Rassismus

Deutschland boykottiert Anti-Rassismus-Konferenz der Vereinten Nationen

Die schönen Worte deutscher Politiker und ihre tatsächlichen Handlungen gehen oft weit auseinander. Das zeigt nun wieder der Boykott der Anti-Rassismus-Konferenz der UNO. Deutschen Politikern geht es nicht um Rassismus, sondern um politische Ideologie.

Beispiele dafür, wie die schönen Worte deutscher Politiker zum Thema Rassismus sich von ihren wirklichen Taten unterscheiden, gibt es reichlich. So hat Deutschland zum Beispiel Ende 2020 in der UNO gegen eine Resolution gestimmt, die den Titel „Zur Bekämpfung der Verherrlichung des Nationalsozialismus, des Neonazismus und anderer Praktiken, die zur Eskalation gegenwärtiger Formen des Rassismus, der Rassendiskriminierung, der Fremdenfeindlichkeit und der damit verbundenen Intoleranz beitragen“ trug. Der Text der Resolution war eigentlich unproblematisch, aber trotzdem haben sich 51 Staaten des Westens (darunter Deutschland) der Stimme enthalten, zwei Staaten, die Ukraine und die USA, haben sogar explizit gegen die Resolution gestimmt.

Da die westlichen Medien immer so tun, als sei der Westen der Nabel der Welt und die große Mehrheit der Staaten würde politisch auf der Linie des Westens liegen, sei angemerkt, dass 130 Staaten für die Resolution gestimmt haben, lediglich 53 Staaten des Westens fanden nicht, dass man Neonazismus, Rassismus, Rassendiskriminierung und Fremdenfeindlichkeit verurteilen sollte. Der Westen stellt in der UNO eine Minderheit, weshalb er die UNO mehr und mehr schwächen möchte, weil sich eine Mehrheit der Staaten gegen die Politik des Westens stellt. Das ist nur eins von vielen Beispielen.

Der Grund, warum der Westen gegen die Resolution war, ist die Tatsache, dass in der Ukraine seit dem Maidan ein de facto faschistisches und ganz sicher rassistisches Regime herrscht, das vom Westen unterstützt wird. Daher auch die zwei Gegenstimmen aus der Ukraine und den USA. Der Westen wollte verhindern, dass die Ukraine für ihre rassistische Politik international an den Pranger gestellt werden kann.

Die Anti-Rassismus-Konferenz der UNO

Im September findet die vierte Anti-Rassismus-Konferenz der UNO statt. Es handelt sich dabei um die sogenannten Durban-Konferenzen, die erste fand 2001 statt. Nach der ersten Konferenz fanden 2009 und 2011 noch zwei weitere Konferenzen statt, die Deutschland allerdings boykottiert hat. Auch hierbei war Deutschland nicht eben auf der Seite der Mehrheit der Staaten der Welt. 2009 nahmen 141 Staaten an der Konferenz teil, nur neun Staaten haben sie boykottiert: Die USA, Kannada, Deutschland, Italien, die Niederlande, Polen, Australien, Neuseeland und Israel.

Der Grund war (und ist beim aktuellen Boykott), dass die boykottierenden Staaten der Konferenz vorwerfen, anti-semitisch zu sein. Der Spiegel schreibt zum aktuellen Boykott:

„Neben Deutschland haben bereits mehrere andere Staaten, darunter die USA, Australien, Großbritannien, Kanada, die Niederlande und Österreich ihre Teilnahme abgesagt und dies mit Sorgen vor einer erneuten Verunglimpfung Israels begründet.“

Auf früheren Durban-Konferenzen haben andere Staaten – allen voran der Iran – Israel beschuldigt, gegenüber den Palästinensern eine rassistische Politik zu verfolgen. Darüber zu diskutieren, lehnen die boykottierenden Staaten ab. Anscheinend haben in den Augen der boykottierenden Staaten nicht alle Völker den Schutz vor Rassismus verdient. Dabei ist das bereits Rassismus pur, denn Anti-Rassismus bedeutet schließlich, dass alle Völker, Ethnien und Nationalitäten die gleichen Rechte und Pflichten haben, also auch den gleichen Schutz vor Rassismus verdienen.

Was Israel vorgeworfen wird

Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist bekanntermaßen kompliziert und je länger er dauert, desto schwerer ist er zu lösen. Es soll daher hier nicht einmal um die Vorwürfe der israelischen Gewalt gegen Palästinenser und die Blockade der Palästinensergebiete gehen, die Israel mit Sicherheitsbedürfnissen begründet.

Aus der deutschen Geschichte müssten deutsche Politiker eines gelernt haben: Rassengesetze sind schlecht und führen zu nichts Gutem. Wer also Gesetze erlässt, in denen bestimmten Ethnien, Religionen, Nationalitäten und so weiter bestimmte Rechte abgesprochen werden, der müsste für Deutschland auf der „schwarzen Liste“ stehen. So zumindest interpretiere ich die Schlüsse, die wir aus der deutschen Geschichte ziehen sollten.

Israel hat jedoch 2003 ein Gesetz verabschiedet, das Palästinensern den Zuzug nach Israel sogar dann verbietet, wenn sie mit einem israelischen Staatsbürger verheiratet sind. Übrigens hat das Gesetz gerade wieder ein paar Schlagzeilen gemacht, denn es gab im israelischen Parlament einen Streit um seine Verlängerung. Die deutschen Medien, die darüber berichtet haben, haben aber kein kritisches Wort über das israelische Rassengesetz verloren. Dabei ist das per Definition ein Rassengesetz.

Rassengesetze werden für Deutschland hoffähig

Das israelische Gesetz ist keineswegs das einzige Rassengesetz, das in Staaten erlassen wurde, die die deutsche Bundesregierung finanziell und politisch unterstützt. Über das ukrainische Rassengesetz, das die Bürger der Ukraine nach völkischen Kriterien in Kategorien mit unterschiedlichen Rechten einteilt, habe ich schon mehrfach berichtet. Präsident Selensky hat das Gesetz mittlerweile unterschrieben, aus Deutschland gab es dazu aber kein kritisches Wort.

Anscheinend gelten für heutige Politiker und „Qualitätsjournalisten“ in Deutschland die Lehren des Zweiten Weltkriegs nichts mehr. Sie missbrauchen den Zweiten Weltkrieg und die Schuld, die Deutschland damals auf sich geladen hat, nur noch zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele. Rassismus ist für sie in Ordnung, wenn er von befreundeten Staaten in Gesetzesform gegossen wird.

Das einzige, was in diesem Zusammenhang Hoffnung macht, ist die Tatsache, dass der Westen – wie die Abstimmungen in der UNO und die Teilnehmerliste der aktuellen UNO-Anti-Rassismus-Konferenz zeigen – mit seiner Position auf verlorenem Posten steht.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

32 Antworten

  1. Schon den Begriff „Rassismus“ zu benutzen – wie auch immer… – ist falsch, denn da es nur eine einzige menschliche Rasse – den Homo Sapiens Sapiens, nach Aussagen der Wissenschaftler und weltweit sogar von den Politikern anerkannt, gibt – kann man auch nichts diskriminieren, außer man tut es mit sich selbst…

    Ergo ist derjenige, welcher diesen Begriff nutzt und damit Unterschiede unterstellt – selber der „Rassist“…

    Also was soll dieses Kasperle-Theater in der Veranstaltung der Öffentlichkeitsverblödung – außer das Volk weiter mit Lügen zu manipulieren??

    1. Natürlich gehören alle Menschen zur Art des Homo Sapiens Sapiens,
      genauso wie zB alle Hunde zu den Canidae gehören.
      Definition: Als Rassen bezeichnet man Populationen einer Art,
      die sich in ihrem Genpool und somit auch phänotypisch von
      anderen Populationen derselben Art (Spezies) in einem oder
      mehreren Punkten unterscheiden, sodass eine taxonomische
      Trennung erfolgen kann.
      »Rasse« wurde dabei als eine überdauernde Grösse gesehen,
      dh eine Gruppe von Individuen, die gemeinsame Merkmale
      aufweisen, die sie von anderen Vertretern ihrer Spezies
      unterscheiden, und die durch Vererbung übertragbar sind,
      also durch die Rekombination der Gene bei der Fortpflanzung
      unverändert übertragen werden.

      1. Darum geht es gar nicht.
        Wenn es eine bestimmte Geisteshaltung gibt, die mit einem bestimmten Begriff umschrieben wird, dann werden diejenigen, die sich unter Verwendung dieses Begriffes dagegen wenden, nicht quasi automatisch Träger dieser Geisteshaltung.
        (Obwohl – wenn alle Antikommunisten eigentlich Kommunisten wären, weil sie ja Antikommunisten sind … das würde mich dann doch wenigstens zu einem hämischen Grinsen verleiten…)

          1. Och ja, wir wissen schon: Er prüft gern, ob sich die Gemeinen seines Geistes würdig erweisen, wie er erst jüngst zu verkünden beliebte.
            Nun wir leiden selbstredend in vielerlei Hinsicht an unserem „Spreu-Dasein“, jedoch in den erlauchten Kreise eines „Weizens“ aufzusteigen, erscheint uns wenig erstrebenswert, wenn sich derselbe als „mit Mutterkorn belastet“ herausstellt.

    2. Ist euch blinden Aktivisten eigentlich bewußt, daß die Abschaffung des „Rasse“-Begriffes, etwa im Grundgesetz, direkt zur Folge hätte, daß dann logischerweise auch keinen Rassismus mehr geben kann? Und zwar per Definition!

    3. Nein, es gibt fünf menschliche Rassen (Subspezies) aus denen sich die Gattung (Spezies) Homo sapiens zusammensetzt.

      Diese fünf Menschenrassen sind:

      – die sogenannten Kaukasier (Europäer, Südwestasiaten, Nordafrikaner, der Großteil der Südasiaten, ein Teil der Zentralasiaten)
      – die Asiaten (Ost- und Südostasiaten und ein Teil Zentralasiaten sowie die nordasiatischen Ethnien)
      – die Schwarzen (Sub-Saharan-Afrikaner)
      – die „Indianer“ (indigene Völker des amerikanischen Doppelkontinents)
      – die Ozeanier (Aborigenes, Melanesier, Polynesier)

      Rassismus zwischen Deutschen, Polen und Türken kann es beispielsweise aus semantischer und sprachlogischer Sicht nicht geben, weil diese alle ein- und derselben Rasse angehören.
      Die korrekte Bezeichnung für interethnische Animositäten müsste Ethnizismus lauten.

    1. Artikel 21

      Nichtdiskriminierung

      (1) Diskriminierungen insbesondere wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung, der politischen oder sonstigen Anschauung, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung sind verboten.

      (2) Unbeschadet besonderer Bestimmungen der Verträge ist in ihrem Anwendungsbereich jede Diskriminierung aus Gründen der Staatsangehörigkeit verboten.

      Da die Ukraine das Assoziationsabkommen unterschrieben hat erkennt sie u.a. den o.g. Artikel an. So wie Deutschland es mit der Dänischen Minderheit tut oder wie Gesamtdeutschland die Regelungen der DDR für die die sorbische Minderheit übernommen hat.
      Die unterschiedlichen Minderheiten in der Ukraine sind und waren Bürger der Ukraine als sie in die Unabhängigkeit ging.
      Der Schutz von Minderheitenrechte ist kein EGO Booster sondern es soll helfen den inneren Frieden zu erhalten und Sessionsbestrebungen einzudämmen.
      Wenn man nicht möchte das Landesteile sich Abspalten tut man gut daran die Minderheiten nicht zu drangsalieren.

      1. aus dem Link “ ein paar Schlagzeilen “
        => https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_90395240/israels-neue-regierung-scheitert-bei-wichtiger-abstimmung-.html

        darin enthalten
        „Das israelische Parlament hatte 2003 das Gesetz verabschiedet, demzufolge Palästinenser sowie Einwohner „feindlicher Länder“ auch durch Heirat keine israelische Staatsbürgerschaft oder Aufenthaltsgenehmigung erwerben können. „

    2. Herr Röper spielt wohl mit seinem Artikel u.a. auf das völkisch inspirierte Gesetz über die einheimischen Volksgruppen in der Ukraine an, welches den Russen als autochthoner Volksgruppe einen minderen Status zuweist. Die Russen in der Ukraine sind aber im Gegensatz zu den Türken in Deutschland oder Österreich keine Migranten.

  2. Entschuldigt, aber der Begriff „Rasse“ hat nun mal zwei Bedeutungen: 1. die biologische „Rasse“. Da gibt es zurZeit nur eine menschliche Rasse. Da kann man aus logischen Gründen kaum Rassist sein. Doch so ganz stimmt das nicht, denn es wird selbst Juden udn Palästinensern vorgeworfen „Antisemit“ zu sein, was ebenso bescheuert ist, denn sie gehören der semitischen Gruppe – oder wie man es auch immer bezeichnen soll – an. Und damit kommen wir zum zweiten Begriff, und das ist der Kampfbegriff „Rasse“. Und da wird – weil das gewollt ist, der Mensch schon in verschiedene „Rassen“ aufgeteilt. Teile und Herrsche!! Die weiße, schwarze, gelbe, rote „Rasse“, die semitische „Rasse“, die arische „Rasse“ Der Begriff hat sozusagen eine andere Bedeutung gewonnen. Das kann man leugnen, aber es ist Fakt, dass es ihn gibt, so wie der Begriff „Nazi“, den es so auch nicht gibt, oder „Faschist“, der ursprünglich nur auf die italienische Bewegung beschränkt war und dann einfach auf alle anderen übergeworfen wurde. Dabei unterscheiden sich italienische Faschisten grundlegende von deutschen oder spanischen. Aber das ist das Normale bei Kampfbegriffen: Sie schaffen Schubladen, in die man alle reinwerfen kann. Man schaue nur an, wer heute in den Augen der Mainstreampropagandisten alles so Antisemit, Rassist, Neonazi, Faschist ist.

      1. Nein, Semiten ist die Bezeichnung für die semitischen Völker Juden, Araber und Aramäer. Der Begriff Antisemitismus sollte eventuell durch den Begriff Judäophobie ersetzt werden.

    1. Und ergo – wer den Begriff „Rasse“ gegen andere benutzt – ist logischerweise der „Rassist“… – denn er macht die Unterschiede, die es sonst gar nicht gibt… – doch das in die formatierten „Köpfe“ der funktionierenden weil programmierten Bürger zu bekommen – ist wohl etwas für Sisyphus… 😋😎

    2. Nein, die korrekte Bedeutung des biologischen Fachbegriffs Rasse lautet Untergattung bzw. Subspezies, während der Mensch eine Gattung bzw. Spezies darstellt, womit es aufgrund der Existenz von geografischen Varietäten eben dieser Spezies auch Rassen geben muss und auch tatsächlich gibt!

  3. Im Wesentlichen gehen die „Antworten“ auf T.Röpers Artikel am Kern der Sache vorbei.

    Dem Kern der Sache käme man sehr nah, wenn man sich die Frage stellt:

    Was ist Faschismus?…. und dann das Handeln der Regierung in Berlin mit dem Ergebnis vergleicht, was man selbst über den Faschismus herausgefunden hat.

    Anschließend hat man verstanden und wird die Wichtigkeit der Chinesisch-Russischen Bemühungen zur Neuorientierung der Weltordnung wahrscheinlich noch sehr viel mehr unterstützen, als die meißten der hiesigen Leser das sowieso schon tun.

    .

  4. Wer braucht die UNO? Es ist eine von den USA, oder besser von deren Geldadel, gegründete nicht gewählte Nichtregierungsorganisation, die ein zweites Deutschland wie die 12 Jahre, als es außenpolitische Tauschgeschäfte am Geldadel vorbei gab, seither verhindern soll. Mal Schultze Rhohnhof lesen!!!! Ihr Rassismus-Gequatsche ist das Etikett, auf das sie alles kleben.
    Die Mönschenrechte sind denen genauso egal wie die Ukraine.

    1. Franklin D. Roosevelt hat eine gänzlich andere Vision bei der Gründung einer neuen – und verglichen mit dem wenig erfolgreichen Völkerbund besseren – Weltorganisation gehabt, jedoch wurde nach seinem Tod das Programm des CFR umgesetzt, demgemäß die Weltorganisationen zu Instrumenten des US-Imperiums umfunktioniert worden sollten, die dies bis heute geblieben sind.

  5. „…. wie die 12 Jahre, als es außenpolitische Tauschgeschäfte am Geldadel vorbei gab, …“

    Na, wenn sonst nichts weiter war in den 12 Jahren, ist das ziel ja erreicht. Die damalige Geisteshaltung existiert aber offensichtlich immer noch.

  6. Merkeldeutschland glaubt seit Adenauerzeiten , dass man den sogenannten Holocaust dadurch sühnen könnte, dass man Israel beim Völkermord an den Palästiniern behilflich ist, zumindest wirkt sich das karrierefördernd, durch daraus resultierende Wohlwollen der maßgeblichen, von der deutschen Nationalhure herausgegebenen Zeitungen aus.

    1. Es gibt keinen Völkermord an den Palästinensern, weil diese sich seit der Gründung Israels auf natürlichem Wege in sehr großer Zahl vermehrt haben und gegenwärtig, unter Einschluss der von Israel besetzten Gebiete, bereits die Hälfte der Bevölkerung Israels stellen.

      Der dezidiert nationalistische Siedlerstaat Israel hat ironischerweise ein größeres Problem mit der Islamisierung als die multikulturellen Zuwanderungsländer Frankreich und Schweden!

Schreibe einen Kommentar