Selensky: ein neues Treffen zur Kiewer „Friedensformel“ wird in einem oder zwei Monaten stattfinden

Laut dem ukrainischen Präsidenten war das vorherige Treffen in Kopenhagen in diesem Format erfolgreich und „sehr positiv“.

Das zweite Treffen von Vertretern der Ukraine, des Westens und des Globalen Südens wird in ein oder zwei Monaten stattfinden, um Datum und Ort eines Gipfeltreffens zur Erörterung der von Kiew vorgeschlagenen „Friedensformel“ zu besprechen. Das hat der ukrainische Präsident Wladimir Selensky auf einer Pressekonferenz in Kiew mit den polnischen und litauischen Präsidenten Andrej Duda und Gitanas Nauseda angekündigt.

„Ich weiß, dass es in einem oder zwei Monaten ein zweites Treffen auf gleicher Ebene geben wird, bei dem wir glauben, dass es eine Einigung über das Datum und den Ort des Gipfels [über die ukrainische Friedensformel] geben wird“, sagte Selensky in einer Videobotschaft, die auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht wurde. Dem Präsidenten zufolge war das vorherige Treffen in diesem Format in Kopenhagen erfolgreich und „sehr positiv“.

Zuvor hatte der deutsche Fernsehsender ARD berichtet, dass am 24. Juni in Kopenhagen ein internationales Treffen zur Ukraine „unter strengster Geheimhaltung“ stattgefunden habe, an dem Diplomaten aus westlichen Ländern sowie Vertreter Brasiliens, Indiens, Chinas und Südafrikas teilgenommen hätten. Dem Fernsehsender zufolge war es das Ziel des Westens, die Unterstützung der BRICS-Länder zu gewinnen, die sich in der Situation um die Ukraine neutral verhalten. Kiew bestätigte, dass nationale Sicherheitsberater und „politische Direktoren“ aus der Ukraine, den G7-Ländern und dem Globalen Süden in der dänischen Hauptstadt zusammenkamen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte, der Westen habe „mehrere Länder der Dritten Welt zu einem internationalen Treffen über die Ukraine nach Kopenhagen eingeladen, zu dem Russland nicht eingeladen war, und versucht, sie zur Unterstützung der ‚Selensky-Formel‘ zu bewegen“. Die nüchternen Einwände gegen den Realismus des Ukraine-Plans wurden mit dem Angebot beantwortet, sich nur einigen seiner Punkte anzuschließen, was Lawrow als „jesuitischen Ansatz“ bezeichnete.

„Selensky-Formel“

In einer Videoansprache vor dem G20-Gipfel Mitte November 2022 erklärte Selensky, Kiew habe seinen eigenen „Friedensplan“, der 10 Punkte umfasse. Dazu gehören die Gewährleistung der Atom-, Lebensmittel- und Energiesicherheit, der Austausch von „Gefangenen“ nach der Formel „alle für alle“ und die Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine. Der Präsident erinnerte daran, dass Kiew auf internationalen Sicherheitsgarantien bestehe und ein entsprechendes Dokument ausgearbeitet habe. Selensky fügte hinzu, dass die Ukraine einen internationalen Mechanismus zur Entschädigung für die Verluste durch die Feindseligkeiten auf Kosten der russischen Vermögenswerte anstrebe.

Mit dem Hinweis auf die von ihm ausgearbeitete Formel hat Kiew die Vorschläge Dritter stets abgelehnt. Insbesondere zu den Vergleichsinitiativen des Vatikans und Brasiliens sagte Selensky, sein Land brauche keine Vermittler.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, betonte ihrerseits, dass der so genannte Friedensplan von Selensky eine weitere Methode der USA sei, um Konflikte in Europa zu zündeln. Der Pressesprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitrij Peskow, erklärte, Selenskys Äußerungen über eine friedliche Beilegung des Konflikts seien ohne Berücksichtigung der bestehenden Realitäten gemacht worden.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Es ist schon witzig! … Ohne Russland wird es wohl nichts mit „Frieden“!
    Davon abgesehen, wird Russland nicht mit den Verbrechern in Kiew verhandeln!

    @Wolfgang Letz
    Ich würde auch die Kosten der Reparatur von NS1 und NS2 vom Westen einfordern!
    Und Schadensersatz für die laut UN völkerrechtswidrigen Sanktionen gegen Russland!

  2. Ich glaube ja, dass nicht nur „Volodimir -Staubsaugernase- Selenzki“ aber auch sein US-Herrchen in solchen Parallelwelten schweben…, die machen auch einen „Friedensvertrag“ ohne Russland und werfen dann Russland aufgrund ihres unter sich gemachten Vertrages aus der „Ukraine“…

    Bei dem was der Typ so inhalliert, würde mich das nicht wundern! Naja und die Westmedien warten bestimmt auch schon mit fertigen Artikeln, a’la:
    „NATO hat die Ukraine per NATO-Vertrag befreit/befriedet. Russland weigert sich zu gehen. Das ist Vertragsbruch!“
    Eigentlich lustig…, aber wenn ich so an die breite hirnlose Masse vor den TV-Geräten denke…. wird mir Angst. Die würden auch glauben, russland müsse sich auch an Verträge halten, die es gar nicht unterzeichnet hat.

  3. Selensky hat reichlich Oberwasser wie es scheint. Kein Vorankommen sich Zeit lassen mit der sogenannten Offensive. Natürlich wird die Kiewer Friedensformel dazu führen, daß einfach „Frieden“ bestimmt wird. Deswegen gibt es auch nur diese. Natürlich weiter alles gegen Russland. Das kommt, ich sehe es fast vor mir…Und Scholz bereitet uns hier schon darauf vor…“EU-Sicherheitsgarantien können Militärmissionen in der Ukraine vorsehen“
    Man bahnt sich den Weg und bereitet seine „braunen Bürger“ langsam darauf vor. Provozieren wo es nur geht damit es endlich knallt. Es muß auch knallen, weil unsere Ampeleltite nicht mehr weiß wie es vorne und hinten gehen soll. Man will das Schiff verlassen bevor es sinkt. Und daran will man nicht selbst Schuld sein. Sondern wer? Natürlich Putin (Sarkasmus aus)

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