Erdogan: Viele NATO-Mitglieder wollen nicht, dass die Ukraine Mitglied der Allianz wird

Der türkische Präsident betonte, dass Ankara noch keine endgültige Entscheidung in dieser Frage getroffen habe

Die USA und viele NATO-Länder wollen nicht, dass die Ukraine Mitglied der Allianz wird. Das erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einem Interview mit NBC.

„Vor allem die USA wollen die Ukraine nicht als Mitglied der NATO sehen. Viele NATO-Mitgliedsstaaten wollen nicht, dass die Ukraine der NATO beitritt. <…> Angesichts dieser Tatsachen sollte das (der Beitritt der Ukraine zur NATO – Anm. TASS) nicht in Eile geschehen. Und wenn wir Entscheidungen treffen, berücksichtigen wir immer die Position der anderen NATO-Mitgliedsstaaten. Wir besprechen mögliche Probleme am Verhandlungstisch und treffen dann die entsprechende endgültige Entscheidung“, sagte Erdogan.

Der türkische Präsident betonte, dass die Position der anderen NATO-Mitgliedsstaaten für ihn wichtig sei, wenn es um die Aufnahme der Ukraine in die NATO gehe. Er wies darauf hin, dass Ankara noch keine endgültige Entscheidung in dieser Frage getroffen habe.

Am 14. Juni nannte der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit der Führung des Außenministeriums die Bedingungen für eine Beilegung der Situation in der Ukraine.

Dazu gehören der Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus dem Donbass und Noworossija und die Weigerung Kiews, der NATO beizutreten. Darüber hinaus hält Russland die Aufhebung aller westlichen Sanktionen gegen das Land und die Festlegung des blockfreien und atomwaffenfreien Status der Ukraine für notwendig. Putin deutete an, dass sich diese Bedingungen in Zukunft ändern könnten, wenn die Ukraine und der Westen sie ablehnen. Kiew lehnte den russischen Friedensplan ab.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. Ja nee, is klar. Einen Krieg anfangen, damit die Ukraine bloß in die NATO kann, ihr diese Mohrrübe auch jahrelang vor die Nase halten, aber all dies eigentlich gar nicht vorhaben wollen.

    Einfach nur pervers. Wofür halten die sich? Wenn Dr. Karaganows 10-15 Eskalationsstufen (Hört sich etwas nach Titel eines Bruce Lee Films an) letztlich „zünden“, dann ändern diese Pfeifen gar nichts mehr daran.

    Hat man dann wohl nicht so gewollt, jaja, höhö, na Schwamm drüber.

    1. Der neo-osmanische Despot und Gesinnungsgenosse der Muslimbruderschaft, Erdogan, ist diesbezüglich äußerst glaubwürdig, weil er ungefähr genauso pro-russisch eingestellt ist wie Tusk oder Kallas.

      1. Warum sollte Erdogan „pro-russisch“ sein? Der ist als türkischer Präsident einzig der Türkei verpflichtet. Aber er hält die Türkei (stärkste NATO-Macht Europas) aus dem Krieg heraus, und hat auch sonst Schlimmeres verhindert, indem er seit zwei Jahren klar macht, daß es einen NATO-Fall Art.5 wegen der Ukraine nicht geben wird.

    2. Wir konnten hier die deutsche Seite des Aufbaus des Krieges über zehn Jahre beobachten. Seit der wiederentdeckten Nazibegeisterung mit dem €-Maidan, der Zerstörung der alten Ukraine und dem Beschuß des Donbass 2014, Merkels Betrug um Minsk II ab 2015, der schon vor dem „Geständnis“ in Umrissen zu erkennen war, der Haß gegen Trump, weil der für den Krieg seine Waffen nicht herausrücken wollte und und im Wege stand, und das russophobe Gegeifer seitdem.

      Die Leute wollten die Ukraine haben, die Ukraine den Russen nehmen, den Russen schaden, Deutschland an der Spitze des Spiels der Weltmächte sehen, dazu Kriegslust und Revanchismus. Das Wohlergehen der Ukrainer, und irgendwelche Rechte der Ukraine waren das Letzte, was die Leute im Sinne hatten. Und niemand von denen hat auch nur den Anflug eines schlechten Gefühls dabei, Ukrainer zu Hunderttausenden für „Europa“ und „Stand with Ukraine“ einfangen und sterben zu lassen.

      Im übrigen sei daran erinnert, daß die Regierung Merkel Einwände gegen einen Beitritt der Ukraine zur NATO hatte. Als Bündnispartner mit Art.5 und allem wäre ein Krieg gegen Rußland mit der Ukraine als Proxy so nicht führbar gewesen.

  2. Einer der Hauptkriegslügen seitens des „Wertewestens“ wird so mal schnell aus dem Rennen genommen – für die Ukraine mal eben so kurz den Boden unter den Füßen ausdünnen. Passt für die Charakteristik des Westens, dumm gelaufen für den „gerechten Krieg“! Denke mal es wird sich erweisen, dass da noch mehr Luftblasen im Kriegsfundament enthalten sind.
    Aber unverdrossen stellt Herr Selensky seine Forderungen auf und vor – was für einem Schauspiel schenken wir jetzt unsere Aufmerksamkeit? Aber mal kurz darauf hingewiesen (auch wenn es nerven mag) es sterben auch weiterhin viele unschuldige Menschen, Soldaten eingerechnet – is halt so…

  3. Ich glaube Erdogan diesbezüglich jedes Wort. Ukraine in der NATO würde einen Krieg der NATO gegen Rußland bedeuten. Merkel hat von Anfang an gegen eine Aufnahme der Ukraine Politik gemacht. Das hat sich mit der
    aktuellen deutschen Regierung auch nicht geändert. Ukraine wird benutzt um Rußland zu schwächen. Man hat
    die Türkei und Rußland in einen bewaffneten Konflikt treiben wollen (Abschuß der russischen Kampfflugzeugs und Ermordung des russischen Botschafters durch Gülenisten) aber in diese Falle sind Putin Erdogan Gott sei Dank nicht getappt. Kurz nach dem Abschuß der russischen Maschine hat die NATO die Türkei alleine gelassen und verlautbart, daß die Türkei das bilateral mit Rußland zu klären habe. Selenksy, der Komiker, der gerne Staatsmann wäre, ist in die Falle reingetrieben worden. Am Ende des Krieges wird Ukraine unter den westlichen Mächten aufgeteilt werden. Viele ukrainische Frauen werden in westlichen Bordellen landen und viele Ukrainer werden als billige Arbeitskräfte im Westen arbeiten. Laut deutscher Presse sind heute schon 50% aller Frauen in deutschen Bordellen Ukrainerinnen. Der Westen wird bis zum letzten Ukrainer kämpfen. Ein Schelm wer Böses denkt!

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