Taschen all dieser Idioten“, empören sich Demonstranten.

Macron hört nichts, er ist beschäftigt und in die Außenpolitik vertieft. Er hat einen kurzen Brief an die Gewerkschaftsführer geschrieben, dessen Kernaussage einfach ist: die Reform kommt.

„Er macht sich über uns lustig und versucht uns auf zwei Seiten zu erklären, dass seine Reform gut ist. Er zeigt den Gewerkschaften und der sozialen Bewegung den Mittelfinger“, sagt Philippe Martinem, Vorsitzender der Gewerkschaft CGT.

Nach einer langen Debatte wurde die Rentenreform gegen Mitternacht bereits vom Senat verabschiedet. Die Regierung wertete das als Sieg. Es ist jedoch nur eine Zwischenetappe. Nun wird der Text an einen gemischten Ausschuss gehen, danach wird er ins Unterhaus zurückkehren. Und da wird es zu einer neuen Schlacht zwischen Macrons Anhängern und der Opposition kommen. Die Entlassung der Regierung könnte zur Auflösung des Unterhauses und zu vorgezogenen Neuwahlen führen – die Vollmacht dazu hat der Präsident und er hat es bereits angedroht, wenn die Opposition weiterhin versucht, die von ihm gewünschten Entscheidungen zu blockieren.

Das Schicksal der Rentenreform wird in den nächsten zwei Wochen entscheiden. Eine absolute Mehrheit – acht von zehn Franzosen – ist überzeugt, dass sie trotz der Proteste verabschiedet wird. Aber das ist kein Grund für die Menschen, aufzuhören. Die wirtschaftliche Lage verbessert sich nicht, der politische Kurs Frankreichs ändert sich auch nicht, also ist das für viele ein guter Grund, weiter zu streiken.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

38 Antworten

  1. Die Franzosen haben den Banker Macron 5 Jahre „ausprobiert“ und Ihn wiedergewählt, nun sollen Sie auch mit Ihm leben !

    Sicher können die Franzosen auch nicht kürzer im Leben arbeiten als der Rest der Europäer und dann „leben wie Gott in Frankreich“. Nur wie man Milliarden für die Ukraine zum Fenster rauswerfen kann, aber für Rentner ist kein Geld da, muss Macron den Franzosen auch erst mal erklären.

    1. Und wir haben die Grünen gewählt? Leider funktioniert die Gehirnwäsche auch in Frankreich bei sehr vielen Menschen. Aber ist es da richtig zu sagen „selber schuld“ ich finde mich hier in Deutschland an nichts schuld. Trotzdem muss ich diese ganzen hirnamputierten ertragen.

    2. Nur wie man Milliarden für die Ukraine zum Fenster rauswerfen kann, aber für Rentner ist kein Geld da, muss Macron den Franzosen auch erst mal erklären.

      Das ist das Tröpfchen, was das Faß zum Überlaufen bringt. Von den Schönen und Reichen lesen sie in den Glanzpapierheftchen, auch das macht den einfachen Menschen wütend, wie auch das unbrauchbare Gesocks aus allen Herren Ländern, das die Straßen vermüllt und sich durchfüttern läßt.
      Und die Polizei positioniert sich, sie gehört zum System, weil sie mitmacht. Erst wenn die Gehilfen des Systems nicht mehr mitspielen, wird es fallen.

    3. „muss Macron den Franzosen auch erst mal erklären.“

      Eiegntlich muss man nix erklären. Man kann es doch auch machen wie Putin mit seiner „Rentenreform“ von 2018 und fertig. In der Tat gibt es da aber einen kleinen Unterschied zwischen RUS und dem Westen: während in RUS bis auf eine paar Unverbesserliche die Allgemeinheit für ihre Altersarmut dankbar ist, ist im Wertloswesten noch mit einigen Tumulten derjenigen zu rechnen, die offensichtlich immer noch nicht verstehen wollen, dass Armut ihr geldelitengegebenes Schicksal ist.

      1. Macron „hat nicht die Fähigkeit, an der Spitze“ Frankreichs zu stehen, meint Erdogan.

        … Schließlich habe Paris bei den Verhandlungen wiederholt Unehrlichkeit an den Tag gelegt, so Erdogan….

        „In der Tat hat die Person, die Frankreich regiert, nicht die Fähigkeit, an der Spitze dieses Staates zu stehen. Schauen Sie, wie sie derzeit die afrikanischen Länder ausbeuten. Mali hat im Moment einen kompletten Bruch mit Frankreich. Burkina Faso hat ihm Zeit gegeben: „Wir geben euch einen Monat. Wir wollen in einem Monat keine französischen Soldaten mehr hier sehen'“, wurde Recep Tayyip Erdogan von den Medien Haberturk zitiert.

        Da Frankreich seine Positionen in Afrika abtrete, sollte Togo seinen Nachbarn in der Sahelzone in dieser Frage nacheifern, schlug der türkische Staatschef vor.

        Frankreich verliere nicht nur auf diesem Kontinent, sondern generell „innerhalb der internationalen Gemeinschaft“ an Ansehen, so Erdogan weiter. Schließlich habe Emmanuel Macron auch seine Glaubwürdigkeit im Parlament seines Landes verloren, versichert er….

        Unehrliche Politik

        Erdogan protestierte auch gegen die Art und Weise, wie seine französischen Partner ihre Politik ausüben:
        „Wir haben viele Treffen mit ihnen gehabt, bei internationalen Treffen usw., aber sie sind nicht ehrlich.“
        Er äußerte den Wunsch, „daß die internationale Politik auf Ehrlichkeit aufgebaut wird“. Er fügte hinzu: „Wo es keine Ehrlichkeit gibt, gibt es auch keine Würde“.

        Macron “n’a pas la capacité d’être à la tête” de la France, estime Erdogan
        Par maliweb -30 Jan 2023
        https://www.maliweb.net/international/macron-na-pas-la-capacite-detre-a-la-tete-de-la-france-estime-erdogan-3009003.html

      2. MACRON WIRD BESCHIMPFT UND VERKÜRZT SEIN BAD IN DER MENGE ANGESICHTS DER UNRUHEN IN ORAN.

        Wie BFM berichtete, wurde die Stimmung nach „nur wenigen Minuten“ angespannt, als der französische Präsident gerade aus seinem Auto gestiegen war, um die Bevölkerung zu begrüßen. Ein Journalist des Fernsehsenders, der vor Ort war, teilte ein Video, das die Aufregung belegt. Unter anderem sieht und hört man dort einen Mann, der den Präsidenten anschreit: „Fick dich!“

        VICTIME D’INSULTES, MACRON ÉCOURTE SON BAIN DE FOULE DEVANT L’AGITATION À ORAN
        https://afriquemedia.tv/2022/08/29/victime-dinsultes-macron-ecourte-son-bain-de-foule-devant-lagitation-a-oran/

      3. Algerien: Emmanuel Macron gönnt sich ein improvisiertes Bad in der Menge.

        … Andere hingegen waren gegenüber dem französischen Staatschef heftig, wie diese Äußerungen belegen. „Leckt mich am Arsch!“, „Frankreich frißt unser Land“, „Wir sind zu Hause“ usw. „Wir sind gegen Frankreich, weil es uns viel Schaden zufügt“, sagte ein Passant. … „Macron kommt nur wegen einer Sache: dem Gas“, wird schließlich ein Oranier von France Info zitiert.

        Von Henri – 28. August 2022
        https://www.afrique-sur7.ci/488159-algerie-bain-macron-oran

      4. EMMANUEL MACRON AN JUNGE AFRIKANER: „EURE ZUKUNFT IST NICHT ANTI-FRANKREICH“.

        „Ich möchte der afrikanischen Jugend einfach sagen: Erklärt mir das Problem und laßt euch nicht an Bord holen, denn eure Zukunft ist nicht das Anti-Frankreich“, sagte Emmanuel Macron, als er am zweiten Tag seines Besuchs in Algerien nach der „Entfremdung von Frankreich“ in einigen afrikanischen Ländern gefragt wurde….

        „Lassen Sie uns klar sein: … viele der Netzwerke, die unter der Hand vorangetrieben werden, sei es von der Türkei, sei es von Rußland, sei es von China, haben einen Feind: Frankreich“, fuhr er fort und verurteilte die „einflußreiche, neokoloniale und imperialistische Agenda“ dieser Länder. „Es gibt einen Feind, das ist Frankreich. Damit sind sich alle einig, das ist zu einfach“, sagte er. „Das war vielleicht der Kampf Ihrer Großeltern, Ihrer Eltern, aber überall in Afrika erzählt man Ihnen Crack, dummes Zeug“.

        Par Bamada.net 26/08/2022
        http://bamada.net/emmanuel-macron-aux-jeunes-africains-votre-avenir-ce-nest-pas-lanti-france

      5. MACRON BESCHULDIGT CHINA, RUSSLAND UND DIE TÜRKEI, ANTI-FRANZÖSISCHE PROPAGANDA IN AFRIKA ZU VERBREITEN.

        … Ankara verurteilt „inakzeptable“ Äußerungen. …

        „Es ist inakzeptabel, daß der französische Präsident, der Schwierigkeiten hat, seine koloniale Vergangenheit in Afrika, insbesondere in Algerien, zu bewältigen, versucht, sich von dieser Vergangenheit zu befreien, indem er andere Länder, darunter unser Land, beschuldigt.

        Par Bamada.net 29/08/2022 – Source : Agence Ecofin
        MACRON ACCUSE LA CHINE, LA RUSSIE ET LA TURQUIE DE RÉPANDRE UNE PROPAGANDE ANTI-FRANÇAISE EN AFRIQUE
        http://bamada.net/macron-accuse-la-chine-la-russie-et-la-turquie-de-repandre-une-propagande-anti-francaise-en-afrique

  2. Einer meiner Lieblingsartikel der letzten Tage:

    „… Man darf gespannt sein, wie die westlichen Regime demnächst ihrer Bevölkerung das völlige Versagen ihrer Ukraine-Politik erklären werden. Weder wird die Ukraine gewonnen haben, noch wird Russland ‘ruiniert’ sein, wie die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock fälschlicherweise behauptet hat, das sei das Ziel der deutschen Regierungspolitik. Wenn es mit der Ukraine zu Ende geht, haben die westlichen Regime nicht nur gigantische Milliardensummen in Kiew versenkt, sondern auch die Beziehungen zu Russland dauerhaft vergiftet, die eigene Energieversorgung zerstört und die eigenen Streitkräfte erfolgreich entwaffnet …“

    https://tkp.at/2023/03/12/alternative-wahrheiten-zum-ukraine-konflikt/

    Irgendwann muss man es genauso in Frankreich wie in Schland, Polen oder Georgien sehen. Die Wokeness ist bankrott – es ist ja nicht nur die Energie, komplette Wirtschaften. Nicht alle können davon leben, dass sie für Sich-Ankleben bezahlt werden.

    1. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass sich in 1/2 Jahr noch irgend jemand in der blöden Masse an die flotten Sprüche erinnert von Plapparlina Dummbock, dann hat die Woke Bewegung längst ein anderes, alles beherrschendes Thema.

      Nächstes Jahr prosten sich Selenskjy mit Baghdadi zu in irgend einem 5-Sterne Resort in Israel und lachen gemeinsam über die Blödheit der Welt ! Plapparlina und Märchenrobert können da nicht hin, weil einfach zu blöd, mit „so was“ will man sich da nicht belasten.

      1. In Frankreich hat man die Flotten Woken Sprüche satt. In Den Haag war für den Samstag eine große Demo gegen die Landwirtschaft-Zerstörung geplant – der Bürgermeister drohte mit dem Militär. Selber war ich am Wochenende in den Niederlanden (mit meiner ÖPNV-Monatskarte kann ich nach Venlo, Nijmegen und Arnhem) – in den Bahnhöfen warnten Ansagen, sich zu informieren, da heftige Streiks im Anmarsch sind.

      2. Proteste gibt es auch in Böhmen:

        „“Geht nach Hause“ – Prager Demonstranten schicken Ukrainer zurück“

        https://de.rt.com/kurzclips/video/165132-geht-nach-hause-prager-demonstranten/

        „… Tausende von Demonstranten versammelten sich am Samstag in Prag, um den Rücktritt der tschechischen Regierung zu fordern. Sie beklagten unter anderem die Preisexplosion im Land und forderten ein Ende der Militärhilfe für die Ukraine. Bei einem Zusammentreffen mit pro-ukrainischen Demonstranten ist die Stimmung aufgeheizt. „Geht nach Hause!“ – mit gehobenem Mittelfinger schicken die Prager Demonstranten die Pro-Ukrainer zurück. …“

  3. Am Beispiele Frankreichs könnt ihr euch schon mal orientieren – WAS da alles so auf euch zukommt… – ein Volk ignoriert, beraubt aller Rechte… – nur noch zum Bezahlen diverser Bedürfnisse einer kleinen Gruppe von Hinterzimmermafioten und derer Sklavenaufseher da…

    1. @Vlad

      hier wird doch auch das Volk ignoriert, beschimpft & diffamiert.

      Die Franzosen waren auch schon ‚besser‘ was Streiks & Demos angeht… Seit etwa 2007 ist es auch dort & in Italien & Spanien ziemlich ruhig geworden diesbezüglich……
      Die Gelbwesten haben leider nicht so viel Unterstützung wie man das früher dort gewohnt war…..

      In den letzten Jahren ist auch von IT&ES& GR da nichts mehr übrig geblieben…irgendwie sind alle weichgespült oder alle hoffen, irgendwie zu überleben…..

      1. ….oder die Mentalität…: „die anderen werden’s schon machen“ hat überhandgenommen…

        Die Angst vor Verlust – nun vorwiegend materiell – bestimmt das Handeln, doch nur wer nichts mehr zu verlieren hat wird auch mit vollem Einsatz kämpfen… – also wird das „Umdenken“ wohl noch etwas dauern.

      2. @GMT

        Die Medien…

        Seit ca. 20 Jahren wurden in allen westlichen Ländern die größten Medien entweder aufgekauft oder finanziell abhängig gemacht. Dort, wo es nicht möglich war (ÖR), wurden sie unterwandert und zersetzt.

        Ohne Medien wirst du keine (großen) Proteste auf die Strasse bringen.

      1. …na dann muß ich wohl statt 2 Schweinchen 4 Schweinchen im Jahr großfüttern – damit ich nicht Hunger leiden muß… 😝😝

        Aber Spaß beiseite – wo kann man diese Info nachprüfen?

  4. @„Es ist ein Skandal, dass wir das ständig ertragen müssen, während sich die Milliardäre in Europa, insbesondere in Frankreich, in den letzten Jahren die Taschen voll gemacht haben. Und sie hören nicht auf, uns zu erzählen, dass es der Wirtschaft schlecht geht, dass es dem Kapitalismus wegen uns schlecht geht, aber dass der Kapitalismus gut ist. Die Milliardäre machen sich die Taschen voll, während uns immer weniger bleibt“, meint der Kommunist Jean Charles Gudaye.“

    Kapitalismus wird erst dann übel, wenn er durch Machtkonzentration so pervertiert wird, dass alles den Projekten einzelner Oligarchen untergeordnet wird. Bill Gates will mit Kunstfleisch kassieren – traditionelle Landwirtschaft wird gedrosselt, damit derer Produkte teurer als künstliches Zeug werden (vor allem in den Niederlanden, wo es gewaltige Proteste gibt).

    China setzt auf die Marktwirtschaft – die Chinesen nennen es „sozialistische Marktwirtschaft“, doch diese dürfte der sozialen Marktwirtschaft entsprechen, die wie in der BRD in der besseren Zeit hatten.

  5. Das Volk wird dermaßen für dumm erklärt, während die 1 Prozent immer reicher werden.
    Das Geld knapp ist, ist eben so erzeugt und gewollt. Die ganze Sache mit dem Geld ist die größte Täuschung.
    Wenn es einen wahren Staat für das Volk gäbe, dann würde der das Geld selbst in Umlauf bringen und
    niemals wäre es knapp. Das Geld ist knapp, weil diejenigen, die das Geld kontrollieren und das Zinssystem, es so wollen. Es herrscht überall eine künstliche Knappheit, um die Leute klein zu halten.
    Die Franzosen wissen das.
    Silvio Gesell oder das Wunder von Wörgl. Da gab es genug Geld, und die Arbeitslosigkeit war nach kurzer Zeit fast verschwunden. Das wurde verboten. So leben die Menschen seit Jahrhunderten in Verdummung und Armut.

    1. Stimmt.
      Mein damaliger Professor hat das schön zusammengefaßt.

      In der DDR hat alle ausreichend Geld, aber es gab nichts Anständiges zu kaufen.

      In der BRD gibt es alles im Überfluss, aber man kann es sich nicht leisten.

      1. Das von Ihnen propagierte System, dass die Regierung nach Gutdünken die Geldmenge bestimmt hat, gab es schon mal in der Weimarer Republik.

        Ich verstehe auch nicht, warum man nicht dabei geblieben ist. Auch nicht, daß es keine Nachahmerstaaten gibt.

        Halt! Es gibt Nachahmerstaaten. Venezuela und neuerdings die Türkei (insbesondere vor Wahlen).

        1. Je mehr ich darüber nachdenke, daß ist wirklich ein genialer Ansatz. Aber warum soll nur die Regierung das Geld drucken dürfen.

          Warum nicht einfach jeder Bürger bei sich zuhause. Es gäbe keine Arbeitslosigkeit mehr, weil niemand mehr arbeiten muss. Er druckt sich einfach sein Gehalt selbst.

          Doch halt! Wenn niemand mehr arbeiten will, dann gibt es ja keine Waren und Diensleistungen, die ich mit meinem vielen Geld kaufen könnte.

          1. Ich betrachte Geld zuerst als Tauschmittel. Heute verschuldet sich der „Staat“ bei einer privaten Bankendynastie, die das Geldsystem kontrolliert.
            Einen unabhängigen Staat kann es aber nur geben, wenn eine unabhängige, staatliche Instanz das Geld in Umlauf bringt. Natürlich soll Wirtschaft und Geld in einem gesunden Verhältnis zu einander stehen. Was heute nicht mehr der Fall ist, da jeder Kredit aus der Luft geschöpft wird; WOFÜR Zinsen gezahlt werden sollen, die aber nicht existieren.

            Wenn der Staat oder eine unabhängige Institution die Geldmenge kontrollieren und Kredit geben, kann der Staat zinslose Projekte für den Wohlstand der Gesellschaft finanzieren. Es gäbe keine Staatsverschuldung und viele Steuern wären überflüssig, die heute indirekt für die Verschuldung bezahlt werden. Der Bürger bezahlt Steuern für eine Private Bankendynastie,-nun das finden wahre Hohlköpfe recht fortschrittlich.
            Aber weil sie es nicht verstehen, was überhaupt passiert.

            1. Ich bin ganz offensichtlich ein ‚wahrer Hohlkopf‘. Ist nicht schlimm, ich fühle keine Schmerzen.

              Deshalb bitte ich ernsthaft um Aufklärung:
              1. Was ist die Bankendynastie und vor allem wer verbirgt sich dahinter? Sie benutzen diesen Begriff mehrfach. Ich habe ihn bis heute noch nie gehört.
              2. Sie sprechen mehrfach von einem ‚unabhängigen Staat‘. Was verstehen Sie darunter? Unabhängig von was? Was umfasst dieser Begriff? Die repräsentativen Organe ( Legislative, Iudikative und Exekutive)? Oder verstehen sie alle Bürger als Staat? Direkte oder repräsentative Demokratie? Wahlen oder autokratien?
              Entschuldigen Sie die vielen Fragen, aber wenn es konkret werden soll, reichen Oberbegriff nicht.

              3. Der Staat könne dann zinslos Gutes tun, schreiben sie. Das nennt man in unserem System Subventionen. Meinen Sie das?

              4. Der Zins wird willkürlich festgelegt, sagen Sie. Wenn Sie den Leitzins meinen, dann haben Sie auf dem ersten Blick recht. Aber bei genauerem Hinsehen, sieht man, daß es einen Zentralbankrat gibt, der demokratisch darüber entscheidet und jede Zentralbank folgt öffentlichen Statuten, die jeder Bürger kennt (Inflationzoel)

              5. A propos Inflation. Denken Sie nicht, daß es zu Fehlalokationen führt, wenn Geld zinslos vergeben wird.
              Stichwort Geschäftsideen, die nie eine Chance hätten, wenn Sie den Zins erwirtschaften müssten.

              Ich bedanke schon mal für die vorherige Replik.

              1. Ich gehe von einer ganz anderen „Denke“ aus.
                Der Zins als solcher ist absurd, denn dieser existiert nicht und wurde nie geschöpft.
                Die Leute sollen ihn aber zurück zahlen. Somit wird es immer Leute geben, die ihre Kredite nicht bedienen können, weil der Zins die Geldmenge verringert. Dadurch muß das System permanent neues Schuldgeld schöpfen, weil sonst das System zusammen brechen würde. Und so ist es heute, es wird permanent Kredit vergeben um neues „Geld“ zu schaffen (durch Kredit entsteht neues Geld) und dadurch steigt die Inflation.
                Niemand kontrolliert diese Geldmenge, weil durch die Vergabe der Geschäftsbanken von Krediten entsteht neues Schuldgeld, und die Mindestreserve der Geschäftsbanken ist aber höchstens-wenn überhaupt -bei 2 Prozent. Viele sagen sie sei abgeschafft.
                Wer soll die Zinsen bezahlen, wenn diese nicht im Geldkreislauf existieren!?
                Das wird am Ende durch Enteignung der kleinen Leute erreicht-das sehen wir heute. Immer mehr müssen ihre Häuser verkaufen, immer mehr Armut .
                Und die Reichen werden reicher.
                Wenn man das System des Zinseszins zu Ende denkt , gibt es eine Oligarchie von Superreichen und 99 Prozent sind Sklaven. Da befinden wir uns heute, und darum entstehen diese sozialen Verwerfungen überall und die Proteste gegen Rentenkürzungen und so weiter. Schon Aristoteles sagte BEZÜGLICH des Zinses „Geld kriegt keine Kinder“Weil der Zins nicht existiert im System. Er ist etwas „Mehr“ , das nicht existiert.

                Silvio Gesells System ging von einem System aus, das keinen Zins kennt.
                Der Zins ist die Versklavung mit anderen Mitteln-im Altertum wurden die Sklaven mit Gewalt gezwungen zu gehorchen, heute ist das der Zins.

                Die Zentralbank heute vergibt ja nur den Geschäftsbanken eine gewisse Liquidität,
                aber die Geschäftsbanken selber vergeben Kredite und diese Kredite werden aus der Luft geschöpft. Da die Mindestreserve so gut wie abgeschafft ist, können diese Banken unendlich Geld schöpfen und Kredite vergeben.

                1. Ich bin der Überzeugung, daß Zins seine Berechtigung hat. Aus zweierlei Gründen.

                  1. Wenn Sie Geld übrig hätten und ich Sie bitte, es mir zu geben, dann verzichten Sie freiwillig darauf, sich für Ihr sauer verdientes Geld zu gönnen. Dieser Kosumverzicht wird durch den Zins von mir bezahlt. Für mich bedeutet dieser Zins den Preis dafür, dass ich mir sofort etwas kaufen kann, daß ich eigentlich erst in der Zukunft durch meine Arbeit erwirtschaftet habe.

                  2. Der Zins bedeutet für den Gläubiger auch eine Ausfallversicherung. Wenn ich viele Schuldner habe und einer fällt einfach, weil von ihm nichts mehr kommt, dann wird dieser Verlust durch die Zinsen der Anderen ausgeglichen (oder der Zins wird zum Teil für eine Kreditausfallversicherung verwendet).

                  Ihre Aussage, daß eine steigende Geldmenge per se zu einer Inflation führt ist nicht richtig.
                  Einfaches Gedankenexperiment: Eine Wirtschaft hat nur 5 Äpfel. Die Geldmenge in dieser Wirtschaft sei 5 Euro. Wenn nun durch eine gute Ernte die Wirtschaft sich auf 10 Äpfel verdoppelt, dann muß sich auch die Geldmenge auf 10 Euro verdoppeln, damit der Preis gleichbliebe. Die Geldmenge sollte deshalb in etwa gleich wachsen wie die Wirtschaft.

                  Ihre Aussage, daß die Banken unkontrolliert Kredite vergeben können stimmt so nicht ganz. Einerseits können sie soviele Kredite vergeben, wie sie möchten, aber eben nicht zu einem beliebigen Zins. Sie müssen nämlich das Geld über die Zentralbank refinanzieren. Und die Zentralbank legt den Leitzins, zu dem sich die anderen Banken bei ihr Geld leihen (und damit Geld schöpfen) fest. Natürlich ist dieser Zins dann die Untergrenze für die Zinsen an die Privatkunden, da die Kreditinstitute selbst Kosten haben und natürlich Gewinne machen wollen.

                  Die Zentralbank kann also sehr wohl über ihren Zins die Kreditvergabe und damit Geldschöpfung beeinflussen. Zinsen hoch, wenig Nachfrage nach Krediten. Zinsen niedrig, viele Leute nehmen Kredite auf.

                  Übrigens, jeder brave Hypothekentilger verringert mit jeder Rate wieder die Geldmenge, weil es wieder an die Zentralbank zurückfliest.

                  Ich habe aber inzwischen verstanden, daß dieses Thema für sie sehr wichtig ist und ich mache mir keine Illusion, sie mit diesen Zeilen zu ‚bekehren‘. Es hat Spaß gemacht, sich auszutauschen (zumindest für mich). Hier gibt es ganz andere Brüder und Schwestern…

                2. schade…
                  … mein seit ca. 2 Tagen hier auf Freischaltung wartender Kommentar hat diese wohl nicht erreicht 🙁

                  @admin: warum?

  6. „Paris, Den Haag, Prag: Aufstand gegen EU-Politik“

    https://tkp.at/2023/03/13/paris-den-haag-prag-aufstand-gegen-eu-politik/

    „… Am Wochenende ist es zu mehreren Großdemos in EU-Städten gekommen. Doch nirgendwo zeigt sich die Politik kompromissbereit, stattdessen wird die Agenda an allen Ecken durchgesetzt, ob Arbeitsreform, Klima-Enteignungen oder NATO-Krieg. …“

    Wie Baerbock mal outete – was die Völker wollen, interessiert die WEF-Handlangernde:innen nicht die Bohne. Zumindest scheinen die Niederländer langsam umzudenken:

    „… In wenigen Tagen finden die Provinz-Wahlen statt. Sie werden stark von der radikalen Klimapolitik, die das Ende tausender Bauern in Holland bedeuten würde, dominiert. Der Regierungskoalition werden hohe Verluste vorhergesagt, wodurch sie in einer wichtigen Kammer die Mehrheit verlieren könnte. … Die Journalistin Eva Vlaardingerbroeck, die an der Seite der Bauern berichtet, resümierte den Protesttag später: „Die Stimme des Volkes wird systematisch ignoriert. Was die Stickstoff-“Krise” betrifft: Sie existiert nur auf dem Papier. Es handelt sich um eine politische Entscheidung, die auf fehlerhaften Modellen beruht und die wahre Absicht unserer Regierung offenbart: unseren Landwirten ihr Land wegzunehmen und unsere verfassungsmäßigen Rechte zu beschneiden.“ …“

  7. ….aus dem „Franzosenland“ ist nur berichtenswert, wenn die Franzosen auf dem Place de Grève, die Guillotine wieder aufstellen und ihren „König und die Königin“ köpfen ??…🤣😈

  8. Gesell hatte den richtigen Gedanken, dass Geld genau wie die Waren mit der Zeit an Wert verlieren muß, um so zu vermeiden, dass mit dem Geld spekuliert wird und dergleichen NICHT ZULETZT um den Geldfluss am laufen zu halten. Denn das Bunkern von Geld wird damit sinnlos.
    Denn das passiert heute, an der Börse wird mit Getreide usw. spekuliert, und das auf Kosten hungernder Menschen. Aber das ist nur ein Aspekt des fließenden Geldes.

    Das Wunder von Wörgl beruht auf den Erkenntnissen Gesells :

    Ein anderer, signifikanter Meilenstein der Geschichte des Regiogeldes ist das Wörgler Geldexperiment. So beschloss der Bürgermeister der Stadt im Inntal während der Großen Depression und unter dem Eindruck leerer Kommunenkassen im Sommer 1932 Arbeitswertscheine als Lohn für die von der Gemeinde Angestellten auszugeben, während deren Schillinge auf der Bank ruhten und dabei Zinsen erwirtschafteten. Dabei war das Wörgler Freigeld an den Schilling gekoppelt, wie auch ein hoher Weitergabe- und Investitionsdruck durch einen graduellen Wertverlust des Regiogeldes in Form von jeweils 1% Nennwertes pro Monat aufgebaut wurde, um die Region unter anderem durch Konsum und Bauen an der Infrastruktur wieder zu beleben.

    Der Wertverlust ließ sich nur aufhalten, wenn sie die Arbeitswertscheine mit Wertmarken, welche gekauft werden mussten, beklebten. Sich das Gehalt in Schilling ausbezahlen zu lassen, war selbstverständlich weiterhin möglich. Nur schreckten viele aufgrund der auf den Umtausch erhobenen Gebühren davor zurück. Außerdem erklärten sich lokale Unternehmer bereit, dieses Regiogeld in Zahlung zu nehmen, konnten damit andererseits jedoch auch ihre Steuern begleichen und halfen damit dieses ‚Wunder von Wörgl‘ möglich zu machen.

    Dadurch erholte sich der Wirtschaftskreislauf und Wörgl wurde die sprichwörtliche Insel der Glückseeligen inmitten eines tiefen Depressionstals in ganz Österreich bzw. auf der ganzen Welt. Dies führte neben einer beachtlichen Abnahme der Arbeitslosenquote auch dazu, dass sich zahlreiche Gemeinden in Österreich ein Beispiel an Wörgl nahmen und ebenso entsprechendes Regiogeld einführten. Selbst international fand das Wunder von Wörgl Beachtung. Letztendlich war es die Österreichische Nationalbank, die im Herbst des Jahres 1933 das Experiment unter Gewaltandrohung stoppen ließ mit der Begründung, dass nur sie als quasi monetäre Exekutive das Monopol auf die Herausgabe von Zahlungsmitteln habe.

    1. Am Anfang kann ich Ihnen folgen. Inflation ist für eine sich entwickelnde Wirtschaft wichtig und richtig.
      Warum? Inflation bedeutet, daß Waren und Dienstleistungen morgen mehr kosten als heute.wenn ich als Homo Oeconomicus also mir etwas kaufen möchte, weil ich es brauche, oder einfach haben will, dann mache ich es doch lieber heute, als morgen.
      Bei einer Stagnation oder gar Deflation sehe ich, daß die Preise stabil oder gar im Sinken begriffen sind. Ich überlege mir, meine Anschaffung zu verschieben, falls möglich.
      So eine Phase durchlebte Japan in den 90igern.
      Oder wir sehen es klassisch bei Hightech Produkten. Die ersten Flachbildfernseher unerschwinglich teuer. Das ist der First Mover Bonus für wagemutige Unternehmer. Später kommen die Follower und versuchen durch Rabatte Marktanteile zu gewinnen.

      Was dieses ganz normale Wirtschaftsgeschehen mit der Spekulation auf Nahrungsmittel (oder Gas) zu tun hat, verstehe nicht.

      Ersteres ist ein wichtiges Schmiermittel für Wirtschaftswachstum.
      Letzteres ist ein Exzess an der Warenterminbörse, gegen den man sich zum Beispiel mit Call-Optionen versichern kann.

  9. HAHA! Die Franzosen mal wieder. Aber wer da mal gelebt hat, der muss wissen, dass das „Normalprogramm“ dort ist. Aus dem Grund ist Macron auch erstmal da geblieben, wo er war und hat mit ein paar Gleichgesinnten ein paar Neuronen beerdigt! Danach bekam wohl auch Frau Macron viel zu tun. Vive la France! Er ist Ihr vermutlich in der Hand eingeschlafen… D-Day!
    Wie auch immer, ich verrate euch was: Schaut „Rattatouile“, dann wisst Ihr mehr und für den Rest gilt: Je mehr Ratten in Paris, desto besser geht es Frankreich. Ich glaube, dass die Ratten dort in Wahrheit an der Macht sind und die Menschen nur die Laborviehcher…

  10. Bleibt alles beim Alten.

    „Wir Deutschen sind gemütlich und brav.
    Wir schlafen gesunden Pflanzenschlaf,
    und wenn wir erwachen pflegt uns zu dürsten,
    doch nicht nach dem Blute unserer Fürsten.“

    Heinrich Heine

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