Ryanair-Landung in Minsk

Weißrussland veröffentlicht Funkverkehr mit Ryanair-Flug, Seite danach nicht mehr erreichbar

Weißrussland hat den Funkverkehr zwischen den weißrussischen Fluglotsen und der Ryanair-Maschine veröffentlicht, die dann in Minsk gelandet ist. Kurz nach der Veröffentlichung war die Internetseite nicht mehr erreichbar.

Die Abteilung für Luftfahrt im weißrussischen Verkehrsministerium hat den Funkverkehr zwischen den Fluglotsen und der Ryanair-Maschine veröffentlicht, allerdings war die Seite des Ministeriums kurz darauf nicht mehr zu erreichen. Das berichtet das weißrussische Portal Onliner mit Link zu der Seite. Wenn die Seite aufruft erscheint derzeit folgende Fehlermeldung:

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Das Portal Onliner hat über den Inhalt der Veröffentlichung geschrieben. Das erschien als Teil eines Artikels über die Chronologie der Ereignisse rund um den Ryanair-Flug. Ich habe den Teil des Artikels, in dem es um den Funkverkehr, geht übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Die Abteilung für Luftfahrt des weißrussischen Verkehrsministeriums veröffentlichte eine Abschrift der Gespräche zwischen dem Fluglotsen und der Ryanair-Crew. Laut der Niederschrift informierte der Fluglotse den Piloten über die Information, dass sich eine Bombe an Bord des Flugzeugs befand und dass sie über Vilnius aktiviert werden könnte.

Der Pilot spezifizierte, woher diese Information kam – von der Flughafensicherheit in Vilnius oder aus Griechenland? Der Fluglotse antwortete, dass eine E-Mail an mehrere Flughäfen geschickt worden sei (zuvor war berichtet worden, dass ein Drohbrief per E-Mail an den nationalen Flughafen Minsk geschickt worden war. – Anmerkung von Onliner).

Außerdem klärte der Pilot, woher die Empfehlung kam, die Ryanair-Maschine nach Minsk umzuleiten – hat das Unternehmen dies getan, die Verwaltung des Abflug- oder Ankunftsflughafens? „Das ist unsere Empfehlung“, antwortete der Fluglotse.

Der Pilot meldete auch die Information, dass sich 133 Personen an Bord befanden.

Ende der Übersetzung

Demnach bekam der Ryanair-Flug aus Minsk eine Empfehlung zur Landung in Minsk, solche Anweisungen sind jedoch nicht bindend, denn die Verantwortung und die Entscheidungsgewalt liegen beim Piloten. Von einer Anweisung oder gar Zwang durch die MiG-29 ist hier nicht die Rede.

Damit ist die Frage, warum sich der Pilot zur Kursänderung entschieden hat, obwohl er kurz vor dem Landeanflug auf den Flughafen Vilnius war, noch unbeantwortet. Sollte der Funkverkehr veröffentlicht werden, werde ich ihn wörtlich übersetzen.

Nachtrag: Der Funkverkehr ist veröffentlicht, ich habe ihn übersetzt, Sie finden ihn hier.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Es wird wohl doch „Variante B“ gewesen sein – die Falle zur offiziellen Entschuldigung für „Sanktionen“ (Erpressung) Seitens des „werte-westens… 🙁

    Doch mal eine Frage an den Herrn Röper…: bei der ganzen Flut an negativen Informationen über die aktuelle Lage auf der Welt inclusive ihrer ganzen Lügen, den Betrug, die Doppelmoral, Erpressungen, Kriegsvorbereitungen, die Morde, Folter und Repressalien gegen Kritiker und …und …und …: kann man denn da noch irgendwie ruhig schlafen?!? – ich habe da inzwischen so meine Probleme – wenn ich bedenke, in welche Richtung das Ganze sich entwickelt… 😉

  2. Wenn die Bombe über Vilnius hochgehen soll, ist es keine gute Idee dorthin zu fliegen. Aber sicher stellt sich die Frage, wodurch sie gezündet wird….
    Wenn Sie in Minsk hochgeht, ist es ja auch nicht besser.

    1. Nun ja, eigentlich nicht so schwer zu erklären. Wenn jemand nicht will, dass man zu Punkt A fliegt, behaupte ich eben , dass an Punkt A die Bombe gezündet wird. Was jedem der weiter nachdenkt eben sagt, dass hier der Sichtkontakt mit der Maschine gemeint sein soll. Entsprechend reagiert doch jeder normale Mensch und fliegt dort hin, wo man es am wenigsten vermutet. So weit zurück eben, wies geht…

      1. Das ist richtig, aber die Frage ist dabei, wer wusste was? Hatte die Bombe einen Zeitzünder? Einen GPS Zünder? Stand jemand in Vilnius am Flughafen mit der Fernbedienung? Die Frage, was müssen wir tun, um die Explosion zu verhindern, ist ja die Frage, die sich die Piloten stellen müssen und welche die Entscheidung nach Minsk zu fliegen beeinflusst, wenn man der Story so traut. Was hat die Piloten glauben lassen, dass die Bombe nicht hochgeht, wenn sie nach Minsk fliegen?

  3. Der Funkverkehr wurde ja gar nicht veröffentlicht, nur eine Abschrift. Papier ist geduldig. Weißrussland hat es gar nicht nötig, sich zu erklären, schließlich wären sie ja nicht die Ersten, die Flugzeuge zur Landung zwingen. Hätten sie Meeresanschluss, hätten sie auch noch ein paar Schiffe zum Kapern gut. 😉

    1. Der Ball ist wieder bei der kreischenden Menge, Weissrussland hat die internationalen Behörden eingeladen damit der Vorfall aufgeklärt werden kann.
      Der Westen ist sich ja nicht einmal einig wie viele Personen an Bord waren.

      1. In einem zivilisierten Rechtsstaat würde jetzt der Pilot befragt, Teile der Besatzung und ggf. die Passagiere, um zu klären, was denn tatsächlich vorgefallen ist. Belegen lässt sich das sicherlich mit den Flugschreibern und der Auswertung des Funkverkehrs. Da aber die EU-Staaten und die USA weder zivilisiert und schon gar keine Rechtsstaaten sind, wird das natürlich nicht geschehen, weil gar kein Interesse daran besteht! Es könnte ja dann passieren, dass vielleicht die Mail ein fake war, nicht aber, dass der Pilot sich für die Landung in Minsk entschieden hat. Damit würden die westlichen Verrückten wieder dastehen, wie die begossenen Pudel, weil sie erneut zu Unrecht Weißrussland/Russland beschuldigt haben. Also gibt es keine Untersuchungen, jedenfalls keine für die Öffentlichkeit!

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