Ukraine-Krise

Slowakischer Premier Fico bezeichnet Nord-Stream-Sprengung durch Ukrainer als „Unsinn“

Der slowakische Ministerpräident Fico hat die Version, dass ukrainische Taucher die Nord Streams gesprengt haben sollen, als "Unsinn" bezeichnet. Auch für Selenskys "Siegesplan" hatte er keine netten Worten.

Der slowakische Ministerpräident Fico hat etwas getan, was ihm die Kollegen in der EU sicher sehr übel nehmen werden. Er hat der russischen Journalistin Olga Skabejewa, die im russischen Fernsehen eine beliebte Talkshow moderiert und im Westen daher als eine von „Putins führenden Propagandistinnen“ bezeichnet wird, per Video ein Interview gegeben. In dem Interview sagte Fico Dinge, die der EU-Führung kaum gefallen dürften.

Zu der Version, dass ukrainische Taucher die Nord Streams gesprengt haben sollen, fand Fico deutliche Worte. Skabejewa fragte ihn:

„Glauben Sie an die ukrainischen Unterwasser-Bösewichte?“

Ficos Antwort lautete:

„Zuerst fragen wir uns: ‚Wer hat die kritische Infrastruktur in die Luft gesprengt und sie unter Wasser zerstört?‘, und dann weigern wir uns selbst, diese Fragen zu beantworten. Und wissen Sie, was wir dann in den Zeitungen lesen? Wir lesen, dass einige betrunkene ukrainische Offiziere sagten, sie würden sie in die Luft sprengen. Natürlich übertreibe ich ein wenig, aber stellen Sie sich vor, wie sie mit einem kleinen Boot zu der Stelle gefahren sind, wo die Pipeline entlang lief, ins Wasser gesprungen, mehrere hundert Meter getaucht sind, Wunderkerzen und Sylvesterknaller mitgenommen und sie in die Luft gejagt haben. Unsinn.“

Leider hat Skabejewa danach nicht nachgehakt, wer die Pipelines denn nach Ficos Meinung gesprengt haben könnte, wenn er die Version mit den ukrainischen Tauchern ausschließt.

Auch zu Selenskys sogenanntem „Siegesplan“, in dem Selensky Mittel- und Langstreckenraketen wie zum Beispiel Tomahawk-Marschflugkörper gefordert hat, um damit Ziele tief in Russland anzugreifen, was die US-Regierung abgelehnt hat, und zu Selenskys Drohung, die Ukraine werde sich atomar bewaffnen, wenn sie nicht umgehend in die NATO eingeladen wird, fand Fico deutliche Worte. In dem Interview sagte er dazu:

„Der Siegesplan kann nicht darin bestehen, dass jemand sein Territorium zum Beispiel für die Stationierung von Atomwaffen anbietet. Oder irgendjemand sagt: ‚Gebt mir Mittel- und Langstreckenraketen, und ich werde sie gegen Ziele auf russischem Territorium einsetzen.‘ Ein Mensch, der keine Eskalation will, kann nicht ernsthaft so denken. Wenn jemand Krieg will, dann wird er genau das sagen: ‚Gebt mir bodengestützte Atomwaffen, gebt mir Mittel- und Langstreckenraketen, und wir werden sie einsetzen.‘ Es ist gut, dass die EU noch einen Selbsterhaltungstrieb hat.“

Es gibt eben auch einige wenige vernünftige Regierungschefs in EU-Staaten.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. … zu wenig (noch)! Unsere Politiker müssen ja mal wieder alles daran setzen uns auf die Erstschlagsliste zu bringen.

    US-geführte Atomwaffen hier stationiert ist der letzte Sargnagel zu unserer eigentlich auch nie dagewesenen Freiheit. Wenn das nicht verhindert werden kann, werde ich alles daran setzen, dass meine Kinder anderswo Ihr Glück versuchen werden. Wer baut denn auch sinnvollerweise seine Zukunft gerade in einem Land auf, welches nicht nur nationalavers denkt (nicht im radikalen Sinn, sondern eher hinsichtlich unserer Generationenfrage, also Rentnersituation und medizinische Versorgungsdichte, Mindestlohn sowie eine sinnvolle Besteuerung), sondern sich auch noch fremde Atowaffen unten den A. setzt?
    Das muss ja schieflaufen und es gibt auch keine Entschuldigung, wenn diese Waffen mal deponiert sind. Die bekommen wir nicht mehr los. Es wird die permanente Waffe am Kopf derer sein, die irgendwelche Entscheidungen treffen wollen, die für Deutschland positiv wären, aber im Umkehrschluss für gewisse andere Länder nicht so gut. Es ist die niemals mehr endende Schuldfrage und die wird erst aufhören, wenn es keine Deutschen mehr in Deutschland gibt. –> Ist auch nicht von mir, sondern hat in ähnlicher Art und Weise mal der grüne Pisspott J. Fischer abgesondert als er seine Honorarprofessur in England antrat!!!

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