Jimmy Carter ist tot

Das wichtigste über Jimmy Carters Leben

Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ist im Alter von 100 Jahren verstorben. Ein Rückblick auf sein Leben.

US-Präsident Carter ist als streitbarer US-Präsident in die Geschichte eingegangen, denn einerseits war er wohl ein ziemlicher Idealist, der gegen soziale Probleme und die rassische Diskriminierung in den USA vorgehen wollte, andererseits war er ein Präsident, den viele als außenpolitisch schwach und naiv einschätzen.

Um zu zeigen, wie man in Russland über sein Leben berichtet, habe ich einen Artikel der russischen Nachrichtenagentur TASS über sein Leben übersetzt, zu der ich nur eine Anmerkung habe: Ob es Unwissenheit der Autoren oder der Wunsch war, nicht schlecht über einen Toten zu schreiben, weiß ich nicht, aber die Autoren erwähnen den Afghanistankrieg der Sowjetunion, verschweigen aber, dass es Carter höchstpersönlich war, der diesen Krieg begonnen hat, indem er insgeheim die Islamisten der damaligen Mudschahidin bewaffnete und unterstützte, die gegen die in Afghanistan herrschende kommunistische Regierung kämpfte.

Das erklärte Ziel der USA war es, dadurch die Sowjetunion in den Krieg in Afghanistan zu verwickeln und den Sowjets ihr „Vietnam“ zu bringen. Dieser Plan ging bekanntlich auf, aber trotzdem erfährt man in Geschichtsbüchern nichts über die Rolle der Carter-Regierung bei der Entstehung des Afghanistankrieges, der Ende der 1970er Jahre begann und bis heute nachwirkt.

Die Rolle der Carter-Regierung dabei ist keine russische Propaganda, sondern das hat Carters Nationaler Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski 1998 in einem Interview freimütig erzählt, wie Sie inklusive Zitat und Originalquelle hier nachlesen können.

Aber kommen wir nun zur Übersetzung des TASS-Artikels über Jimmy Carter.

Beginn der Übersetzung:

Die Biografie des 39. US-Präsidenten Jimmy Carter

Der ehemalige amerikanische Präsident starb im Alter von 100 Jahren

Am 29. Dezember 2024 starb der 39. Präsident der Vereinigten Staaten (1977-1981) und Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter in seinem 101. Lebensjahr.

Herkunft und Ausbildung

Jimmy Carter (vollständiger Name James Earl Carter Jr.) wurde am 1. Oktober 1924 in der Familie eines wohlhabenden Bauern in der Nähe der kleinen Stadt Plains in Georgia (im Süden der USA) geboren. Er absolvierte das Southwestern College und das Institute of Technology in Atlanta (Georgia) und 1947 die US Naval Academy in Annapolis (Maryland). Von 1947 bis 1953 diente er, zunächst auf Schlachtschiffen, dann in der U-Boot-Flotte, in der Pazifik- und in der Atlantikflotte. Nach seinem Austritt aus der Navy im Jahr 1953 übernahm er das Familienunternehmen.

Politische Karriere in den 1950er bis 1970er Jahren

Seit Mitte der 1950er Jahre war Carter in der Politik Georgias aktiv. Er wurde zunächst zum Vorsitzenden des Sumter County Board of Education und 1963 zum Senator der Demokratischen Partei gewählt. 1966 kandidierte er für das Amt des Gouverneurs, erhielt jedoch nicht genügend Unterstützung, doch bereits 1970 wurde er in das Amt gewählt. In dem Amt gelang es Carter, der liberale Ansichten vertrat, zwischen 1971 und 1975, die Zahl der Plätze in Regierungs- und Sozialeinrichtungen für Afroamerikaner zu erhöhen und eine Reform durchzuführen, die das Ungleichgewicht bei der Finanzierung der Schulbildung beseitigte.

1976 kandidierte er für das Präsidentenamt. Zu Beginn des Wahlkampfs unterstützten nur etwa vier Prozent der Bevölkerung seine Kandidatur (außerhalb von Georgia war er nahezu unbekannt), dennoch gelang es ihm, die Vorwahlen in fast allen Südstaaten (mit Ausnahme von Alabama und Mississippi) zu gewinnen und gewann die Unterstützung prominenter demokratischer Politiker. Er wurde schließlich als Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei nominiert.

Als Präsident

Bei den Wahlen 1976 besiegte Carter den Republikaner Gerald Ford und wurde der 39. Präsident der Vereinigten Staaten (im Amt vom 20. Januar 1977 bis 20. Januar 1981).

Zum Zeitpunkt seiner Amtsübernahme befand sich die Wirtschaft des Landes in einer Rezession, die durch den langwierigen Vietnamkrieg (1964-1975) und die Folgen der ersten Ölkrise (1973) verursacht wurde. Seine Regierung ergriff mehrere Maßnahmen, um die Arbeitslosigkeit und die Inflation zu senken. Dem Präsidenten gelang es, über den Kongress Gesetze zur Deregulierung von Energie und Transport zu verabschieden und die Steuer für Ölunternehmen zu erhöhen. Die Zuweisungen von Mitteln für Bildung wurden erhöht und die Verwaltungskosten gesenkt. Doch bereits 1979 geriet das Land in eine neue Energiekrise, die Energiepreise stiegen, das Wirtschaftswachstum verlangsamte sich, die Arbeitslosigkeit stieg und der Lebensstandard der Bevölkerung sank.

Zu den Errungenschaften seiner Außenpolitik gehört die Vermittlung bei der Beilegung des arabisch-israelischen Konflikts, in dessen Folge Israel und Ägypten einen Friedensvertrag schlossen (vorläufiges Abkommen in Camp David 1978 und Abschlussdokument in Washington 1979), in dem die Länder die Prinzipien der Koexistenz im Nahen Osten formulierten. Der Prozess der diplomatischen Anerkennung Chinas wurde abgeschlossen (1979). 1979 unterzeichnete Washington mit Moskau den Vertrag über die Begrenzung strategischer Waffen (SALT II). Aufgrund des Einmarsches sowjetischer Truppen in Afghanistan beschloss Carter jedoch, dem Senat diesen Vertrag nicht zur Ratifizierung vorzulegen. Gleichzeitig wurde die Lieferung von Weizen aus den USA in die UdSSR verboten und der Boykott der Olympischen Spiele in Moskau (1980) verkündet.

Unter Carters Herrschaft verschlechterten sich die Beziehungen zum Iran. 1979, nach dem Sturz des Schahs und der Machtübernahme von Ayatollah Khomeini infolge des Sieges der Islamischen Revolution, veränderten sich die Beziehungen Washingtons zu Teheran von Alliierten zu Kontrahenten. Der Höhepunkt war die Gefangennahme amerikanischer Diplomaten in Teheran am 4. November 1979 (Freilassung im Januar 1981). Das führte zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen und zur Einführung der ersten amerikanischen Sanktionen gegen Iran. Die Geiselnahme von Amerikanern im Iran war ein entscheidender Faktor für den Rückgang von Carters Umfragewerten. Am Ende seiner Präsidentschaft missbilligten zwei Drittel der Amerikaner seine Leistung. Im Jahr 1980 verlor Jimmy Carter die Wahl gegen den Republikaner Ronald Reagan.

Nach der Amtszeit als Präsident

Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt lehrte er an der Emory University (Atlanta, Georgia). Er gründete das Carter Center, eine Nichtregierungsorganisation, zu deren Aufgaben die Unterstützung bei der Lösung politischer Konflikte, der Schutz der Menschenrechte und Wohltätigkeit gehören.

In den 1990er und 2000er Jahren fungierte er wiederholt als Vermittler oder leitete Friedensdelegationen in Äthiopien, Nordkorea, Haiti, Bosnien, Uganda, Sudan, Venezuela und anderen Ländern. 1999 lehnte er öffentlich die Luftangriffe der NATO auf serbische Gruppen und Ziele im Kosovo ab und 2003 lehnte er US-Militäraktionen gegen den Irak ab. Im Mai 2002 besuchte er auf Einladung Fidels Castros Kuba.

Im Jahr 2007 wurde Carter Mitglied der Elders, einer Gruppe prominenter politischer Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern, deren Ziel es ist, den Frieden zu fördern und die Achtung der Menschenrechte sicherzustellen. Bis 2016 beteiligte er sich aktiv an den Missionen dieser Organisation, insbesondere in der sudanesischen Provinz Darfur und im Nahen Osten. Im Jahr 2015 führte er die Delegation der Elders nach Israel und Palästina, um auf die humanitäre Krise im Gazastreifen aufmerksam zu machen. Seit Juni 2016 ist er Ehrenmitglied der Organisation.

Anerkennung

Die öffentlichen Aktivitäten von Jimmy Carter wurden wiederholt mit amerikanischen und internationalen Preisen gewürdigt. Darunter ist auch der Friedensnobelpreis. Er bekam den Felix Houphouet-Boigny-Preis (UNESCO, 1994) und den Internationalen Sheikh Zayed Preis (VAE) für Verdienste um den Umweltschutz und den globalen sozialen Fortschritt (2001). 1999 erhielt er die höchste zivile Auszeichnung der Vereinigten Staaten, die Presidential Medal of Freedom.

Im Jahr 2002 wurde Jimmy Carter mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Er erhielt die Auszeichnung für seine „unermüdlichen Bemühungen, friedliche Lösungen für internationale Konflikte zu finden, Demokratie und Menschenrechte voranzutreiben und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung anzuregen“ (er war der einzige US-Präsident, der die Auszeichnung nach seinem Ausscheiden aus dem Amt erhielt).

Persönliches

Er war seit 1946 mit Rosalynn Smith Carter verheiratet (sie starb am 19. November 2023 im Alter von 96 Jahren). Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.

Carter war Autor zahlreicher Bücher. Die bekanntesten sind „Eine Regierung, die ihres Volkes würdig ist“ (1977), „Not Losing Faith: Memoirs of a President“ (1982), „Negotiations: An Alternative to Hostility“ (1984), „The Blood of Abraham“ (1985) über die Geschichte der Konflikte im Nahen Osten), die Gedichtsammlung „Retribution is Coming“ (1995) und „Full Life: Reflections at 90“ (2015). Im Jahr 2006 erschien das Buch „Palestine: Peace, Not Apartheid“, das dem palästinensisch-israelischen Konflikt gewidmet war und bei jüdischen Organisationen scharfe Kritik hervorrief. Für die künstlerische Lesung seiner Bücher wurde Carter dreimal (2007, 2016, 2019) mit einem Grammy Award in der Kategorie „Bestes Album des Genre Gespräch“ ausgezeichnet (insgesamt war er neun Mal nominiert).

Im Jahr 2015 wurde bei Carter ein Melanom diagnostiziert, ein bösartiger Hauttumor, der sich auf seine Leber und sein Gehirn ausgebreitet hatte, er wurde jedoch behandelt und erklärte sich vier Monate später für krebsfrei. In den Folgejahren wurde das ehemalige Staatsoberhaupt jedoch mehrmals ins Krankenhaus eingeliefert. Am 18. Februar 2023 traf Carter die Entscheidung, zu Hause Hospizpflege (für Menschen mit einer schweren Krankheit, die nicht mehr als sechs Monate zu leben haben) zu erhalten und die verbleibenden Tage bei seiner Familie zu verbringen, anstatt eine Behandlung fortzusetzen (die eine konkrete Krankheit wurde nicht genannt).

Im Jahr 2019 wurde Carter der am längsten lebende Präsident in der Geschichte der USA und der einzige US-Präsident, der 95 Jahre alt wurde, und überholte George H. W. Bush, der 94 Jahre und 171 Tage lebte. Carter hielt mehr als 43 Jahren auch den Rekord für die Lebenserwartung nach dem Ausscheiden aus dem Weißen Haus.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

27 Antworten

  1. Das führte zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen und zur Einführung der ersten amerikanischen Sanktionen gegen Iran.

    So hat man es damals vielleicht begründet, lag aber eigentlich an der Revolution im Iran/Sturz des US-Statthalters. Wie man nun, diverse Monde später, sicher weiß.

    Auch damals hat man den Leuten bereits die Hucke vollgelogen.

      1. Also da kann ich Dir fast Recht geben. Die einigen Nachrichtenagenturen die fast nichts als die Wahrheit erzählen sind AP, Reuters, dpa + UNIAN ( =Ukrainische Unabhängige Informationsagentur) . udgl.
        Nur die sind völlig unabhängig und sagen nix als die Wahrheit oder war es doch anders herum!
        Nur ein einziger Hintergrund die Massenvernichtungswaffen im Irak. Wo überall Giftspritzen liegen!

        1. Genau , staatliche Sprachrohre wie die TASS als Beleg für seine Meinung zu nutzen macht da natürlich Sinn ! 😀
          Selbst wenn Er es jetzt merkt das es wohl keine gute Idee war , ist es längst zu spät ! 😀
          Bei staatlichen Sprachrohren bin ich mir sicher , Die sind unabhängig ! 😀 😀 😀
          Müssen Wir darüber ernsthaft sprechen ? 😀

  2. De mortuis nil nisi bene. Da hat die TASS, da haben die Russen Stil. Hochachtung und Chapeau! Requiescat in pace, wie wir alle eines Tages bei unserem Herrn Jesus Christus und seinem Vater eingehen werden.

    1. Standardfrage an alle Gottesgläubigen: Aus welcher Steckdose bezieht „Gott“ den Strom, Energie für Aktionen? Zusatzfrage: Stromrechnung bezahlt und an wen, welchen Uebergott ?* ENERGIEerhaltungssatz von Isaac Newton kann bis heute nicht wiederlegt werden, obwohl schon lange bekannt und definiert.

        1. Ohne gleich unnötig religiös zu werden , Gott ist die Energiequelle , das muss Jeder mit sich selber klären , bei den irdischen Vertretern wird man darauf keine ehrlichen Antworten bekommen , das endet wie immer beim Klingelbeutel !

      1. Das ist ja noch harmlos: Gott kann schließlich alles erschaffen, also auch Energie. Er kann sogar sämtliche physikalischen Gesetze beliebig außer Kraft setzen.* Für mich viel wichtiger ist die Frage, WEM er eigentlich seinen Sohn = sich selbst geopfert hat? DAS tut man doch NUR gegenüber einem höheren Wesen. Auch „ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben“ setzt ja ein Gegenüber voraus, mit dem man „handeln“ kann (die Sünden der Menschheit gegen den qualvollen Tod seines Sohnes = seiner selbst am Kreuz) und der die Macht hat, ein Menschenopfer dafür zu verlangen!

        WER IST DAS??? Der oder die steht ja offensichtlich erheblich über Gott, wird von ihm gefürchtet und muss daher mit Opfern besänftigt oder gut gestimmt werden? (Ok, Zyniker würden jetzt sagen: Das Schema kenn ich doch – das kann nur Gottes Frau sein. Aber ist das dann Maria als Frau und Mutter – Inzest, anyone? – oder wer sonst?)

        *Er (wer sonst?) hat z.B. in seiner „up-ge-dateten“ Identität als Allah (laut Koran ist der ja derselbe wie der Jahwe/Jehova der Juden und der ganz-und-gar-nicht Liebe Gott der Christen) entweder vom Baubeginn bis 11.9.2001 in Manhattan das Gravitationsgesetz außer Kraft gesetzt (weil die Türme gehalten haben, obwohl sie dann plötzlich wie Kartenhäuser zusammen gefallen sind – gerade WTC 7), oder am 11.9. hat er den Energieerhaltungssatz kurz mal „ausgeschaltet“ (denn die potentielle Energie in den oberen Teilen der Türme kann nicht ausgereicht haben, die Teile darunter zu Staub zu zermalmen) UND den Impulserhaltungssatz (freier Fall der oberen Teile für mehrere Sekunden, als gäbe es darunter ÜBERHAUPT KEINEN Widerstand, der allein schon nach dem 3. Newtonschen Gesetz actio = reactio bzw. eben dem Impulserhaltungssatz den Fall von Anfang an hätte bremsen müssen). Wenn Gott/Allah dazu imstande ist, hat er die radikalen Muslime wohl lieber als „uns“ – die (ver)westlich(t)en Juden und Christen und erst recht Atheisten u.a. Aber das sollte niemanden mehr verwundern, denn er hat bei denen ja auch „unser“ Öl vergraben.

          1. Naja, ich gehöre im Gegensatz zu anderen wohl zu den Nachkommen derer, die die „verbotene“ Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen haben und deshalb Gründe WISSEN und keine Märchen GLAUBEN wollen …

  3. Ok, noch ein Beitrag zu Carter: Ich denke nicht, dass Carter selbst für das Lostreten des Afghanistan-Krieges und damit alle folgenden bis heute in der Region samt den Terroranschlägen „rundherum“ verantwortlich war. Ich nehme sogar an, dass er davon zuerst sogar nichts wusste. Wäre nicht das erste Mal, dass ein US-Präsident von denen, die wir als „Tiefer Staat“ bezeichnen, hintergangen wurde, z.B. um ihn in eine Notlage zu bringen, in der er in ihrem Sinne reagieren musste. Kuba/Schweinebucht ist wohl nur der bekannteste Fall. Auch die Stationierung der Atomraketen in der Osttürkei, auf die die SU dann mit denen auf Kuba antwortete, ist m.W. ohne Zustimmung des jeweiligen Präsidenten erfolgt.

    In dem erwähnten Interview gibt Brzezinski ja auch „nur“ zu, dass er im Juni 1980, also ziemlich genau 6 Monate nach dem Einmarsch der SU in Afghanistan gemäß dem Beistandsabkommen (derselbe Fall wie also im Donbas), Carter darüber informiert hat, dass man bereit sei, die Mudschaheddin zu unterstützen. Die Hollywood-Komödie „Der Krieg des Charlie Wilson“ mit Tom Hanks und Julia Roberts setzt den Beginn der verstärkten „Unterstützung“ auf Anfang April 1980 an. Aber wir dürfen getrost davon ausgehen – zumindest war das in Berichten in den Medien im Ostblock schon 1979 zu hören und zu lesen –, dass die Islamisten schon zuvor (also mindestens vor dem Einmarsch im Dezember 1979) massiv unterstützt wurden. Von wem, konnte und kann sich jeder an einem Finger abzählen…

    Ein anderes Detail zu Carter, das unbedingt erwähnt werden sollte, ist die „October Surprise“, die „Oktoberüberraschung“: Die ach-so-konservativen und -christlichen und -menschenrechtlichen Republikaner um bzw. hinter Reagan (die üblichen Verdächtigen: Bush, „Chainie“, Rumsfeld, Wolfowitz) hatten mit dem Iran Kontakt aufgenommen und sich mit dessen Vertretern in Paris getroffen, um eine Freilassung der Geiseln in der US-Botschaft VOR dem Wahltermin in den USA zu VERHINDERN. (Sie haben damit nicht nur deren Haft verlängert, sondern sie ja auch dem Risiko ausgesetzt, tagtäglich wegen irgendwas „standrechtlich“ erschossen zu werden…) Denn so ein Erfolg – Verhandlungen mit der Carter-Regierung liefen wohl auch – hätte Carter vielleicht doch noch den Wahlsieg bringen können. So geschah es dann auch. Und zur „Belohnung“ für den Iran wurde dann der Drogen-Waffenhandel-Ringtausch eingefädelt, der unter dem Namen „Iran-Contra-Affäre“ bekannt wurde. Das dürfte also der erste halbwegs offiziell bekannt gewordene Fall sein, wo der „Tiefe Staat“ des US-MIK auch Außenpolitik machte. Mit der Innenpolitik hatte er ja schon vorher angefangen, so dass Eisenhower davor in seiner Abschiedsrede warnen musste. Richtig „tätig geworden“ sind sie dann in Dallas beim JFK-Mord, bei dem George H.W. Bush „zufällig“ anwesend war (und von wo aus er zu Hoover nach Washington flog, um ihn zu warnen, ja nichts in dem Mordfall zu unternehmen = zu untersuchen) und wo man sich am Abend zuvor mit Vizepräsident und texanischen Ölmagnaten traf. Na, und wer kommt aus demselben texanischen „Ölsumpf“? Richtig: Charlie Wilson – womit sich der Kreis schließt (auch wenn Wilson „Demokrat“ war – aber das waren damals, in den 1960ern ja gerade DIE, die die Apartheid in den Südstaaten aufrecht erhalten wollten … weiß heute auch kaum jemand).

  4. Wer nicht an Gott glaubt, der lebt nur in den Tag hinein.
    Russland ist von den Warägern, das waren Wikinger, gegründet worden. In der Kiewer Rus stehen die Runensteine, die Zeugnisse ihrer Gründerväter.

    Ohne einen Glauben gäbe es keine Kultur. Dann wäre der Mensch bloß eine geistlose Biomaschine, die aus einem zufälligen Gärungsprozess entstanden ist.

    Wenn es ein pauschales Leben nach dem Tode gäbe, dann macht es keinen Unterschied, ob man ein politischer Barbar ist, oder ein barmherziger Samariter.
    Dann ginge es im Jenseits weiter wie im Diesseits, die Guten würden damit bestraft, daß die Bösen dieselbe „Belohnung“ erhalten.

    Kann man Gott beweisen? Gott hat verschiedene Aspekte. Das sind die Religionen. Man kann sein Wirken beweisen.

    Die Wissenschaft ist nur ein Aberglaube, was sich die meisten Wissenschaftler nicht eingestehen wollen. „Eine völlig vom Subjektiven bereinigte Objektwelt wäre nicht beobachtbar.“ Der zeitlose Beweis stammt von dem weltbekannten Physiker Schrödinger.

  5. Wenn ich das Wirken Carters richtig verstehe, dann machte er zuerst ganz Vieles, was zwar nicht integer war, aber für sich und die Seinen einträglich. Und als er vom Futtertrog entfernt war, tat er so, als würde er gegen die kämpfen, die nunmehr am Futtertrog waren und dort das Gleiche taten, wie er damals.

    Die Welt wird nicht dadurch besser, dass man „für eine bessere Welt kämpft“, sondern dadurch, dass man selbst integer handelt. Das hat Carter offensichtlich nicht getan. Im Gegenteil: sein „Kampf für das Gute“ war offenbar nur das Deckmäntelchen dafür, dass seine Kumpanen mit Ihren Betrügereien weitermachen konnten: es war eine Art Ablenkung. Und für diese Deckung wurde Herr Carter dann auch mit den diversen „Preisen“ belohnt.

    Ich unterstütze die Sichtweise, über Tote solle nichts Schlechtes gesagt werden, nicht. Im Gegenteil: es wäre eine gute Gelegenheit, das viele Ungesagte endlich zu sagen.

  6. Jimmy Carter, Henry Kissinger und die restliche US-Killer-Bande in Indonesien (US-Staatsbesuch):
    „Bitte wartet noch mit Eurem Genozid an den Timurlesen, bis wir wieder abgereist sind, und bitte, wenn es geht, verwendet bitte nicht unsere amerikanischen Waffen um diese Gruppe abzuschlachten, es könnte auf die USA zurückfallen! Ok?“
    Suharto: „Ok!“
    4 Millionen Verbrannte, Ausgeräucherte, Vergaste, Ausgehungerte und Abgeschlachtete später:
    Ooops, da gings ja auch ums Öl, auf dessen Infrastruktur diese Volksgruppe ihre Anschläge im Befreiungskrieg richtete.
    Das Problem: Wer war eigentlich der Inhaber dieser Erdöl-Infrastruktur?
    Achso, nur der Kissinger. Das ist natürlich unwesentlich…

    Wie lobhudelte Alice Weidel noch jüngst nach Kissingers Tod auf ihrer Twitter, heute X-Präsenz?
    Es läßt sich hier besonders auf Carters und Kissingers Geschichte nur noch zusammenfassend fragen:
    Versagt Weidel und der Mob im konservativen Gefolge und wie hier die TASS oder sind die beiden mit Absicht unfähig?

  7. Es ist schon irgendwie seltsam die AfD ist für Frieden im Osten. Sehr viele Andere z.B. ein gewisser Tusk (Polen) möchte in seiner Amtszeit als Ratsvorsitzender der EU Europa noch weiter hochrüsten! Allerdings mit richtig viel Geld.
    In den europäischen Staaten verarmen immer mehr Menschen, während Andere am Krieg richtig massiv verdienen! OK ein kleiner Auszug zum Thema.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Militäroperationen_der_Vereinigten_Staaten

    Ob man es noch schafft einen Atomkrieg loszutreten. Wie man es gerade so ein wenig versucht!
    Dann ist real Schluss mit lustig. Was Charter angeht hatte dies schon seinen Hintergrund. Der Vietnamkrieg war gerade erst vorbei. In den USA sind die Menschen auf die Straße gegangen. Die wollten ein Ende von Kriegen.
    Die Kriegsversehrten haben nicht wirklich Hilfe bekommen!
    Dazu gab es noch genug Militärangehörige die abhängig waren. Man hat ja nicht nur Vietnam bombardiert sondern auch Laos – dazu Napalm , Agent Orange – Napalmmädchen (Also die Zivilbevölkerung wurde massiv…).
    Was hat Genscher noch gesagt die Nato wird nicht weiter nach Osten ausgedehnt. Sekunden später war dies nur noch Makulatur.
    Man wusste genau dies geht nicht ewig gut. Nun bei Charter gab es eine kurze Atempause, man musste ja ersdt neue Waffen bauen, für die nächsten Kriege!

    1. Du vergisst das Carter damals als Präsident der USA aktiv dran beteiligt war das Mullah-Regime im Iran zu installieren !
      Damit hat man die Basis geschaffen das Terrornetz im Osten aufzubauen und bis heute zu finanzieren !
      Durch die Geschichte in Syrien hat man jetzt eine brauchbare Situation geschaffen um dem einen Riegel vorzuschieben !

  8. Zum Beginn des Afghanistankrieges (als noch die Russen dort waren und nicht die Amerikaner) sah ich mir gerne den Film Rambo III an.
    Toll wie Silvester Stallon zusammen mit den afghanischen Freiheitskämpfern dem bösen russischen Hubschrauberpiloten Paroli bietet.
    Damals waren gut und böse noch klar zu identifizieren. Später waren plötzlich die Amis in der gleichen Rolle die vorher die Russen hatten, aber plötzlich waren dann die edlen afghanischen Freiheitskämpfer zu bösen Talibans mutiert die ein Gebäude-Abrissunternehmen das angeblich in New York tätig gewesen sein soll unterstützt haben sollen.
    Oder war das der Querdenker Gallileo Galilei der mit seinen Fallgesetzen Schuld am Zusammensturz der Gebäude hatte? Jedenfalls werden die Dinge nach Rambo III doch sehr bizarr und ein Happy End rückt immer mehr in weite Ferne.

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