Russische Pranker

Die russischen Pranker verraten, wie das Gespräch mit Verteidigungsminister Wallace möglich wurde

Die russischen Pranker, die den britischen Verteidigungsminister auf den Arm genommen haben, haben enthüllt, wie das Gespräch zu Stande gekommen ist.

Schon als die russischen Pranker vor einigen Tagen die ersten Teaser ihres Telefonats mit dem britischen Verteidigungsminister Wallace veröffentlicht haben, war das Interesse in Russland groß. Daher haben sie einem russischen Radiosender ein Interview gegeben und erzählt, wie es ihnen gelungen ist, das Gespräch mit Wallace zu organisieren. Ich habe den Artikel darüber übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Enthüllungen des britischen Verteidigungsministers: Lexus enthüllt Geheimnisse des Pranks

In der Sendung „Full Contact“ des Radiosenders Vesti FM verriet der Pranker Alexej Stoljarov, genannt Lexus, einige Geheimnisse des Gesprächs mit dem britischen Verteidigungsminister Ben Wallace, das er unter dem Deckmantel des ukrainischen Premierministers Denis Schmygal geführt hat.

Das 10-minütige Gespräch hat bereits großes Aufsehen erregt, aber wie Lexus sagt, war es bisher nur eine „Teaser“. Er sagte, dass die vollständige Aufnahme offenbar morgen veröffentlicht wird und dass Großbritannien darüber sehr besorgt ist. (Anm. d. Übers.: Dieser Artikel ist vor der Veröffentlichung des kompletten Gesprächs erschienen, hier finden Sie meinen Artikel über das Gespräch inklusive Link zu dem Gespräch selbst)

Der Moderator Vladimir Solovjov fragte Alexej, wie es gelungen ist, das Büro des Ministers davon zu überzeugen, dass er mit dem ukrainischen Premierminister sprach, und ob die Briten keine sicheren Kommunikationskanäle hätten?

Der Punkt sei, dass der britische Verteidigungsminister seinen ukrainischen Amtskollegen und den Präsidenten Selensky getroffen habe, während der Premierminister ein Bindeglied sei, erklärte der Pranker.

Da Selensky nun täglich per Video mit den Parlamenten verschiedener Länder spreche, hätten Vovan (Vladimir Kuznetsov) und Lexus die Legende aufgebaut, dass er andere Gespräche auf eine niedrigere Ebene delegiert habe.

„Aber nur wenige Menschen kennen den ukrainischen Premierminister, so dass es nicht schwer war, sich als er zu schminken“, erklärte Alexej Stoljarov.

Auf die Frage, was der Sicherheitsdienst des britischen Ministeriums mache und ob der britische Minister nicht über sichere Kommunikationskanäle verfügt, erklärte der Pranker, dass es sichere Kommunikationskanäle gibt und die meisten Gespräche über sie laufen.

„Aber wir haben das Büro des Verteidigungsministers überredet, das Gespräch über eine normale App zu führen und ihnen versichert, dass keine geheimen militärischen Aspekte besprochen würden, dass es sich nur um ein protokollarisches Gespräch handeln würde“, sagte Lexus.

Den russischen Prankstern gelang es, das Büro des britischen Ministers davon zu überzeugen, aber es stellte sich heraus, dass es bei dem Gespräch doch um Verteidigungsfragen ging.

Im Vereinigten Königreich ist eine Untersuchung im Gange. Das Büro des Verteidigungsministers versucht herauszufinden, wie es dazu kam, und die britische Presse berichtet, dass der Minister sehr wütend war.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

9 Antworten

  1. „Wer andern eine Gräbe grubt – sich selber in die Hose pupt“…

    …gilt auch für sogenannte Ministranten der dunklen Künste… – ääähhm der „Verteidigung“… 😝😝

  2. Das ist eigentlich witzig, und ich habe Respekt davor, dass sie es schaffen, immer wieder hochrangige Politiker durch den Kakao zu ziehen. Aktuell sterben aber Menschen in der Ukraine und da hört der Spaß auf. Die Komik der beiden besteht darin, nur genügend Leute zu kontaktieren und sie werden ein paar Leute finden, die albern genug antworten, um es zu veröffentlichen. Viele Comedy-Sendungen beruhen auf diesem Prinzip. Leider trauen sich die beiden nicht, ähnliche Nummern mit russischen Politikern durchzuziehen.

  3. Respekt an die Jungs, dass sie das hinbekommen haben!!! Jetzt könnte man ja sagen, schön, dass nicht nur wir so dösige Blechköpfe in der Regierung haben, wenn wir nicht alle auf dem Schiff sitzen würden, dass Blechköpfe wie Wallace steuern. Menschen, die von ihrer eigenen Wichtigkeit dermaßen überzeugt sind, dass Verstand nicht mehr nötig ist. Ich wünsch mir das Orchester der Titanic, dann wäre der bevorstehende letzte Tanz wenigstens stilvoll.

  4. „und die britische Presse berichtet, dass der Minister sehr wütend war“ – natürlich ist der britische Kriegstreiber Wallace sehr wütend, denn diese Aktion hat ein wenig Licht auf das geworfen, was im Geheimen hinter verschlossenen Türen von diesen Verbrechern getrieben wird. Gratulation an die russischen Pranker für ihre Schlagfertigkeit und ihren Mut, den charakterlichen Abschaum zu entlarven!

    1. Danke für den Link und Zugang zu dessen mir unbekanntem spitzenmässigem Kanal. Auf das Video von Lexus und xy freue ich mich jetzt schon, den die haben auch die Englische „homeland Secretary“ angerufen.

      Da es im Artikel um Pranks geht, habe ich einen finden können, Stein99
      der den Stadtrat von Dallas mit „seinem“ Rap (put the vax in my veine, shoot a bullet to putins brain) trollt, Stadtpräsidenten in die Ukrainische Femdenlegion (inexistent) rekrutieren will usw.

      Als angeblicher Millionär von Politikern sofort den Impfzwang für Hausangestellte fordert, weil er zwei Transenkinder hat die operationsbedingt Medikamente nehmen…

      https://www.youtube.com/user/primetimestein99

  5. Die Aktion als „Streich“ (Prank) zu bezeichnen finde ich eigentlich angesichts der Ernsthaftigkeit der Situation nicht passend. Es ging ja auch nicht darum sich über jemanden zu belustigten, sondern eher darum, den hohen Herren mal auf den Zahn zu fühlen, was sie tatsächlich vorhaben und denken. Von daher finde ich das eine gute und nützliche Aktion!

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