US-Weltmachtsanspruch

Ein sehr aufschlussreicher Artikel von US-Außenminister Blinken

US-Außenminister Blinken hat in Foreign Affairs einen Artikel veröffentlicht, der sich nur vordergründig mit Außenpolitik befasst, in Wahrheit aber Teil des US-Wahlkampfes ist. Natürlich geht es darin um die von den USA angestrebte Weltherrschaft und die bösen Länder, die dagegen sind.

Der Artikel, den US-Außenminister Blinken in Foreign Affairs veröffentlicht hat, ist ausgesprochen lesenswert. Ich habe mich jedoch entschieden, den Artikel nicht zu übersetzen, sondern stattdessen zu übersetzen, wie ein russischer Experte den Artikel in der russischen Nachrichtenagentur TASS analysiert hat.

Beginn der Übersetzung:

Die Wahlstrategie des Washingtoner Komitees: Blinken wettert gegen „Revisionisten“

Andrej Nisamutdinow über Blinkens Artikel mit Propagandahauch vor den Wahlen

US-Außenminister Anthony Blinken hat in Foreign Affairs einen großartigen Artikel mit dem Titel „Amerikas Erneuerungsstrategie: Wiederaufbau der Führerschaft für Erneuerung“ veröffentlicht.

Obwohl der Artikel außenpolitischen Fragen gewidmet ist, ist er in Wirklichkeit eindeutig wahlkampfbezogen und zielt darauf ab, den Amerikanern die Errungenschaften der Regierung des demokratischen Präsidenten Joe Biden sowie die positiven Auswirkungen dieser Errungenschaften auf die amerikanische Wirtschaft zu präsentieren. Gleichzeitig versucht Blinken, an mögliche Nachfolger zu appellieren: „Die Strategie der Biden-Administration hat die geopolitische Position der USA in den letzten vier Jahren deutlich gestärkt. Aber unsere Arbeit ist noch nicht abgeschlossen. Die USA müssen ihre Standhaftigkeit und Stärke auch unter den nachfolgenden Regierungen beibehalten, um die Überzeugungen der Revisionisten zu erschüttern. <…> Und sie haben die Pflicht, den Glauben des amerikanischen Volkes an die Macht, den Zweck und den Wert einer disziplinierten amerikanischen Führung in der Welt weiter zu stärken.“

Trotz dieses Propagandahauchs im Vorfeld der Wahlen ist der Artikel des US-Außenministers interessant, weil er all die Vorwürfe enthält, die Washington gewöhnlich an die „revisionistischen Länder“ richtet. Mit anderen Worten, jene Staaten, die die „regelbasierte Ordnung“ ablehnen und es wagen, die Vorherrschaft der USA auf der internationalen Bühne herauszufordern.

Washingtons Gegner

Blinken nennt die Hauptgegner bereits zu Beginn des Artikels: „Eine kleine Anzahl von Ländern, vor allem Russland in Partnerschaft mit dem Iran und Nordkorea, aber auch China, sind entschlossen, die grundlegenden Prinzipien des internationalen Systems zu verändern. <…> Alle diese revisionistischen Mächte wollen die autoritäre Herrschaft im eigenen Land festigen und im Ausland Einflusssphären schaffen. Sie alle wollen territoriale Streitigkeiten mit Gewalt oder Zwang lösen und nutzen dazu die wirtschaftliche und energiepolitische Abhängigkeit anderer Länder aus. Und sie alle versuchen, die Grundlagen der amerikanischen Macht zu schwächen: die militärische und technologische Überlegenheit, die dominante Währung und das konkurrenzlose Netz von Allianzen und Partnerschaften.“

Die Kernbotschaft für die Amerikaner ist also klar: Autoritäre Revisionisten wollen die Grundlagen der amerikanischen Macht untergraben. Nach dieser Einleitung soll der Leser sich nicht mehr fragen, wie Nordkorea „die wirtschaftliche und energiepolitische Abhängigkeit anderer Länder“ ausnutzen kann, wenn es seit Jahrzehnten unter von den USA initiierten Sanktionen steht.

Wie der US-Außenminister feststellt, haben sich diese „revisionistischen Mächte aggressiv gegen die amerikanischen Interessen gestellt“, und zwar bereits zu dem Zeitpunkt, als Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris gerade ihr Amt angetreten hatten (die Erwähnung von Harris in diesem Zusammenhang ist übrigens ein weiterer Beleg für den Vorwahlcharakter des Artikels). Dennoch sei es dem Tandem Biden-Harris gelungen, „die geopolitische Position der USA erheblich zu stärken“, und zwar dank „einer Erneuerungsstrategie, die beispiellose Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit der USA mit einer intensiven diplomatischen Kampagne zur Wiederbelebung von Partnerschaften im Ausland verbindet“.

So beschreibt Blinken die wichtigsten „Revisionisten“: „China ist das einzige Land, das die Absicht und die Mittel hat, das internationale System umzugestalten. Präsident Biden hat deutlich gemacht, dass wir Peking als eine ‚wachsende Bedrohung‘ für die USA und als unseren ernsthaftesten langfristigen strategischen Rivalen behandeln werden. <…> Was Russland betrifft, so haben wir uns keine Illusionen über die revanchistischen Ziele von Präsident Wladimir Putin oder die Möglichkeit eines „Neustarts“ gemacht. Wir haben uns ohne Zögern und mit Entschiedenheit gegen die destabilisierenden Aktivitäten Moskaus ausgesprochen, einschließlich seiner Cyberangriffe und seiner Einmischung in die amerikanischen Wahlen. <…> Ebenso nüchtern und realistisch haben wir uns im Umgang mit Iran und Nordkorea gezeigt. Wir haben den diplomatischen Druck erhöht und die militärische Macht der USA gestärkt, um Teheran und Pjöngjang einzudämmen und zu zügeln.“

Abgedroschene Anschuldigungen

Der US-Außenminister wiederholt in seinem Artikel die mehrfach widerlegten und unbegründeten Behauptungen, dass China, der Iran und Nordkorea Russland seit dem Beginn der Militäroperation militärische und technische Hilfe geleistet haben und Russland im Gegenzug Militärtechnologie zur Verfügung gestellt hat. Die Zusammenarbeit mit China habe sich „in allen Bereichen ausgeweitet, und die beiden Länder führen zunehmend aggressive und groß angelegte Militärmanöver durch, auch im Südchinesischen Meer und in der Arktis.“

Blinken behauptet, dass „die destabilisierenden Auswirkungen des wachsenden revisionistischen Durchsetzungsvermögens und Zusammenhalts weit über Europa und Asien hinausreichen“. In Afrika beispielsweise habe Russland „seinen Agenten und Söldner freie Hand gelassen, um Gold und wichtige Mineralien abzubauen, Desinformationen zu verbreiten und diejenigen zu unterstützen, die versuchen, demokratisch gewählte Regierungen zu stürzen“. Darüber hinaus „verschärft es den Konflikt“ im Sudan. In der Zwischenzeit „haben der Iran und seine Vertreter das Chaos genutzt, um illegale Waffenhandelsrouten in der Region wiederzubeleben und Unruhen zu schüren“, und Peking „wendet seinen Blick von Moskaus Kriegstreiberei in Afrika ab, während es neue Abhängigkeiten fördert und mehr Länder mit untragbaren Schulden belastet.“

In Südamerika „leisten China, Russland und der Iran der autoritären Regierung von Nicolas Maduro in Venezuela militärische, wirtschaftliche und diplomatische Unterstützung und bestärken ihn in dem Glauben, dass sein Regime gegen Druck resistent ist.“

Schließlich sei „die revisionistische Allianz im Nahen Osten noch deutlicher zu erkennen“. Insbesondere Russland „fördert das iranische Atomprogramm und die destabilisierenden Aktivitäten Teherans“ und hat auch „die Beziehungen zur Hamas verstärkt“.

Wie bereits erwähnt, sind all diese Vorwürfe nicht neu. Der Artikel des US-Außenministers macht jedoch deutlicher, worauf Russland seine Bemühungen konzentrieren muss, um die Propagandaangriffe Washingtons abzuwehren.

Die Strategie der Weltherrschaft

Was die „Erneuerungsstrategie“‚ anbelangt, die der Autor in der Überschrift seines Artikels anführt, so enthält sie nichts Neues, sondern läuft auf die Jahrhunderte alte Praxis hinaus, „jemanden zu seinem Glück zwingen“. Und im Rahmen dieser Praxis lassen die USA ihre Partner schamlos fallen, obwohl Blinken versucht, diese Seite der „Erneuerungsstrategie“ in seinem Artikel nicht zu erwähnen. So lobt er beispielsweise die Länder der EU für ihre „Entschlossenheit“, ihre Abhängigkeit von russischen Energieträgern zu überwinden. Aber er sagt nichts über die Tatsache, dass die Folge der anti-russischen Sanktionen, die auch auf Druck Washingtons verhängt wurden, war, dass Europa in eine andere Abhängigkeit geriet – in die von amerikanischem Flüssiggas. Und das ist wesentlich teurer als das „undemokratische“ russische Gas. Und nun, während die Leute in Übersee die Gewinne zählen, schrumpft die europäische Industrie direkt vor unseren Augen, und die Preise steigen extrem.

Oder nehmen wir ein anderes Beispiel. „Wir haben eine trilaterale Verteidigungspartnerschaft, AUKUS, ins Leben gerufen, in der sich Australien, Großbritannien und die USA zusammengeschlossen haben, um Atom-U-Boote zu bauen und ihre wissenschaftliche, technologische und industrielle Zusammenarbeit zu vertiefen“, prahlt Blinken. Aber er verschweigt natürlich, dass Australien deshalb den Vertrag über die Lieferung von 12 französischen U-Booten für die stolze Summe von 66 Milliarden Dollar gekündigt hat. Was kann man dazu sagen? Es ist nichts Persönliches, es geht nur ums Geschäft.

Generell macht ein genauer Blick in Blinkens Artikel deutlich, dass das, was er als „Weltführerschaft“ bezeichnet, in Wirklichkeit Weltherrschaft ist. Mit anderen Worten: Die USA tun genau das, was sie ihren „revisionistischen“ Gegnern vorzuwerfen versuchen. Aber wenn man Blinken das sagt, wird er zweifellos antworten: Sie verstehen nicht, das ist etwas anderes.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

23 Antworten

  1. A.Blinken kann seinen geistigen Stuhlgang ja noch den Amerikanern in ihrem eigenen „Tal der Ahnungslosen“ (also von uns aus gesehen in Übersee) verkaufen und die werden’s zu 50 % eventuell ja auch noch glauben, aber in Europa und im Rest der Welt laufen auch nicht unbedingt die Dümmsten herum, die zum großen Teil die unseligen amerikanischen Praktiken am eigenen Leibe erfahren haben. Mit anderen Worten stehen die USA und auch die Briten und Franzosen mit ihren tatsächlich dümmlichen Vasallen weltweit alleine da. Und auch wenn man den Deckel auf dem Topf mit sogenannten (undefinierten) „Werten“ und notfalls Gewalt noch so fest hält – der zunehmende Innendruck (auch bei den Vasallen) wird den Topf dann an anderer Stelle so richtig zum Bersten bringen und den USA an den Kopf fliegen.

  2. Wie bei unseren Politdarstellern auch, muss man das Blinken-Sprech in sein Gegenteil übersetzen. Interessant ist das (Röper wertet das nicht aus) beim Nahostkonflikt:
    Nicht Russland fördert die Hamas, sondern die USA benutzen sie, um einen großen Krieg gegen den Iran anzufachen. Daher das 9.11 remake vom 7. Oktober.
    Israel ist und bleibt der terrestrische US Flugzeugträger, der, um eine weitere hist. Parallele anzuführen, wie bei Pearl Harbor, hinterlistig angegriffen wurde. Ab heute wird zurückgeschossen. Dabei geht es nie um Israel, sondern ganz allein um die US Weltherrschaft.

  3. Wirtschafts- und Kultureliten werden zunehmend staatsfrei (Weltbürger). Und Malocher in allen Ländern müssen das irgendwie ausbaden. Dadurch wird Radikalisierung arbeitenden Bevölkerung in den Industrieländer zunehmen. Nicht nur in Europa, auch in RF passiert das jetzt schon. Radikalisierte Menschen leichter zu lenken in eine oder andere Richtung.
    Wahrscheinlich ist das DER PLAN der Hochfinanz. Mit Ukraine haben sie das schon fertiggemacht. Die Ukrainer springen auf Befehl, und gehen aus dem Fenster… Jetzt nur noch ein wenig mehr Radikalisierung in RF und EU… und dann für nächste Jahrhundert haben sie sich wieder Raum geschafft.

  4. Wie fast alle nennen China als das Hauptproblem der USA ist. Schaut man sich die Realität an, steht China weitestgehend abseits. Jetzt wo die Sanktionen gegen Russland von vielen umgangen werden und die USA eigentlich keine Mittel gegen diese Sanktionsumgehung finden, steht China immer noch zu den Sankionen und macht riesige Spagate den Schein zu wahren.
    China war vor allem durch Corona und der Immobilienblase in einer Wachstumsdelle aus der man langsam herauskommt, aber dafür braucht man den Westen als Absatzmarkt, weshalb man bei bestimmten Sachen mit angezogener Handbremse fährt. Und es sitzt auf jede Menge US-Dollar und mit dem Handelsüberschuss häuft man immer mehr an. Aber bei dem was die anderen vor haben, ürden diese grünen Scheine wertlos.
    Deshalb hat man den Eindruck China bremse, während der Süden aufs Gas treten will.
    Russland hatte schon lange seine Westwährungen abgestoßen, was übrig war ist jetzt eingefroren. Russland darf keine Rücksicht nehmen, es muss sich unabhängig vom Westen machen, davon ist China weit entfernt. China läuft Gefahr das die USA das ausnutzen und die Kosten auf China abwälzt und das nur weil China nicht bereit ist zum finalen Schnitt.
    Der Süden möchte aber den schnellen Schnitt, damit die USA weniger Möglichkieten zu einer Antwort haben. Deshalb scharrt man sich wohl eher hinter Russland als hinter China. Und die USA scheinen sich jetzt auf China zu konzentrieren, weil sie davon ausgehen, das da die wirtschaftliche Macht sitzt und die USA haben 50 Jahre Erfahrung in dieser Politik, das könnte also schmerzlich für China werden. Und in diesen dynamischen Zeiten hat jeder mit sich zu tun, das man da auch China wenig helfen kann.
    Und da Russland nicht das wirtschaftlich dominante Land ist, ist es für die anderen auch einfacher sich an Russland zu orientieren als an China. Das könnte noch zu Spannungen zwischen Russland und China führen.
    Mag sein, das China der wirtschaftliche Konkurrent für China ist, den kann man wirtschaftlich bekämpfen. Das größere Problem könnte Russland sein, das kann nicht wirtschaftlich noch militärisch bekämpfen und die Welt stellt sich hinter Russland, was dadurch gewaltig gestärkt wird. Und es beflügelte die unipolare globale Welt.
    Es wird höchste Zeit in Dresden einen neuen Putin aus zu bilden.-)

  5. Ich würde mal behaupten, da macht sich einer öffentlich in die Hosen. Und das angesichts des in der ganzen Welt geächteten Nordkorea und der „Regionalmacht“ (Obama) Russland….

    Würde mich mal interessieren, wieviele Leser des Originalartikels das merken, daß da was nicht stimmt. Es geht definitiv bergab mit dem Imperium.

  6. Wer hat den Ukraine-Krieg verursacht?

    https://www.pi-news.net/2024/10/mearsheimer-wer-hat-den-ukraine-krieg-verursacht/#comment-6166307

    John Joseph Mearsheimer ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler an der University of Chicago. Sein Schwerpunkt ist die Analyse internationaler Beziehungen.

    ERSTENS gibt es schlicht und ergreifend keine Beweise aus der Zeit vor dem 24. Februar 2022, dass Putin die Ukraine erobern und in Russland eingliedern wollte. Vertreter der gängigen Meinung können keine Schriftstücke oder Aussagen von Putin nennen, die darauf hindeuten, dass er die Ukraine erobern wollte.

    ZWEITENS gibt es keinerlei Hinweise dafür, dass Putin eine Marionettenregierung für die Ukraine vorbereitete, in Kiew prorussische Führungspersönlichkeiten aufbaute oder irgendwelche politischen Maßnahmen verfolgte, die eine Besetzung des gesamten Landes und dessen letztendliche Eingliederung in Russland ermöglichen würden.

    DRITTENS: Putin hatte nicht annähernd genug Truppen, um die Ukraine zu erobern.

    VIERTENS: In den Monaten vor Kriegsbeginn versuchte Putin, eine diplomatische Lösung für die sich anbahnende Krise zu finden.
    Am 17. Dezember 2021 sandte Putin ein Schreiben an Präsident Joe Biden und NATO-Chef Stoltenberg, in dem er eine Lösung der Krise auf der Grundlage einer schriftlichen Garantie vorschlug, dass:

    1) die Ukraine der NATO nicht beitreten würde, 2) keine Angriffswaffen in der Nähe der russischen Grenzen stationiert würden und 3) die seit 1997 nach Osteuropa verlegten NATO-Truppen und -Ausrüstung nach Westeuropa zurückverlegt würden.

    Was auch immer man von der Machbarkeit einer Einigung auf der Grundlage von Putins Eröffnungsforderungen halten mag, über die die Vereinigten Staaten keine Verhandlungen führen wollten, es zeigt, dass er versuchte, einen Krieg zu vermeiden.

    FÜNFTENS: Unmittelbar nach Beginn des Krieges hat Russland der Ukraine die Hand gereicht, um Verhandlungen zur Beendigung des Krieges und zur Ausarbeitung eines Modus Vivendi zwischen den beiden Ländern aufzunehmen.

    SECHSTENS: Abgesehen von der Ukraine gibt es nicht den geringsten Hinweis darauf, dass Putin die Eroberung anderer osteuropäischer Länder ins Auge gefasst hat. …UNBEDINGT ALLES LESEN !!

    1. Hier haben wir es mit einer klassischen Projektion zu tun.
      Projektion ist ein psychologischer Abwehrmechanismus, der uns ermöglicht, unangenehme Gefühle und Konflikte bei uns selbst zu vermeiden. Der Begriff bezieht sich auf die Tendenz, eigene unerwünschte Eigenschaften, Gedanken oder Gefühle oder Taten anderen Personen zuzuschreiben.

      Das geht sowohl im Großen wie im Kleinen.

      1. Gebe Gott daß sie Recht haben und das alles nur eine Krankheit ist, die geheilt werden kann.

        Bedauerlicher Weise kann man aber selbiges auch aus purer Bösartigkeit, zum Zeck der Täuschung tun. Gegen Bösartigkeit gibt es aber kein Heilmittel, nur Zustände die mit der Integrität des Lebens nicht vereinbar sind.

  7. Mit anderen Worten: Für Blinken hat der Tag Struktur.

    Im übrigen, was Heimer Mann erwähnte, man könne China wirtschaftlich eindämmen, weil es abhängig vom Export sei. Nun, diese Theorie wird sich als ähnlich fehlerhaft erweisen, wie die der erfolgreichen Russland-Sanktionen.

    China gießt kein Öl ins Feuer, weil es sich weiterentwickeln will. Was wollen die USA denn? Nur die militärische Weltherrschaft?

    Da wird man langfristig zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

    In China hat z.B. gefühlt jeder, in der Praxis eher jeder Vierte, ein Smartphone von Apple. Wenn die Amis so seltsam weitermachen, kann dieser Anteil auch auf Null sinken und Apple Inc. wird deutlich schrumpfen. Egal wie viele Geräte China „exportiert“. Das sind alles Marktanteile, die nie wieder kommen werden.

    Als mal in Shanghai eine kleine Chinesin ihr Apple-Gerät auf den Boden fiel, dachte ich so bei mir: „An apple a day keeps Biden away“.

  8. Auch hier mein Senf!

    Es ist schon beeindruckend, wie geschickt Anthony Blinken die altbekannten Phrasen der amerikanischen Außenpolitik mit einer großzügigen Portion Wahlkampfpropaganda verknüpft. Man könnte fast meinen, die US-Regierung hätte sich in einem Theaterstück verirrt, bei dem das Skript seit dem Kalten Krieg nicht mehr überarbeitet wurde. Die immer gleichen Bösewichte – Russland, China, Iran und Nordkorea – stehen wieder auf der Bühne, um die „regelbasierte Ordnung“ der USA anzugreifen. Da wird es fast zur Tragikomödie, wenn Blinken ernsthaft versucht, die Amerikaner davon zu überzeugen, dass ein international weitgehend isoliertes und sanktioniertes Land wie Nordkorea irgendwie „die wirtschaftliche Abhängigkeit anderer Länder“ ausnutzt.

    Aber natürlich sind solche Details unwichtig, wenn es darum geht, das Bild der heldenhaften amerikanischen Führerschaft zu malen, die gegen die bösen „revisionistischen Mächte“ kämpft. Das Wort „revisionistisch“ ist dabei eine wunderbare Tarnkappe: Wer wagt es schon, den „rechtschaffenen“ Kurs der USA infrage zu stellen? Diese Mächte möchten das internationale System „verändern“ – welch Schreckgespenst! Dabei verschweigt Blinken charmant, dass es die USA selbst sind, die den Begriff „regelbasierte Ordnung“ ständig neu definieren, um damit ihre eigenen geopolitischen Interessen durchzusetzen. Denn „regelbasiert“ heißt in der Realität oft nichts anderes als „die USA bestimmen die Regeln“.

    Ein weiteres Highlight ist Blinkens Lobeshymne auf die „Erneuerungsstrategie“, die durch „beispiellose Investitionen“ in die amerikanische Wettbewerbsfähigkeit und die Wiederbelebung von Partnerschaften glänzt. Dabei handelt es sich doch um nichts anderes als die altbekannte US-Praxis des „America First“ mit einem frischen Anstrich: Europa in eine Abhängigkeit von teurem US-Flüssiggas zu zwingen, anstatt billiges russisches Gas zu beziehen, ist schließlich kein Zufall, sondern eine strategische Zangenbewegung. Aber wer braucht schon wirtschaftliche Logik, wenn man die Dominanz der eigenen Industrie sichern kann?

    Besonders erheiternd ist auch Blinkens Verweis auf die „Standhaftigkeit“ der europäischen Verbündeten, die er für ihre Entschlossenheit lobt, sich von russischen Energieträgern zu lösen. Natürlich bleibt unerwähnt, dass dieselben Verbündeten jetzt auf die Gnade der US-Gaslieferanten angewiesen sind, während die eigene Industrie in die Knie geht und die Preise durch die Decke schießen.

    Und dann wäre da noch das Glanzstück „AUKUS“ – eine Partnerschaft, bei der sich Australien, Großbritannien und die USA zusammentun, um Atom-U-Boote zu bauen. Dass Australien dafür einen milliardenschweren Vertrag mit Frankreich platzen ließ und das Verhältnis zu einem seiner ältesten Verbündeten schwer beschädigte? Ach, was soll’s! Das nennt man wohl die hohe Kunst der „Partnerschaftserneuerung“.

    Unter dem Strich macht Blinken eines unmissverständlich klar: Wenn die USA auf die „regelbasierte Ordnung“ pochen, meinen sie in Wirklichkeit „US-Weltherrschaft“. Revisionistisch? Klar, aber nur solange es die anderen sind! Blinken und Konsorten würden auf solche Einwände wohl antworten: „Sie verstehen nicht, das ist etwas anderes.“

  9. DER KRIEG ..„JEDER, DER IM KRIEG GEWESEN IST, HAT SEINE SEELE VERLOREN!

    ER HAT SIE DEM TEUFEL VERKAUFT, WIRD VON GEWISSENSBISSEN
    GEQUÄLT UND MUSS SICH BIS ANS ENDE SEINER TAGE IM DRECK
    SUHLEN, UM FÜR DIE SÜNDEN ZU BÜSSEN, DIE ER BEGANGEN HAT!“

    Aus einem Werk von Luca di Fulvio, Autor

    Jeder, der sich im Land um FRIEDEN mit RUSSLAND bemüht, der wird beschimpft und kriminalisiert!! …..EINE SCHANDE!!

  10. Der wahre Revisionist ist Blinken und seine frustrierte Mischpoche im Weissen Haus und an der Wall-Street. Zum Club der Frustrierten gehören auch Victoria Nudelman, Robert Kagan, Henry Kissinger und weitere, emigrierte (trotzkistische) Aschkenasim, sowie unzählige Juden des Glaubens aus ‘Good Old Europe’/UdSSR, die sich heute beim ‘AI-PACK’ tummeln.
    Sie alle hassen das Abendland aufgrund ihrer dort erlittenen Verfolgungen und Demütigungen auf’s tiefste! Ach die Armen!
    Der Krieg gegen die unschuldigen arabischen Semiten, die als Sündenböcke herhalten müssen, ist heute die Rache der entrechteten und geknechteten indoeuropäischen Aschkenazims gegen die ganze Welt! Und die Frustrierten hoffen, dank Uncle Sam’s alt-testamentarischen White-Anglo-Saxon-Protestants, endlich auch einmal an die (Welt-)Macht zu kommen. Es wird danebengehen!
    Ach die Armen und Verdammten!

  11. Das Schlimme and der Sache ist … Leute wie Blinken & Co. glauben all das wirklich … und halten ihren Weltherrschaftsanspruch für alle Zeit von Gott gegeben.
    Nur: Gott arbeitet anders ! … 😉

    1. „Leute wie Blinken & Co. glauben all das wirklich … und halten ihren Weltherrschaftsanspruch für alle Zeit von Gott gegeben.“

      Der Zyniker in mir fragte gerade: „Wer hat’s erfunden“?
      Nein, die Schweizer waren es nicht 😉
      /z

  12. …und halten ihren Weltherrschaftsanspruch für alle Zeit von Gott gegeben

    So war es schon immer Brauch im (schein)heiligen Westen. Für Gott und Vaterland/den jeweiligen Obermotz ist inzwischen out. Es lebe die „Demokratie“, welche nahtlos an deren Stelle trat. Mehr Kampfbegriff als gelebtes Vorbild. Wenn es dafür auch nicht mehr reicht, ist der schnöde Mammon ihr Stellvertreter, da wird es um die Tarnung der eigenen Absichten also bereits eng.

    Dies ignoriert ein Blinken aber mal gepflegt.

    Auch nett, aus dem Original:

    Wir haben während des notwendigen, aber schwierigen Rückzugs der USA aus Afghanistan harte Lektionen gelernt, Lehren aus der Notfallplanung bis zur Koordinierung der Alliierten gezogen und diese angewendet.

    Schade, das sie nur etwas aus dem Rückzug gelernt haben (wollen), nichts allerdings aus der 20-jährigen Besatzungszeit. Aber daran erkennt man schon diese amerikanische Weinerlichkeit, welche die USA zum Angstbeißer macht.

    Gespenster sieht er auch noch:

    Als Putin schließlich seine umfassende Invasion startete, bewegte die NATO schnell Truppen, Flugzeuge und Schiffe als Teil ihrer Reaktionstruppe und verstärkte die Ostflanke des Bündnisses.

    Ist dies jetzt eigentlich noch eine gewöhnliche Lüge oder hat der arme Mann nur den Überblick verloren, so das Wunschdenken in seine Wahrnehmung der Realität schwappt? Man weiß es nicht.

    Wenn Putin ungestraft vorgehen dürfte, würden potenzielle Angreifer dies überall zur Kenntnis nehmen und die Büchse der Pandora geöffnet werden.

    Ja ja, und wie sieht es rund um Israel aus? Da ist der Landraub seit 1948 demokratisch legitimierte Staatsräson. Außerdem, wer braucht heutzutage schon noch Land? Da praktiziert man doch lieber alles Andere, was denkbar ist und wedelt mit einem einzigen Punkt der UN-Charta, während man den ganzen Rest mit Füßen tritt.

    Das ist schon sehr eigen, sich als größter Verbrecher-/Terrorstaat des Planeten noch als rechtschaffend zu verkaufen.

  13. Absurdes, verkehrtes Weltbild. Alles was das Ölauge hier den Ländern Russland, China, Iran und der DVR Korea vorwirft, tun die Amis tatsächlich (und für die ganze Welt offensichtlich) selber.

Schreibe einen Kommentar