Kolumne in der „Zeit“ – Nato-Propaganda mit Verdrehungen und Lügen
Derzeit läuft in Deutschland die Propaganda auf Hochtouren, dass Deutschland endlich 20 Prozent des Bundeshaushaltes (also 2 Prozent des BIP) für Rüstung ausgeben soll. In der „Zeit“ ist heute ein Artikel erschienen, der die „russische Bedrohung“ durch Verdrehung von Zahlen aufzeigen soll.
Dass das berühmte „Zwei-Prozent-Ziel“ der Nato, was nach wenig klingt (was sind schon zwei Prozent?), bedeutet in Wirklichkeit, dass Deutschland ganze 20 Prozent des Bundeshaushaltes für Rüstung ausgeben soll. Das habe ich erst vor wenigen Tagen am Beispiel eines besonders perfiden Artikels in der Neuen Züricher Zeitung aufgezeigt. Und ich dachte, dreister geht es kaum noch. Aber weit gefehlt, ein Artikel in der „Zeit“ von heute ist mindestens genau so dreist und auch hier wird mit falschen Angaben gearbeitet, wie wir uns nun anschauen wollen.
In der „Zeit“ ist heute eine Kolumne unter dem Titel „Wladimir Putins gefährlicher Bonsai-Haushalt“ erschienen. Der Autor Michael Thumann ist Journalist, also keiner der üblichen offiziellen Nato-Propagandisten von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Allerdings ist auch er – wie nicht anders zu erwarten – durch die transatlantischen Nato-Strukturen gegangen. Er war zum Beispiel jahrelang beim „Woodrow Wilson International Center for Scholars“, das zu mindestens einem Drittel direkt von der US-Regierung finanziert wird und er war auch Fellow bei der „Transatlantic Academy“ in Washington. Der Name der Akademie spricht für sich selbst.
Wieder zeigt sich, dass alle, die uns in Artikeln mit der „russischen Bedrohung“ Angst machen wollen, in ihrer Vita eine enge Verbindung zu den USA, bzw. transatlantischen Think-Tanks, haben. Und so kann man über den Artikel in der „Zeit“ nicht überrascht sein, in dem Herr Thumann uns erklären will, dass der russische Rüstungsetat zwar sogar kleiner ist, als der französische, aber trotzdem ganz doll gefährlich ist. Und wie das geht, sehen wir uns nun an.
Er beginnt in seiner Kolumne damit, uns zu erklären, dass Russland seinen Etat klein rechnet und berichtet davon, welche Länder in der letzten Woche Raketen getestet haben, unter anderem Russland. Dann schreibt er:
„Mit Wucht ist ein neues Zeitalter angebrochen, in dem Abrüstungsverträge entsorgt und stattdessen neue Waffen erprobt werden. Zu diesem Wettrüsten gehört der Streit um die Frage, wer aufrüstet und wer „nur“ reagiert.“
Da hat er Recht, nur verschweigt er seinen Lesern, dass alle drei wichtigen Abrüstungsverträge von den USA gekündigt wurden und nicht etwa von Russland. George Bush hat den ABM-Vertrag gekündigt, Trump hat gerade den INF-Vertrag gekündigt, beide Male hat Russland dagegen protestiert und die Erhaltung der Verträge gefordert. Und der NEW START-Vertrag läuft nächstes Jahr aus und die USA verweigern Verhandlungen über seine Verlängerung, die Russland seit Jahren fordert. Eine Zusammenfassung der Geschichte dieser Abrüstungsverträge finden Sie hier.
Wenn man das weiß, dann ist „die Frage, wer aufrüstet und wer „nur“ reagiert“ schon beantwortet. Aber Herr Thumann zieht es vor, diese Kleinigkeiten nicht zu erwähnen.
Danach erwähnt er, dass die USA 649 Milliarden für Rüstung ausgeben und schreibt:
„Das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri bezifferte den russischen Etat jüngst auf 61,4 Milliarden Dollar, das war weniger als der französische Rüstungshaushalt (63,8 Milliarden). Sipri sagte, der russische Militäretat sei gefallen. Die USA geben demnach mehr als zehn Mal so viel wie Russland aus.“
Nun ist Sipri die reputable Quelle in Fragen der Rüstungshaushalte, die zu dem Thema weltweit, auch von westlichen Medien, immer zitiert wird. Daher steht Herr Thumann nun vor dem Problem, wie er diese Zahlen in Zweifel zieht, zumal der russische Militäretat ja tatsächlich rückläufig ist.
Dazu entfernt er sich von Fakten und objektiven Zahlen und schreibt:
„Trotzdem aber will Russland bei Atomwaffen und Raketen mit Amerika gleichziehen. Wie kann es sein, dass Präsident Putin ständig neue Waffensysteme ankündigt, kolossale Manöver abhalten und Nukleartriebwerke testen lässt, wenn er auf dem Papier nur 61 Milliarden Dollar für die gesamte Armee ausgibt? Ganz einfach: durch kreative Buchführung. Die russische Regierung rechnet ihre Rüstungsausgaben systematisch klein.“
Bevor wir uns anschauen, wie er die „kreative Buchführung“ der Russen zu belegen versucht, sei gesagt: Ich würde eine völlig andere Frage stellen: Wie kann es sein, dass die US-Waffen die teuersten der Welt sind? Der Pannenjäger F-35 der USA ist mit Abstand das teuerste Jagdflugzeug der Welt und kostet über 120 Millionen Dollar pro Stück. Die neue SU-57 der Russen ist nach allem, was man weiß, in allen Bereichen besser, als die F-35, aber kostet voraussichtlich nur die Hälfte.
Gleiches sehen wir bei Flugabwehr-Raketen. Das derzeit beste System der Welt ist nach Angaben auch von US-Experten die russische S-400. Und auch die kostet kaum die Hälfte dessen, was Käufer für die amerikanischen Patriot-Raketen ausgeben müssen. Diese völlig überhöhten Preise für US-Waffen führen dazu, dass immer mehr Länder in Russland einkaufen gehen, obwohl die USA dafür sogar Sanktionen androhen.
Es liegt der Verdacht nahe, dass die US-Waffenhersteller, die über fast drei Jahrzehnte keine ernsthafte Konkurrenz hatten, zu völlig überhöhten Preisen entwickeln, produzieren und verkaufen. Dass die Militäretats der westlichen Staaten nicht eben effizient, sondern oft sogar ein regelrechter Selbstbedienungsladen für Berater, Lobbyisten und Rüstungskonzerne sind, hört man immer wieder. Und wenn man einmal vergleicht, was Deutschland und Frankreich sich für ihr recht vergleichbares Budget leisten können, dann versteht man, dass zum Beispiel im Bundesverteidigungsministerium unglaublich viel Geld einfach versickern muss. Eine andere Erklärung gibt es für die offensichtlichen Diskrepanzen nicht.
Aber wir lernen von Herrn Thumann, dass es anders sein muss. Dabei allerdings unterstützt er meine These sogar ungewollt. Er nennt drei Gründe, die angeblich belegen sollen, dass Russland hier mit „kreativer Buchführung“ seine Zahlen klein rechnet.
Die erste These von ihm ist der Rubel. Er schreibt:
„Die Rüstungsfirmen sind überwiegend unter staatlicher Kontrolle, die Verkäufe laufen in Rubel – meist weit unter dem Wert, für den dieselben Schmieden ihre Waffen in der Welt anbieten. „Da wir die Rüstung in Rubel zu internen Preisen einkaufen, können wir mehr Waffen anschaffen als jedes andere Land, das sie auf dem Weltmarkt erwerben muss“, freute sich jüngst der russische Außenminister Sergei Lawrow über den Preisvorteil auf Kosten anderer. Die Firmen machen ihr Geld mit Auslandskunden.“
Das stimmt sicherlich, aber es ist ja nicht Russlands Schuld, dass die USA nicht auf Staatsfirmen setzen, sondern auf private Konzerne, die gigantische Gewinne machen wollen und daher ihre Waffen sehr teuer verkaufen. Das russische System der staatlichen Rüstungskonzerne scheint effektiver zu sein, als das US-System: Der Staat kauft die Waffen zum Selbstkostenpreis ein und die Gewinne werden mit dem Export gemacht. Das System funktioniert. Aber das wichtigste ist, dass die russischen Waffen auch im Export wesentlich billiger sind, als die US-Waffen. Und das, obwohl die russischen Konzerne da ihre Gewinne machen, also Aufschläge auf die Preis machen.
Bleibt also die Frage, die ich schon gestellt habe: Warum sind die US-Waffen für Auslandskunden in der Regel fast doppelt so teuer, wie die russischen? Dafür kann es nur zwei Gründe geben: Entweder machen die US-Firmen so gigantische Gewinne oder ihre Waffen sind tatsächlich so viel teurer und sie können die Preise nicht senken, weil sie dann Verluste machen würden.
Wie man es dreht und wendet: Es ist nicht die Schuld der Russen, dass die US-Waffen so unglaublich viel teurer sind, als die russischen Waffen.
Die zweite These von Herrn Thumann betrifft „Schattenhaushalte“:
„Anders als in westlichen Ländern verzichtet das russische Parlament auf jegliche Kontrolle über das Verteidigungsbudget, sagt der russische Militärexperte Alexander Goltz. (…) So seien die Verteidigungsausgaben, die Russland auf Englisch den UN übermittelt, wesentlich geringer als jene, die zu Hause auf Russisch im Staatshaushalt verzeichnet seien, sagt Goltz. Bestimmte Ausgaben für Verteidigung werden ohnehin geheim gehalten, zum Beispiel die Ausgaben für den „Kampf gegen den Terrorismus“ oder Forschungssubventionen für neue Rüstung. Nach Recherchen der Internet-Zeitung Meduza wachsen diese Schattenhaushalte Jahr um Jahr.“
Auch diese Aussage muss man sich genauer anschauen. Alexander Goltz, ein russischer Militärexperte, der gerne im Westen zitiert wird, ist ein fundamentaler Putin-Gegner. Das ist legitim, aber man sollte das dem Leser mitteilen, damit seine Behauptungen eingeschätzt werden können.
Schließlich liefert Goltz für seine Behauptung, dass Russland an die UNO falsche Zahlen meldet, keine Belege. Und das Russland die „Ausgaben für den Kampf gegen den Terrorismus“ geheim hält, kann sein, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber was ich weiß ist, dass auch in den USA die Kosten für Auslands-Kampfeinsätze nicht im „normalen“ Verteidigungsbudget enthalten sind. Das konnte man unter anderem in der NZZ mal lesen:
„In dieser Summe sind aber weder Personalkosten noch Kampfeinsätze enthalten. Die Kosten für Letztere weist das Pentagon separat aus: Im Budget, das der Kongress nun für 2018 beschlossen hat, betragen sie 65,7 Milliarden Dollar.“
Wenn man also Russland etwas vorwirft und dabei verschweigt, dass die USA und andere Staaten es ganz genau so machen, dann ist das keine objektive Berichterstattung, sondern „Lügen durch Weglassen“.
Und wer die „Internet-Zeitung Meduza“ als Quelle zitiert, sollte auch erwähnen, dass diese „Zeitung“ nach eigenen Angaben praktisch komplett von Chodorkowski finanziert wird, der einer der größten Putin-Gegner ist. Wie gesagt, das ist legitim, aber der Leser sollte es wissen, denn Meduza ist alles, aber keine neutrale Quelle.
Aber wie man sieht, gibt Thumann für seine Behauptungen keine belastbaren Quellen und erst recht keine Zahlen an, damit man überprüfen kann, ob das überhaupt stimmt und vor allem, wie viel Geld Russland angeblich in den „Schattenhaushalten“ vor der Öffentlichkeit versteckt. Man muss Herrn Thumann einfach glauben, der Leser hat keine Chance, seine Vorwürfe und Behauptungen zu überprüfen.
Und die dritte These von Herrn Thumann ist richtig abenteuerlich:
„Während ein Land wie Frankreich sogar seine nationale Polizei, die Gendarmerie, im Verteidigungshaushalt auflistet, rechnet Russland Teilstreitkräfte heraus.“
Zunächst sei gesagt, dass es die Ausnahme ist, wenn ein Land seine Polizei in den Verteidigungsausgaben auflistet. Polizei ist eine Sache des Innenministeriums, dieser Vorwurf von Herrn Thumann betrifft also praktisch alle Staaten der Welt, auch Deutschland zum Beispiel. Herr Thumann behauptet dann weiter, „dass sich mehrere Ministerien ganze Armeen leisten„.
Als Beispiele listet er das Innenministerium auf, das haben wir schon geklärt. Nach dieser Logik leistet sich auch das deutsche Innenministerium eine „ganze Armee„, nämlich die Polizei, die übrigens wesentlich besser ausgerüstet ist, als die Bundeswehr. Im Gegensatz zu den Panzern und Hubschraubern der Bundeswehr sind die Wasserwerfer der Polizei einsatzbereit und die Hubschrauber in der Luft.
Auch bezeichnet Herr Thumann den russischen Geheimdienst FSB als eigene „Armee“ und schreibt:
„Als russische Streitkräfte Ende 2018 in der Meerenge von Kertsch ukrainische Matrosen entführten, waren das zum Beispiel Spezialkräfte des FSB.“
In diesem Satz sind eine Lüge und eine verwirrende Aussage enthalten. Der Leser weiß in der Regel nicht, dass auch die US-Küstenwache einer der 17 US-Geheimdienste ist. Dass in Russland der Geheimdienst für die Küstenwache verantwortlich ist, ist also nichts ungewöhnliches. Und auch die US-Küstenwache wird nicht aus dem US-Verteidigungshaushalt bezahlt. Thumanns Vorwurf der „Schattenhaushalte“ wird ein weiteres Mal ad absurdum geführt.
Aber mit seiner Formulierung zum Vorfall von Kertsch entlarvt er sich endgültig als Nato-Propagandist. Ende November 2018 sind Kriegsschiffe der Ukraine in russische Hoheitsgewässer eingedrungen, haben sechs Stunden lang nicht auf Funksprüche reagiert und sind erst danach von der russischen Küstenwache gewaltsam gestoppt worden. Das eine „Entführung“ zu nennen, ist schlicht eine Lüge.
Von den Vorwürfen des Herrn Thumann bleibt also bei eine Analyse nichts übrig, was man Russland tatsächlich vorwerfen könnte. Alles, was er Russland vorwirft, machen westliche Staaten ganz genauso.
Außerdem verschweigt er völlig, dass die einflussreiche Rand-Corporation, ein sehr einflussreicher Think-Tank in den USA, in einem Strategiepapier zu dem Schluss gekommen ist, dass Russland keinerlei aggressive Absichten hat. Aber anstatt der Regierung zu empfehlen, die Politik der Konfrontation einzustellen, hat die Rand-Corporation einen ganzen Maßnahmenkatalog vorgeschlagen, wie man Russland so sehr reizen und provozieren könnte, dass es endlich mal reagiert.
Man muss ja auch fragen: Wozu sollte Russland eigentlich aggressive Absichten haben, was soll es erobern wollen? Es hat praktisch alle Arten von Bodenschätzen im Überfluss, die Landwirtschaft ist erfolgreich und bricht einen Exportrekord nach dem anderen. Russland hat keinerlei Grund, aggressive Konflikte zu suchen, die nur Geld kosten. Russland ist nur darauf aus, sich und seine wichtigsten Interessen zu verteidigen, wie die Rand-Corporation auch festgestellt hat.
Aber einige Fragen bleiben nach der Lektüre von Herrn Thumanns Kolumne offen und auf die geht er gar nicht ein: Warum sind US-Waffen so viel teurer, als russische Waffen, die inzwischen in vielen Fällen auch noch besser sind? Warum darf im Bundesverteidigungsministerium so viel Geld verschwendet werden, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen hat? Und wie viel Geld wird eigentlich im Pentagon verschwendet, denn auch dort gab es ja immer wieder Skandale, als sogar Milliardenbeträge spurlos verschwunden sind.
Normalerweise wirft man Russland immer Korruption vor und die Korruption ist unbestritten ein Problem im Lande. Man müsste also auch mal fragen, wie ein so korruptes Land so eine effektive Rüstungsindustrie haben kann, während in Deutschland nicht einmal ein Segelschulschiff repariert werden kann.
In Russland wird es offen angesprochen: Der Bereich Rüstung muss im Westen hochgradig korrupt sein, anders lassen sich die hohen Kosten für Waffen, die Skandale um Berater, Rüstungsaufträge, verschwundene Gelder und so weiter nicht erklären.
Aber diese Fragen stellt der gute Mann nicht…
9 Antworten
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Das 2% Ziel der Nato hat nur den Zweck noch mehr Geld in ein bodenloses Loch zu versenken. Bei den Verteidigungsausgaben der Nato Länder verschwindet ein Großteil der Gelder und keiner weiß wo hin.
Die USA haben ein Loch von ca. 300 Milliarden Dollar. In Deutschland werden von den 42 Milliarden € ca. 50% für Gehälter ausgegeben. 5 bis 6 Milliarden € für Reparaturen und Neuanschaffungen. Demnach werden 15 Milliarden € ausgegeben und keiner weiß wofür.
In den Nachrichten kommen immer wieder Berichte über den desolaten Zustand der Bundeswehr. Regierungsflieger, die nicht fliegen, kein Hubschrauber funktioniert usw. Dazu wird ein Schreckensbild der Russen an die Wand gemalt um uns den Eindruck einer Bedrohung zu vermitteln.
Von den Mainstream Medien fragt aber keiner: Wohin verschwindet das Geld des Verteidigungshaushaltes?
Weitere 30 Milliarden für die Bundeswehr sind sicherlich mindesten weitere 25 Milliarden für diejenigen, die von der Korruption in diesen Laden Profitieren.
Daher ist der Artikel in der Zeit nicht grundlegend falsch. Aber wie kann man Russland vorwerfen sein Geld für die Verteidigung optimal einzusetzen? Wenn in Deutschland die Bundeswehr in den letzten 10 Jahren genau so wirtschaften würde, dann hätten wir eine moderne und schlagkräftige Truppe und nicht so einen Gurkenhaufen.
Die Nato Länder hätten die Entwicklung und Produktion von Waffen niemals in die Hände von privaten Firmen geben dürfen. Diese börsennotieren Firmen sind natürlich daran gehalten mit möglichst wenig Aufwand den größtmöglichen Gewinn zu erwirtschaften.
Nachdem Anfang der 90 Jahre der Ostblock zusammengebrochen ist und die Wirtschaft im gesamten Ostblock am Boden lag, gab es für die Rüstungsfirmen keinen Grund um teure Forschung an neuen Waffen zu betreiben. Das Ergebnis sehen wir heute. Überteuerte schlecht funktionierende Waffensysteme, die sich auf dem Weltmarkt nicht verkaufen lassen.
Die Firmen brauchen also Geld, um diesen 20 Jahre Rückstand wieder aufzuholen. Deshalb soll das zusätzliche Geld auch in den USA für Waffen ausgegeben werden. Das ist der Plan.
Aber wie es mit den nimmersatten Geldsäcken nun einmal so ist, werden die sich das Geld einstecken und für die Neuentwicklung bleibt nicht viel über.
Wer die Nachrichten in den letzten Jahren verfolgt hat, der weiß wie rückständig die Nato doch ist.
Im Schwarzen Meer haben 2 Micks die Elektronik eines Kriegsschiffes der USA ausgeschaltet. Das Schiff soll noch heute in einem Hafen liegen und ist noch nicht wieder einsatzbereit.
Russland hat vom Kaspischen Meer aus Ziele in Syrien mit Marschflugkörpern beschossen. Die sind über 1200km geflogen und haben alle ihr Ziel erreicht. Die USA schicken ihre Marschflugkörper nur wenige Kilometer weit und es erreichen nicht einmal 50% das Ziel. Wobei wir nicht einmal wissen, ob die angepeilten Ziele überhaupt getroffen wurden.
Die Nato hat mit Korruption und Unwirtschaftlichkeit zu kämpfen. Eine Erhöhung des Etas wird daran nichts ändern. Auch mit 4 oder 5% würde das meiste Geld verschwinden und die Gurkentruppe bleibt Gurkentruppe.
Ich schäme mich für Deutschland.
Auf der anderen Seite ist eben ein besetztes Land kein eigenständiges Land.
Wir sind seit dem 8. Mai 1945 keine Nation mehr.
Wir sind Spielball der Briten und den USA. Daran wird sich auch nichts mehr ändern.
Dass Schröter damals keine deutschen Soldaten in den Iraqkrieg geschickt hat, war das erste und einzige Mal, dass jemand aufmuckte.
Mit Merkel wird dies nicht passieren, denn sie hat kein Rückgrat. Sie ist der personifizierte Wendehals. Flog sie damals doch umgehend in die USA und entschuldigte sich bei Bush, dass das passiert ist. Ich frage mich nur, wie schwer es fiel Bush die Mandeln zu lecken.
Das Einzige, wofür sie steht, ist das eigene Land zu zerstören. Sie ist eine Schande für unsere Nation.
Man sollte dem Herrn Putin einmal mitteilen, dass unsere Regierung nichts mit dem Volk zu tun hat.
Ich hätte eine “Theorie”, eigentlich eine “Verschwörungstheorie” zu diesem Witz-Artikel des Herrn Journalisten Thumann : man, gewiss sehr „dunkle Kräfte“, hat einen Novize auserwählt den Artikel zu schreiben, dann der ZEIT viel Geld geboten den Artikel zu veröffentlichen, wohl wissend was für Inkompetenz sich da zeigt, bloß um die ZEIT zu diskreditieren. Und die Redaktion der ZEIT hat angebissen. – Herrlich!
Jeder der nur aus einer Distanz von ca. 1000 km mit militärischen Angelegenheiten Berührung gehabt hatte, würde wissen, dass Militärs so mit Zahlen nicht umgehen. Dass Russland eine „Bedrohung“ darstellt (die Gänsefüßchen sollten die Knie zittern lassen) lässt sich sehr einfach mit Zahlen beweisen: Man nehme, sagen wir mal, einen USS Ford, den noch-nicht-fertigen aber abgenommenen und bezahlten Flugzeugträger, und dagegen stellen wir, sagen wir mal, 2 Hyperschall Kh-47M2 Kinzhal Raketen (alternative und wahlweise 2 Kalibr Marschflugkörper, oder noch schöner, einige Zircons), eine die den Turm des USS Fords zerschmettert und eine die das Deck durchbohrt oder die Aufzüge lahmlegt. Zwei Schläge = kampfunfähig. Um Menschenleben nicht unverhältnismäßig zu riskieren, muss der Ford nicht unbedingt versenkt werden. Der USS Ford trägt einPreisschild von $13 Mrd., wenn diese Badewanne eines Tages tatsächlich zur See gelassen wird, kämen eventuell noch $4-5 Mrd. hinzu. Und was kosten die russischen Waffen, womit der gesamte strategische Auftrag der US Navy obsolet gemacht wird Einen Minibruchteil. Oder nehmen wir die Tomahawks, die gegen Syrien abgefeuert wurden, wovon die meisten zerstört wurden, andere mit ELOKA umgelenkt worden sind, ohne Einsatz der S300 oder S400. Jeder Tomahawk kostet ca. $18 Millionen. Wenn Spatzen die Kanone vom Himmel holen, ist es klar wer den Wirtschaftlichkeitskrieg gewinnt.
Das ist nun eine „Bedrohung“. – Das Problem für den Westen ist, dass Russland beweist, dass die Abwehr stärker (und mehrfach wirtschaftlicher) sein kann als die Offensive. Und diese Erkenntnis exportiert Russland mit großem Erfolg. Damit sinken die Werte der Waffen die die USA ihren „Partnern“ verkaufen und wenn die Werte sinken, steigen die wirkliche Preise über die Einkaufspreis: heutzutage braucht man nur den Saudis eine entsprechende Frage zu schicken. Man braucht gar keine Atomwaffen um eine angreifende Großmacht in Schach zu halten: siehe Iran. Und alles erinnert schon wieder an Sun Tzu: Der General wird in der Abwehr erfolgreich sein, wenn sein Gegner nicht weiß, was er angreifen soll; der General wird in der Offensive erfolgreich sein, wenn sein Gegner nicht weiß, was er verteidigen soll.
Konkrete Anwendung von Sun Tzu: Selbst wer sich entscheidet, Russland als Bedrohung zu empfinden, wird das Problem mit Geldausgeben nicht los. Wer versucht Geldausgeben als Lösung zu verkaufen, betrügt nur sich selbst.
Der große Vorteil für Russland ist, es hat aus den Fehlern der Sowjetunion gelernt, aber der Westen hat nichts gelernt. Wie so oft verfällt der vermeintliche Gewinner in eine Selbstgefälligkeit und verpasst damit anstehende Reformen. Nun könnte es einem egal sein und man saget selbst schuld, nur die Zeche bezahlt eben der kleine Mann.
Um ehrlich zu sein, betrachte ich die offiziellen Zahlen zu den „Verteidigungsausgaben“ schon immer kritisch. Es ist eine Tatsache, daß Länder mit eigener Rüstungsproduktion diese natürlich nicht in Dollar bezahlen. Somit kommt da IMMER eine Verfälschung durch den Umtauschkurs ins Spiel. Und gerade der Rubel wurde ja in den letzten Jahren gegenüber dem Dollar extrem abgewertet.
Vereinfacht ausgedrückt: Wenn der Rubel die Hälfte seines „Wertes“ verliert – also gegenüber dem Dollar – dann sinkt natürlich auch der „Verteidigungshaushalt“ Russlands um die Hälfte, wenn man ihn in Dollar rechnet.
Aber Russland „Schattenhaushalte“ vorzuhalten, wo im Westen diese in viel größerem Umfang ebenfalls existieren, ist nartürlich krass!
Eine kleine Ergänzung noch zu dem Punkt mit den „Spezialkräften des FSB“ bei der Festsetzung der ukrainischen Schiffe in der Straße von Kertsch. Grundsätzlich ist der FSB für das Grenzregime in Russland zuständig. Der Grenzschutz insgesamt ist eine Abteilung des FSB! Das wissen viele nicht. Und ein selbstgefälliger „Journalist“ wie dieser Herr Thumann wohl schon gleich garnicht. Ich kann das aber bestätigen, da ich vor kurzem den Elton See im Wolgograder Oblast besuchen wollte. Als Ausländer muss ich dafür einen Antrag auf Einreise in die Grenzregion zu Kasachstan stellen. Und diesen Antrag stellt man an die für die Grenzüberwachung zuständige Abteilung des FSB! Ein Geheimnis ist das nicht. Man muss sich nur informieren!
Hinter der Hetze gegen den FSB steht die gleiche absichtliche Verteufelung wie es bei der Stasi gemacht wird. So wenig wie es DIE STASI gibt/gab so wenig gibt es DEN FSB.
Nur weil die ach so demokratischen Staaten die Einzelaufgaben in scheinbar getrennten Organisationen aufteilten haben sie alle zusammen nur eine Aufgabe…den Schutz des Staates. Am Ende sitzen alle am selben Tisch. Das hat doch die NSA Affäre gezeigt.
Hallo zusammen,
der Artikel hat mir sehr gut gefallen. Daher habe ich den Artikel direkt in dem Kommentarbereich bei der Zeit geteilt. Ob dieser jedoch wirklich auch zugelassen wird, steht auf einen anderen Blatt.
Ich finde wirklich das jeder seinen Beitrag dazu leisten sollte, dieser einseitigen Propaganda der transatlantischen Medien Einhalt zu gebieten.
Mit freundlichen Grüßen
Danke Thomas, mir war dieser Artikel auch in die Hände gefallen, meine Nachfrage bei dir hat sich somit ergeben. Deine Artikel sind für mich eine wunderbare Argumentationshilfe. Man glaubt gar nicht wie viele Menschen es in Deutschland noch gibt die immer noch nicht, selbst bei offensichtlichen Sachen, ihr Gehirn einschalten. Die Propagandamaschine, anders kann ich es nicht bezeichnen, hat die letzten Jahrzehnte gut funktioniert und läuft im Moment zur Hochform auf. Um so wichtiger ist was du tust.