Ukraine

Totale Mobilmachung und Personalprobleme: Die Ereignisse des Wochenendes

Hier übersetze ich die Zusammenfassung der Ereignisse in und um die Ukraine des Wochenendes, wie sie in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde.

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages in und um die Ukraine. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung des Wochenendes.

Beginn der Übersetzung:

Mobilisierung, Probleme beim Personal und im Energiesektor: Die Entwicklungen rund um die Ukraine

In der Ukraine ist das Gesetz über die verschärfte Mobilisierung in Kraft getreten. Vor diesem Hintergrund hat der größte Stahlproduzent des Landes, Arcelor Mittal Kryvy Rog, vor ernsthaften Problemen bei der Personalausstattung seines Unternehmens gewarnt.

In der Region Odessa haben LKW-Fahrer gegen das neue Gesetz protestiert und es gab Fälle von Angriffen auf das Militär und Mitarbeiter von Militärkommissionen.

Die TASS hat die Ereignisse des Wochenendes rund um die Ukraine zusammengetragen.

Verlauf der Operation

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums beliefen sich die Verluste der ukrainischen Streitkräfte am Wochenende auf mehr als 3.500 Soldaten. Am 18. und 19. Mai zerstörten die russischen Streitkräfte 50 Artilleriesysteme und Mehrfachraketenwerfer, etwa 20 gepanzerte Fahrzeuge und 7 Panzer.

Die russische Luftwaffe traf eine Radarstation des von Deutschland hergestellten Flugabwehrsystems IRIS-T sowie ein Lagerhaus für unbemannte Boote. Im Laufe von zwei Tagen schoss die Luftverteidigung 140 Drohnen, vier französische Hammer-Lenkbomben, 12 ATACMS-Raketen aus US-amerikanischer Produktion, zwei taktische Totschka-U-Raketen und zwei HARM-Radarabwehrraketen ab.

Mobilmachung

Am 18. Mai trat in der Ukraine das Gesetz über die neuen Regeln der Mobilmachung in Kraft. Von nun an werden Verstöße gegen die militärischen Meldevorschriften mit hohen Geldstrafen geahndet und Verweigerern kann das Recht auf das Führen eines Fahrzeugs entzogen werden. Außerdem müssen alle Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren stets einen Militärausweis mit sich führen. Ohne dieses Dokument können im Ausland lebende Ukrainer keine konsularischen Dienstleistungen in Anspruch nehmen und ihre Pässe nicht verlängern lassen.

Am selben Tag begann das ukrainische Verteidigungsministerium mit der Erprobung eines neuen Dienstes: einer elektronischen Warteschlange in den territorialen Rekrutierungszentren.

Der größte ukrainische Stahlproduzent Arcelor Mittal Kryvy Rog wird, wenn das Ausmaß der Mobilisierung in der Ukraine anhält, mit einem Personalmangel konfrontiert und dazu übergehen, Frauen einzustellen, erklärte der Geschäftsführer des Werks, Mauro Longobardo, gegenüber der britischen Financial Times: „Wir sprechen hier über die Existenz des Unternehmens selbst“

Der Financial Times zufolge wurden seit Beginn des Konflikts etwa 3.500 der 18.000 Beschäftigten des Werks eingezogen. Um Personal anzuwerben, war das Unternehmen gezwungen, in ganz Kryvy Rog riesige Plakatwände mit Bildern von Frauen in orangefarbenen Fabrikoveralls aufzustellen.

Proteste und Angriffe auf Mitarbeiter der Militärkommissionen

Ukrainische Lkw-Fahrer haben auf der Straße Kiew-Odessa gegen das neue Mobilisierungsgesetz protestiert. Sie brachten Hunderte von Lastwagen auf die Straße und verursachten einen riesigen Stau, berichtete das ukrainische Portal Strana.

Aus der Region Dnjeprpetrowsk wurden in Verbindung mit der Mobilisierung zwei Anschläge gemeldet. In Dnjeprpetrowsk wurde ein Militärsanitäter mit einem Mitarbeiter des Einberufungsbüros verwechselt und ins Gesicht geschlagen, wobei seine Brille zerbrach.

In der Stadt Sinelnikovo griff ein Wehrpflichtiger während einer Veranstaltung zur Mobilisierung einen Rekrutierungsoffizier mit einem Messer an und verletzte ihn. Die ukrainischen Streitkräfte sind davon überzeugt, dass der Unbekannte den Angriff unter dem Einfluss einer „Informationskampagne zur Diskreditierung“ von Wehrpflichtigen verübt hat.

Lawrow über die Realitäten

Es sei an der Zeit, dass das Kiewer Regime die Realitäten anerkenne und dass der Westen aufhöre, die Ukraine für seine vergeblichen Ziele zu opfern, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in einem Kommentar für die Sendung „Moskau. Kreml. Putin“ des Fernsehsenders Rossija-1. Der Minister riet dem Westen außerdem zur Gelassenheit: „Wir verstehen die Möglichkeiten, die wir haben, einschließlich aller möglichen Entwicklungen der Situation um die Ukraine, sehr gut.“

Stromimporte

Die Ukraine hat seit Beginn des Tages Notstromhilfe aus Rumänien, der Slowakei und Polen erhalten, teilte das ukrainische Energieministerium mit: „Die Einbringung von Notstromhilfe ist auch am Abend möglich.“ Auch am Vortag hatte das Land bereits Hilfe aus diesen drei Ländern erhalten.

Für die laufenden 24 Stunden rechnet das Ministerium mit Stromimporten von 13.159 MWh.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

14 Antworten

  1. Es liest sich irgendwie so wie –

    „Das 3. Reich läßt grüßen!“

    Böse Sache …

    Und Herr Lawrow – Einsicht und Starrköpfigkeit sind irgendwie nicht vereinbar – westchen kennt nur „alles oder nichts“ – was Anderes kommt denen gar nicht in den (Un-)Sinn.

    1. Nun ja, was in China über Sie zu lesen ist, oder über das „politische Berlin“, ist dies:

      人类恶心的事情出现在西方崛起开始,把人类出现以来的恶心变态的都让西方人做完了。
      有没有可能西方人本来就是野蛮的变态的

  2. Je länger sie ihren Elendski hassen können und je länger die Ukrainer zeit haben zu verstehen, das sie ein verkauftes überschuldetes Vasallenland sind – um so besser wird es werden, wenn sie zu Russland gehören können!

    1. Glaubst du nicht dort wächst eher der Hass auf Russland?
      Und warum sollten sich die Ukrainer in einem besetzten Land besser fühlen? Das ist noch weniger autonom als ein „Vasallenland“.

      1. Sowohl für den Westen, als auch für Russland, sind Ukrainer „Halbrussen“. Das sieht man z.B. am Umgang auch außerhalb der Ukraine.

        Jeder getötete oder vertriebene Ukrainer wird letztlich Eigentum hinterlassen, dass man nach dem Tod oder dem Krieg plündern kann. Firmen, die aufgrund des Krieges nicht mehr wirtschaften konnten, kann man ebenfalls billig aufkaufen. Außerdem wird es nach dem Krieg einen Ansturm auf Kredite geben, wodurch man auch im Bankengeschäft ordentlich verdienen wird.

        Das Einzige, dass dies abschwächen oder ggf. verhindern könnte (mal eine Verseuchung des Landes ausgenommen), wäre die komplette Kapitulation des Landes.

        Das liegt daran, dass die Schulden des Landes hauptsächlich im Westen aufgenommen wurden, und Russland diese wohl nicht anerkennen wird (auch wenn die EU erst recht die gesperrten Gelder Russlands verwenden könnte). Zudem läge es im Interesse Russlands, dass das Land gegenüber den langfristigen Einfluss der EU und NATO gewappnet wäre… und die Rückkehr der ukrainischen Flüchtlinge verliefe anders.

        Doch damit so etwas eintrifft, muss das Land letztlich so weit ausbluten, dass es von Europa im Stich gelassen werden muss (wenn keine EU-Truppen entsendet werden, da dies den 3. WK startet).

        Geschieht dies nicht oder nur schleichend, erhöht Russland durch die schleichende Fortführung des Krieges sowohl die moralischen, als auch finanziellen Kosten für die EU, da an einer Nachkriegs-Ausplünderung noch nicht zu denken ist, die Ukraine aber trotzdem am Leben gehalten werden muss (Strom, Logistik, Flüchtlinge, etc.)

        D.h. selbst wenn es keine nennenswerten Erfolge mehr auf dem Schlachtfeld gibt, kann Russland immer noch die Logistik und Energieerzeugung zum Erliegen bringen und den Krieg weiterführen. Der Westen müsste dann auch weiterhin für die Ukraine aufkommen, indem es Strom importiert und selbst die Logistik am Leben halten muss.

        Damit verhindert Russland gleichzeitig noch eine Trennung Europas von China, da Europa kaum die Mittel haben wird, beides gleichzeitig anzugehen (oder noch mehr versinkt). UND es sorgt dafür, dass nationalistische Kräfte in Europas Politik stärker werden, wodurch die EU/NATO noch weiter geschwächt wird.

        D.h. es ist eigentlich egal, wie die Stimmung der Ukrainer gegenüber Russland ist, welches eigentlich schon seit Jahren am selben Fleck kämpft und nur die ein oder andere lokale Position verändert hat. Früher oder später werden die Ukrainer alles in Kauf nehmen, solange es nur den Krieg beendet.

        Also zeigt der Westen gerade nur, wie sehr er am Verlieren ist, dass er zum totalitärem Gesamtregime wird, anstatt hinzugehen und mit einem neutralen Ukraine Handel führen zu können.

  3. Man erkennt leicht, wie das US-NATO Imperium in der Ukraine soviel Schaden als möglich anzurichten bestrebt ist um dadurch an diesem Ort eine quasi SCHWARZES LOCH von Hass, Gewalt und unendlicher Vergeltung zu manifestieren, welches in Zukunft jeglichen Kontakt-Wunsch und jegliches Beziehungs-Interesse nach Osten für Jahrhunderte zu neutralisieren!
    P

    1. Und typisch für den Westen und NATO, sie denken in ihrer Überheblichkeit nicht daran, das der Hass sich gegen sie selber richten könnte. Irgendwann werden die Ukis es schon merken das weder die EU noch die NATO irgendein Interesse daran hatten die Ukraine als Mitglied zu gewinnen und die Ukis nur hinhalten.

      Die Aussönung zwischen Russen und Ukis wird kommen, spätestens dann wenn die Westukis sehen, wie gut es den Ostukis auf einmal geht.

  4. Ich nehme mal an, dass die Strohmtrassen in die Ukraine, ebenso wie Brücken und Eisenbahninfrastruktur (über die der Nachschub rollt + rollt), von Russland nicht als sinnvolle Ziele erkannt werden … da ballert man lieber auf kleine Trafohäuschen irgendwo an Dorfeingängen statt den Hauptschalter umzulegen, damit überall die Lichter ausgehen.
    Tja … man muss es ja nicht verstehen … wie so vieles andere auch.

    1. Es geht darum, dass die restlichen Staaten Europas auch weiterhin in der Lage sein sollen, Strom in die Ukraine zu importieren. Das schwächt deren eigene Wirtschaft, hält die Nachfrage und die Kosten hoch.

      Wenn die Urkaine z.B. täglich 13.150 MWh, können Sie sich ja die Extrakosten pro Jahr für die EU hochrechnen.

  5. Das wird nicht viel helfen. Facharbeiter sind schwer zu ersetzen und viele Frauen koerperlich nicht in der Lage, anstrengende Industrie Berufe auszuüben. In High Heels und Minirock am Hochofen?

    Und es stellt sich die Frage, wer noch da ist. In der Korruptine ist vieles käuflich, da hat so mancher Fluchthelfer Reibach gemacht. Die Grenze A la DDR zu sichern bindet wiederum erhebliche Anzahl Soldaten. Gefangen beim Fluchtvdrsuch werden eher finanziell, intellektuell und Koerperlich Schwächere.

    Hat nicht Orban verlauten lassen, es wird keiner zurückgeschickt? Wer natuerlich in Polen wartet oder auf Koenig Olaf den Vergesslichen hofft…..

    1. Vielleicht macht die Vogue dann nicht mehr Bilder von jungen Frauen in Kaki-farbenen Klamotten, sondern in orangenen Bergarbeiter-Overalls. Da kann doch dann auch jeder Amerikaner was mit anfangen…. „Orange is the new black!“

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