Russland bezeichnet europäische „Friedenstruppen“ in der Ukraine als „inakzeptabel“

Maria Scharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, hat am Donnerstag bei ihrer regulären Pressekonferenz eine Erklärung zur Idee der Entsendung europäischer Friedenstruppen abgegeben. Ich habe die Erklärung komplett übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
Im NATO-Raum ist eine ganze „Kakophonie“ in Bezug auf die Aussichten für den Einsatz von „Truppen aus Europa“, wie sie es ausdrücken, in der Ukraine, entstanden. In Erklärungen westlicher Beamter, in Medienberichten und in „Leaks“ finden sich Informationen über die Pläne von Paris und London, irgendein „europäisches Friedenskontingent“ in das Gebiet der Ukraine zu entsenden.
Wir haben gehört, dass Kopenhagen kürzlich seine Bereitschaft bekundet hat, sich dieser Initiative anzuschließen. Man dachte, das Grönland von Dänemark im wahrsten Sinne des Wortes „abgerissen“ werden könnte. Aber nein, und sie müssen nicht ihre eigenen Grenzen verteidigen, sondern irgendwas.
Diese Idee ist nicht neu. Vor einem Jahr kündigte der französische Präsident Macron an, französische Soldaten zum Sterben auf das Territorium der Ukraine schicken zu wollen. Den eskalatorischen Charakter solcher Initiativen haben wir auf verschiedenen Ebenen immer wieder betont. Die Idee eines „europäischen Friedenskontingents“ wurde am 11. März dieses Jahres vom russischen Außenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen mit dem Generalsekretär der OSZE in Moskau bewertet. In dem am 12. März dieses Jahres veröffentlichten Interview des russischen Außenministers war dem Thema ein ganzer Block gewidmet.
Wir sind der Meinung, dass selbst die Äußerung solcher Pläne eine unverhohlene Provokation darstellt, die nicht auf die Lösung des Konflikts abzielt, sondern auf die Aufrechterhaltung ungesunder und schädlicher Illusionen bei den Führern des Kiewer Regimes.
Es ist bezeichnend, dass Washington sich – wohl wissend, was das aus militärischer Sicht zur Folge haben könnte – von den Plänen Londons und Paris‘ distanziert, irgendwelche eigenen Kontingente in der Ukraine zu stationieren.
Wir wissen sehr wohl, dass westliche Soldaten, wenn auch in begrenzter Zahl und unter dem Deckmantel von „Ausbildern“, „Beratern“ und „Freiwilligen“, mindestens seit 2015 in der Ukraine präsent sind, und zwar häufig unter Verstoß gegen das nationale Strafrecht im Sinne der Bestimmungen über das Verbot des Söldnerwesens. Bürger von NATO-Mitgliedstaaten unterstützen und warten die vom Westen an die Ukraine gelieferte Ausrüstung, leisten beratende Hilfe bei der Durchführung und Planung von Operationen der Banderaisten sowie bei Terroranschlägen gegen unser Land und seine Bürger. Wir haben regelmäßig über all dies gesprochen: über die britische Beteiligung an terroristischen Aktivitäten gemeinsam mit dem Kiewer Regime, über diejenigen, die Verbrechen begangen haben, während sie buchstäblich Artilleriebeobachter waren und dabei gewisse NATO-Länder repräsentierten. (Anm. d. Übers.: Mit letzterem dürften die OSZE-Beobachter gemeint sein, die von 2014 bis 2022 im Donbass waren)
Wir stellen mit Bedauern fest, dass einige politische Kräfte in Europa weiterhin den Prozess behindern, der sich gerade erst anbahnt und langfristig zu einer Lösung führen könnte, aber schon das Wort „Frieden“, das Wort „Lösung“ lässt sie erschaudern, denn ihre Hauptaufgaben sind Eskalation und Abschlachten.
Die Menschen in der Ukraine wissen genau, wem sie für den andauernden Konflikt zu „danken“ haben – Herrn Selensky und den Führern der Alten Welt der NATO, die ihn unterstützen, die die Fortsetzung der Waffenlieferungen befürworten, terroristische Aktivitäten sponsern und nun auch noch an irgendwelche „Pseudo-Friedensstifter“ denken.
Abgesehen von der rechtlichen und juristischen Bewertung und der politischen Analyse gibt es auch den gesunden Menschenverstand. Der Schlüssel des Wortes „Friedensstifter“ bezieht sich auf den Frieden. Schauen Sie sich an, wovon die in einigen NATO-Hauptstädten sprechen, die irgendwelche Kontingente in die Ukraine schicken wollen. Es gibt dort keine Erklärungen über Frieden. Dort gab und gibt es keine Gespräche darüber, in der Ukraine ein friedliches Leben zu etablieren. Sie haben etwas anderes im Sinn. Was? Das, worüber wir zu Beginn der Pressekonferenz gesprochen haben: die Militarisierung für eine Billion Euro.
Es ist für uns absolut inakzeptabel, unter irgendeiner „Flagge“ Einheiten der Streitkräfte anderer Staaten in der Ukraine zu stationieren, seien es ausländische Kontingente, Militärbasen oder irgendwelche „friedenserhaltenden Operationen“, die von denen vorgeschlagen werden, die das Wort „Friedenserhaltung“ und „Frieden“ aus ihrem Lexikon gestrichen haben. All das ist offensichtlich, bekannt und schmerzlich klar.
Das wird die Verwicklung dieser Länder in einen direkten bewaffneten Konflikt mit der Russischen Föderation bedeuten, auf den wir mit allen verfügbaren Mitteln reagieren werden.
Ende der Übersetzung
13 Antworten
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Den Standpunkt kennt wohl jeder. Nur die EU wird ihn trotz Ohren am Kopf wohl nie hören. In D ist alles auf kriegslüstern gebürstet. Und wenn es D ist, ist es auch die EU.
Russland sollte einen völlig unmöglich, machbaren Vorschlag machen. Russland sollte selbst auf einen Natobeitritt
bestehen. Damit wären aller Seiten Kriegslüsternkeit ausgetrieben. Und in der Ukraine würde es niemand mehr wagen auch nur einen Hauch davon wehen zu lassen. Die ganze Welt wäre von Elend und Krieg befreit. Es würde so einfach sein.
Rußland in der Nato … unter dem Kommando der Amerikaner … hmrr … Und wer behandelt jetzt mein HWS-Schleudertrauma?
👍😂👍
Das wäre eine Möglichkeit, und Putin hatte sie in den frühen 1990-ern schon einmal angedacht (wurde aber von den US-Kriegstreibern abgewiesen — selbstverständlich, man kann ja nicht Russland eine Möglichkeit geben, gegen NATO-Angriffskriege egal in welchem Teil der Welt ein Veto einzulegen).
Trump wäre dafür vielleicht sogar offen (starker neuer Beitragszahler und Kunde für die US-Rüstungsindustrie), aber die EU wird das unterbinden.
Och Kindersch denkt doch mal nach! Das ist vorbei – entgültig!
@Birbad:
Sie wissen sicherlich, dass schon Stalin den Vorschlag machte, die SU in die NATO aufzunehmen. Das wurde genauso abgelehnt wie der zweite Versuch Putins.
Prägnant brachte der erste Generalsekretär der NATO, der Brite Lord Ismay, die drei Aufgaben der NATO auf den Punkt: „To keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down.“
https://mid.ru/ru/foreign_policy/news/1994570/ (Automatenübersetztung)
Rede des Außenministers der Russischen Föderation, Sergej Lawrow, anlässlich der Präsentation der Abteilung für Afrika-Partnerschaft, Moskau, 4. Februar 2025
„…
Ich stimme denen zu, die von Russlands Rückkehr nach Afrika sprechen. Obwohl dieser Begriff einige zweideutige Assoziationen hervorruft. Ich erinnere mich sehr gut, dass nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion mehrere Gründe die Grundlage für die Schwächung unserer Beziehungen und unseres Interesses am afrikanischen Kontinent waren. Eine davon ist objektiv – die finanzielle Lage der Sowjetunion und der unabhängigen Staaten, die nach ihr übrig geblieben sind, einschließlich der Russischen Föderation. Es war absolut hoffnungslos. Wir waren gezwungen, unsere Botschaften zu schließen, um Geld für die Außenpolitik zu sparen.
Der zweite Grund war politischer Natur. Leider glaubte die Führung der Russischen Föderation, nachdem Russland ein souveräner Staat geworden war (bereits außerhalb der Sowjetunion), dass die Türen der „westlichen Zivilisation“ für sie offen standen und alles andere überhaupt keine Rolle spielte. Es war ein strategischer Fehler.(!!!) Dies wurde inzwischen von allen erkannt, auch auf staatlicher Ebene. Ich versichere Ihnen, dass es eine gute Lektion für die jetzige Generation der russischen Führer, das russische Volk, war.
…“
DAS WAR EIN „STRATEGISCHER“ FEHLER!!!
Damit ist alles gesagt. Wer da noch mit den 90er kommt, lebt im LaLaLand …
Das führt nur dazu, dass Brüssel, Berlin, Paris und London noch lauter nach Westeuropäischen
AngriffskriegsFriedenstruppen schreien werden — „Putin will das nicht, also muss es richtig sein“.Adolf Merz und seine Gefolgspresse wird daraus drehen „Diktator Putin hat schon wieder einmal bestätigt, dass er die komplette Ukraine übernehmen will, und dazu Krieg als das richtige Mittel ansieht – sonst könnte er doch unmöglich etwas dagegen haben, dass Friedenstruppen im Westen der Ukraine überwachen, dass er nicht schon wieder die Ukraine angreift!“
war sowieso eie absurde, Idee die nur von Fantasten stamme konnte. Genauso gut hätte man ukreinische Einheiten als „Friedenstruppen“ vorschlagen können. Zeigt nur, wie versucht, wird mit falschen Flaggen hintenherum zu tricksen.
Wird natürlich in den MSM anders dargestellt. Also wurde nie das ernsthaft geplant, sodern dient(e) als reine Propagandawolke.
Allerdings stellt sich die Frage, wer könnte dann einen Waffenstillstand überwachen? Ich sehe kein Land, das infrage käme, und UN und OSCE fallen per sé weg. Alleine schon deshalb ist die Waffenstillstand-Idee eine Propaganda-Idee, ohne reale Perspektive.
Off-Topic: EU-Vermögensregister bei EU-Behörde AMLA [1][2]
„Ab 2025 wird nun also ein europaweites Vermögensregister eingerichtet, das bei der AMLA angesiedelt sein wird. Entscheidend ist das wirtschaftliche Eigentum. Wer Vermögenswerte von mehr als 200.000 € besitzt, muss alle Vermögensgegenstände offengelegen, auch Auslandsvermögen.“
Die neue EU-Behörde AMLA mit Sitz Frankfurt am Main, volkstümlich auch L.M.A.A-Behörde genannt, besteht seit Juni 2024 und verpflichtet jeden EU-Bürger, sein gesamtes Vermögen registrieren zu lassen, wenn es den Nennwert von 200.000 € übersteigt. Damit betrifft dies so ziemlich jeden Immobilienbesitzer.
Interssant wird dieser Vorgang im Zusammenhang mit der beabsichtigten „Mobilisierung“ privater Ersparnisse zur Finanzierung des Ukraine-Abenteuers [4]. Dieses Verm
ögen liesse sich dann direkt von einer EU-Behörde besteuern.
[1] AMLA – The new EU Authority for Anti-Money Laundering and Countering the Financing of Terrorism
[https://www.amla.europa.eu/index_en]
[2] AMLA was established on 26 June 2024 and will operate from its seat in Frankfurt am Main, Germany.
[https://www.linkedin.com/company/eu-amla]
[3] 09.09.2024 Das neue EU-Vermögensregister
Mit dem EU-Vermögensregister scheint das Ende der Privatsphäre von Bürgern der Europäischen Union ein gutes Stück näherzukommen.
[https://www.anwalt.de/rechtstipps/das-neue-eu-vermoegensregister-214250.html]
[4] Ursula von der Leyen: We’ll turn private savings into much needed investment.
[https://x.com/vonderleyen/status/1899066282558853213]
„Die deutsche Außenministerin Baerbock erklärte öffentlich: ‚we are fighting a war against Russia‘ “
2023-01-28
https://archive.ph/1UTcd
Aber gleichzeitig wird behauptet, Deutschland sei keine Konfliktpartei. Deutschland führt Krieg, stellt das, soweit es anders besser in den Kram paßt, in Abrede, hat kein Bündnis und keinen Bündnisfall nach Art.51 UNO gemeldet, und kein UNO-Mandat.
Eigene deutsche Ansprüche an Rußland, für die es zuständig wäre, hat Deutschland nicht angemeldet, nur „ukrainische“. Welche Rechte Deutschland an oder in der Ukraine haben soll, wurde nicht erklärt.
„Rußland muß den Krieg verlieren.“
— Friedrich Merz, ARD, 08.12.2024
Welche Truppen hat der Feldherr, um sie in den Endsieg (oder die Niederlage) zu kommandieren?
„Ein Diktat-Frieden wird niemals unsere Zustimmung finden!“ Klartext von Olaf Scholz!
— WELT Nachrichtensender, 13.02.2025
Einem Diktatfrieden für die Ukraine muß Deutschland nicht zustimmen, da es keinerlei Zuständigkeit hat.
Wie verrückt die deutschen Positionen und Nicht-Positionen in dem Krieg sind, wird hier leider kaum wahrgenommen. Es ist, von ukrainischem Boden aus und unter Nutzung ukrainischen Kanonenfutters, ein wirrer und wilder Krieg an allen Regeln des Völkerrechts vorbei, im Kern ein verbotener Angriffskrieg Deutschlands gegen Rußland. Und damit wird mal offen herumgedröhnt, mal wird es in Abrede gestellt.
Deutsche Truppen in der Ukraine bekämen kein UNO-Mandat. Laut Hegseth auch keinen NATO-Rahmen, keinen Schutz durch Art.5 NATO, und keinen durch die USA. Aus russischer Sicht wären sie zunächst Soldaten in Diensten des Kiewer Regimes wie alle anderen auch.
In Sachen „Befrieden“ kann dieser Nahtot-kasperhaufen ja auf eine 30jährge Erfolggeschichte zurück blicken: Serbien/ Kosovo, Afghanistan, Irak, Libyen, Mali … Nach Berechnungen irgend so eines amerikanischen Brown-Instituts sind da 4 Mio entgültig und unwiderruflich befriedet worden – und das ist ganz sicher eine sehr sehr konservative Berechnung …