Westliche Propaganda

Reporter ohne Grenzen ignoriert den Tod russischer Journalisten

Reporter ohne Grenzen veröffentlicht jedes Jahr eine Liste mit den in dem Jahr getöteter Journalisten. Russische Journalisten, die von der ukrainischen Armee getötet wurden, finden sich nicht auf der Liste und auf Nachfrage verweigern die Reporter ohne Grenzen jeden Kommentar.

Dass die Reporter ohne Grenzen keine neutrale und kritische Organisation sind, die sich dem Schutz von Journalisten und Pressefreiheit verschrieben hat, ist Stammlesern das Anti-Spiegel wohlbekannt, denn jedes Jahr, wenn die Reporter ohne Grenzen ihr Ranking der weltweiten Pressefreiheit veröffentlichen, berichte ich ausführlich darüber, wie manipuliert dieses Ranking ist und wie die Reporter ohne Grenzen finanziert werden. Sie bekommen ihr Geld zum größten Teil von NATO-Staaten und transatlantischen NGOs, wie Sie hier nachlesen können.

Daher sind auf der Weltkarte der Pressefreiheit, die die Reporter ohne Grenzen veröffentlichen, auch immer die NATO und ihre Verbündeten grün dargestellt, die Gegner der NATO hingegen tief-rot. Bei der NATO ist alles bestens, bei den Staaten, die vom Westen als Gegner eingestuft werden, ist hingegen alles ganz schlimm. Die Reporter ohne Grenzen sind nachweislich ein westliches Propaganda-Instrument, aber die Dreistigkeit, die sie nun an den Tag gelegt haben, hat nochmal eine neue Qualität.

In diesem Jahr sind zwei russische Kriegsreporter im Kampfgebiet der ehemaligen Ukraine durch ukrainischen Beschuss getötet worden. Die Reporter ohne Grenzen haben sie aber, im Gegensatz zu auf ukrainischer Seite getöteten Journalisten, nicht in die Liste der 2023 getöteten Journalisten aufgenommen.

Die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti hat daraufhin versucht, von den Reportern ohne Grenzen eine Erklärung für dieses skandalöse Messen mit zweierlei Maß zu bekommen. Ich übersetze die Meldung von RIA darüber ohne weitere Kommentare.

Beginn der Übersetzung:

Reporter ohne Grenzen weigerten sich, das Ignorieren des Todes russischer Kriegsberichterstatter zu erklären

Reporter ohne Grenzen weigert sich, das Ignorieren des Todes von RIA- und VGTRK-Kriegskorrespondenten zu kommentieren

Die internationale Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) hat sich gegenüber RIA Novosti aufgrund von „redaktioneller Politik“ geweigert, die Nichtaufnahme der RIA Novosti- und VGTRK-Kriegskorrespondenten Rostislav Zhuravlev und Boris Maksudow in die Liste der im Jahr 2023 in der Ukraine getöteten Journalisten zu kommentieren.

Nach der Veröffentlichung des RSF-Berichts in der vergangenen Woche wurde die Organisation um eine Stellungnahme gebeten. Die Sprecherin der Organisation, Helena Garcia, versprach zunächst, die Anfrage an den für die Region Russland und Osteuropa zuständigen Mitarbeiter weiterzuleiten, teilte RIA Novosti dann aber mehrere Tage hintereinander mit, dass „alle beschäftigt“ seien und „niemand einen Kommentar“ zu dem Thema abgeben könne.

Als der Korrespondent von RIA Novosti seine Absicht bekundete, auf einen Kommentar zu warten, sagte Garcia, dass dies „nicht möglich“ sei.

„Wir geben dieser Art von Medien keine Kommentare. Das widerspricht unserer Redaktionspolitik“, sagte sie in einem Telefongespräch mit RIA Novosti.

Die Sprecherin reagierte nicht auf den Versuch, zu klären, welche „Art von Medien“ sie meinte, und legte auf.

Ende Juli wurde der Militärkorrespondent Zhuravlev in der Region Saporoschje durch ukrainischen Artilleriebeschuss mit verbotener Streumunition getötet. Maksudow wurde im November bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf eine Gruppe russischer Journalisten verletzt, die eine Reportage über den Beschuss der Region Saporoschje vorbereiteten. Er wurde evakuiert, erlag jedoch auf dem Weg nach Dschankoj seinen Verletzungen. Der russische Präsident Wladimir Putin verlieh ihnen posthum den Tapferkeitsorden.

Der von Reporter ohne Grenzen veröffentlichte Jahresbericht enthält Informationen über die im Jahr 2023 bei der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit getöteten Journalisten. Nach Angaben der Organisation sind seit Beginn des bewaffneten Konflikts in der Ukraine elf Journalisten ums Leben gekommen, darunter zwei in diesem Jahr. Die Organisation wies auf den Tod des Agence France-Presse-Journalisten Arman Solden und des ukrainischen Journalisten Bogdan Bitik hin, machte aber keine Angaben zum Tod von Zhuravlev.

Solden starb im Mai in der Nähe von Artjomowsk (ukrainischer Name Bachmut). Bitik starb im April in Cherson. Er war Assistent von Corrado Zunino, einem Journalisten der römischen Zeitung La Repubblica.

Die Region Saporoschje wurde nach dem Referendum im September 2022, dessen Ergebnis von Kiew und dem Westen nicht anerkannt wird, ein Subjekt der Russischen Föderation.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

7 Antworten

  1. „Reporter ohne Grenzen weigerten sich, das Ignorieren des Todes russischer Kriegsberichterstatter zu erklären“

    Das bedeutet, dass es die Reporter ohne Grenzen nicht mehr gibt.
    Sie sind es nur noch dem Namen nach.
    Nur noch Performance, aber kein wahrer Inhalt.
    Kommt das bekannt vor?

    1. „Reporter ohne Grenzen“ waren und sind die EU, Soros und die weiteren üblichen Verdächtigen. Im Umfeld der EU gab es schon zwei Mordepidemien an Journalisten. Das erste „Mirotvorets“ gab es in Syrien, Mordlisten der „Opposition“. Das zweite in 404 ist eigentlich nur eine Kopie. „Reporter ohne Grenzen“ hat beide gedeckt.

  2. Hinter der RSF stand von Anfang an die CIA, die auch deren führende Mitglieder finanziert(e). Inzwischen mag das Geld über weniger offensichtliche Kanäle fließen, aber das macht ja – wie man an deren Verhalten sieht – keinen Unterschied. „Journalisten“, die sich freiwillig (!!) zu Schergen und Sprachrohren von Menschenschlächtern machen, haben nicht nur ihren Job verfehtl, sondern sind – s. Streicher vom „Spiege…“ … äh „Stürmer“ u.a. – selbst Verbrecher!

  3. so ist das halt bei westlichen Lobbyvereinen.
    Reporter ohne Grenzen wurde mit guten Absichten gegründet, ist aber seit vielen Jahren schon sehr selektiv geworden. Das liegt an der Art der Finanzierung(aussen) und das die Maden(innen) das Sagen bekommen haben. Es ist ungefähr zu einem Söldnerverein verkommen.“Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“

  4. Nach DEREN Aussagen sind Russen doch angeblich keine Menschen, also wen wundert’s?!?

    Ist doch wie mit Palästinensern, Chinesen, Iranern etc… – wer sich nicht sklavisch beuget und ausbeuten läßt – wird zum Tier deklariert. 😡😡

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