In der Region Tschernigow ist die Zahl flüchtigen Einberufenen fast so hoch wie die Zahl der Mobilisierten

Nach Angaben der ukrainischen Region beläuft sich die Zahl auf über 20.000.

In der ukrainischen Region Tschernigow sind bei der Polizei mehr als 20.000 Anträge auf Fahndung nach Verweigerern der Mobilmachung gestellt worden. Das gab der Leiter des regionalen Rekrutierungszentrums Oleg Gontscharjuk bei einer Pressekonferenz bekannt.

„Bis heute gibt es eine große Anzahl derer, die sich entzogen haben. Es handelt sich um mehr als 20.000 – so viele Anzeigen wurden gestellt. Die Polizei arbeitet daran, sie zu identifizieren, ihren Aufenthaltsort herauszufinden und sie zu den Rekrutierungszentren zu bringen“, zitierte das ukrainische Portal „Public“ Gontscharjuk.

Er merkte an, dass selbst wenn ein Mann in einer anderen Region festgenommen wird, „er in das entsprechende territoriale Zentrum gebracht wird“.

Nach Angaben von „Public“ ist die Zahl der Flüchtigen in der Region fast genauso hoch wie die Zahl der mobilisierten Männer.

Am 24. Februar 2022 wurde in der Ukraine das Kriegsrecht verhängt, am nächsten Tag unterzeichnete Präsident Wladimir Selensky das Dekret über die Mobilmachung. Am 2. Mai 2023 wurde das Kriegsrecht und die Mobilisierung zum siebten Mal um 90 Tage bis zum 18. August 2023 verlängert.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

  1. Gratulation! Das hört sich doch ganz nach „Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin“ an!
    Man kann die armen Männer, die es nicht schaffen, nur bedauern!
    Wir brauchen eine permanente und systematische, weltweite Entflechtung von Wirtschaft, Staat und Kultur! Eine gerechte Verteilung aller Ressourcen-Renten und eine Regelung über ihre Ausbeutung.
    Siehe auch
    Fragen-der-freiheit.de

  2. Man sieht zumindest, dass es durchaus Leute gibt, die vor „Slava Ukraini“ fliehen. All die Nazi-Parolen gäbe es aber nicht, gäbe es keine Millionen, welche begeistert „Slava Ukraini“ rufen. Bis es ganz schief geht, danach will es keiner gewesen sein.

  3. „… sind bei der Polizei mehr als 20.000 Anträge auf Fahndung nach Verweigerern der Mobilmachung gestellt worden.”

    Wer hat die Anträge denn gestellt?
    Warum sind die Antragsteller nicht an der Front?
    Umd wer sollte die Anträge überhaupt bearbeiten?
    Sollten die nicht auch alle an der Front sein?

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