Putin in Asien

Die historischen Gründe für die schnelle Annäherung Asiens an Russland

In US-Medien waren Analysten überrascht darüber, wie schnell Russland und die asiatischen Staaten sich einander annähern. In Washington war bei einigen eine regelrechte Ratlosigkeit zu spüren. Dabei liegt der Grund im Verhalten der USA selbst.

Die Asienreise des russischen Präsidenten wurde weltweit genau beobachtet. In den USA waren viele Beobachter offensichtlich vom Tempo der Annäherung Russlands an die asiatischen Länder überrascht und in ihren Kommentaren schwang eine gewisse Ratlosigkeit mit. Das zeigt, wie sehr die USA sich an die Rolle des „Schulhofschlägers“ gewöhnt haben, der ungestraft mit allen machen kann, was er will, weil sie sich nicht wehren können. Wenn es dann ernsthafte Widerworte gibt, weiß der „Schulhofschläger“ nicht, wie er damit umgehen soll.

In Asien hat man, ähnlich wie in Afrika, die koloniale Besatzung, Unterdrückung und Ausbeutung nicht vergessen und im Falle von Nordkorea und Vietnam kommen noch die Kriege der USA hinzu, die in Korea und Vietnam je nach Schätzung bis zu sieben Millionen Menschenleben gefordert haben. Vor allem in Vietnam haben die USA Kriegsverbrechen begangen, die mit denen der deutschen Wehrmacht durchaus vergleichbar sind.

Putins Asienreise war am Sonntagabend auch im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens das bestimmende Thema, weshalb ich mehrere Beiträge aus der Sendung übersetzt habe. Hier übersetze ich einen Kommentar zu den historischen Hintergründen, die es Russland ermöglicht haben, seine Stellung in Asien – trotz aller Gegenwehr aus den USA – so schnell auszubauen.

Beginn der Übersetzung:

Dem Westen wurde wegen der gegenseitigen Verpflichtungen von Moskau und Pjöngjang „unwohl“

Ihnen bleibt nur noch, zu schimpfen und sich lächerlich zu machen. Typisch dafür ist der scheidende NATO-Generalsekretär Stoltenberg, der mit seinem typisch glasigen Blick sagte: „Die autoritären Kräfte vereinen sich mehr und mehr. Sie unterstützen sich gegenseitig mehr als je zuvor. Das hat dazu geführt, dass Nordkorea ein bilaterales Verteidigungsabkommen unterzeichnet hat. Das zeigt, dass sie sich gegenseitig unterstützen und einander helfen. Und das sehen wir auch im Krieg in der Ukraine. Nordkorea hat eine enorme Menge an Waffen geliefert. Wir haben gesehen, wie sie die Container auf Züge verladen haben. Als Antwort darauf muss Russland auch etwas für Nordkorea tun. Und wir sind sehr besorgt, dass Russland anfangen könnte, Programme zur Entwicklung von Atomwaffen zu unterstützen.“

Stoltenberg wiederholt hier die übliche westliche These über die Belieferung Russlands mit 152-Millimeter-Granaten aus Nordkorea. Im Gegenzug könnte Russland Nordkorea tatsächlich mit Raketen- und Nukleartechnologie helfen, meinen die kühnsten Analysten. Ja, und? Schließlich sind wir militärische Verbündete. Wie denn sonst?

Stoltenbergs Bedenken sind berechtigt. Aber wir betrachten sie mit der gleichen Gleichgültigkeit, mit der Stoltenberg unsere Sorgen betrachtet. Das haben wir vom Westen gut gelernt. Deren Sorgen machen uns keine Sorgen. Irgendwie so…

Der US-Kongressabgeordnete Michael Waltz war konkreter, obwohl auch er den kausalen Zusammenhang ignorierte, als er sagte: „Für Russland bedeutet das, dass es einen praktisch unbegrenzten Vorrat an Artilleriegeschossen, ballistischen Raketen und Munition erhält, den Nordkorea seit 70 Jahren hortet. Auf der anderen Seite erhält Nordkorea fortschrittliche Technologie für sein Raketen-, Atomwaffen- und Weltraumprogramm, mit der es die ganze Welt bedrohen kann.“

Der stellvertretende Stabschef der US-Armee für Nachrichtendienste, Ian Sullivan, fühlt sich aus irgendeinem Grund plötzlich „unwohl“, wie er sagte: „Putin ist gerade in Pjöngjang. Wir sehen, dass Russland und Nordkorea mehr zusammenarbeiten, denn sie wissen, dass das den Interessen der USA widerspricht. Meine Sorge ist, dass sich daraus mehr als nur eine Geschäftsbeziehung entwickeln könnte. Ich weiß nicht, ob sie schon bereit sind, sich als Verbündete zu bezeichnen. Dabei ist mir unwohl.“

Wir haben die Erklärungen aus dem Westen gesammelt, um Ihnen einen Eindruck von der Stimmung und dem Tonfall zu vermitteln, in dem sich der Westen äußert. Die ehemalige stellvertretende nationale Sicherheitsberaterin der USA, Kathleen Troy McFarland stimmt die alte Melodie an, aber sie ist auch typisch: „Sie verstärken ihre ‚Achse des Bösen‘. Das ist nicht nur einfach ein Besuch Putins in Nordkorea. Das ist ein Gipfeltreffen. Putin bringt alle seine führenden Politiker mit, den Außenminister und den Verteidigungsminister. Sie werden besprechen, wie sie die USA erschüttern können. China und Russland blicken auf den globalen Süden. Sie sind nicht so sehr um Europa besorgt wie um den Süden.“

Die langjährige Leiterin des CNN-Büros in Moskau und jetzige CNN-Kolumnistin Jill Daugherty ist alarmiert und sagte: „Aber ich glaube, was die USA wirklich beunruhigt, ist die Frage: Was will Nordkorea von Russland? Und wir wissen, dass es definitiv um Hightech geht, die zu militärischen Zwecken in der Luft, zu Lande und zur See eingesetzt werden soll. Und das sollte den USA Anlass zur Sorge geben, keine Frage. Und dass sie versuchen herauszufinden, wie weit das gehen soll. Was wird Putin Nordkorea geben, das die USA und erst recht Asien bedrohen könnte?“

Auf Fox News erklärte die ehemalige US-Militärgeheimdienstlerin Rebecca Koffler Putins Ziele bei den Besuchen ganz einfach: „Es gibt zwei Gründe. Erstens: Jetzt, wo der Krieg zwischen Russland und der Ukraine eskaliert, will Putin sicherstellen, dass er eine antiamerikanische Koalition hat, zu der auch Nordkorea, China, Kuba und Venezuela gehören. Tatsache ist, dass Präsident Biden der Ukraine die Erlaubnis erteilt hat, mit von den USA bereitgestellten Waffen russisches Territorium anzugreifen. Er stellt also eine Koalition zusammen, die es Dritten ermöglicht, sowohl die USA selbst als auch ihre Verbündeten wie Südkorea anzugreifen. Aus demselben Grund hat er vor kurzem Schiffe nach Lateinamerika geschickt. Und auch ansonsten bereitet er sich im Stillen auf den schlimmsten Fall vor.“

Ja und? Dem könnte man zustimmen. Auf welches andere Szenario, wenn nicht das schlimmste, sollte Russland sich vorbereiten? Wir wissen, mit wem wir es zu tun haben.

Und ohne die Franzosen geht es nicht. Das ist ein Ausschnitt aus einer Diskussion zwischen Journalisten des Nachrichtensenders LCI, der zur TF1-Gruppe gehört. Der Moderator sagte: „Der nordkoreanische Führer ist nicht nur an dem Vertrag über eine umfassende strategische Partnerschaft zwischen Russland und Nordkorea interessiert, sondern auch an Weltraumtechnologie, ballistischen Waffen und Nahrungsmitteln. Nordkorea hat die größte Armee der Welt, aber große Probleme mit Nahrungsmitteln. Und ihre ‚Speisekammer‘ ist jetzt Moskau.“

Magali Barthez antwortete: „Während des Herbstbesuchs von Kim Jong-un im Fernen Osten Russlands wurde er gesehen, wie er die hochmoderne Technologie des Kosmodroms bewunderte.“

Die Angst hat große Augen. Nordkoreas Armee ist nicht die größte der Welt, China hat eine größere. Dennoch hat Kim Jong-un mehr als eine Million Soldaten unter Waffen, nach verschiedenen Schätzungen etwa 1,2 Millionen. Das ist die zweitgrößte Armee der Welt, was wirklich beeindruckend ist. Und es hat einen entsprechenden militärisch-industriellen Komplex.

Aber es ist die Geschwindigkeit der Annäherung Russlands an seine neuen Verbündeten in Asien, die alle überrascht hat. Das Wall Street Journal schrieb: „Das Tempo und die Ernsthaftigkeit der sich ausweitenden Sicherheitsbeziehungen, an denen Gegner der USA beteiligt sind, haben US-Geheimdienstanalysten bisweilen überrascht. Russland und andere Länder haben historische Differenzen beiseite geschoben, um sich gemeinsam dem entgegenzustellen, was sie als ein von den USA dominiertes internationales System ansehen.“

Putin streitet nicht. Schnelle Entscheidungen sind sein Markenzeichen. Wie denn auch sonst?

Wladimir Putin sagte, als er auf diesen Artikel des Wall Street Journal angesprochen wurde: „Natürlich ist alles ziemlich energisch abgelaufen, aber die Situation in der Welt entwickelt sich so, dass wir den rechtlichen Rahmen mit unseren Partnern stärken müssen, insbesondere in den Bereichen, die wir für wichtig halten, einschließlich dessen, was in Asien geschieht. Und wir sehen doch, was in Asien geschieht, oder nicht? In Asien nimmt ein Bündnissystem Gestalt an. Die NATO ist bereits dabei, sich dort niederzulassen. Das stellt natürlich eine Bedrohung für alle Länder in der Region dar, auch für Russland. Wir sind verpflichtet, darauf zu reagieren, und das werden wir auch tun“.

Wie das ehrwürdige Wall Street Journal schrieb, hat „die Geschwindigkeit die Analysten manchmal überrascht“. Aber andererseits, was ist da überraschend, wenn wir in die Geschichte zurückblicken? Die Demokratische Volksrepublik Korea wurde in den 1950er Jahren buchstäblich vor dem Untergang gerettet. Und das hat niemand anderes als die Sowjetunion getan.

Kurz gesagt beendete der Zweite Weltkrieg die 35-jährige Besetzung Koreas durch Japan. Das koloniale Joch war vorbei und die UdSSR und die USA erklärten sich bereit, ihre Einflusszonen auf der Halbinsel für einige Zeit einzufrieren. Wir waren im Norden, die USA im Süden. Die Grenze verlief entlang des 38. Breitengrades. Es war irgendwie wie das Modell von Ost- und Westdeutschland.

Der Norden stand unter dem Kommando von Kim Il Sung, dem Großvater des heutigen Präsidenten Kim Jong Un. Er hat Stalin immer wieder um Unterstützung gebeten, um den Süden zu nehmen und die Nation zu vereinen. Stalin riet ihm davon ab, da er seine Kräfte noch für unzureichend hielt. Außerdem wollte er die Beziehungen zu den Alliierten nicht belasten.

Es gab noch viele andere Sorgen, aber Unterstützung versprach Kim Il Sung dann Mao Zedong höchstpersönlich. Kim zog mit aller proletarischen Entschlossenheit nach Süden. In den ersten beiden Monaten der Kämpfe, im Juli und August 1950, konnte er fast 95 Prozent Südkoreas besetzen.

Natürlich empfanden die Amerikaner das Unverschämtheit. Sie stellten eine Koalition unter UN-Flagge zusammen und schickten starke Artillerie- und Luftstreitkräfte an die Front. In etwa zwei Monaten eroberten sie alles zurück und überquerten den 38. Breitengrad in Richtung Norden. Die koreanischen Brüder hingen an einem seidenen Faden…

Mit Zustimmung des Kreml schickte China eine Armee an die koreanische Front, die sich als Freiwillige ausgab. Die UdSSR war für den Luftraum zuständig. Insgesamt 70.000 Angehörige der sowjetischen Luftwaffe nahmen auf der Seite Kim Il Sungs an den Kämpfen teil. Wir hatten dort drei Jägerdivisionen. Eine davon, die 324., stand unter dem Kommando des besten alliierten Fliegerasses des Zweiten Weltkriegs, des dreifachen Helden der Sowjetunion Ivan Kozhedub.

Die Amerikaner setzten auf Bombenteppiche und warfen tausendmal mehr Bomben auf Nordkorea ab als an der gesamten Pazifikfront des Zweiten Weltkriegs. Allein 30.000 Tonnen Napalm-Bomben. Unsere Aufgabe war es, diese Bomber und ihre Begleitjäger am Himmel zu zerstören. Das gelang uns mit Bravour, zumal die Amerikaner noch mit Kolbenmotoren flogen, aber wir bereits die MiG-15 mit Düsenantrieb hatten. Und die war besser als die amerikanischen F-80, sie war schneller, wendiger und besser bewaffnet. Zu dieser Zeit schossen wir amerikanische strategische Bomber – diejenigen, die Hiroshima und Nagasaki zerstörten, also B-29 und dann die „fliegenden Festungen“ B-52 – rudelweise ab.

Der Krieg verlief für die von den USA geführte Koalition so heftig und schwer, dass der amerikanische Befehlshaber, Armeegeneral Douglas MacArthur, den US-Präsidenten Ende 1950 um 34 Atombomben bat und deren Ziele auf der Karte einzeichnete. Dieses Mal lehnte Präsident Harry Truman zitternd ab, da die UdSSR zu diesem Zeitpunkt bereits über ihre eigene Bombe verfügte. Im Frühjahr 1951 feuerte Truman General MacArthur kurzerhand.

Der blutige Krieg endete schließlich 1953 mit einem Unentschieden. Die sowjetischen Kampfflieger spielten eine entscheidende Rolle und ermöglichten die vollständige Befreiung Nordkoreas bis zum 38. Breitengrad. Insgesamt zerstörten unsere Piloten 1.200 feindliche Flugzeuge. 22 unserer Asse wurden mit dem Titel „Held der Sowjetunion“ geehrt. Die USA hatten 30.000 Tote und 100.000 Verwundete. China bis zu 400.000. Die schwersten Verluste hatte die koreanische Bevölkerung. Auf beiden Seiten waren es bis zu vier Millionen. Die meisten von ihnen waren Zivilisten. Aber trotzdem, ohne die UdSSR gäbe es heute kein Nordkorea. Unsere damalige Hilfe war entscheidend, und die Erinnerung daran ist im nordkoreanischen historischen Gedächtnis verankert.

Daher jetzt die rasche Annäherung. Da gibt es keinen Grund, sich zu wundern. Es gibt keine Geheimnisse. Und die Sensibilität Pjöngjangs für Sicherheitsfragen ist verständlich, ebenso wie sein unbedingter Wunsch, neben seinem Raketenarsenal auch Atomwaffen zu besitzen.

Was Vietnam betrifft, so spricht das historische Gedächtnis auch hier für uns. Die USA haben 1964 das nördliche, prosowjetische, Vietnam angegriffen. Zunächst mit Artilleriebeschuss von Schiffen aus, dann ab 1965 mit Bombenteppichen aus der Luft. Und dann die Bodenoperation. Die USA kämpften mehr als ein Jahrzehnt lang schmachvoll bis zu ihrer Niederlage und Flucht im Jahr 1975.

Für die USA ist das ein beschämendes Kapitel ihrer Geschichte. Knapp 60.000 tote Amerikaner, über 300.000 Verwundete. Weder die neuesten amerikanischen Waffen, noch Napalm, mit dem Wälder und Dörfer verbrannt wurden, noch Chemiewaffen halfen. Auch nicht Millionen von Litern des Entlaubungsmittels Agent Orange. Am Ende haben die Amerikaner das vietnamesische Volk nicht gebrochen, aber sie haben die historische Lektion nicht gelernt.

Um sich eine Vorstellung von der Grausamkeit zu machen, mit der die Amerikaner während dieses Krieges vorgingen, zeigen wir einen Teil eines Berichts unseres USA-Korrespondenten Valentin Bogdanow zu diesem Thema:

„Am 16. März 1968 um 5.30 Uhr morgens landeten Soldaten der Kompanie Charlie, 1. Bataillon, 20. Infanterieregiment der US-Armee am Rande des Dorfes Songmi und eröffneten sofort das Feuer auf die Bauern, die auf den Reisfeldern arbeiteten. Die Leichen wurden in Brunnen geworfen. Das war Vietnams Khatyn. Bei dem Massaker wurden 504 Zivilisten getötet, darunter 173 Kinder und 17 schwangere Frauen.
Ein beteiligter Soldat erzählte damals: „Der Leutnant sagte: ‚Geh und töte alle, und wenn ich nicht sehe, dass du alle getötet hast, die schießen können, dann erschieß dich selbst.‘ Ich ging, er war immer an meiner Seite. Ich habe zwischen 18 und 20 Menschen getötet.“
„Waren auch Kinder unter ihnen?“
„Ja, zwei.“
„Und der Rest waren alte Leute?“
„Etwa zu gleichen Teilen alte und junge.“
Leutnant William Kelly, der den verbrecherischen Befehl gegeben hatte, bekam zehn Jahre Gefängnis, aber er musste keinen einzigen Tag im Gefängnis verbringen. Jetzt ist dieser Kriegsverbrecher ein normaler Rentner in Florida. Damals hat er nur seinem Präsidenten gehorcht.
Der Preis des Sieges war der Völkermord an einem ganzen Volk. Bombenteppiche. Im Laufe der Jahre haben die USA 7,5 Millionen Bomben abgeworfen, doppelt so viel wie im Zweiten Weltkrieg. Napalm wurde über die Köpfe der Vietnamesen geschüttet. In kürzester Zeit verschlang der Feuerschwall ganze Dörfer und Städte wie Chanbang, wo die zehnjährige Kim Phuc und ihre Familie vor dem Angriff Schutz suchten.
Nach der Taktik der verbrannten Erde überfluten die Amerikaner den Dschungel mit einer höllischen Mischung aus Herbiziden und Entlaubungsmitteln. Bis in die 1970er Jahre hatte Agent Orange die Hälfte der vietnamesischen Ernten und Waldflächen vernichtet. Die USA versprühten 77 Millionen Liter des tödlichen Giftes über dem Land, wodurch drei Millionen Vietnamesen und ihre Nachkommen, die an angeborenen Mutationen leiden, zu Behinderten wurden. Die Gesamtzahl der Kriegsopfer übersteigt vier Millionen. Zivile Opfer sind die große Mehrheit.“

Vietnam hat sich hart und mit aller Kraft gewehrt. Es gab sogar den Begriff „Bambusdiplomatie“, weil Bambus sich biegt, aber nicht bricht. Natürlich kam die UdSSR Vietnam damals zu Hilfe. Wir lieferten Boden-Luft-Raketensysteme vom Typ S-75 „Dvina“ und schulten die Vietnamesen in deren Bedienung. De facto haben wir Vietnam ein leistungsfähiges Luftabwehrsystem aufgebaut. Insgesamt waren es 95 Flugabwehrbatterien und 5.000 Flugabwehrkanonen. Nicht mitgezählt sind dabei 120 Hubschrauber und 2.000 Panzer. Bereits im ersten Jahr des Krieges trafen 36 MiG-17-Jagdflugzeuge in Vietnam ein. Die Piloten vorher ausgebildet. Dann begann Vietnam, Überschallflugzeuge vom Typ MiG-21 zu erhalten.

Anders als im Koreakrieg nahmen unsere Piloten in Vietnam nicht an den Luftkämpfen teil, sondern waren Ausbilder. Am Ende haben die USA dort bis zu 2.000 Flugzeuge verloren. Vietnam hatte seit 1967 die Luftüberlegenheit. In dem Jahr haben die Vietnamesen doppelt so viele amerikanische Flugzeuge abgeschossen, wie sie selbst verloren hatten.

Ich war damals ein Teenager und erinnere mich sehr gut daran, wie in der zweiten Hälfte der 60er bis Anfang der 70er Jahre jeder die abgeschossenen amerikanischen Flugzeuge zählte. Jetzt sind es 1.318, jetzt sind es 1.657…

Unsere Luftwaffe und unser Luftverteidigungssystem haben es den USA damals nicht erlaubt, ihre dunkle Tat zu begehen. Vietnam wird uns dafür immer dankbar sein. Und der Westen fragt sich, warum wir uns so schnell annähern?

Wundert euch nicht. Erinnert euch an eure Verbrechen.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

28 Antworten

  1. Hmm – die Annäherung ist mehr als verständlich, doch – warum gibt sich Vietnam immer wieder mit den yankee’s ab, läßt sich mit denen ein?!?

    …doch könnten wir dieselbe Frage auch Japan und Anderen stellen…

    1. Ihre Anweisungen „von Berlin an Hanoi“ sind schon etwas kurios.

      Europa und seine Ableger führen seit über 500 Jahren ununterbrochen Krieg, sie haben dort alle solche Erfahrungen. China seit den Opiumkriegen. Indochina die Franzosen. Bangladesch zuletzt 3 Mio Tote 1943 durch die Briten, die in Malaya den Prototyp für die Kriegsführung der USA in Vietnam geliefert haben. Außerhalb der Sicht innerwestlicher Rivalitäten sind die USA einfach nicht besser als die anderen.

      Nun hat ein Teil der Südvietnamesen die USA nicht als Kolonialherren, sondern tatsächlich als Verbündete gesehen, und es gibt eine riesige Diaspora in den USA. Diese den USA verbundenen Familien sind auch Bürger Vietnams. Der Westen stand für Wohlstand, Modernität, und war wichtiger Absatzmarkt für die neu entstehenden Industrien.

      Heute blättert der Lack ab, und unter dem Lack erscheint etwas, an das man sich erinnert.

    2. Die USA haben derzeit noch viele Möglichkeiten, Vietnam zu schaden. Deshalb wohl die Vorsicht der vietnamesischen Regierung. Die USA könnten z.B. in Hanoi eine der berüchtigten „bunten Revolutionen“ anzetteln wie sie es auch in Kiew taten. Insofern haben die Amis gelernt und lassen immer öfter andere die Drecksarbeit für sie erledigen.

  2. „Nordkorea hat eine enorme Menge an Waffen geliefert. Wir haben gesehen, wie sie die Container auf Züge verladen haben“

    Also hat der kleine Norweger persönlich im die Container geschaut oder sind das wieder mal nur irgendwelche bla bla bla Vermutungen ??
    Oder ist er einfach sauer das wen sich tatsächlich Granaten usw. darin befanden (was ich persönlich bezweifle) Russland dafür bezahlt ?? Oder ist er sauer das Nord Korea nicht kostlos wie wir voll Pfeifen nach Kiew liefert ?
    Andererseits sollte tatsächlich Russland dort Granaten usw. Kaufen was geht das uns an erst recht wen wir unser Zeug auch weltweiter verkaufen oder besser gesagt an Kiew verschenken ??
    Süd Korea liefert doch auch 155m Granaten nach Kiew zwar über den Umweg in die USA (nun die Papiere zumindest) aber trotzdem machen sie es..
    Ich bin zwar absolut kein Freund von Nord Korea aber die Doppel Moralisch Pfeifen gehen mir richtig auf den Sack.. Es war aber sehr Erheiternd wie in den letzten Wochen die westlichen Presse und die ganzen politischen Pfeifen mit Schaum um den Mund im Kreis gelaufen sind 😉🤣

    Ps. Mir ist jetzt tatsächlich ein guter Gedanke gekommen da der kleine Norweger jetzt bald Arbeit’s los ist kann er uns ja mal beweisen ob er Eier in der Hose hat sich in Kiew melden eine AK aus fassen an die Front gehen und es mal den bösen bösen Russen persönlich zeigen das er nicht nur heiße Luft spucken kann..
    wird zwar nicht passieren aber das wäre doch mal was 😉🤣

    1. *Süd Korea liefert doch auch 155m Granaten nach Kiew zwar über den Umweg in die USA (nun die Papiere zumindest) aber trotzdem machen sie es..
      Ich bin zwar absolut kein Freund von Nord Korea aber die Doppel Moralisch Pfeifen gehen mir richtig auf den Sack.*

      Es hat durchaus gute Gründe, warum die Untertsützung eines völkerrechtlichen Verteidigers andere diplomatische Auswirkungen hat als die Unterstützung des völkerrechtlichen Angreifers. Die Länder, welche Russland militärisch unterstützen halten dies mit gutem Grund möglichst geheim, es ist halt abseits aller sachlichen Eigeninteressen etwas schwerer zu legitimieren und hat Folgen im Umfang mit Drittstaaten.

      Der Artikel selbst formt großzügig das Bild „Asien auf der Seite Russlands“ „Westen in Schockstarre“. So einfach ist es natürlich wie immer nicht. Zunächst sind Vietnam und Nordkorea nicht „Asien“. Vietnam hat historisch traditionell gute Beziehungen zu den „kommunistischen Bruderländern“ hat aber auch gute Beziehungen zu vielen westlichen Ländern, welche es nicht zum eigenen Nachteil den russischen Interessen opfern wird. Es wird wohl versuchen eine vorteilhafte Positionen zwischen den Stühlen zu erhalten. Nordkorea ist eine Diktatur mit Personenkult und ein international stark isoliertes Land. Es wird jede Hand ergreifen, welche diese Isolation aufweichen oder gar durchbrechen kann, wir erinnern uns, dass Kim Jong Un auch für eine BFF Beziegung mit Trump zugänglich gewesen wäre. Dass die russische Propaganda beginnt dieses Land plötzlich in schmeichelnden Farben neu anzumalen, sorgt aber selbst in der eigenen Bubble für leichte Unruhe.

      1. „Es hat durchaus gute Gründe, warum die Untertsützung eines völkerrechtlichen Verteidigers andere diplomatische Auswirkungen hat als die Unterstützung des völkerrechtlichen Angreifers. “

        Kommen Sie genau so vom Völkerball für ihr Annalenchen?

        Und was Kim Jong Un angeht, der oh je oh je auch zu Trumps USA Beziehungen pflegen würde….. zeigt eigentlich nur, dass selbst dieser ach so Hardcore Diktator, offensichtlich mehr gesunden Menschenverstand besitzt wie alle GRÜNEN zusammen nicht haben…..

      2. Rußland, LNR und DNR haben am 24.2.2022 beim UNO-Sicherheitsrat (UNSC) einen Fall nach Art.51 UNO, kollektive Selbstverteidigung, angezeigt. Das haben die kriegsbeteiligten Länder des westlichen Blocks nicht getan. Diese führen also einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Rußland. Damit sind auch Munitionslieferungen an diese Kriegsbeteiligten völkerrechtlich zumindest sehr bedenklich.

        Das ist der einzige geltende Unterschied. In regelkonform geführten Kriegen melden gewöhnlich beide Seiten einen Fall nach Art.51 und gelten damit als „Verteidiger“. Aus gutem Grund, denn die Schuld am Krieg hat ja immer „der Andere“. Das weitere regelt dann der UNSC, oder die Konfliktparteien untereinander nach Beendigung.

        Ihre Argumentation dazu ist nicht regelkonform, sondern „regelbasiert“, hat also außerhalb der westlichen Denkwelten keinerlei Bedeutung.

        1. Diese Darstellung beten Sie ein ums andere Mal herunter. Der Angreifer Russland behauptet, es handele sich bei seinem Angriff um Verteidigung neuer Staaten. Da er das angezeigt habe, sei dies als Wahrheit bewiesen. Diese Sicht unterstützt aber niemand, Russland ist mit dieser Haltung ganz allein auf der Welt. Wäre das nicht völlig absurder und zynischer Nonsense, hätte Russland im UN Sicherheitsrat schon längt mit chinesischer Rückendeckung eine Resolution eingebracht, welche die westlichen Angriffe auf die russischen Friedentruppen in Donbas hätte verurteilen sollen. Was ist für Sie denn die UN? Westliche Denkwelt oder Garant und Hüter des Völkerrechts? Denn sich schlecht begründet auf dessen Rechtsrahmen zu berufen, die Bewertung von dessen Organen aber als „irrelevant“ oder „westlich gesteuert“ abzulehnen ist nich mehr als ein argumentativer Offenbarungseid.

          In der Realität können Sie als einzelnes Land nicht einseitig Gebiete auf dem Territorium eines anderen Staates als über dessen Kopf hinweg als eigenen Staat anzuerkennen um die Entsendung eigener Truppen zu legitimieren. Beides ist für sich schon ein klarer Bruch des Völkerrechts. Spätestens wenn Sie diese Gebiete drei Wochen später auch noch annektieren, brauchen Sie wirklich keinem mehr mit „völkerrechtskonform“ zu kommen der Sie noch irgendwie ernst nehmen soll. Russland erspart sich selbst auch die Peinlichkeit, auf internationaler Bühne so zu argumentieren, man vernebelt dort lieber mit „Denazifizierung“ „Spezialoperation“ und „Ursachen und westliche Provokationen“ und „neuen Realitäten“ als Legitimationsversuch.

          Sie berufen sich auf das Völkerrecht, wissen aber, dass die UN Vollversammlung mit großer Mehrheit und mit klarer Unterstützung des Gerneralsekretärs und eines Großteils des Sicherheitsrates Russland sowohl für das Führen eines Angriffskrieges als auf für die völkerrechtswiedrige Annexion ukrainischen Staatsgebietes zwei mal in Folge klar verurteilt hat. Waren 140+ Staaten nicht in der Lage das Völkerrecht regelkonform auszulegen? Sind die zu blöd oder ist die UN westlich gesteuert? Wenn ja, welchen Wert haben dann für Sie die Regeln auf die Sie sich immer wieder mit eigener Auslegung berufen wollen?

          TLDR: Immer wieder zu behaupten, das Handeln Russlands sei völkerrechtskonform, obwohl diese Haltung noch nicht mal durch Russlands Verbündete gedeckt wird und im Wissen, dass die UN klar und begründet gegenteilig argumentiert, ist nicht mehr als willentliche Desinformation in der Hoffnung, dass dieses Narrativ durch ständige Wiederholung die beim Leser gefühlte Legitimation der gegensätzlichen Realität aufweicht. Typische Propaganda..

          1. hm…….
            hatten diese Gebiete im Donbas sich nicht erst gegen ihre eigene Kiewer reGIERung gestellt, weil die denen ihre Kultur verbot ?
            Haben diese Gebiete nicht 10 Jahre lang unter den kriegerischen Handlungen von Kiew gelitten ?
            Haben sie dann, als das nicht enden wollte (Minsk 1&2) nicht eine Volksabstimmung abgehalten, und dnach dem Ergebniss sich von Kiew abgespalten und sich Russland angeschlossen ?
            war da nicht etwas Vorgeschichte vor dem Februar 2024 ?
            Also für mich sind das russische Gebiete und da kann Russland machen was es für richtig hät.

            Als direkte Vorlage ist doch die brutale Abspaltung des , ach so demokratischen, Mafiagebietes Kosowo von Serbien durch die NATOd.
            Wenn die USA mit der NATOd so was macht ist es also rechtens, wenn Russland es ebenso macht ist es ein Verbrechen…………. danke für die Doppelmoral

          2. @ DnRl

            Die Charta der Vereinten Nationen
            https://unric.org/de/charta/

            Siehe Kapitel VII – Maßnahmen bei Bedrohung oder Bruch des Friedens und bei Angriffshandlungen

            Da steht nichts drin, was Ihre Vorstellungen stützen würde. Beide Seiten – Lugansk, Donetsk, Moskau sowie Kiew – haben dem UNSC einen Fall nach Art.51 angezeigt:

            „… Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung, bis der Sicherheitsrat die zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit erforderlichen Maßnahmen getroffen hat.“

            Für Nebenzja (ständiger Vertreter der RF) ist der UNSC kein Kindergarten, wo man durch sinnlose Resolutionsentwürfe, die sowieso durch Veto scheitern würden, den anderen die Zeit stiehlt. Die westliche Seite hat da weniger Hemmungen und zieht ihre Shows ab. Nebenzja trägt Positionen und Beweismittel vor und reicht Dokumente ein.

            Der UNSC ist bisher zu keiner Entscheidung gekommen, ob die eine oder die andere oder beide Seiten der Angriffshandlungen schuldig sind. Und Deutschland hat keine, absolut keine, Befugnis, Welthauptstadt Germania zu spielen und dann eben anstelle des UNSC tätig zu werden.

            Was Sie hier erzählen, sind rein interne Phantasien der deutschen Politik, die durch nichts im Völkerrecht gedeckt sind und keinerlei Bedeutung für die Außenwelt haben. Es ist nichts als Anmaßung und Größenwahn.

            1. *Der UNSC ist bisher zu keiner Entscheidung gekommen*
              Der UN Sicherheitsrat kann zu gar keiner Entscheidung gegen eine der Vetomächte kommen. Was Sie damit sagen möchten ist, dass niemand berechtigt oder sachlich überhaupt in der Lage ist eine rechtlich bindende UN Entscheidung gegen Russland zu erlassen, dies ist, wie bei den US, schlicht unmöglich.
              Bedeutet dies dass jede Handlung Russlands durch ausbleibende Verurteilung dank eigener Vetomacht per Definition legitim ist? Sicher nicht.

              https://en.wikipedia.org/wiki/United_Nations_Security_Council_Resolution_2623

              Welches Mitglied des Sicherheitsrates stützte oder stützt die Position dass Russland einen Verteidigungskrieg führt und es im Donbas souveraine Staaten gab oder deren Annexion legitim war? Richtig, gar keines. Nicht ein einziges. Niemand auf der Welt folgt Russland bei einer deratig absurden Position.

              *Und Deutschland hat keine, absolut keine, Befugnis, Welthauptstadt Germania zu spielen* Das klingt gerade so als ob Deutschland mit seiner politischen Haltung isoliert wäre und nicht in enger Abstimmung mit ca 50 Ukaineunterstützerländern handeln würde.

              *Was Sie hier erzählen, sind rein interne Phantasien der deutschen Politik* Die Veruteilung durch zwei UN Vollversammlungsresolutionen und Verurteilung Russlands durch je 140+ Länder hatten Sie gekonnt überlesen?

              1. Gern auch hier nochmal überfliegen, da werden die gängigen russischen „Argumente“ und sämtliche internationalen Reaktionen und Rechtsurteile komprimiert und unemotional in der Zeitachse eingeordnet, samt entsprechender Quellen und Belege.

                https://en.wikipedia.org/wiki/Legality_of_the_Russian_invasion_of_Ukraine

                Und nächste Woche steht dann unter dem nächstbesten Artikel wieder: „Russland und die unabhängigen Republiken führten völkerrechtskonform einen Verteidigungskrieg“.. Und die Woche drauf wieder…

              2. @DnRI
                Na dann nennen Sie mal den Inhalt der von Ihnen vorgetragenen Resolution. Worauf haben sich denn die 12 Mitgliedsstaaten bei dieser Resolution geeinigt?

                Zitat: „Decides to call an emergency special session of the General Assembly to examine the question contained in document S/Agenda/8979.“

                Also haben in der Resolution die Mehrheit dafür gestimmt, sich nochmals in großer Runde zu treffen.

                Das ist ihr Beweis für die Schuldfrage Russlands?
                ___

                Denn das Problem mit dem Völkerrecht ist, dass es sich zu sehr auf Kriegshandlungen bezieht. Also weniger auf die zuvor geschehenen „friedlichen“ Umstände. Über indirekte politische Einflussnahme ist da wenig zu finden.

                Oder wie sieht es mit Falschaussagen aus? Also bspw. der Aussagen über Säuglingsmorde in Kuwait durch den Irak, Anthrax-Fläschchen oder der Aussage über mobile Zentrifugen zur Atomwaffenanreicherung?

                Wo war der UN-Beschluss bezüglich des Eingreifens im Jugoslavien-Krieg oder in Libyen? Wie war das Verhalten der USA auf die neuerlichen Beschlüsse bezüglich Israel?

                D.h. Sie begeben sich – mit Verlaub – auf ein sehr dünnes Eis, zumal die UN nicht unter dem Gesichtspunkt eines fairen Stimmrechts aufgebaut ist. D.h. Stadtstaaten haben genauso eine Stimme wie Staaten mit über eine Milliarde Einwohner.

                Daher wird es ja eben interessant werden, wenn sich das Kleinststaaten-Bündnis EU künftig doppelt so vielen afrikanischen Stimmen gegenüber sieht, welche man nicht mehr über koloniale Abhängigkeiten zu einer Stellung bewegen kann. Und schon will keiner die UN mehr haben.

                Oder wie war es beim ICC? „This court is built for Africa and for thugs like Putin“.

                1. Keine Frage die vorgelegten „Beweise“ im Irakkrieg waren willentlich oder fahrlässig gefälscht. So steht es auch in den Geschichtsbüchern. Und ja das System der UN ist alles andere als zufriedenstellend und gerade die Vetomächte sind kaum für ihr Handeln wirklich verbindlich greifbar. Aber was ist Ihr Lösungsvorschlag? Rückfall auf das Recht der stärkeren Faust? Abschaffung der ständigen Sitze und des Vetorechts wäre doch mal was. Aber was wenn sich dann große Staaten aus der UN zurückziehen dann fällt man auch wieder zurück auf das Recht der stärkeren Faust.

              3. @ DnRl

                Es gibt Kriege, die sind reine Aggression, weil die Angreifer gar nicht behaupten, selber angegriffen worden zu sein und auch sonst keinerlei Mandat haben. Beispiel: „Kosovo“. Diese Fälle sind aber nicht die Regel.

                Im Krieg 404 vs. DNR, LNR, RF ist alles Mögliche umstritten und ungeklärt.

                DNR und LNR wurden Anfang 2022 beschossen, und auch nach Erklärung des Beistandsvertrages mit RF. Aber rechtfertigt der Beschuß eine Sonderoperation in dieser Form?

                RF hat Beweise für einen geplanten größeren Angriff zum 8. Mai 2022 vorgelegt, 404 bestreitet die Echtheit

                RF hat Beweise für Biowaffenlabors in 404 vorgelegt. Die USA bestreiten sie und „mauern“ gegen jede Nachprüfung.

                Und so weiter. Die Vetorechte sind gültiger Teil der UNO-Statuten. Und gegen die Vetorechte sind Nachprüfungen und „Urteil“ durch den UNSC in vielen Fällen nicht möglich, so auch in diesem. Oft läßt sich einiges nach Abschluß des Konfliktes klären. Bis dahin ist es juristisch „ungeklärt“, die allein zuständige Instanz UNSC kann zu keinem gültigen Urteil kommen.

                Nach einer Kapitulation von 404 kann es passieren, daß die postfaschistische Nachfolgeregierung der Ukraine russische Vorwürfe bestätigt, selber Beweismittel und Zeugen dafür stellt, und dazu die Tribunale, und Beweismittel, die die Russen bisher zurückhalten, da sie für sich noch nicht ausreichen, und verhörte NATO-Offiziere aus dem Bunker Mariupol, und was auch immer.

                Wenn das dann auch noch von den Neutralen bei Friedensverhandlungen geprüft und bestätigt wird, wäre die Sache nicht mehr umstritten, und gültig geklärt.

                Deutschland hat keinerlei Befugnis, dem UNSC oder einer Einigung der Beteiligten vorzugreifen. Andere Länder auch nicht. Und wenn sie 100 sind, ist es 100 Mal keine Befugnis.

                Gerade, daß die westlichen Länder vor Abschluß im Vorgriff und ohne jede Befugnis, nach ihren ganz eigenen „regelbasierten“ Regeln ein „Urteil“ durchsetzen wollen, macht die Sache äußerst verdächtig. Die haben offenbar eine enorme Angst vor dem, was auf dem ordentlichen Weg am Ende herauskäme. Vielleicht führen sie nur deshalb so verbissen einen verlorenen Krieg weiter, weil sie aufschieben wollen, was da auf sie zukommt, so lange es noch geht.

                1. Sie verklausulieren einmal mehr Ihre unsinnige Grundannahme.

                  1) Nur der Sicherheitsrat hat die Befugnis zum Schluss zu kommen, dass ein Krieg ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg ist.
                  2) Diesen Beschluss kann und wird es ohne russische Zustimmung nicht geben.
                  3) Russland führt demnzufolge keinen völkerrechtswiedrigen Angriffskrieg.

                  So wird dies aber sicher nicht in den Geschichtsbüchern stehen.
                  Spannend wird sein wie Sie von dieser Logik zu ihrer sicher vorhandenen Überzeugung kommen dass Irak,Afghanistan,Kosovo,Syrien völkerrechtswidrige Angriffskriege waren. Dort ist dann ein Sicherheitsratsvotum unerheblich gewesen? Auch behaupten Sie dass nach einem von Ihnen unterstelltem Sieg über die Ukraine mit deren Kooperation neue Beweise für die „Haltung“ Russlands möglich sind. Aber wie wollen Sie mit diesen dann an den anderen Vetomächten vorbeikommen, denn ich zittiere Sie „die allein zuständige Instanz UNSC kann zu keinem gültigen Urteil kommen“

                  Unterm Strich behaupten Sie genau eines: „Niemand hat das Recht und die Möglichkeit die Handlungen Russlands zu verurteilen“ Können Sie gern so sehen, das Thema Legitimation verschwindet aber unterhalb der Schwelle des Sicherheitsrats nicht einfach in der Bedeutungslosigkeit.

                2. Sie werfen hier auf unsinnige Weise die Kategorien durcheinander. Kriege sind IMMER irgendwie Verstöße gegen das Völkerrecht. Von der einen oder der anderen, meist letztlich von beiden Seiten.

                  Es steht der Bundesregierung zu, dazu eine politische, moralische und juristische Meinung zu haben, wie es Ihnen zusteht, die gleiche und mir, eine andere zu haben. Aber die Bundesregierung hat keinerlei Zuständigkeit. Keine für die Ukraine, keine für Rußland. Und die Bundesregierung hat keinerlei Befugnis, anstelle des UNSC in dessen Aufgabenbereich tätig zu werden.

                  Und wenn Deutschland, ohne Zuständigkeit, Befugnis, Mandat des UNSC, von ukrainischen Boden aus an Kriegshandlungen gegen Rußland teilnimmt, ist das ein völkerrechtlich verbotener Angriffskrieg gegen Rußland.

                  Angenommen, 404 kapituliert und die neue Macht in Kiew einigt sich mit Rußland, ist die Sache erledigt. „Bruch des Friedens“ beendet, keine Streitpunkte mehr, nichts, wofür der UNSC noch zuständig wäre.

                  Um das zu erreichen, sind Friedensverhandlungen vorgesehen, wo beide Seiten alles, was sie haben (Beweismittel, Dokumente, Zeugen) vor Neutralen (China, Brasilien, Afrikaner etc.) auf den Tisch legen.

  3. Kontrollwahnsinnige haben ein großes Problem: Sie können es nicht ertragen, wenn und dass jemand einen eigenständigen Weg geht. Sie müssen unablässig belehren und missionieren. Erst mit ungebetenen Ratschlägen, dann mit zunehmend agressiveren Drohungen, schlussendlich mit Gewalt. Sie selbst halten sich für friedfertige Leute, die sich permanent von anderen bedroht fühlen.

    Kreuzzügler sind oftmals gottesfürchtige Leute, manche halten sie jedoch zu Recht für einfach strukturierte Fanatiker oder Extremisten.

    Ich will ja keine Namen nennen, deshalb nur Zwei stellvertretend für eine gewisse Gruppe:

    Belgien und die Kongogräuel
    [https://static.dw.com/image/53980987_906.jpg]

    USA und die „cash bounty“ für „body counts“
    [https://qph.cf2.quoracdn.net/main-qimg-057ef4cdb3aff22b797f649d83bbaef9-lq]

    Villages were bombed, burned and destroyed. As the ground troops swept through, in many cases they gunned down men, women and children, sometimes mutilating bodies — cutting off ears to wear on necklaces.
    [..]
    ‚Women and children were intentionally blown up in underground bunkers,“ The Blade said. “Elderly farmers were shot as they toiled in the fields. Prisoners were tortured and executed — their ears and scalps severed for souvenirs. One soldier kicked out the teeth of executed civilians for their gold fillings.“
    [https://www.nytimes.com/2003/12/28/us/report-on-brutal-vietnam-campaign-stirs-memories.html]

    Andrew Nguyen
    Upvoted by Michael Hardman, Ph.D History & Culture, Stanford University (1984)
    My grandfather was a Lieutenant Colonel and a member of the Vietnamese Airborne Division. This isn’t him but here’s a picture of a member of the Vietnamese Airborne Division.
    He told me many war stories from his time serving in the Vietnam War. However, something he consistently bragged about was collecting ears of the Viet Cong he killed. He kept a jar in his home that was filled with human ears and he even one time described to me about how he fashioned a necklace out of ears to wear into battle. According to him, this was all part of psychological warfare. My grandfather was a strange eccentric man and was known as a wild man so everyone believes his war stories to be true. He was arrested by the Communist after the Fall of Saigon and was in a “Re-education Camp” for 10 years.
    Another sick story, my mother told me my grandfather used to torture and interrogate captured Viet Cong in their home and one of the things he did to freak them out was to hang guts and other organs up around the room. I imagine he got a lot of information this way.

    Kent Neal
    Served in the US Army (5th Special Forces Group) Author has 1.5K answers and 2.8M answer views
    Actually this practice began in the early years of the war when advisors working with indigenous troops such as Montagnards offered a small cash bounty for Vietcong troops they had killed. In order to collect they had to present proof of the kill, and it was decided that an ear would suffice. When the crafty little “yards” started bringing two ears from the same body to collect a double bounty, the reward was paid only for left ears.
    [https://www.quora.com/Did-the-soldiers-in-Vietnam-cut-off-ears]

  4. Der Westen war so dumm, Russland mit seiner feindlichen Politik geradezu zu drängen, sich andere Partner in Ostasien zu suchen. Insbesondere hat man es nicht geschafft, einen Keil zwischen Russland und China zu treiben. Nun passiert dem Westen vielleicht das, was man mit der Sowjetunion noch schaffte: Man rüstet sich selbst zu Tode. Diese Hochrüstung und ungehemmte Geldvermehrung für das Militär kann auf Dauer nicht folgenlos bleiben. Spätestens wenn der Lebensstandard der westlichen Staaten weiter abwärts geht, könnten die Völker der „freien Welt“ sich besinnen und sich von dieser Politik der Selbstzerstörung befreien wollen. Die Antwort der Machthaber könnte sehr unangenehm sein. Wenn sie sich in großer Gefahr sehen, könnte man auf faschistische Methoden zurückgreifen. Das hat die Geschichte schon mehrfach gezeigt. Demokratie ist diesen Leuten ohnehin lästig.

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