Moldawien weigert sich, den 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus zu feiern

Das ist ein Ereignis, ohne das moderne Moldawien nicht geben würde, sagte Ilan Shor, Vorsitzender des Oppositionsblocks „Sieg“

Die moldawische Regierung weigert sich, den 80. Jahrestag der Jassy-Kischinew-Operation zu feiern, die am 20. August 1944 begann und zur Befreiung des Landes und des Balkans von den Faschisten führte. Das schrieb Ilan Shor, Vorsitzender des Oppositionsblocks „Sieg“, in seinem Telegram-Kanal.

„Heute ist der 80. Jahrestag des Beginns der Jassy-Kischinew-Operation. Das ist ein Ereignis, ohne das es das moderne Moldawien nicht geben würde, ohne das man dem Faschismus nicht das Genick gebrochen hätte. Nach der Befreiung der moldawischen Städte und Dörfer sind unsere Großväter und Urgroßväter nach Europa gekommen. Unter einer normalen Regierung, die ihr Volk und seine Vergangenheit respektiert, würde dieses Datum groß gefeiert werden. Aber [die moldawische Präsidentin] Maia Sandu und ihre Schergen haben eine andere Geschichte“, sagte Shor. Er gratulierte all jenen, die am Jahrestag die Heldentat der sowjetischen Soldaten ehren.

„Wir sind viele! Wir haben es neulich in Moskau gesehen, auf dem Kongress des Blocks „Sieg“, wo das Hauptthema die Verbindung der Zeiten und das Gedenken an den Großen Vaterländischen Krieg war. Wir sehen es an den Gedenkstätten, zu denen die Menschen kommen. Und wir werden weiterhin das bewahren, was uns als Nation ausmacht. Das ist unser Sieg, und niemand hat die Macht, ihn zu streichen!“, bemerkte Shor.

Am 24. August findet in Chisinau ein Befreiungsmarsch statt, um den 80. Jahrestag der Befreiung Moldawiens von der faschistischen Besatzung zu feiern. Alexej Petrowitsch, Leiter des Nationalen Koordinationskomitees „Sieg“, sagte einem TASS-Korrespondenten, dass für die Teilnehmer des Marsches ein Transfer zur Gedenkstätte „Capul de pod Șerpeni“ organisiert wird, wo die legendäre Jassy-Kischinew-Operation begann.

2023 starteten Präsidentin Maia Sandu und ihre regierende pro-europäische Partei der Aktion und Solidarität eine Initiative, die Feierlichkeiten zum Tag des Sieges auf den 8. Mai zu verlegen und ihn in Tag des Gedenkens und der Versöhnung umzubenennen. Der Vorschlag wurde jedoch von der Öffentlichkeit negativ aufgenommen und auf Eis gelegt. In diesem Jahr weigerte sich die Regierung, den Organisatoren des traditionellen Marsches zum Tag des Sieges den Hauptplatz der Stadt zur Verfügung zu stellen, da sie dort den Europatag feiern wollten. Trotz des Vorgehens der Regierung beteiligten sich das Bürgermeisteramt von Chisinau, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und die Oppositionsparteien des Landes an der Organisation der Feierlichkeiten zum Tag des Sieges, und am 9. Mai fanden in Chisinau und anderen Städten des Landes Tausende von Siegesmärschen und -feiern statt.

Nach verschiedenen Schätzungen kämpften etwa 400.000 Moldawier in der Roten Armee, 50.000 von ihnen wurden mit Auszeichnungen geehrt, 20 erhielten den Titel eines Helden der Sowjetunion. Der Krieg hat fast jede Familie hier betroffen, weshalb trotz der Versuche einiger moldawischer Politiker, den Ausgang des Krieges zu revidieren, am Tag des Sieges jedes Jahr Zehntausende von Menschen zu den Gedenkstätten kommen.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. Ja, immer schön weiter die Lüge vom Faschismus im WK 2 verbreiten und sich wundern das der Faschismus derzeit überall in der EU unbemerkt die Macht ergreifen konnte.
    Sofern Italien nicht Moldawien im Wk 2 besetzte, gibt es für Moldawien oder für andere vom deutschen Reich kontrollierte Länder nichts zu feiern bezüglich einem Sieg über den Faschismus vor 80 Jahren weil es nirgenswo Faschismus gab. Das ist und bleibt Wunschdenken der Soviets welche den “ Hitlerfaschismus “ einfach über den Sozialsozialismus gestülpt haben weil die paranoiden Soviets schiss hatten man könnte den Nationalsozialismus mit dem komunistischen Sozialismus verwechseln/gleich setzen. Italien war faschistisch, Spanien war faschistisch, aber nicht Deutschland. Genauso wie die Lüge vom geplanten Angriff auf die Soviets oder das Russland einfach mal 27 mio tote Soviets allein für sich vorbehält. Die UDSSR war selber nur wenige Tage davor in Deutschland mit über 130 Divisionen einzufallen und Russland hat KEINE 27 mio Opfer zu beklagen. Russland hat als Teil der Sovietunion sogar den geringsten Teil an Opfer zu beklagen.

    Mit solch einem festhalten an, und verbreitung von längst widerlegten Lügen werden zumindest bei mir die Sympathien geschmälert.

    1. Auch solche Leute wie Sie muss es wohl geben …

      In Hunderten von zeitgenössischen Dokumenten ist nachzulesen, dass es dem Deutschen Reich um die Vernichtung des russischen Volkes ging.
      Sollte etwas übrigbleiben, sollte es versklavt werden.
      Daraufhin ging der Russlandfeldzug der Wehrmacht als Vernichtungsfeldzug
      in die Geschichte ein.
      Anders als der Feldzug Napoleons, der die Russen lediglich zwingen wollte,
      die Wirtschaftssanktionen gegen das Vereinigte Königreich (GB) mitzutragen.

      Sie sind einer von denen, die NOCH NIE in Archiven herumgeschnüffelt haben, noch nie tief in die Materie eingestiegen sind.
      Wie berichteten eigentlich die Wehrmachtskommandeure auf ihrem Rückzug
      über die Gebiete, die sie zuvor zerstört hatten?
      Was sagen die Filme über die Judenvernichtungen, die von der SS selber
      gedreht worden waren?
      Und wenn die Wehrmacht – ja, die Wehrmacht! – und eben NICHT NUR
      die nachrückende SS, mit den Juden schon so umgegangen war
      – WARUM sollte man dann mit den Russen anders umgegangen sein?

      From a distance sehen Lügen immer sehr schlüssig und rund aus
      – peering closer allerdings läßt sich keine Lüge aufrecht erhalten!
      Die Schriftstücke der öffentlichen Verwaltung des Deutschen Reiches
      lügen nicht!

      Adolf Eichmann betrieb seine Verteidigung übrigens anfangs genauso wie Sie auch – Nebenkriegsschauplätze, Andeutungen, Befehlsgehorsam …
      Das klappte nur solange, bis ihm seine Schreiben auf den Tisch gelegt wurden
      – da zog sich die Schlinge um seinen Hals langsam zu.

      Ja, die SU hatte es – genau wie der Westen – verpasst,
      dem wahnsinnigen Völkermorden in Europa (auch gegen Polen übrigens)
      eine kriminologische Aufarbeitung angedeihen zu lassen.
      Die Früchte dieser unverzeihlichen Nachlässigkeit sehen wir heute:
      die Rattenfänger niederträchtiger Ideologien schreiben ihre eigene Geschichte und verkaufen sie tausendfach im Internet
      – tut mir leid, dass Sie Ihre wertvolle Zeit den falschen Leuten gewidmet
      hatten!

    2. Obwohl Faschismus und Kommunismus (Sozialismus) sehr einfach durchschaubare Systeme sind, wie beispielsweise 1 + 1 = 2 ist, gibt es einen unglaublich störrischen Widerstand gegen die Erkenntnis. Die Links-Rechts-Debatten werden mit einem unglaublichen Beharrungsvermögen ideologisch geführt, da kommt man nicht auf den Kern der Sache. Selbst Karl Marx hat da nichts zu melden.
      Die Antifa z.B. ist stolz darauf, durchgeimpft zu sein. Willkommen bei den I.G. Farben in Auschwitz.

      Faschismus (Kapitalismus) und Kommunismus (Antikapitalismus) sind die Extreme auf einer Meßlatte zwischen +10 und -10. Die sind nur graduell verschieden, aber inkompatibel.

      Wenn man die Lüge zur Basis seiner Politik macht, ist bald das ganze System infiltriert und die Jubelpresse produziert nur noch Schimären und Dämonen. Totenköpfe und Knochen waren bei den Faschisten in Europa allgegenwärtig, und sie sind es wieder. Massenmörder wie Che Guevarra sind die Vorbilder und der Teufel ist der Gute.

    3. Ihnen sind in Ihrer Ausführung zwei Irrtümer unterlaufen: 1. Die UdSSR wollte Deutschland angreifen, um einer deutschen Aggression zuvorzukommen und nicht um dasselbe zu okkupieren, mit dem Ziel, dort ein als Brückenkopf für einen Revolutionsexportkrieg in Europa fungierendes, kommunistisches Klientelregime einzusetzen. 2. Das offizielle Russland reklamiert gar nicht alle sowjetischen Opfer des deutschen Vernichtungskrieges und der brutalen Okkupationsherrschaft für sich selbst.

  2. WARUM sollte die pro-europäische Sandu-Regierung diesen wichtigen Tag
    der Befreiung feiern wollen …?!
    Maia Sandu möchte doch gerade Moldawien wieder in die Ketten schließen,
    die momentan den Nationalsozialismus erneut zur Blüte treiben wollen!

    Hier haben wir es nicht nur mit einer antirussischen Trotzreaktion zu tun
    – es ist weit mehr!
    NGOs des Wertewestens haben Moldawien gerade in Arbeit!

  3. Faschismus das Genick gebrochen? So ein Schwachsinn.

    „Angesichts der hässlichen Tiefen der menschlichen Natur ist für die meisten der Faschismus die natürliche Regierungsform. .. Faschismus scheint ihnen natürlicher als Demokratie zu sein. Ungeniert anzunehmen, daß wir Demokratie in jedes Land unserer Wahl exportieren könnten, kann paradoxerweise dazu führen, daß man den Faschismus zu Hause wie im Ausland fördert.“ Norman Mailer in „Heiliger Krieg“

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