Medien: Der Arbeitskräftemangel in der Ukraine hat ein historisches Niveau erreicht

Nach Angaben der Wochenzeitung Obosrevatel erreicht die Zahl 40 Prozent

Der Arbeitskräftemangel in der Ukraine hat ein Rekordniveau erreicht: Arbeitgeber stellen Frauen ein, um den Mangel an Arbeitskräften im Zuge der Mobilisierung auszugleichen. Das berichtet die ukrainische Zeitung Obosrevatel.

Ihren Angaben zufolge liegt der Arbeitskräftemangel im Land bei 40 Prozent und ist in den Sektoren, in denen überwiegend Männer beschäftigt waren, am akutesten. Der Mangel an Arbeitskräften bereitet den Arbeitgebern bereits mehr Sorgen als Korruption, Stromausfälle und steigende Preise. So gaben laut einer Umfrage des Instituts für Wirtschaftsforschung und Politikberatung 49 Prozent der Unternehmensvertreter an, dass der Personalmangel zu den größten Problemen gehört, die das Unternehmenswachstum behindern. Im Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahr 2022 hat sich die Zahl der Arbeitgeber, die den Arbeitskräftemangel als großes Hindernis ansehen, mehr als verdoppelt.

Die Zeitung stellt auch eine Rekordzahl an offenen Stellen auf dem Arbeitsmarkt fest. Während früher auf 10 offene Stellen durchschnittlich 36 Bewerber kamen, sind es jetzt weniger als 19. Der beträchtliche Arbeitskräftemangel zeigt sich auch an der Geschwindigkeit des Gehaltsanstiegs. Um Mitarbeiter zu gewinnen, erhöhen die Arbeitgeber die Löhne, was auf Kosten der Rentabilität geht. So stieg nach offiziellen Angaben im ersten Quartal dieses Jahres das Durchschnittsgehalt im Land um 22,5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2023. „Der Personalmangel zwingt die Arbeitgeber, die Löhne zu erhöhen, aber die Möglichkeiten für solche Erhöhungen sind begrenzt. Unternehmen mit mehr finanziellen Möglichkeiten werden gewinnen“, zitiert die Zeitung die Arbeitsmarktexpertin Natalia Slinko.

Der akuteste Personalmangel ist im Bausektor zu beobachten. In dieser Branche sind die Löhne um rekordverdächtige 44 Prozent gestiegen, und Frauen werden aktiv zur Arbeit angezogen. Laut einer Umfrage des ukrainischen Baugewerbeverbands haben 90 Prozent der Bauunternehmen einen deutlichen Anstieg des Frauenanteils unter den Beschäftigten festgestellt. Sie besetzen bereits die Hälfte der Stellen, die zuvor von Männern besetzt waren. Darüber hinaus haben 10 Prozent der Bauunternehmen Pläne für die Einstellung von Arbeitsmigranten, insbesondere aus Indien, angekündigt. Auch die Möglichkeit, die Zahl der Beschäftigten im Rentenalter zu erhöhen, wird in Betracht gezogen.

Seit Februar 2022 hat die Ukraine die allgemeine Mobilmachung ausgerufen und wiederholt verlängert, wobei die Regierung alles unternimmt, um zu verhindern, dass sich Männer im wehrpflichtigen Alter dem Dienst entziehen. Infolgedessen melden viele Industrieunternehmen Personalmangel, und die lokalen Verwaltungen klagen über einen Mangel an Fahrern im öffentlichen Nahverkehr und an Versorgungspersonal. Anstatt Männern werden nun Frauen angestellt.

Gleichzeitig sprechen viele Politiker und Experten seit langem von einer demografischen Krise in der Ukraine. Der Rektor der Kiewer Wirtschaftshochschule, Timofej Brik, berichtete, dass die Bevölkerung der Ukraine in letzter Zeit von 36 Millionen auf 25 Millionen Menschen gesunken ist. Vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels in verschiedenen Wirtschaftszweigen und des staatlichen Haushaltsdefizits empfahl das Ministerium für Sozialpolitik den Ukrainern, für ihre Rente zu sparen und bis ihn hohe Alter zu arbeiten.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Mit den Prozentzahlen kann ich nichts anfangen, da ich keine Peilung habe wie es vor 2022 aussah.
    Diese Zahl ist aber interessant:

    Der Rektor der Kiewer Wirtschaftshochschule, Timofej Brik, berichtete, dass die Bevölkerung der Ukraine in letzter Zeit von 36 Millionen auf 25 Millionen Menschen gesunken ist.

    Sind die 36 Millionen die Einwohnerzahl der Ukraine quasi Stand 2021, also abzüglich Krim, DPR und LPR?
    Und die 25 Millionen dann der Wert nach den Flüchtlingen und Kriegsverlusten (anteilig eher als gering einzustufen)?

    Dann hätte man mit den 25 Millionen zumindest schon mal einen Wert mit dem man arbeiten kann.
    Also min. 10 Mill. Rentner, ca. 5 Mill. Kinder (23.000 pro Monat im Schnitt, mal 18), bleiben noch 5 Mill. wehrfähige Männer übrig?

  2. Flix-Bus ist schuld !
    Die karren die Ukrainer nach Deutschland , wo Sie dann ihre Kohle kassieren und fahren dann mit Geld und Flix-Bus wieder zurück in die Ukraine .
    Gutes Geschäft für Beide !

      1. Hmm , alleine für die Verbindung Berlin-Kiew sind täglich grob 160 Busse unterwegs !
        Klar sind das nicht nur Flix-Busse , ist halt am bekanntesten .
        Ecolines , Euroclub , Sindbad und KLR-Bus spricht halt Keiner an .
        Flixbus hat grob 1000 Busse .

  3. Ohne die ferngelenkte Politik gäbe es das Problem wahrscheinlich nicht. Was in der Zeitung erscheint, soll die Bürger auf radikale Maßnahmen einstimmen und zeigen, daß sie zu dumm sind, das Problem zu lösen.

  4. Arbeitskräftemangel in der Ukraine ???

    Naja nach logischer Überlegung ist das nicht verwunderlich denn in Deutschland z.b. bekommen die Ukrainer sehr viel Geld in den Arsch gestopft ohne überhaupt arbeiten zu müssen und zu wollen, außerdem wird denen alles bezahlt und leben in saus und Braus auf hohem Niveau arbeiten will ja auch niemand.

    Was aber den Arbeitskräftemangel in Deutschland betrifft wird verharmlost.

    Der Arbeitskräftemangel beginnt ja bereits in der politischen Führung der Regierenden

    Bei den Grünen z.b. hat kaum jemand einen Schulabschluss, Berufsabschluss geschweige denn eine Ausbildung.
    Der Wirtschaftsminister hat von Wirtschaft so viel Ahnung wie ein Ochse von Mathematik oder Rechtschreibung.
    Der jetzige Wirtschaftsminister ist ein Märchenerzähler der Kindern Geschichten erfindet.
    Eine Außenministerin mit gefälschten Lebenslauf die der deutschen Sprache nicht mächtig ist, geschweige denn irgendeine Ahnung von logischem denken aufweist, die den Unterschied zwischen 180° und 360° nicht kennt, die der Auffassung ist dass es Länder in 100.000 km Entfernung gibt…usw
    Man könnte meinen dass ein Schwein mehr Ahnung hat als so eine verzogene Göre…
    Bei den Schweinen hiermit eine Entschuldigung 😂😂

    Bei der CDU ein Gesundheitsminister der Bankkaufmann gelernt hat und von Medizin absolut keine Ahnung hat…

    Der RKI lügner Wiehler ein Tierarzt plötzlich Entscheidungen für Menschliche Gesundheit trifft…

    Und viele andere die Positionen bekleiden die für diese Position absolut nicht geeignet sind
    Man sollte all diese und diejenigen die sie an diese Position gebracht haben verurteilen und weg sperren.
    Meinetwegen lebenslang in eine Strafkolonie am besten nach Sibirien verfrachten.

    1. Nein , so einfach ist das nicht wegen RKI !
      Wer die entschwärzten RKI-Protokolle verfolgt hat , weiß das die Nummer 2 nach Wieler hinter den Corona-Maßnahmen steckt , Prof. Dr. Lars Schaade , der Jetzt die Nummer 1 beim RKI ist .
      Hier muß nun ermittelt werden von Wem Lars Schaade den Auftrag dafür bekommen hat !
      Nachdem jegliche Aufklärung dazu behindert und verhindert wird , wird wohl noch etwas Zeit vergehen bis die Handschellen klicken !

  5. Na, wenn sich auf 10 offene Stellen noch 19 Bewerber melden, kann doch von Arbeitskräftemangel gar keine Rede sein. Wenn sich bei uns auf 10 offene Stellen weniger als 70 Bewerber melden, wird schon von Arbeitskräftemangel geschrieben.

    Bei uns ist es noch verrückter, nehmen wir an, es gibt 10’000 offene Ingenieurstellen und 10’000 arbeitslose, eine Stelle suchende Ingenieure, dann sagt das Arbeitsamt, es wird nur jede 7. offene Stelle ausgeschrieben (woher der Faktor 7 kommt, wissen nicht mal die Götter), also haben wir einen Mehrbedarf von 60’000 Ingenieuren, den es nicht gibt. Die Wahrheit sieht anders aus, von den 10’000 ausgeschriebenen Stellen sind 9’000 Fakes und auf die 10’000 arbeitslosen Igenieure kommen noch mal 20’000 über 50 Jahre, so dass sich tatsächlich auf 1’000 Stellen 30’000 Ingenieure bewerben.

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