Tacheles

Tacheles #72 ist online

Diese Woche gab es bei Röper und Stein zwei Wutanfälle — einen von Röper und einen von Lukaschenko. Wenn Sie wissen möchten, über welches Thema Röper sich aufgeregt hat, dann schauen Sie diese Sendung!

Auch wenn die Sendung dieses Mal improvisiert aus dem Hotel in Kaliningrad kommt, weil ich auf einer Konferenz war, haben Robert Stein und ich wieder viele Themen zu besprechen gehabt. Sollte YouTube die Sendung mal wieder löschen, finden Sie den Link zur Sendung auf der Seite von NuoViso hier.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. Sacharow sollte man nicht mit diesem Solschenizyn verwechseln.
    Andrei Sacharow ist nie emigriert oder ausgewiesen worden.
    Er war sowj. Physiker, gilt als Vater der sowjetischen Wasserstoffbombe und hat noch eine Menge mehr zur Physik beigetragen, u.a. auch maßgeblich das derzeitig bevorzugte Konzept eines Fusionsreaktors „Tokamak“.

    Er erhielt übrigens auch wohl in den 70ern den Friedensnobelpreis, weil er sich als „Dissident“ verdient gemacht hatte und das schon seit den 60ern. Er war allerdings dennoch bis 1980 Abgeordneter des Obersten Sowjets der UdSSR
    Verhaftet und nach Gorki (damals geschlossene Stadt, heute wieder Nischni Nowgorod) verbannt wurde er allerdings 1980, nachdem er sich gegen den Afghanistan-Operation gewandt hatte…

  2. Hier haben wir wieder ein typisches Sittenbild aus dem sog. „postsowjetischen Raum“, der sich in die „westliche Demokratie“ geflüchtet hat … oder … „Menschenrechte in der Farbe Blau mit Sternen“…
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    _____://www.fondsk.ru/news/2021/10/30/russkih-v-estonii-gnetut-kak-sovetskij-biomusor-54787.html

    „Русских в Эстонии гнетут, как «советский биомусор»“

    geDeepLt:

    „Russen in Estland werden als „sowjetischer Bioabfall“ unterdrückt

    Estnische Nazi-Partei wird nach Kommunalwahlen stärker

    Die Kommunalwahlen in Estland fanden am 17. Oktober statt, aber für die Russen in dieser einst sowjetischen Republik ändert sich nichts. Sie machen hier bis zu einem Viertel der Bevölkerung aus, aber es werden jedes Jahr weniger. Manche gehen, manche sterben.

    Vor den Wahlen werden die Russen mit etwas geködert. Sogenannte Nicht-Staatsbürger dürfen nun an Kommunalwahlen teilnehmen; der für die Einbürgerung erforderliche estnische Sprachtest wurde vereinfacht; Kinder von Nicht-Staatsbürgern, die bereits in der estnischen Schule „umerzogen“ wurden, erhielten die Staatsbürgerschaft. Und immer noch gibt es in Estland etwa 70 Tausend Nicht-Staatsbürger (5,2 % der Bevölkerung). Bei den Kommunalwahlen dürfen sie nun wählen, aber nicht gewählt werden.

    Bei der Abstimmung am 17. Oktober setzte die Zentrumspartei, die im Parlament, im Stadtrat von Tallinn und in vielen anderen Städten eine Mehrheit hat, wie üblich auf die Russen, aber das gelang ihr diesmal nicht: Man kann nicht ständig versprechen, aber nichts zu tun. Zwar haben die Zentristen in Estland insgesamt ihr Ergebnis bei den Kommunalwahlen leicht verbessert, aber in Tallinn, wo Russen 40 % der Bevölkerung ausmachen, haben sie sich verschlechtert: Von 79 Sitzen haben sie noch 39 Sitze – weniger als nach den letzten Wahlen 2017.

    „Die Menschen wollen Veränderungen“, sagte der zentristische Bürgermeister von Tallinn, Mihail Kõlvart. Das ist richtig, die Menschen wollen Veränderung aber Du blockierst diese Veränderung: Kõlvart, der einst in den Rat der russischen Schulen in Estland gewählt wurde, hat dann vier russische Schulen in der estnischen Hauptstadt geschlossen….

    Der größte Rückschlag erwartete die Zentristen im überwiegend russischen Narva, wo ihre Partei nur 10 von 31 Sitzen gewann. Und im gesamten (überwiegend) russischen Landkreis Ida-Virumaa, in dem Narva liegt, sind die Ergebnisse der Zentristen schwach: 12 in Kohtla-Järve, 5 in Narva-Jõesuu und nur 1 in der Gemeinde Tolajki. Nur in Sillamäe konnte diese Partei eine Mehrheit halten (17 von 21 Sitzen).

    Vor den Wahlen sagten alle möglichen Umfragen voraus, dass die russische Gemeinschaft für die EKRE, die Konservative Volkspartei, also im Wesentlichen für die estnischen Nazis, stimmen würde. Die EKRE hat einige sehr imponierende Punkte in ihrem Programm: Widerstand gegen Anticovid-Restriktionen der Regierung, einschließlich der Aussicht auf eine „freiwillige Zwangsimpfung“, Ablehnung von LGBT-Propaganda und Jugendstrafrecht. Die EKRE flirtet offen mit den russischen Wählern: „Wir werden die russischen Schulen nicht anfassen… Wir wollen, dass die Russen die estnische Sprache lernen, aber ohne radikale Maßnahmen“, sagt der Fraktionsvorsitzende der EKRE im Tallinner Stadtrat Mart Kallas. Im Bezirk Ida-Virumaa stellten die estnischen Nazis mehrere Kandidaten mit russischen Vor- und Nachnamen auf, die in russischer Sprache Wahlkampf machten (später mussten sich die Parteiführer vor der Sprachabteilung der Regierung dafür rechtfertigen).

    Aber die estnischen Russen erinnern sich an den unverhohlenen Antisowjetismus der EKRE: Die Partei stand hinter den jährlichen Aufmärschen zu Ehren der SS-Veteranen, forderte die Zerstörung sowjetischer Denkmäler und rief auch zur Revision der Grenzen zu Russland auf, indem sie vorschlug, die Region Pechora, Iwangorod und Izborsk von Russland zu übernehmen; sie forderte ein Verbot der russischen Bildung und die Assimilierung der Russen (jeder, der sich nicht assimilierte, würde deportiert). Derselbe Kallas, der in einer seiner Reden Nawalny lobte, sagte: „Russland hat seine eigenen Rebellen! Und wir haben fremde Biomasse mit einer sowjetischen Mentalität!“ Während dieser Schurke estnische Russen brandmarkte, schwiegen die Russen in Moskau…

    Nun stellen wir fest: Wenn auch die estnischen Nationalisten im russischen Narva kein einziges Mandat errungen haben, so haben sie in der gesamten Republik mit 13,2 % der Stimmen deutlich zugelegt. Nimmt man noch die nationalistische Vaterlandspartei (Isamaa) hinzu, die 8,4 % erhielt, wird deutlich, dass die extreme Rechte in Estland immer stärker wird.

    Die Volksunion, eine Partei lokaler russischer Aktivisten, scheiterte an der erforderlichen Prozenthürde und kam nicht in die Kommunalverwaltung. Wen haben die estnischen Russen, die als „Bioabfall“ behandelt werden, denn gewählt? Vor allem Wahlbündnisse wie Katri Raik List (Sozialdemokraten) oder Elagu Narva! (Es lebe Narva!) des ehemaligen Bürgermeisters Alexey Yevgrafov, obwohl solche Politiker nichts Pro-Russisches an sich haben. Was ist das? Assimilationspolitik?

    So ist in Estland nach diesen Wahlen keine politische Kraft entstanden, die die Interessen eines Viertels der Bevölkerung der Republik vertritt.

    Sollten wir überrascht sein? Denn die estnische Realität ist der russische Ombudsmann Sergej Seredenko, Autor des Buches „Russische Wahrheit über die estnische Verfassung“, der in Estland wegen „staatsfeindlicher Aktivitäten“ vor Gericht steht. Jetzt versuchen die Esten, Sergej Seredenko, der sich gegen die Zerstörung des russischen Bildungswesens und die Diskriminierung von Russen wandte, der Spionage zu bezichtigen. Welche Art von „Staatsgeheimnissen“ könnte eine Person haben, die ihrer beruflichen Tätigkeit beraubt ist und ihr Brot als Hausmeister verdient? Auf diese Frage und auf andere Fragen zur Unterdrückung der Russen in Estland wird es jedoch keine Antworten geben. Der „Fall Seredenko“ wird hinter verschlossenen Türen behandelt.

    Für die Russen in Estland ändert sich nichts.“
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    Und solche Leute, wie z.B. dieser Kubilius aus Litauen, dürfen in diesem sog. „europäischen Parlament“ das „freiheitlich-demokratische“ Wort schwingen … wie gesagt, mein Wortschatz leidet da an einer geradezu hoffnungslosen Leere.

  3. Mal etwas OT, vielleicht ist es für den Einen oder Anderen interessant.

    Wer im Ausland am Geldautomaten Fremdwährung zieht, bekommt groß auf dem Bildschirm einen Umrechnungskurs angezeigt, unten in der Ecke ganz klein den Hinweis, ohne Umrechnungskurs weiter zu verfahren. Wer den Umrechnungskurs akzeptiert, zahlt gewaltig drauf. Gestern habe ich mal darauf geachtet, als ich 200.000 HUF gezogen habe. Der angebotene Kurs betrug in Summe 600, 29€, abgebucht wurden ohne Umrechnungskurs nur 559,47€.

    Arglistige Täuschung?

  4. Meines Erachtens die bisher beste Sendung. Wirklich schade, dass es letztendlich dann doch nur mehrere Zehntausend Menschen sehen… Und danach sehr viel besser verstehen…. jedoch die Millionen eben, diesen Propaganda-Dreck der tagesschau usw. jeden Tag sich reinziehen – zwischen Sportschau & Tatort und immer tiefer und tiefer in die Russophobie hineingezogen werden. Und nur ein ganz geringer Prozentsatz denkt darüber nach…

    Kommt nun hinzu- beim Weiterdenken über die breite Masse ,der seit Jahren fehlgeleiteten „20UhrMillionen“ , dass der russische Sender RT-Deutsch, wohl nicht mehr auch nur andeutungsweise die hohen Erwartungen wird erfüllen können, den „unsereins“ ( Meine mich selbst und so par ganz „verrückte“ Journalisten aus Polen – Deutschland und weiteren Staat – ) in den angekündigten Sende-Start wird erfüllen können.
    Ich meine nicht die ausstehende Sendelizens… mit ein bisschen Krips im Hirn, könnten die das Problem sehr schnell lösen. Ich meine die wohl bei RT- sich umgreifende Korruption, dass eben Westmedien gleich, nicht Kompetenzen maßgeblich sind, wer den Sender usw. führt, sondern stinknormales „Postengeschacher“ Fast alle die, welche den Sender zu 700.000 Abos führte, sind nicht mehr da. Hat man beobachtet, wie Putin gekuckt hat, als die zur Zeit Cheftrulla… ihm diese „Idiotenidee“ zur Bestrafung der deutschen Sender in Russland, schmackhaft machen wollte… )

    Nun ja.

    Wieviel mehr wird gerade Thomas wichtig…. (auch wenn er nicht immer goldrichtig liegt… ) Diese Sprache, versteht jeder. Klar und auf den Punkt gebracht. Der User, versteht in 1 Stunde „Streitgespräch“ von den zweien mehr als in einem Jahr jegliche andere Sendung..

    Wobei ich meinen Gedanken zu RT… Chefredakteur… gar nich will zu Ende denken… Doch träumen darf man ja….

    Wie auch immer…. RT- wird bald Geschichte sein, wenjn sie so weitermachen…

  5. Das Märchen von unabhängigen Umfrage Instituten.

    https://www.bundestagswahl-2021.de/umfrageinstitute/

    „Zu den Hauptaktionären des Londoner Mutter­konzerns YouGov gehören Abrdn (sic, früher Standard Life Aberdeen), einer der größten Vermögens­verwalter Groß­britanniens, sowie die US-amerika­nische Investment­gesellschaft Blackrock.“

    „Haupt­eigentümer von Kantar ist seit 2019 der US-amerika­nische Finanz­investor Bain Capital mit Sitz in Boston.“

    Infratest, Emnid und auch dimap werden/wurden von Kantar geschluckt.

    Also kann man ruhig sagen, deutsche Meinung wird in den USA und in GB gebastelt.

    hier ein Beispiel
    Aussage
    „51% halten Corona-Maßnahmen für angemessen“

    https://de.statista.com/infografik/23810/umfrage-zur-angemessenheit-der-aktuellen-corona-massnahmen/

    gefragt wurde im Zusammenhang mit dem „ARD-DeutschlandTrend“
    den „ARD-DeutschlandTrend“ verantwortet Infratest dimap
    Infratest dimap gehört mehrheitlich zu Kantar
    Kantar gehört Bain Capital

    Wie sieht es bei den Nachbarn aus?
    Wer erschuf Kurz, machte ihm zum Sieger und machte ihn jetzt platt?

    Aus Steuern finanzierte Umfragen sind verwerflich?
    Verwerflich sind solche Umfragen wenn sich einzelne Parteien am Ergebnis bedienen. Ein Problem in Österreich?
    Komisch in Deutschland beauftragt das ZDF aus Gebührengelder auch Umfragen, Gleiches macht die ARD. CSU-Umfragen­affäre – 2010 durchgeführt von einem CDU Freund dem GMS verwendet wurden Steuermittel.
    Wir brauchen nun wirklich mit dem Finger auf Andere zeigen.

  6. Sehr fesselndes Interview. Chapeau! Allerdings… mir ist der Lapsus mit dem Lukaschenko als Despot sauer aufgestoßen. Ich greife mal Thomas‘ Haltung auf – man muss ihn (den Batjka) nicht unbedingt mögen… Aber man sollte auch nicht übersehen, dass unter seiner Führung das Land aus einer tiefen Grube herausgeführt wurde. Dazu zählt u.a. die Erhaltung des Staatseigentums an Schlüsselindustrien. Das mögen westliche BY-Kritiker überhaupt nicht. Hinzu kommt, dass die Regierungsmannschaft von BY offenbar versucht, andere Wege zu gehen. Wenn Lukaschenko da nicht „despotisch“ eingreift, könnte einiges verloren sein. Er hat zwar immer noch Kolchos-Vorsitzenden-Allüren, aber ich denke mal, gerade die sind es, die ihn bei der älteren Generation beliebt machen.

    1. Jedes Wort würde ich, wenn gefragt..unterschreiben.

      Kenne mich weniger in Russland aus, als in Weißrussland. Und ich rede oft und intensiv mit wirklichen Freunden, welche ich seit 1988 kenne. Sämtlich nun – wie ich auch- in die Pensions-Jahre gekommen. Und doch unterhält man sich desöfteren auch mit deren Söhne und Töchter. Start damals war das Ansinnen einiger mir damals flüchtiger Bekannter, dass man in Witebsk ein Museum (Marc Chagall) bauen wollte… Par Jahre hats dann doch gedauert… Es war (glaube ich jetzt ) dann 1992/93 dass das erste Ziel dann erreicht werden konnte. Wie auch immer. Das was Putinist sagt, stellt absolut nach dem, was ich sehe und höre, das Absolut richtige dar. Und nun führe ich nicht mal meine eigene Meinung aus, sondern die der Freunde. Und tatsächlich ist es so, dass nur eine einzige (nun auch schon über 30 Jahre junge Dame, eine völlig andere Meinung hat) Doch das hat auch seinen Grund. Sie ist eine Oberärztin in einem Krankenhaus…

      Doch so, oder so. Er- Lukaschenko- muss genau so sein, wie er ist. Wenn da kurzfristig ein anderer das Sagen bekommen würde, hätten wir eine zweite Ukraine…

      Ja..Putinist50 hat da absolut den Durchblick.

  7. Wie wir es von Herrn Röper (oder auch Daniele Ganser) gewohnt sind, ist bei kla.tv ein Einstündiges Video von einem Journalisten der über 9/11 hin zu Corona einen sehr interessanten Bogen zieht und dabei ebenfalls zum Schluss kommt, dass die Corona Krise kein Zufall sei, sondern dass ihr eine lange Planung vorausging:
    «Pandemie-Planspiele – Vorbereitung einer neuen Ära? (Vortrag von Paul Schreyer)»
    Ein weiterer interessanter 9 Minütigen Beitrag: «Kein Lockdown für Ungeimpfte ohne vorherigen offenen Diskurs!»

  8. Den Kompliementen schließe ich mich besser nicht an, sowas drosselt nur den unwahrscheinlichen Arbeitseifer von Herrn Röper. Also: bleiben Sie gesund (Eisbaden mit Wladimir?) und guter Dinge!

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