Großbritannien stand hinter dem Fiasko der ukrainischen Armee von Krynky

Die Operation bei Krynky hat im Westen nur wenige Schlagzeilen gemacht. Ab Oktober 2023 versuchten ukrainische Truppen im Gebiet Cherson, einen Brückenkopf am linke Ufer des Dnjepr zu errichten. Obwohl die Operation vom ersten Tag an ein Fehlschlag war und die Ukrainer ohne Luftunterstützung und praktisch ohne Versorgung hoffnungslos überlegenen russischen Truppen gegenüberstanden und permanent von Drohne und Artillerie beschossen wurden, schickte die Ukraine ein halbes Jahr lang immer neue Soldaten in diese Operation und damit in den sicheren Tod.
Nun hat The Grayzone einen Artikel veröffentlicht, der geleakte britische Dokumente zeigt und detailliert berichtet, dass Großbritannien diese Operation vorbereitet, geplant und de facto kommandiert hat. Ich habe den Artikel von The Grayzone übersetzt, Links und Bilder habe ich aus dem Original übernommen.
Beginn der Übersetzung:
Durchgesickerte Dokumente enthüllen, dass britische Geheimdienste hinter der verheerenden Invasion der Ukraine in Krynky stecken
Durchgesickerte Dokumente, die von The Grayzone überprüft wurden, zeigen, dass ein Plan für den gescheiterten Versuch der Ukraine, das Dorf Krynky einzunehmen, von Project Alchemy erstellt wurde, einer geheimen militärisch-geheimdienstlichen Zelle des britischen Verteidigungsministeriums, die „um jeden Preis“ versuchte, „die Ukraine am Kämpfen zu halten“. Diese Operation führte zu einem Blutbad und zählt bis heute zu den größten Katastrophen des Ukraine-Kriegs.
von Kit Klarenberg und Wyatt Reed für The Grayzone
Am Morgen des 30. Oktober 2023 glitten Dutzende ukrainische Kommandos auf kleinen Booten über das Wasser des Dnjepr, um das Dorf Krynky im russisch besetzten Gebiet von Cherson einzunehmen. Die vorangegangenen zwei Monate hatten diese Spezialkommandos in abgelegenen Gebieten der britischen Inseln verbracht, die ein ähnliches Gelände boten wie das spätere Operationsgebiet, und dort unter den strengen Augen britischer Offiziere für diese Operation trainiert.
An jenem Tag Ende Oktober glaubte man, das vorangegangene harte Training würde sich nun auszahlen. Sowohl britische als auch ukrainische Militärs waren überzeugt davon, dass die Operation in Krynky den Kriegsverlauf zugunsten der Ukraine wenden und einen Brückenkopf auf dem anderen Ufer des Dnjepr etablieren würde. Dieser sollte es den ukrainischen Streitkräften ermöglichen, von dort aus in Richtung der Krim vorzustoßen und schließlich einen umfassenden Sieg zu erringen.
Stattdessen wurden die in Großbritannien ausgebildeten ukrainischen Marinesoldaten wie Schafe zur Schlachtbank geführt. Der katastrophal geplante Einsatz sah vor, den Dnjepr mit einem scheinbar endlosen Strom schwer überladener ukrainischer Landungsboote zu überqueren und sich beim Dorf Krynky festzusetzen – ohne Luftunterstützung und unter unerbittlichem Beschuss durch russische Artillerie, Drohnen, Flammenwerfer und Mörser. Die Marineinfanteristen, die dieses Vorhaben antraten, waren schlecht ausgerüstet, die Versorgung der Truppe erwies sich als nahezu unmöglich, und eine Evakuierung stand außer Frage.
Als die versprochene Unterstützung durch Raketenbeschuss in den folgenden Wochen ausblieb, wurde klar, dass die Operation in einem Desaster enden würde. Dennoch wurden in den folgenden neun Monaten Welle um Welle in Großbritannien ausgebildeter ukrainischer Marinesoldaten in den fast sicheren Tod nach Krynky geschickt. Die Entscheidung, dieses an menschlichem und materiellem Verlust kostspielige Desaster in die Länge zu ziehen – was keine NATO-Doktrin jemals zugelassen hätte –, gilt als einer der schlimmsten taktischen Fehler des Ukraine-Kriegs. Und es scheint, dass hochrangige britische Offiziere die Schuld dafür tragen.
Durchgesickerte Dokumente, die The Grayzone einsehen konnte, enthüllen, wie die Briten nicht nur die Ausbildung der beteiligten Marinesoldaten übernahmen, sondern auch das „Maritime Rollkommando“ von Grund auf neu zusammenschweißten, das schließlich im Zuge der selbstmörderischen Operation von Krynky geopfert wurde.
Die Briten überzeugten Kiew, in Sewastopol einzumarschieren
Die Ursprünge der totgeschwiegenen amphibischen Landungsoperation von Krynky finden sich in einer durchgesickerten Akte, die nur wenige Monate nach dem Ausbruch des russisch-ukrainischen Stellvertreterkriegs durch eine vom britischen Verteidigungsministerium gegründete militärisch-geheimdienstliche Organisation namens Project Alchemy erstellt wurde. The Grayzone hat Project Alchemy bereits im vergangenen November als eine hybride öffentlich-private Militärpartnerschaft zwischen führenden britischen Akademikern und Militärstrategen entlarvt. Deren erklärtes Ziel war es, „um jeden Preis dafür zu sorgen, dass die Ukraine weiterkämpfen kann“.
In einem Dokument vom Juni 2022 mit dem Titel „Aufbau einer ukrainischen maritimen Angriffskapazität“ schlugen die Planer von Alchemy eine neue maritime Angriffstruppe vor, die „speziell für das Einsatzgebiet der südlichen Küstenregion der Ukraine bis zur Straße von Kertsch ausgebildet werden soll“.
Alchemy prognostizierte, dass die Ukrainer mit Festrumpfschlauchbooten hoher Geschwindigkeit sowie mit autonomen Booten, Drohnen und Tauchscootern ausgestattet würden, die speziell für Angriffe auf Seehäfen, ankernde U-Boote und Kriegsschiffe konzipiert seien. Nach ihrer Ausbildung in Großbritannien sollten ukrainische Marinekommandos Radarstationen und Anlagen der Luftabwehr auf der Krim angreifen und reguläre Einheiten in Cherson durch Angriffe vom Dnjepr aus unterstützen, wobei bestimmte Einheiten speziell für Gebirgskampf und Angriffe über Küstenklippen ausgebildet werden sollten. Das Endziel sei, so die Planer, die Verteidigungsanlagen von Sewastopol zu zermürben, mit dem Zweck, einen groß angelegten Angriff von Kommandos auf den dortigen Raketenkomplex durchzuführen.
„Die feindliche Umgebung erfordert eine hochmobile Einsatztruppe, deren Kern nachts operiert, überfallartige Aktionen durchführt und unentdeckt bleibt“, erklärten die Planer von Alchemy. Sie stellten zudem fest, dass die ukrainischen Küstengebiete im Bereich von der rumänischen Grenze bis zur Straße von Kertsch noch nicht ausreichend „ausgenutzt“ seien.

Darüber hinaus würden die russischen Streitkräfte „keine Gefahr eines Angriffs vom Meer oder aus den Flussgebieten entlang der Küste sehen“, so Alchemy. Intern beklagte die Gruppe, dass die Häfen von Sewastopol, die für die russische Marine „von vitaler Bedeutung“ seien, seit Beginn des Kriegs nur sehr wenigen direkten Angriffen ausgesetzt gewesen seien.
Da die Ukraine nicht über die nötigen Fähigkeiten und/oder Ressourcen verfügte, um solche Missionen durchzuführen, oblag es britischen Militär- und Geheimdienstveteranen, sie mit dem Nötigen zu versorgen. Dementsprechend arbeitete parallel zur Ausbildung ein „gemeinsames, behördenübergreifendes Planungsteam für operative Kampagnen“. Diese Gruppe bestand aus aktiven und ehemaligen Soldaten mit Erfahrung in ihren jeweiligen Fachgebieten der Kriegsführung, darunter Experten aus der Ukraine, für die Planung und Zielanalyse russischer Installationen für den Küstenschutz.
Für die technischen Details wurde entschieden, unter Anwendung neuester Technologien auch Wissenschaftler einzubeziehen, um den Erfolg der geplanten Angriffe, insbesondere im Hinblick auf die Zerstörung wichtiger russischer Infrastruktur, sicherzustellen. Dazu musste eine formelle Anfrage an das britische Verteidigungsministerium gestellt werden, um die neuesten Geheimdienstaufnahmen und -erkenntnisse hinsichtlich des schwer befestigten unterirdischen Verteidigungskomplexes auf der Krim bis ins kleinste Detail in die Planung einzubeziehen.

Großbritanniens Besessenheit, Moskau die Kontrolle über die Hafenstadt Sewastopol zu entreißen, reicht bis in den Krimkrieg von 1853 bis 1856 zurück. Die durchgesickerten Dokumente zeigen jedoch deutlich, dass die Einnahme der Stadt aus Sicht Londons weiterhin als wichtiges und erreichbares Ziel gilt. Obwohl Project Alchemy den Flottenstützpunkt als Ort der weltweit „größten Konzentration von Anti-Schiffs-Raketen“ und eines ausgedehnten Bunkerkomplexes beschrieb, der „immun gegen Luft- und Raketenangriffe“ sei, hielten die Experten des Projekts das Zielgebiet dennoch für „anfällig für Kommandooperationen“.
Eine Untersuchung der Ukrainska Prawda bestätigte, dass Großbritannien – „der vielleicht aktivste und entschlossenste Verbündete der Ukraine“ – seit Beginn des Konflikts Druck auf Kiew ausgeübt hatte, Marinesoldaten „für maritime Operationen und Täuschungsmanöver“ einzusetzen. Berichten zufolge stießen diese Vorschläge jedoch weder beim damaligen Oberbefehlshaber Waleri Saluschny noch bei Präsident Wladimir Selensky auf Anklang.
Dies änderte sich Anfang 2023, als Großbritannien eine hochrangige Delegation zu einem Treffen mit Saluschny nach Kiew entsandte. Dort versprach die Londoner Delegation den Ukrainern, alles Notwendige für die Durchführung der bisher vermiedenen „maritimen Operationen“ zu liefern. Laut der Ukrainska Prawda geschah dies im Mai 2023, als das britische Team Saluschny überzeugen konnte und dieser schließlich entschied: „So sei es – wir gründen das Marine Corps.“
Was danach folgte, wurde in den durchgesickerten Akten des Project Alchemy präzise vorweggenommen. Der Plan der Briten sah vor, dass die ukrainischen Marinekommandos in nur drei Monaten einsatzbereit sein würden. Begleitende Tabellen legten dar, wie viele ukrainische Marinesoldaten wo und für wie lange in welchem Fachgebiet der Kriegsführung ausgebildet werden sollten. „Wenn unser Ausbildungsprogramm genehmigt wird, muss das britische Verteidigungsministerium dem Standort Otterburn und anderen geplanten Ausbildungsorten Priorität einräumen.“

Kandidaten, die für bestimmte Teilstreitkräfte ausgewählt wurden, sollten eine zusätzliche vierwöchige Ausbildung erhalten, schrieb Alchemy in seinem Konzeptpapier. Diese Kräfte würden sich aus 60 Spezialisten für den Gebirgskampf, 20 Scharfschützen/Beobachtern, einer 40 Mann starken Staffel, ausgerüstet mit Mörsern, einer 20 Mann starken Staffel für die Luft- und Panzerabwehr sowie für Artillerie, 70 Sprengspezialisten, 36 Funkspezialisten, 16 Piloten für die Tauchscooter, mit denen insgesamt 124 Kampfschwimmer abgesetzt werden sollten, jeweils zehn Steuermänner und Maschinengewehrschützen für die Landungsboote sowie zehn Steuermänner für die schwedischen Schnellboote der CB90-Klasse, 40 Kampfsanitäter und 20 Spezialkräfte für geheime Spezialoperationen zusammensetzen.

Die Briten wiesen darauf hin, dass die Ukraine Männern im kampffähigen Alter das Verlassen des ukrainischen Staatsgebiets verbietet. Daher sei es wahrscheinlich, dass die Kiewer Regierung diese Regel für das Programm von Alchemy lockern müsste, um die Rekrutierung der Zielzahl von 1.000 Rekruten für den ersten Lehrgang der Ausbildung zu ermöglichen. Darüber hinaus müsse die Rekrutierung ukrainischer Staatsangehöriger vom britischen Innenministerium genehmigt werden, erklärten sie.

Die Ukrainer sollten an verschiedenen Standorten in Großbritannien ausgebildet werden, darunter in abgelegenen militärischen Basislagern in der schottischen Wildnis, darunter Otterburn, Garelochhead, Loch Long und Cape Wrath, dem nordwestlichsten Punkt Großbritanniens. Alle Übungen sollten nachts durchgeführt werden. Schließlich sollte nach Abschluss des Programms entschieden werden, ob bestimmte Rekruten aufgrund von Verletzungen oder anderen Faktoren überhaupt für eine Kommandoausbildung geeignet seien.
Der Trainingsplan von Alchemy wurde von den nach Krynky entsandten ukrainischen Kämpfern bestätigt. Sie erklärten gegenüber der Ukrainska Prawda: „Die Briten stellten uns ein ähnliches Trainingsgebiet zur Verfügung wie jenes, in dem wir unseren Einsatz schließlich durchführten.“ Dort sei ihnen klar geworden, dass sie auf etwas Großes vorbereitet wurden, das sich von ihren bisherigen Einsätzen unterschied. Im August 2023 gaben britische und ukrainische Offizielle bekannt, dass fast 1.000 Marinesoldaten ihre Ausbildung für amphibische Operationen mit Schnellbooten, einschließlich für Angriffe auf Strände, abgeschlossen hätten.
Project Alchemy erklärte, die Bemühungen könnten „die Speerspitze einer größeren Offensive sein, mit dem Ziel der Rückeroberung der Krim, was von vielen, einschließlich des Kremls, für unmöglich gehalten wird – was ihm zum Verhängnis werden könnte.“

Frühere Berichte von The Grayzone über die geheimen Aktivitäten von Project Alchemy haben gezeigt, wie stark die Pläne der Gruppierung von vermeintlichen historischen Erfolgen des britischen Militärs geprägt waren, wie beispielsweise jene des Special Operations Executive (Ausführungsorgan für Spezialoperationen) aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, einem Vorläufer der von CIA und MI6 geführten Operation Gladio. Angesichts der kriegerischen Tapferkeit, mit der Project Alchemy seine vom Verteidigungsministerium unterstützten Vorhaben anging, ist es nur allzu leicht vorstellbar, dass seine Mitglieder die ukrainischen Auszubildenden mit Fantasien über eine Wiederholung des D-Day bei der Operation in Krynky täuschten.
Britische Stümper kreieren in Krynky eine Todeszone
Ab Oktober 2023 wurden die schlecht ausgebildeten und schlecht ausgerüsteten ukrainischen Marineinfanteristen massenhaft nach Krynky beordert. Laut der Ukrainska Prawda begann sich der größte Fehler der Operation – ihre Planung – fast unmittelbar zu Ungunsten der angreifenden Truppen auszuwirken. Zwei Monate später schilderte ein beteiligter Soldat gegenüber der BBC die alptraumhafte Lage, die die Kiewer Streitkräfte vor Ort erwartete. Er berichtete von konstantem Beschuss während der gesamten Flussüberquerung. Boote mit Kameraden sanken und gingen im Dnjepr verloren:
„Wir mussten alles mitnehmen – Generatoren, Treibstoff und Lebensmittel. Bei der Errichtung eines Brückenkopfes braucht man von allem viel, aber Nachschub war für dieses Gebiet nicht vorgesehen. Wir dachten, der Feind würde nach unserer Ankunft fliehen und wir könnten alles, was wir brauchten, in aller Ruhe über den Fluss transportieren, aber so kam es nicht. Als wir anlandeten, wartete der Feind bereits auf uns. Die Russen waren über unser Vorhaben informiert, sodass sie bei unserer Ankunft genau wussten, wo sie uns finden würden.“
An anderer Stelle dokumentierte die Ukrainska Pravda, wie überlebenswichtiger Nachschub und Schwimmwesten per Hexacopter-Drohnen über schwer verwundete ukrainische Marinesoldaten abgeworfen wurden. Andere verletzte Kommandosoldaten mussten mangels verfügbarer Boote mithilfe von Autoreifen auf ukrainisches Territorium zurückschwimmen und aufgrund fehlender Logistik Wasser direkt aus dem Dnjepr trinken. Einige begingen sogar Selbstmord, weil es keine Aussicht auf Evakuierung gab.
Zu den Schwerverletzten zählt ein Soldat Anfang 40, der sich im Dezember 2023 eine Armverletzung zuzog und zweimal versuchte, Krynky mit dem Boot zu verlassen, wobei ihm russische Drohnen den Weg versperrten. Er konnte mit nur einem Arm schwimmend entkommen und lief anschließend sechs Stunden lang am Ufer einer nahegelegenen Insel durchnässt hin und her, um nicht zu erfrieren. Als er sich schließlich in Sicherheit bringen konnte, war sein Arm bereits verloren.
Ein anderer in Großbritannien ausgebildeter Marineinfanterist berichtete: „Jedes Mal, wenn unser Bataillon in Krynky eindrang, wurde die Lage schlimmer. Die Leute kamen dort an und starben. Wir hatten keine Ahnung, was los war. Alle, die ich kannte und die in Krynky eingesetzt wurden, sind tot.“
Mit Beginn des Winters begann sich die Lage in Krynky deutlich zu verschlechtern, so eine andere ukrainische Quelle. Die Russen, so hieß es, hätten erhebliche Truppenkontingente in das Gebiet verlegt, Gleitbomben eingesetzt, um einen großen Teil des Dorfes zu zerstören, und herausgefunden, wie man die Angriffsrouten der ukrainischen Streitkräfte über den Fluss am besten angreifen könne, insbesondere an den Flussbiegungen, wo die Boote langsamer fahren mussten, sowie an den Stellen, an denen sie schließlich anlandeten. Die daraus resultierende Artilleriebarriere der Russen soll Krynky in eine von Kratern übersäte Mondlandschaft verwandelt haben.
So kam es, dass sich einige ukrainische Marineinfanteristen „absichtlich verirrten“, um eine Landung in der Todeszone von Krynky zu vermeiden. Mindestens zwei Überlebende der Operation, die von der Ukrainska Pravda befragt wurden, erhielten den Befehl, Stellungen einzunehmen, die „näher an den Russen lagen“, weigerten sich jedoch entsprechend zu handeln, da dies „eine selbstmörderische Aktion“ gewesen wäre. Dann, im Winter, begannen die Kiewer Streitkräfte sukzessive, ihre Leute abzuziehen. Im Mai 2024 präsentierte sich die Lage katastrophal, und die letzten überlebenden Marineinfanteristen wurden zwei Monate später abgezogen.
Die meisten der Gesprächspartner der Ukrainska Pravda waren überzeugt, dass sich die Operation mindestens mehrere Monate länger hinzog als es ursprünglich vorgesehen war.
„Wir hätten uns spätestens im Frühjahr zurückziehen sollen, während der nebligen Jahreszeit, und hätten alle unsere Soldaten zu diesem Zeitpunkt abziehen können. Das hätte Menschenleben gerettet. Aber stattdessen warteten wir ab, bis nichts mehr getan werden konnte. Wir warteten bis zum allerletzten Moment“, klagte ein Offizier.
Während die großen etablierten Medien nun Kiews militärisches Versagen bis ins kleinste Detail analysieren, unterstreicht die Berichterstattung immer wieder die zentrale Rolle des britischen Verteidigungsministeriums bei der Planung einiger der größten Katastrophen des Ukraine-Krieges. Jeder Rückschlag forderte Tausende Tote oder Verwundete auf Seiten der Ukraine, doch niemand in London scheint mit beruflichen Konsequenzen rechnen zu müssen. Für die ausländischen Militärs, die ukrainische Soldaten in die Todeszone schickten, waren die daraus entstandenen Todesopfer nichts weiter als deren Stellvertreter im Krieg gegen Russland.
Kit Klarenberg ist ein investigativer Journalist, der die Rolle der Geheimdienste bei der Gestaltung von Politik und Wahrnehmung untersucht. Man kann ihm auf X unter @KitKlarenberg folgen.
Wyatt Reed ist Chefredakteur von The Grayzone. Als internationaler Korrespondent berichtete er über Themen in über einem Dutzend Ländern. Man kann ihm auf X unter @wyattreed13 folgen
Ende der Übersetzung
14 Antworten
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Nachvollziehbar, dass die Europäer, insbesondere die Briten, die Krieg auf jeden Fall fortsetzen wollen: so eine Gelegenheit, Russland ohne Risiko und ohne Konsequenzen angreifen, russische Ziele bombardieren und russische Soldaten ermorden zu können, bekommen sie nie wieder. Das Beste: sie können einfach Ukrainer vorschicken und riskieren so nicht einmal das Leben ihrer eigenen Soldaten.
Wundert uns nicht – denn immer wenn es um maritime Aktionen geht, steht der „little britain“ damit in Verbindung – ist doch deren Steckenpferd als Insel-Lemur….. – zieht sich auch wie ein roter Faden durch deren Geschichte im Internen und mehr noch im Externen…..
Die Inselaffen wollten nochmal ein zweites Gallipoli exerzieren. Damals haben sie massenweise Australische und Neuseeländische Rednecks geopfert.
Die Einnahme Sewastopols übt man wo? In den Einöden und dem Nordwesten Schottlands? Grotesk. ein echter Monty Python-Streich. (Always look on the b/right side of life)
Spätestens in Phase-II hätte es doch arg gekracht, im UNSC, ähnlich wie der Suezkrise 1956. Sind die so blöd?
»Sind die so blöd?«
Ja!
Damit bestätigen sich die Lügengeschichten der NYT und der englischen Zeitung! Ja, ja die Ukrainer waren die Versager. Ein Wort an die Ukrainer: Wer solche Freunde hat braucht keine Feinde, wann schaltet ihr euer Gehirn ein??? Oder hat man es schon so sehr mit Russenpropaganda zugeschissen! (Verzeihung)
Der Punkt ist: Es werden Untermenschen gegen Untermenschen in die Schlacht geworfen. Das ist im Grunde die recycelte Idee, die ein Harry S. Trumen 1941 nach dem Überfall auf die UdSSR gegenüber der NVT zum Besten gab – heute sogar mit der komfortablen Nuance, daß keine Herrenmenschen sterben …
Man ist nicht so zimperlich mit Verlusten, zumal wenn es andere betrifft und Großbritannien ist praktisch schon seit 1853 mit Russland im Krieg um die Krim. https://de.wikipedia.org/wiki/Krimkrieg
Daß niemand der Planer zur Rechenschaft gezogen wird, läßt tief blicken. Mit normaler Denke versteht man das nicht. Andererseits, wenn Bevölkerungsreduktion auf dem Plan steht….
Man konnte dieses Desaster so ziemlich ab Tag 1 sehr gut auf Telegramm verfolgen es gab sogar einen eigen russischen Kanal..
Die Drohnen Videos waren echt erschreckend vor allem nach mehren Wochen als die Ukrainer noch immer täglich versuchten dort anzulanden..
Eine unfassbare militärische Inkompetenz..
Sogar die russischen Soldaten hatten wirklich Mitleid mit denen (und das soll schon was heißen) und fragten sich immer und immer wieder was sich das ukrainische Oberkommando dabei denkt immer noch Soldaten dort rein zu schicken..
Bei so viel militärischen Inkompetenz fragt man sich will die Ukraine überhaupt gewinnen ? Es ist ja nicht grad so das es die einzige militärische Operation der Ukraine war die gewaltig in die Hose ging und es noch schlimmer wen Länder wie England da ihre Finger im Spiel haben und hatten die von sich selbst ja behauptet militärisch zu den besten zu gehören.. Es ist ja ok und militärisch auch nachvollziehbar wen man solche operativen Pläne hat und versucht sie umzusetzen aber man sollte schon wissen wan es keinen Sinn mehr hat und die ganze Sache ablassen um die eigenen Ressourcen zu erhalten und das merkt man spätestens nach 3-4 Tagen oder sollte es zumindest…
Wirklich eine unglaubliche militärische Stümperei..
Ganz England lebt noch von einem kleinen Gebiet in London.
Genau das will die USA haben und wer es per EMP zerstört, legt diesen hinterhältigen Köter still.
….wollten die Engländer „Landung in der Normandie“ spielen, mit der Ukro – Armee ??…
…war für die Russische Armee ein „gefundenes Fressen“ !!..😎
Sehr interessant: einer der „Direktoren“ von Elders Ltd. taucht auch namentlich in einer kleine Anfrage an die Hamburgische Bürgerschaft auf – zusammen mit einem ehemaligen Royal Marine (dem ich nicht einmal im Hellen begegnen möchte) und einem Mann von Frontier Risks Group…
Nur leider liefert der HH-Server derzeit nichts, so dass nur die Vorschau auf eine Zeile bleibt…
Ach ja Krynky, das waren noch Zeiten. Apropos englische Operationen. Da die sich seit dem D-Day in amphibischen Operationen für weltweit führend halten, würden auch die ukrainischen „Landungsunternehmen“ auf der Krim gut ins Bild passen, es waren nämlich allesamt Himmelfahrtskommandos.
Und ich habe mich gewundert, wer so einen Scheiß befehlen kann… spielende Engländer wären jedenfalls tatsächlich eine Erklärung.
Meine Güte, was werden die überlebenden Ukrainer später ihren Chefs im Westen dankbar sein.