Al-Qaida, IS und die USA

Neue Beweise für US-Waffenlieferungen an Islamisten in Syrien

Regierungstruppen haben in Syrien Höhlen erobert, die von Islamisten des IS und der Al-Qaida als Verstecke genutzt wurden. Darin wurden auch Waffen aus amerikanischer Produktion gefunden.

Die deutschen „Qualitätsmedien“ verschweigen bei den Berichten über den Syrienkrieg regelmäßig die wahre Geschichte des Beginns des Krieges. Der Beginn des Krieges war keineswegs ein von der Bevölkerung getragener Aufstand gegen Assad, sondern das Werk von aus dem Ausland eingesickerten Islamisten, die von den USA bewaffnet worden sind. Die dafür durchgeführte CIA-Operation Timber Sycamore (Details der Operation finden Sie hier) wird von deutschen Medien bis heute verschwiegen, obwohl sie in den USA längst offiziell bestätigt wurde. Im Spiegel-Archiv ergibt eine Suchanfrage zum Suchbegriff „Timber Sycamore“ exakt 0 (in Worten Null) Treffer.

Danach gab es noch weitere Programme der USA zur Bewaffnung die Islamisten von al-Qaida und IS in Syrien, die anscheinend zum Teil bis heute laufen. Nun wurde in Syrien eine Höhle entdeckt, die die Terroristen als Unterschupf genutzt haben und in der amerikanische Waffen gefunden wurden. Das russische Fernsehen hat darüber berichtet und ich habe den russischen Bericht übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Es sind neue Beweise für den Einfluss der US-Geheimdienste auf das Erstarken der IS-Terroristen in Syrien aufgetaucht. Die Armee des Landes fand eine Höhle, und darin Waffen und Munition, die mit Hilfe der CIA geliefert wurden. Wie die „Luftbrücke“ die CIA und die IS-Terroristen miteinander verbunden sind, berichtet unser Korrespondent Evgenij Podubny.

Das Versteck der IS-Kämpfer wurde von lokalen Milizionären bei Razzien in der Weißen Wüste entdeckt. Seit ihrer Niederlage im Jahr 2017 sind die Terroristen des Pseudo-Kalifats auf subversive Taktiken umgestiegen: Kleine Gruppen von Kämpfern operieren in schwer zugänglichen Gebieten Syriens, überfallen zivile Fahrzeuge und Militärkonvois, nehmen Geiseln und verstecken sich in solchen Höhlen.

Das russische Militär inspizierte die Verstecke der Militanten. Pioniere waren die ersten, die hier aktiv wurden. Die Kämpfer hatten es eilig und haben bei der Flucht Waffen und persönliche Gegenstände zurückgelassen. Bei der Inspektion der Höhle wurden Waffen und Munition aus ausländischer Produktion gefunden, die von den Kämpfern benutzt wurden, darunter Waffen aus amerikanischer Produktion: ein M-60-Maschinengewehr, zwei M-16-Gewehre, Munition der Kaliber 7,62 und 5,56 für sie, verschiedene Arten von Granaten, darunter 60-mm-, 120-mm- und 81-mm-Mörsergranaten sowie eine einsatzbereite improvisierte Sprengvorrichtung, bestehend aus einer 120-mm-Mine und einem Zünder.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kisten mit diesen Kennzeichnungen in die Hände des syrischen Militärs gefallen sind. Man kann sagen, dass die Gesichte dieser Munition nach Langley führt. Experten haben solche Granaten bereits 2015 nach der Befreiung von Ost-Aleppo gesehen, als Militante Dutzende solcher Kisten in Lagerhallen zurückgelassen hatten. (Anm. d. Übers.: Gezeigt werden Kisten, die sowohl der Beschriftung, als auch der US-Flagge nach zu urteilen, aus den USA sind.)

Die amerikanische Flagge darauf ist wie ein Sarkasmus der Geschichte. Diese Munition wurde damals in Jugoslawien für die Amerikaner produziert und nach dem Zusammenbruch des Landes in Lagern der ehemaligen Sowjetrepubliken gelagert. Im Jahr 2012 startete die CIA ein Programm namens „Luftbrücke“. Sogar die amerikanischen Mainstream-Medien haben darüber geschrieben.

Aus Ost- und Mitteleuropa lieferten sie unter dem Schutz des amerikanischen Geheimdienstes Granaten, Patronen und Waffen mit Flugzeugen zu US-Stützpunkten in Jordanien und der Türkei. Von dort wurden sie an syrische Kämpfer geliefert.

Washington sagte selbstbewusst, dass es sich um Hilfe für die demokratische Opposition handelte, aber die Fracht landete ständig in den Händen von Terroristen der syrischen Zweigstelle von al-Qaida, und später bei den IS-Kämpfern. Das konnte Langley natürlich nicht entgangen sein. Sie wussten es und machen trotzdem weiter!

In den Verstecken der Terroristen des Pseudo-Kalifats wurden nicht nur Waffen, sondern auch amerikanische Kommunikationsgeräte gefunden, und zwar solche, die man nicht bei Ebay bestellen kann. Um Waffen und Munition nach Syrien zu liefern, nutzten und nutzen die Amerikaner ihre eigenen Stützpunkte, die sich illegal auf dem Territorium der arabischen Republik befinden – an der Grenze zu Jordanien bei Al-Tanf und am Ostufer des Euphrat an der Grenze zum Irak. Und es ist bekannt, dass die Gruppen, die unter dem Deckmantel des amerikanischen Militärs operieren, nun auch IS-Terroristen bekämpfen, die nach der Niederlage des Pseudo-Kalifats im Jahr 2017 gegen syrische Truppen mit Unterstützung der russischen Gruppe gezwungen waren, die Seiten zu wechseln.

Ende der Übersetzung

In Russland ist all das seit langem bekannt, wie diese Antwort Putins auf eine Journalistenfrage bei einer Podiumsdiskussion im Jahr 2014, also noch vor Russlands Eingreifen Syrien, zeigt. Im Westen wurde darüber hingegen nicht berichtet.

Putin 2014 zum Thema Syrien

Wenn Sie sich dafür interessieren, wie Russland auf die Fragen der internationalen Politik blickt, dann sollten Sie sich die Beschreibung meines Buches ansehen, in dem ich Putin direkt und ungekürzt in langen Zitaten zu Wort kommen lasse. In dem Buch gibt es ein eigenes Kapitel über Syrien.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

9 Antworten

  1. Die USA unterstützen Islamisten von al-Qaida? Wie kann das denn sein? Schließlich ist al-Qaida nachdem 11. September 2001 der größte Feind der USA. 😉 Wundert also nicht wirklich, dass „unsere“ Qualitätsmedien darüber nicht groß oder besser gar nicht berichten. Schließlich würde das doch einige Widersprüche aufzeigen.

    1. Da müsste der durchschnittliche Spiegel-Journalist ja recherchieren und nachhaken, und dies würde ihm ja Arbeit machen und den Intellekt anfordern. Da verbreitet man lieber Gender-Studies und schreibt Lobeshymnen auf die Grünen-Partei und ihre Führer*in, Annalendolf Baerbock.

  2. Professor Volker Perthes, hat im Auftrag der Regierung, in Berlin, bei zig Konferenzen, mit VIIIEL Geld, die zerstrittenen Exil Syrer, zu einer Kampffähigen Organisation zusammen geschmiedet, so das sie dann später den Krieg, koordiniert nach Syrien tragen konnten. Das alles unter der Assistenz, vom eigendlich mächtigsten Mann der UNO, dem Amerikanischen Vice der UNO.
    Ohne diese Verdienstvollen Anstrengungen der BRD und Volker Perthes, wer der Krieg gegen Syrien, nicht so Erfolgreich gewesen.

  3. Ergänzung: Die Förderung des Islamismus reicht bis in die 1950er Jahre (!) zurück. Damals wollte die CIA in zentralasiatischen Staaten wie bspw. Usbekistan oder Tadschikistan Muslime radikalisieren, damit sie sogenannte islamische „Gottesstaaten“ ausrufen. Dies hätte freilich die Auflösung der UdSSR von der Südflanke aus bedeutet.
    Und in der Gegenwart? Neben der Untestützung von Terrororganisationen wie Al-Qaida oder IS fördern die Amis ja auch die Krimtataren, die ja angeblich von Russland unterdrückt werden.
    Fakt ist: Die USA nutzen den radikalen Islam als geopolitisches Werkzeug, um ihre eigene Macht auszubauen.

    1. Nicht nur die USA nutzen es. Sondern GB hat dies über die Jahrhunderte schon erfolgreich verstanden auf diese Art und Weise immer einen Hebel zu haben, um Völker/Religionen so nach ihren Vorstellungen nutzen zu können.

      1. Das stimmt. Ich betrachte die anglo-amerikanische Welt als eine Einheit, die gemeinsame (geo-)politische Ziele verfolgt. Sowohl USA als auch UK sind imperialistische Mächte die als eine Dyade oder Föderation gemeinsam ihre politische und militärische Macht nutzen, umd die Weltgeschehnisse zu kontrollieren.
        Es verwundert daher nicht, dass der Journalist Julian Assange als Australier derart von der Justiz im fernen Washington gegängelt wird. Den der Staat (besser Kolonie) Australien hat leider nichts zu melden, die stehen komplett im Einflussbereich der anglo-amerikanischen Welt. Canberra kann nicht einmal seine eigenen Bürger schützen. Gleiches gilt übrigens auch für die BRD.

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