Wie die USA die UNO als Geisel nehmen
In diesen Tagen ist viel von der UNO die Rede, sei es wegen der Weltklimakonferenz oder wegen der anstehenden UNO-Vollversammlung. Es gibt jedoch diplomatische Eklats, von denen man in den deutschen Medien praktisch nichts hört, obwohl sie durchaus Folgen haben könnten.
Der Hauptsitz der UNO ist New York. Damit haben die USA sich verpflichtet, Diplomaten anderer Länder einreisen zu lassen, die bei der UNO arbeiten oder zu Veranstaltungen der UNO kommen wollen. Jedoch verstoßen die USA immer dreister gegen diese übernommene Verpflichtung und nehmen die UNO als Geisel ihrer eigenen Politik. Allein zur anstehenden Vollversammlung der UNO haben die USA gleich eine ganze Reihe von Mitgliedern ausländischer Delegationen die Einreise verweigert.
In Deutschland konnte man lesen, dass es fraglich war, ob die USA den iranischen Außenminister Zarif einreisen lassen. Am Ende bekamen aber sowohl der iranische Außenminister, als auch der iranische Präsident die Einreisevisa. Dennoch war wieder die Berichterstattung in Deutschland bemerkenswert. Immerhin ist es eine unbestrittene Verpflichtung der USA, die Delegationen anderer Länder zur UNO anreisen zu lassen. Aber im Spiegel klang das so, als habe sich das er Iran ausgedacht und nicht, als sei das eine Verpflichtung der USA:
„Noch am Nachmittag hatte Zarif seinem US-Kollegen Mike Pompeo vorgeworfen, der iranischen Delegation Einreisevisa für die Teilnahme an der Versammlung in New York verweigern zu wollen. Die USA seien aber verpflichtet, den Uno-Delegationen Visa auszuhändigen.“
Im ganzen Spiegel-Artikel gab es dazu keine weiteren Informationen, stattdessen lenkte der Spiegel wieder auf die Krise rund um das iranische Atomabkommen ab, wobei man die üblichen Unwahrheiten vom einem „einseitigen Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen“ lesen konnte. So nennen die Medien den Bruch des Völkerrechtes durch die USA, denn es gibt in dem Abkommen keine Ausstiegsklausel. Details und Hintergründe dazu finden Sie hier.
Und erst am Ende des Spiegel-Artikels gab es auch noch Informationen darüber, dass die USA auch andere Diplomaten ausgewiesen, bzw. ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt haben:
„Kurz vor der Uno-Generaldebatte weisen die USA zudem zwei Diplomaten der Ständigen Vertretung Kubas bei den Vereinten Nationen in New York aus. Das US-Außenministerium in Washington begründete die Maßnahme am Donnerstag mit versuchter „Einflussnahme“ der Diplomaten, die gegen die nationale Sicherheit der USA gerichtet gewesen sei. (…) Das Außenministerium teilte weiter mit, alle verbliebenen Diplomaten der Ständigen Vertretung Kubas bei den Vereinten Nationen dürften sich künftig im Wesentlichen nur noch auf der New Yorker Insel Manhattan bewegen, auf der auch das Uno-Hauptquartier liegt. Schon zuvor war die Bewegungsfreiheit für Diplomaten Kubas, aber auch für solche des Irans, Nordkoreas, Chinas, Russlands und Syriens bei den Vereinten Nationen eingeschränkt worden.“
Der Spiegel findet kein kritisches Wort dazu, dass die USA ihre vor der UNO und der Welt völkerrechtlich verbrieften Verpflichtungen nicht erfüllen.
Dabei ist das noch nicht einmal alles. Schon am 19. September teilten die USA mit, dass sie mehreren Mitgliedern der iranischen Delegation die Einreise verweigern wollen und erst am 23. September haben sie die Namen mitgeteilt. Der Iran wusste also bis zuletzt nicht, wer überhaupt einreisen darf. Es traf am Ende mehrere Mitarbeiter der iranischen Präsidialverwaltung. Natürlich protestierte der Iran dagegen, aber genützt hat es nichts.
Auch der libanesische Gesundheitsminister dufte nicht zur UNO-Vollversammlung einreisen. Es wird spekuliert, dass die US-Vorwürfe, der Minister habe Kontakte zur Hisbollah, der Grund sein könnten.
Auch die im Spiegel erwähnten Ausweisungen von kubanische Diplomaten haben zu Protest geführt. Kuba teilte mit:
„Wir verurteilen die ungerechtfertigte Ausweisung unserer zwei Mitarbeiter und die Einschränkung der Bewegungsfreiheit zweier weiterer Mitarbeiter der ständigen kubanischen Vertretung bei der UN und ihrer Familien. Die Anschuldigungen, dass sie etwas getan hätten, was mit ihrem diplomatischen Status nicht vereinbar wäre, sind vulgäre Verleumdungen. (…) (Die Handlungen US-Regierung) sind darauf ausgerichtet, eine diplomatische Eskalation zu provozieren, die zu einer Schließung der Vertretung, zu einer Verschärfung der Blockade Kubas und zu einer Erhöhung der Spannungen zwischen unseren Ländern führen soll.“
Und auch zehn Mitgliedern der russischen Delegation wurde die Einreise verweigert. Mitarbeiter des russischen Außenministeriums, die ihre Pässe zur Erteilung der Visa bei der US-Botschaft eingereicht hatten, haben sie auch nach 55 Tagen noch nicht zurückbekommen, sodass sie nicht mit der russischen Delegation nach New York reisen konnten. Die US-Botschaft in Moskau hat dazu nicht einmal einen Kommentar abgegeben.
In Russland werden nun deutlichen Reaktionen des Außenministeriums erwartet, welche das sein werden, ist noch nicht bekannt, bisher liegt keine offizielle Erklärung vor. Russische Politiker haben sich jedoch dafür ausgesprochen, dass man langfristig das UNO-Hauptquartier aus New York zum Beispiel in die Schweiz verlegen sollte und fügten hinzu:
„Das ist nicht einfach ein Vorfall der russisch-amerikanischen Beziehungen. Das ist ein internationaler Skandal, weil die USA offen gegen die UNO vorgehen. Sie zeigen mal wieder, wer der Herr im Haus ist und dass Gesetze für sie nicht gelten.“
Kreml-Sprecher Peskov erklärte dazu:
„Diese Handlungen sind inakzeptabel. Washington verstößt gegen seine internationalen Verpflichtungen, denn es geht nicht um einen Besuch in der USA, sondern um einen Besuch der Vollversammlung der UNO. Amerika stellt nur den Ort zur Verfügung, das einzige, was sie tun dürfen, ist die Anwesenheit der russischen Delegation auf New York zu beschränken. Andere Beschränkungen dürfen sie nicht machen.“
Die USA nehmen es mit dem Völkerrecht ohnehin nicht so genau. Diese Vorfälle reihen sich ein die lange Liste der Vertrags- und Völkerrechtsbrüche der USA, die ja noch nicht einmal den zur UNO gehörenden Internationalen Gerichtshof in Den Haag anerkennen. Mehr noch: Die USA sind sich auch nicht zu schade, den Richtern und Staatsanwälten des Gerichtshofes offen zu drohen, wenn die in Richtungen ermitteln, die den USA nicht gefallen.
Aber die deutschen Medien kritisieren das nicht, sie geben im Gegenteil denen eine Bühne, die das Völkerrecht und die UNO weiter schwächen wollen. Dabei sollten sich diese deutschen „Qualitätsjournalisten“ den Artikel des russischen Außenministers mal zu Herzen nehmen, der in deutlichen Worten gefordert hat, die UNO endlich wieder zu stärken, anstatt sie ständig zu schwächen.
Auch die UNO hat bestätigt, dass die USA ihre Verpflichtungen verletzen. Das Büro des UN-Generalsekretärs teilte mit, man prüfe die Fälle, die USA seien aber als Gastgeber der UNO verpflichtet, den anreisenden Delegationen aus anderen Staaten die Einreise zu genehmigen.
3 Antworten
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Einfach nur irre. Das US Imperium schlägt immer wilder um sich. Was denkt die amerikanische Bevölkerung dazu? Wissen sie was ihre Regierung gerade veranstaltet? Ist es überhaupt die Regierung die das gerade veranstaltet oder sind es frei drehende Gruppierungen des Deep State die nicht mehr eingefangen werden können? Sorry ich muss das gerade nachfragen, da ich vor ca. zwei Stunden einen Artikel auf „Rubikon“ gelesen habe, der sich ausführlich mit den Waffenlieferungen nach Syrien und Jemen beschäftigt hat. Die Waffen sind übrigens sowohl in Syrien als auch im Jemen bei extremistischen islamistischen Gruppierungen gelandet. Die Frage muss gestattet sein; inwieweit kontrolliert die amerikanische Regierung überhaupt noch was geschieht?
Die Annahme, die UNO sei eine herzensgute Organisation, die nur den falschen Hauptsitz hat, ist gefährlich. Die UNO ist innerlich verseucht und gehört abgeschafft. Wie hinterhältig und korrupt UNO-Mitarbeiter agieren, um die Agenda der Linken durchzusetzen zeigte sich schon 1994/95, in Vorbereitung der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking, wo eine UNO-Resolution zur weltweiten Einführung des Gender Mainstreaming vorbereitet wurde.
Die Historikerin Dale O’Leary war dabei. Dank ihr können wir nachlesen, was auf der Konferenz und im Vorfeld wirklich geschah:
• Es gab zwei Fraktionen, die unversöhnlich aufeinanderprallten: die Familienbefürworter aus der Dritten Welt gegen die feministischen Gender-Ideologen aus Europa, Kanada und den USA.
• Die Angestellten der UN hatten sich auf die Seite der Gender-Ideologen geschlagen, obwohl es ihre eigentliche Aufgabe war, neutral zu sein und sich um jeden Delegierten zu kümmern.
• das Konsensprinzip wurde verlassen. Die Tonangebenden in der UN, d.h. die Vertreter der westlichen Nationen, die UN-Angestellten und die von der UN akkreditierten, einflussreichen NGOs setzten ihre Gender-Agenda durch.
• Kirsten Timothy war UN-Angestellte und für die Akkreditierung von NGOs in der UN verantwortlich. Unter ihrer Leitung erhielten viele Familien- und Lebensschutzgruppen der Familienfraktion, auch solche, die an früheren UN-Konferenzen teilgenommen hatten, keine Akkreditierung für die Vor-Konferenz in New York und für die Konferenz in Peking, was das Stimmverhalten zu Gunsten der Gender-Ideologen beeinflusste.
• Die Familienbefürworter arbeiteten mit Flyern. Und die UN-Angestellten die UN-Angestellten erfanden immer neue Regeln, um die Verbreitung der Flyer einzuschränken oder in anderer Weise die Aktivitäten der Familienkoalition zu beschränken.
• Teilnehmer der Familienfraktion, die den Begriff Gender hinterfragten, wurde vorgeworfen die Sache der Frau zu unterwandern und die Konferenz zu sabotieren.
• Die Vorsitzende der Vor-Konferenz, die Österreicherin Irene Freudenschuss weigerte sich strikt, den Begriff Gender in eckige Klammern zu setzen, was ein Zeichen dafür gewesen wäre, dass über den Begriff kein Konsens bei den Delegierten besteht. Solch eine Weigerung hatte es vorher noch nie gegeben.
• Die Vor-Konferenz wurde verlängert. Die Delegierten der ärmeren Länder – sie waren es vor allem, die sich für Ehe und Familie einsetzten – mussten abreisen, weil ihre Flüge gebucht waren. Eine Neubuchung konnten sie sich nicht leisten. Sie sahen die Verlängerung als einen Schachzug der UN und der reichen Nationen, der diesen mehr Macht und Einfluss über den endgültigen Resolutionstext geben würde.
• Hinter den Kulissen begann jetzt ein Tauziehen, in dem Geld und Einfluss benutzt wurden, um den Sieg der Gender Agenda sicherzustellen. Dagegen waren die bunten Flyer und Informationen der Familienkoalition machtlos. Die einflussreichen Vertreter der Gender-Perspektive, d.h. die UN, USA, Kanada, die EU und die entsprechenden NGOs benutzten die Zeit, um Druck auf ärmere Länder auszuüben.
• Die Vertreterin einer afrikanischen Regierung meinte, niemals zuvor sei so viel Druck auf sie ausgeübt worden wie in dieser Sache. Und Länder, die auf Finanzhilfe angewiesen seien, könnten es sich einfach nicht leisten, ihre potentiellen Kreditgeber zu verprellen.
• Die Familienkoalition fasste ihre Bedenken so zusammen: „Die ’Pekinger Aktionsplattform’ ist ein direkter Angriff auf die Werte, Kulturen, Traditionen und religiösen Überzeugungen der großen Mehrheit der Weltbevölkerung sowohl in den Entwicklungsländern als auch in den Industrienationen. Das Dokument zeigt keinerlei Respekt für die Würde des Menschen, versucht, die Familie zu zerstören, ignoriert die Ehe, wertet die Bedeutung der Mutterschaft ab, fördert abweichende sexuelle Praktiken, sexuelle Promiskuität und Sex für Jugendliche.“
Doch der Kampf der Familienkoalition war vergebens. Die Pekinger Aktionsplattform wurde beschlossen und wenig später folgte die entsprechende UNO-Resolution. Alles auf Basis von Lügen und Intrigen.
Aus freiheitlicher Sicht kann man sich keine Stärkung der UNO wünschen. Eher das Gegenteil ist erstrebenswert. Dieses Konstrukt wurde auf einem Gelände, das die Rockefellers zu Verfügung stellten, gestiftet. Die UNO ist das Werk von britischen Imperialisten und internationalen Sozialisten, sie wurde von den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges gegründet. Deutschland wird auch mehr als 70 Jahre nach den tragischen Ereignissen des Zweiten Weltkrieges immer noch von der UNO als Feindstaat deklariert. Schaut man sich die Ziele und Agenden der UNO an (Replacement Migration, Gender, Feminismus, Klima, alles Teil der weltweiten kulturmarxistischen Agenda der Frankfurter Schule, den einige gerne als «westlichen Liberalismus» (westlicher/angloamerikanischer Internationalsozialismus würde besser passen) bezeichnen, da dieser «Liberalismus» (wenn schon, dann bitte Linksliberalismus, der wenn man es ganz genau betrachtet mit klassischem freiheitlichen/liberalen Denken nun wirklich überhaupt nichts zu tun hat) «Wert» auf die «individuellen Bedürfnisse» einiger Minderheiten legt bzw. in Wahrheit Minderheiten gegen Mehrheiten aufhetzt und somit negativen Egoismus fördert, der schlussendlich zur Spaltung und Degenerierung der Gesellschaften führt, also klassisches Teile und Herrsche), dient sie nur einer kleinen globalistischen Clique, die sich gegen die Menschheit verschworen hat. So war es auch schon mit der Vorgängerorganisation dem sogenannten «Völkerbund». Wo hat den die UNO je einen Konflikt verhindert? Ist es nicht eher so dass sie Konflikte auslöst? Die UNO ist nichts anderes als das Werkzeug jener imperialistischen, internationalistischen Kreise, die der Menschheit im letzten Jahrhundert und davor durch ihre Geheimpolitik sehr viel Schaden zu gefügt hat. Wenn die UNO noch mehr Macht bekommt, dann wird sie noch mehr in die Länder hineinregieren, klassische «Nationalstaaten» wird es irgendwann nicht mehr geben. Man sieht es ja schon bei der EU. Und die umfasst viel weniger Länder als die UNO. Die Lösung ist, weniger Internationalismus und dafür mehr regionale Kooperation zu beider seitigen Vorteil. Und auch für eine internationale Zusammenarbeit braucht es keine subversive Organisation, die die Menschheit durch ein globales Diktat unterjochen will. Freiheit muss man sich erkämpfen und dann auch erhalten. Und selbst der beste Politiker kann da nicht viel tun. Am Ende haben wir, dass Volk es in der Hand. Lassen wir uns von ein paar wenigen internationalistischen Faschisten vorschiften machen oder haben wir den Mut uns gegen deren Medienmacht (die im Schwinden ist) durchzusetzen. Ansonsten haben wir «Мы», die «Schöne Neue Welt», «1984», die virtuelle Matrix, in der wir «leben» (dahinsiechen/dahinvegetieren) redlich verdient.