Ukraine-Konflikt

Der gescheiterte Versuch der Ukraine, einen russischen Piloten anzuwerben

Vor kurzem ist ein Versuch des ukrainischen Geheimdienstes grandios gescheitert, einen Hubschrauber-Piloten der russischen Streitkräfte dazu zu bringen, mit seinem Kampfhubschrauber in die Ukraine überzulaufen.

Es gibt Geschichten, über die westliche Medien nur ungerne berichten, denn sie mögen keine Meldungen über Fehlschläge in der Ukraine. Der misslungene Versuch der Hauptnachrichtendirektion der ukrainischen Streitkräfte (GUR), einen Hubschrauber-Piloten der russischen Streitkräfte dazu zu bringen, mit seinem Kampfhubschrauber in die Ukraine überzulaufen, ist so ein Beispiel.

Die Geschichte wurde letzte Woche bekannt und ich übersetze hier, wie das russische Fernsehen am Sonntag in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick darüber berichtet hat.

Beginn der Übersetzung:

Der GUR hat sich bei dem Versuch, unseren Piloten zu rekrutieren, blamiert

Das ist die Geschichte einer brillanten Operation der russischen Geheimdienste und der erstaunlichen Dummheit der Hauptnachrichtendirektion der ukrainischen Streitkräfte.

Wir erinnern an die Liquidierung eines Verräters, des Piloten Kusminow, gemäß Kriegsrecht: Letztes Jahr hat er für Geld einen russischen Militärhubschrauber über die Frontlinie entführt und dabei seine Kameraden, die Besatzungsmitglieder getötet. Danach versteckte er sich in Spanien. Dort wurde der Verräter erschossen und seine Leiche wurde, um die Tat zu unterstreichen, danach mit einem Auto überfahren. Diese Woche kam aus Spanien die Nachricht, dass Kusminow irgendwo in Südspanien anonym vergraben wurde.

Aber nach alldem geben Spione der Hauptnachrichtendirektion der ukrainischen Streitkräfte ihre Versuche nicht auf, neue Kusminows unter unseren Militärpiloten zu rekrutieren. Gerade so, als ob irgendjemand dessen Schicksal attraktiv finden würde.

Wie auch immer, einem unserer Piloten wurde per Telegram ein Angebot gemacht, wie er erzählt: „Ich sollte an einem bestimmten Tag einen Hubschrauber entführen und die Kampflinie damit überqueren. Zuvor sollte ich meine Kameraden vergiften. Die nötige Dosis und die Medikamente ließ Sergej mir zukommen.“

Sergej ist ein Spion der Hauptnachrichtendirektion der ukrainischen Streitkräfte der Ukraine, der unseren Piloten anwerben wollte, ohne zu wissen, dass ihm bereits der FSB antwortete. Das operative Spiel dauerte anderthalb Jahre. Sergei schlug auch vor, die anderen Besatzungsmitglieder, die Kameraden unseres Piloten, zu vergiften. Aber wie?

Das zeigt ein Mitschnitt eines der Telefonate, die Sergej mit dem Piloten geführt hat. Darin sagte Sergej: „Es wird eine Auswahl von Medikamenten geben, die eine einschläfernde Wirkung haben. Dafür gibt es verschiedene Präparate. Wir haben Spezialisten, die sich darum kümmern.“

Es gab bereits einen Flugplan und einen Luftkorridor mit ausgeschaltetem Luftverteidigungssystem zum Überqueren der Frontlinie. Der Landeplatz liegt 40 Kilometer von der Grenze entfernt. Doch als alle Standorte der Luftverteidigung bekannt waren, flog nicht der lang erwartete Hubschrauber zum GRU, sondern Raketen. Genau ins Ziel.

Unsere Piloten sind Leckerbissen für die Hauptnachrichtendirektion der ukrainischen Streitkräfte. Es wurde bereits versucht, Piloten von Kampffahrzeugen wie der Su-24 und der Su-34 anzuwerben. Sie träumten sogar von strategischen Bombern vom Typ Tu-22M3. Es hat nicht geklappt. Sie haben sich nur blamiert. Das wird auch weiterhin so bleiben.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

3 Antworten

  1. …bei der Nummer ging es ja offensichtlich (!!!) weniger um den Piloten, sondern um den Hubschrauber Mi8 mit aktueller ELOKA-Ausrüstung, also eine Mi-8MTPR-1, was im Übrigen durchaus bekannt ist.

  2. Ganz ehrlich? Eine Propaganda-Meldung, die durchaus schon den faden Beigeschmack von Erleichterung hat. … Zeitverschwendung.

    Wollte man garstig sein, könnte man fragen:

    „Und was ist eigentlich mit den ‚Leckerbissen‘ aus der ukrainischen Armee? Habe ich es nur übersehen; oder will sich da keiner der Piloten überzeugen lassen, sein Fluggerät nach Russland zu bringen und seine Kameraden zu ermorden? Macht man nicht mal den Versuch; scheitert man schon beim Versuch oder sind der SBU bzw. die anderen ukrainischen Geheimdienste so erfolgreich, dass sie es nicht mal einer Erfolgsmeldung für wert halten, die eigenen Leute an der Flucht gehindert zu haben?“

  3. @ just me

    Von welchen „Leckerbissen“ redest du?
    Was die AFU nutzt, ist nicht so der Brüller! Da ist Nichts dabei, was einen solchen Aufwand lohnt!
    Das Meiste ist den Russen bekannt, da alte sowjetische Technik!
    Die völlig veralteten F-16A/AM(allererste Serie) und auch die Mirage-2000 sind uralt!
    Die Leos, Abrams und Bradleys werden von den Ukras höchstselbst gebracht! Manche bekamen sogar Geld dafür!
    Man erinnere dabei ruhig mal an die zwei französischen Caesar-Haubitzen, die an Russland verkauft wurden!
    Mitten im Konflikt! Die westlichen Marschflugkörper sind inzwischen alle analysiert worden und die EloKa entsprechend angepasst worden. Nur der „Taurus“ fehlt noch!

    Nenne doch mal eine der westlichen „Wunderwaffen“!

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