Propaganda

Wie viele Lügen passen in eine „Recherche“ von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR über angebliche russische Sabotage?

Deutsche Medien berichten über angebliche Sabotageakte russischer Geheimdienste in Europa, aber in keinem der dort aufgeführten Fälle gibt es eine Verbindung nach Russland, dafür werden Fälle genannt, in denen die Vorwürfe gegen Russland längst widerlegt sind.

Der sehr lange Artikel mit der sehr kurzen Überschrift „Russische Sabotage – Brandgefährlich“, der am 23. April bei der Süddeutschen Zeitung erschienen ist, fällt vor allem durch seine Länge auf. Dass er so lang ist, soll offenbar seinen Wahrheitsgehalt belegen. Für den Artikel haben die Süddeutsche Zeitung und die beiden Staatssender NDR und WDR gemeinsam „recherchiert“ und die Botschaft ist denkbar simpel: Russland führt einen hybriden Krieg gegen Europa und Russland führt ohne Ende Terror- und Sabotageakte in Europa durch. Das wird, wie schon die Einleitung des Artikels zeigt, als erwiesene Tatsache dargestellt:

„Sie sind leicht zu gewinnen, billig – und entbehrlich, wenn sie auffliegen. „Wegwerf-Agenten“ im Auftrag Russlands verunsichern den Westen, Paketbomben in DHL-Flugzeugen hätten beinahe eine Katastrophe verursacht. Wie das Sabotagesystem des Kreml funktioniert und wer dahintersteckt.“

Der Leser soll also glauben, es sei nicht die Frage, ob Russland Sabotageakte in Europa durchführt, das ist angeblich völlig klar, sondern der Artikel will zeigen, wie das funktioniert. Nur tut der Artikel das gar nicht.

Den größten Teil des Artikels macht eine Art Aufzählung von Vorfällen aus, wobei die schiere Menge dieser Vorfälle den Leser davon überzeugen soll, dass es „das Sabotagesystem des Kreml“ tatsächlich gibt. Allerdings ist das aus zwei Gründen reine Propaganda, denn erstens ist eine Beteiligung in keinem der genannten Fälle erwiesen, wie der aufmerksame Leser auch bemerken kann, denn es wird stets im Konjunktiv berichtet: „es handle sich womöglich um Sabotage“, Aktionen seien „mutmaßlich“ von Russland bezahlt worden, ein ukrainischer Brandstifter in Polen „soll in russischem Auftrag gehandelt haben“ und so weiter.

Zweitens zeigt die Auflistung der angeblich von Russland begangenen Sabotageakte, dass die „Rechercheure“ von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR nicht viel von Recherche verstehen können, denn bei vielen der von ihnen den Russen in die Schuhe geschobenen Vorfällen ist inzwischen zweifelsfrei und offiziell geklärt, dass Russland damit nichts zu tun hatte. Das hindert die selbsternannten „Rechercheure“ jedoch nicht daran, trotzdem das Gegenteil zu suggerieren.

Der Artikel der Süddeutschen Zeitung ist sehr lang, weshalb es unmöglich ist, auf alles einzugehen, was da behauptet wird. Ich will mich hier daher darauf beschränken, auf die konkreten Vorfälle einzugehen, die die Süddeutsche aufgezählt hat.

Streiche und Proteste sind nun russische Sabotage

Die Süddeutsche Zeitung schreibt (Hervorhebung von mir):

„In mehreren europäischen Großstädten tauchte Propaganda an Hauswänden auf, zunächst Graffiti, Anti-Nato-Slogans oder Davidsterne. Hingesprüht mutmaßlich von Taschengeld-Agenten, bezahlt von Russland.“

Sorry, aber „Graffiti, Anti-Nato-Slogans oder Davidsterne“ gibt es an deutschen Hauswänden meines Wissens genauso lange, wie es die Sprühdosen für Graffiti gibt. Nun soll das plötzlich von russischen Geheimdiensten bezahlte Subversion sein?

Aber das meinen die Medien ernst. Anfang April berichtete der Spiegel unter der Überschrift „Verdacht auf Einflussnahme im Bundestagswahlkampf – Plakatbeschmierer könnte von Russland angeheuert worden sein“ über einen Mann, der Wahlplakate beschmiert hat, was es meines Wissens auch schon so lange gibt, wie es Wahlplakate gibt. Aber nun soll auch das eine Aktion russischer Geheimdienste gewesen sein und der Staatsschutz ermittelt, berichtet der Spiegel allen Ernstes.

Was früher als dumme Streiche oder schlimmstenfalls Sachbeschädigung abgetan wurde, ist nun ein Fall für die Spionageabwehr.

Die Süddeutsche Zeitung führt als weiteres Beispiel auf:

„In Paris wurden im Juni 2024 fünf Holzsärge auf die Straße beim Eiffelturm gestellt, eingehüllt in die französische Trikolore. Die Aufschrift: „Französische Soldaten in der Ukraine“.“

Anti-Kriegs-Proteste mit Särgen gibt es auch schon seit Jahrzehnten, aber nun soll auch daran der russische Geheimdienst die Schuld tragen.

Und auch dieser Fall durfte bei der Süddeutschen nicht fehlen (Hervorhebung von mir):

„An Hunderten Autos in Baden-Württemberg, Bayern und Brandenburg wurden die Auspuffrohre mit Bauschaum verklebt. Vor der Bundestagswahl sollte so offenbar Hass auf die Grünen geschürt werden. Die mutmaßlichen Täter sollen 100 Euro pro beschädigtes Fahrzeug bekommen haben.“

Ich habe nach den Vorfällen über die offizielle Erklärung des Bundesinnenministeriums darüber berichtet und im Innenministerium konnte man keine Verbindung nach Russland bestätigen. Neue Erkenntnisse dazu sind nicht bekannt. Trotzdem listet die Süddeutsche die Vorfälle als Beispiel für russische Aktionen auf.

„Geheimdienstliche Agententätigkeit“

Weiter schreibt die Süddeutsche Zeitung (Hervorhebung von mir):

„Im April 2024 hat der Generalbundesanwalt in Bayreuth zwei Deutschrussen festnehmen lassen, die zusammen mit einem weiteren Mann Sprengstoff- und Brandanschläge auf US-Militärstützpunkte in Bayern und Sabotageaktionen gegen Bahnstrecken geplant haben sollen. Sie sind inzwischen wegen „geheimdienstlicher Agententätigkeit“ angeklagt.“

Die Tatsache, dass die Männer wegen „geheimdienstlicher Agententätigkeit“ angeklagt werden, zeigt, dass ihnen Spionage vorgeworfen wird. Würden ihnen die von der Süddeutschen genannten, angeblich von Russland geplanten Sabotageaktionen vorgeworfen, würde die Anklage diese Beschuldigungen umfassen. Das tut sie aber nicht, weshalb auch dieser Vorwurf offensichtlich frei erfunden ist.

Nur den „Rechercheuren“ von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR scheint diese Kleinigkeit entgangen zu sein.

Danach berichtet die Süddeutsche über einen weiteren Fall (Hervorhebung von mir):

„Im Mai 2024 etwa zerstörte ein Großbrand ein Einkaufszentrum mit rund 1400 Geschäften in der polnischen Hauptstadt Warschau. Der mutmaßliche Brandstifter, ein ukrainischer Minderjähriger, soll in russischem Auftrag gehandelt haben.“

Das ist noch so ein Beispiel für die Konjunktive. Er soll in russischem Auftrag gehandelt haben, nur bewiesen ist das nicht.

Die Ostsee

Besonders beliebt sind bei westlichen Medien als anti-russische Horrorgeschichten in letzter Zeit Schäden an Pipelines und Unterseekabeln in der Ostsee. Und die dürfen auch bei der Süddeutschen natürlich nicht fehlen:

„Immer wieder kam es auch zu Sabotageaktionen auf Infrastruktur wie Pipelines und Unterseekabeln, auch wenn nicht bei allen Vorfällen ein Unfall ausgeschlossen werden kann.“

Dass „nicht bei allen Vorfällen ein Unfall ausgeschlossen werden kann“, ist eine sehr interessante Formulierung, die mit der Wahrheit rein gar nichts zu tun hat. Fakt ist nämlich, dass laut der Washington Post alles auf normale Unfälle hindeutet und nicht ein einziger Vorfall in der Ostsee, für den die Medien Russland sofort die Schuld gegeben haben, eine Verbindung zu Russland hatte. Im Gegenteil: Die Fälle, die aufgeklärt werden konnten, hatten keinerlei Verbindung zu Russland.

Das stört die „Rechercheure“ von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR aber nicht, denn sie wiederholen die Formulierung sogar nochmal:

„Besonders im Fokus steht die Ostsee, auch wenn nicht bei allen Vorfällen ein Unfall ausgeschlossen werden kann. Im Oktober 2023 etwa wurde eine Gaspipeline zwischen Finnland und Estland durchtrennt. Und allein im November und Dezember 2024 wurden mehrere am Meeresgrund verlegte Kommunikations- und Stromkabel zerstört.“

Es ist faszinierend, wie die gleichen Medien, die zur Sprengung der Nord Streams entweder keine Fragen stellen oder ihre Leser mit dem Märchen von ukrainischen Tauchern auf einem kleinen Segelboot bespaßen, so viel über irgendwelche beschädigten Datenkabel berichten. Über die Datenkabel haben sie inzwischen wohl mehr Artikel veröffentlicht, als über die Sprengung der Nord Streams.

Übrigens werden die Nord Streams in dem gesamten Artikel der Süddeutschen nicht ein einziges Mal erwähnt.

Wer testet Grenzen aus?

Interessant ist auch diese Passage im Artikel der Süddeutschen:

„Zuletzt eskalierte Russland die Wahl seiner Mittel auf eine Art, die Experten glauben lässt, Moskau taste sich an den Nato-Beistandsartikel 5 heran. „Russland geht an die Grenze und testet aus, wann und wie wir reagieren“, sagt der litauische Außenminister Kęstutis Budrys. „Ist bei einem Cyberangriff auf ein Krankenhaus oder auf unsere kritische Infrastruktur, bei dem viele Menschen sterben können, der Artikel-5-Fall schon erreicht? Wir diskutieren und diskutieren, stattdessen müssten wir anfangen, Grenzen zu setzen und selbst zu agieren.““

Bei der Gelegenheit könnte die Süddeutsche ja erwähnen, dass inzwischen unbestritten ist, dass amerikanische und britische Offiziere Ziele in Russland mit westlichen Raketen beschießen. Aber das sollen die deutschen Leser nicht erfahren, stattdessen wird irgendein baltischer Minister zitiert, der über mögliche – also nicht einmal tatsächlich stattgefundene – russische Cyberangriffe fabuliert.

Man fragt sich also, wer hier die Grenzen des anderen austestet.

Und noch eine Lüge

Der Artikel der Süddeutschen ist psychologisch sehr wirksam aufgebaut. Man merkt sofort, dass dessen Autoren, die von Recherchen nichts verstehen, von Propaganda umso mehr verstehen. Je mehr Beispiele sie aufzählen und damit ihre Leser in die gewollte anti-russische Stimmung bringen, desto dreister werden die Lügen:

„„Single Use Agents“ oder „Low Level Agents“, wie sie oft genannt werden, haben Russlands Dienste bereits in Afghanistan eingesetzt, dort haben sie als lokale Terrorgruppen amerikanische Streitkräfte angegriffen.“

Das ist eine Lüge. Es gab zwar mal den Vorwurf von US-Medien, Russland hätte in Afghanistan den Taliban Kopfgelder für jeden getöteten US-Soldaten bezahlt, aber die Geschichte war so absurd, dass sie schnell wieder aus den Medien verschwunden ist. Das hindert die Autoren dieses Artikels aber nicht daran, sich anscheinend auf genau diese Geschichte zu berufen. Wobei man bei der schwammigen Formulierung nicht einmal sicher sein kann, ob sie sich wirklich darauf berufen haben, oder ob sie sich diese Geschichte einfach ausgedacht haben.

Das Munitionsdepots in Tschechien

Lustig wird es dann wieder an der Stelle, an der die Süddeutsche über eine angebliche Einheit des russischen Geheimdienstes berichtet, die für all die angeblichen russischen Sabotage- und Terrorakte in Europa verantwortlich sein soll:

„Auf das Konto der „Einheit 29155“ sollen unter anderem das Nervengift-Attentat auf den früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter im März 2018 gehen. Sowie die Explosion eines tschechischen Munitionsdepots im Oktober 2014.“

Auf die Geschichte der Skripals will ich hier nicht eingehen, dazu ist wohl alles gesagt.

Aber die Sache mit dem Munitionsdepot ist interessant, denn die deutschen Medien nehmen sie immer wieder als Beispiel für angebliche russische Untaten. Dabei ist die Geschichte seit genau einem Jahr aufgeklärt. Damals hat die tschechische Polizei nämlich erklärt, dass sie nicht genügend Beweise sammeln konnte, um Verdächtige anzuklagen, und die Ermittlungen eingestellt hat. Der Fall sei damit abgeschlossen.

Das hindert die „Rechercheure“ von Süddeutscher, NDR und WDR jedoch nicht daran, diese Geschichte hier wieder zu erwähnen, als wäre sie ein Beispiel für erwiesene russische Sabotageakte in Europa.

Und wieder eine Mail von Chodorkowski

Aber die angebliche Spur der russischen Geheimdienste wird von der Süddeutschen weitergesponnen:

„Dokumente aus dem Jahr 2014, also zu der Zeit, als Russland die Krim annektierte, zeigen nun, wie konkret sich Smoljaninow schon damals mit potenziell tödlichen Operationen befasste. Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR konnten Unterlagen auswerten, die dem von Kreml-Kritiker Michail Chodorkowskij finanzierten Recherchezentrum „Dossier Center“ vorliegen.“

Das Dossier Center von Chodorkowski ist bekannt für seine anti-russische Desinformation. Dabei werden übrigens besonders gerne Mails präsentiert, die irgendwas aus dem angeblichen Inneren des russischen Staatsapparates belegen sollen. Leider stellen sich die Mails bei einer Überprüfung als Fälschungen heraus, wie ich an diesem Beispiel aufgezeigt habe.

Übrigens hat der Vorfall, um den es in dem genannten Beispiel ging, nicht dazu geführt, dass die beteiligten deutschen Medien (damals waren die „Rechercheure“, die mit Chodorkowskis Dossier Center zusammengearbeitet haben, der Spiegel und die ZDF-Sendung Frontal21) nach der Aufdeckung der gefälschten Mail ihren Bericht korrigiert hätten. Vielmehr haben sie alles, was die Fälschung der Mail gezeigt hat, verpixelt und ihre Geschichte unverändert gelassen.

Die „Rechercheure“ von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR beziehen sich bei den „Unterlagen“, die sie angeblich „auswerten“ konnten, ebenfalls auf nur eine Mail, die ihnen das Dossier Center gezeigt hat, wie sie danach schreiben:

„Im November 2014 verschickte demnach Kirill R., damals offenbar Agent des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, eine E-Mail mit einer Datei names SDR.rar im Anhang.“

Brennende Pakete

Nachdem die Süddeutsche ihre Leser mit so vielen Beispielen für angebliche Untaten der russischen Geheimdienste bombardiert hat, kommt in dem Artikel endlich das, worum es darin gehen soll. Schon im Sommer 2024 wurde berichtet, dass an mehreren Stellen in Europa immer wieder Pakete in Flammen aufgegangen sind, die mit Frachtdienstleistern wie DHL verschickt wurden. Demnach sollen die Pakete Spreng- oder Brandsätze enthalten haben. Aufgeklärt wurde das bisher nicht und es gibt auch keine eindeutige Spur, die irgendwohin weist – auch nicht nach Russland.

Aber die „Rechercheure“ von Süddeutscher Zeitung, NDR und MDR schreiben danach sehr lang und breit über eine angebliche russische Spur. All das ist unterhaltsam geschrieben und liest sich wie ein Krimi.

Die Sache hat nur einen Haken: Wenn die ermittelnden Staatsanwälte tatsächlich diese Spur nach Russland hätten, dann hätten sie das selbst gemeldet. Das haben sie aber nicht getan.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

19 Antworten

  1. Na bei dem „Bildungsniveau“ im aktuellen „D“ des „Neuen Normal“ ist es mitnichten verwunderlich, daß solch Lügengespinste auf fruchtbaren Boden fallen – die Rhetorik machts möglich.
    Der Text wird wie früher nur noch mit aufprogrammierten Schlagwörtern gespickt, so daß die Feinheiten in der Formulierung kaum noch jemand wahr nimmt.
    Und hinterfragen tut auch kaum noch jemand…
    Ich hatte diese Überschrift mit den „Wegwerfagenten“ in irgendeiner Tageszeitung nur kurz zur Kenntnis genommen und aufgrund eben dieser Formulierung schon gar keine Lust mehr, den Artikel überhaupt zu öffnen…

  2. „Seit 05:45 wird zurückgeschossen“ (oder so ähnlich…)

    Der kleine aber feine Unterschied ist, dass Hitler sich auf diesen Überfall jahrelang vorbereitet hat und wusste was er tut.

    Hier aber sollen wir, im Unterschied dazu, kriegstüchtig, -fähig und vor allem kriegsgeil gemacht werden, OHNE dass eine entsprechende Armee das umsetzen könnte. Wir spulen daher sozusagen gleich bis zum „Volkssturm“ weiter. Deutschland soll demnach, ohne seitdem je ein souveränes Land gewesen zu sein, gleich zu „Kapitulation 2.0“ vorspringen, diesmal allerdings wesentlich einfacher, weil die Deutschen ihr Land scheiße finden und fleißig an Ihrem Niedergang mitarbeiten.

    1. Nun, der Polnische Donald strebt doch jetzt nach der „größten Armee“, und ich frage mich erstens was er damit meint und zweitens wer ihm das bezahlen soll.
      Aber ich stelle fest: Wenn schon die „Eliten“ für alles zu blöd sind außer zum „Fordern“, wie sollen da die Erziehungsprodukte der „staatlichen Schulsysteme“ irgendetwas verstehen? Ohne Wissen kann man nichts verstehen.

  3. Ein Beitrag, der von Konjunktiven nur so gespickt ist, zeugt nicht von journalistischer Sorgfalt. Dieser zufolge sollen dem Rezipienten (erwiesene) Tatsachen vermittelt werden und keine Spekulationen. Insofern ist der zitierte Beitrag nichts wert, weil er auf Vermutungen beruht. Dass er trotzdem veröffentlicht wurde, und das in der Süddeutschen, der „BILD“ für den arroganten Bürger, zeigt doch nur, dass diese Edelfedern auf die Gutgläubigkeit und Dummheit ihrer Leser setzen. Leider nicht ohne Erfolg, wie Diskussionen im Bekanntenkreis ergeben. Gerade das sich in seinem Gutmenschentum und seiner Pseudointellektualität suhlende „Shitbürgertum“ (Ulf Poschardt) ist anfällig für diese Form von Antijournalismus.
    Und das an aller Unbill dieser Welt Russland und namentlich Putin schuld sind, , lernen schon die Kleinkinder (ein Vierjähriger unlängst im Freundeskreis: „Putin ist böse“). Um Propaganda zu durchschauen, bedarf es einer gewissen Bildung. Daran allerdings mangelt es allerorten, und die Lage wird sich mit der Umverteilung des Staatshaushaltes zugunsten der Rüstung weiter verschlechtern.

  4. Diese Hirnwäsche gibts doch mindestens seit 1933 in der Brd. Wenn nicht gar 1914 und vorher.

    Diejenigen die am Ende ihre Köpfe hinhalten und alles bezahlen müssen war und ist stets das Proletariat.
    Nur die Bourgeoisie profitiert.

  5. Man drehe die Sache um, wäre es deutsches Interesse das seine unmittelbaren Nachbarn instabil sind und deswegen immer ein unkalkulierbares Risiko. Das es quasi unmöglich macht ausländische Investitionen in der eigenen Region attraktiv zu gestalten. Wie man es durch spielt, Nachbarn werden so etwas nie wollen, nur ferne Nationen die diese Investitionen zufällig zu sich ziehen wollen haben an so etwas ein Interesse…

  6. Ja, der Russe ist halt unser Unglück.

    Obwohl, bei so einer weichbirnigen Bevölkerung im Westen, würde ich, wenn ich Ukrainer wäre…
    Aber dies läge mir eigentlich auch zu nahe. Und so viele wie sich in der Ukraine an Lieferungen aus dem Westen bereichern, muss es nicht einmal um den Sieg an sich gehen. Partikularinteressen reichen bereits völlig aus.

  7. Hurra, ich bin ein russischer „Taschengeld-Agenten“! Ich habe nämlich im Jahre 1992 (ja, damals gab es Russland schon, es wurde nicht erst im Februar 2022 gegründet) bei der baden-württembergischen Landtagswahl Wahlplakate überklebt. Und ich kann das sogar beweisen! Ich wurde nämlich von der Polizei erwischt und es wurde ein Verfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet (das nach einem halben Jahr wegen mangelndem Interesse kommentarlos eingestellt wurde). Hätte nie gedacht, dass ich damit weltberühmt werde!

  8. Ivan Rodinonov von Infrarot, langjähriger ZDF-Mitarbeiter, hat dem Thema „Berichterstattung“ durch das ZDF, ganz speziell durch Marietta Slomka, eine knappe Viertelstunde gewidmet.

    ZDF blamiert sich. Trotz BND-Warnung.
    https://t.me/Infrarot_Medien/735

    Eine bereits verstorbene Persönlichkeit und promovierter Philosoph der jüngeren deutschen Geschichte hat es folgendermaßen ausgedrückt:

    „Wenn man eine große Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt, dann werden die Leute sie am Ende glauben. Man kann die Lüge so lange behaupten, wie es dem Staat gelingt, die Menschen von den politischen, wirtschaftlichen und militärischen Konsequenzen der Lüge abzuschirmen. Deshalb ist es von lebenswichtiger Bedeutung für den Staat, seine gesamte Macht für die Unterdrückung abweichender Meinungen einzusetzen. Die Wahrheit ist der Todfeind der Lüge, und daher ist die Wahrheit der größte Feind des Staates.“

    Das Zitat gilt zwar als angeblich nicht belegt, aber mit der seltsamen Begründung

    – es widerspricht auch der Ideologie von Goebbels, der sich seinen Zuhörern und Lesern gerne als Kämpfer für die Wahrheit gegen die verlogene Presse und gegen die ausländische ‚Lügenpropaganda‘ präsentierte.
    – In der Tat hat kaum ein Politiker so schamlos gelogen wie Joseph Goebbels, aber in seinen Reden und auch in seinem Tagebuch posierte er als Person, die der Wahrheit verpflichtet ist. Seine Propaganda nennt er nicht Lüge, sondern „Probleme auf die einfachste Formel bringen“ und suggerierte: Lügen, das tun die anderen, zum Beispiel ‚die Engländer‘, die anders als die treuherzigen Nazis angeblich aus Prinzip logen.

    Damit wären wir bei einem zeitgenössischen Kollegen in führender Position, Mike Pompeo, der am 15.04.2019 in der Texas A&M University unter Gelächter seine Überzeugungen und sein Rechtsverständnis ganz unverhohlen zu Protokoll gab

    Video 1:28 Mike Pompeo [https://www.youtube.com/watch?v=6OnTPSJGGtI]

    So I always begin with a deep understanding that no secretary of state gets throug their first day without recognizing it’s a tough world out there. We don’t appreciate how glorious it is to be here in the United States of America on a constistent enough basis and with enough fervor. Maybe you do here at Texas A&M, but I think too many Americans don’t understand how blessed we are. These are – are many, many tough places out there. [..] What’s the cadet motto at West Point? You will not lie, cheat, or steal, or tolerate those who do. I was the CIA director. We lied, we cheated, we stole. It’s – it was like – we had entire training courses. It reminds you of the glory of the American experiment.

    [https://inteltoday.org/2019/04/18/mike-pompeo-i-was-the-cia-director-we-lied-we-cheated-we-stole/]

    Hier das volle Interview von Mike Pompeo an der Texas A&M University. Das obige Zitat beginnt ab Minute 28:36

    15.04.2019 Secretary Pompeo Participates in Q&A Discussion at Texas A&M University
    Video 32:31 U.S. Department of State
    [https://www.youtube.com/watch?v=x6wbfjspVww]

    Zu guter Letzt könnte man noch das offizielle Eingeständnis Pakistans durch den Verteidigunsminister Khawaja Asif erwähnen, für die USA (!) dreißig (!) Jahre lang, Terroristen ausgebildet und beherbergt zu haben, um das dreckige Geschäft der USA zu erledigen

    ‚We’ve been doing this dirty work for…‘: Pak defence min admits to funding, training terrorists
    FP News Desk • April 25, 2025, 12:06:55 IST
    In a TV interview, Pakistan’s Defence Minister Khawaja Asif has made a shocking admission that the country’s governments have backed terrorists for 30 years. The comments came days after the Pahalgam terror attack in J&K
    [https://www.firstpost.com/world/pahalgam-terror-attack-pakistan-defence-minister-funding-training-terrorists-khwaja-asif-13882955.html]
    [https://en.wikipedia.org/wiki/Pakistan_and_state-sponsored_terrorism]

    1. Ivan Rodinonov

      „Ich halte nichts von NAZI-Paralellen. Aber diese Hasspredigt meines langjährigen Arbeitgebers ZDF hat in ihrer Perfidie schon die Reichspropagandaqualität. Denn so dumm kann sogar Marietta Slomka nicht sein, um dem abstrusen Bullshit für voll zu nehmen, mit dem sie hier ihre Russen-Verschwörungstherorie spinnt.“

      1. Ivan Rodionov hat auch einen Youtube Kanal mit viele interessanten Beiträgen.

        „Absurde Verschwörungstheorie“: ZDF blamiert sich trotz BND-Warnung“

        Stellen Sie sich vor: ein Arzt sagt dem Patienten, „Ihre Leber ist kurz davor, endgültig zu versagen. Aber nicht, weil Sie saufen ohne Maß, sondern weil ihr Nachbar sie verhext hat.“ Auf die aktuelle Lage in Deutschland übertragen hieße es, die Messerattacken wie in Mannheim, Solingen oder Aschaffenburg, die Anschläge von München und Magdeburg hätten ihren Ursprung nicht in einer fehlgeleiteten Einwanderungspolitik und im Versagen des Staates und seiner Sicherheitsbehörden.

        Es sind vielmehr die Russen, die sowohl den Polizistenmörder von Mannheim, als auch den Todesfahrer von München, als auch den Weihnachtsmarkt-Mörder von Magdeburg irgendwie ferngesteuert haben sollen. Was hat es mit ZDF und BND zu tun? Einiges. Schauen Sie sich den InfraRot-Kommentar an, dann wissen Sie mehr.

        https://www.youtube.com/watch?v=RLhsTjqVLtE

  9. Wenn jemand nicht nur kratzt sondern auch beißt dann sagt man derjenige kratzt und beißt.
    Aber hybride Angriffe? Da liegt etwas im Ungewissen was die Phantasie anregt und auf Paranoia stellt. Hybride das könnte alles sein und kennt nur die eine Gewissheit, dass sich zu der einen Gemeinheit auch noch eine zweite und vielleicht auch eine dritte und vierte hinzugesellt.

    Der Russe führt einen hybriden Krieg und könnte überall dahinter stecken.

    – „Und nun nachdem wir sie über die Gefahren der Weg-Werf-Agenten aufgeklärt haben, öffnen sie bitte erwartungsvoll ihr nächstes DHL-Paket.“ –

    Bei diese Artikeln wie in der Süddeutschen geht es nicht darum von realen Gegebenheiten zu berichten. Es geht darum eine vage Angst zu verbreiten.

    1. „Es geht darum eine vage Angst zu verbreiten.“
      Moeglicherweise ist es sogar eine Anstiftung fuer „Nachahmer“, so aehnlich wie die Warnungen davor, das hier und dort Steine von einer Bruecke auf darunter fahrende Fahrzeuge geworfen werden. Der Idiot hoert das und denkt sich „eigentlich gute Idee“ an diesem langweiligen Tag…

  10. Das Hochhalten wider aller Vernunft solcher Anschuldigungen sollen den Blick abwenden und vorbereitend auf die Rezipienten wirken. Aber von bzw vor was soll der Blick verstellt werden???

    Es soll sich wohl um eine Überraschung handeln zum möglicherweise deutlichen Schaden der Führung der RF.

    Eine gravierende Schlappe also, aber wann, wo und wie?
    Offensichtlich sind die Akteure nicht Herr über den Zeitpunkt, aber den Ort werden sie wohl bestimmen können. Er wird nicht im akuten Bereich der derzeitigen Front zu finden sein. Manches deutet auf Prokowsk, was bedeuten würde, dass erhebliche Mittel und Aufmerksamkeit unmittelbar in dieser Region gebunden sind.

    Meine Empfehlung wäre es aus strategischer Sicht vor der Haustür Prokowsk das Zentrum festzulegen und mit deutlichem Druck die gegnerische Kräftebindung so vieler Ebenen unter minimalsten eigenen Verlusten aufrecht zu erhalten, gleichzeitig aber die Vorbereitungen für den Raum Odessa still und leise abzuschließen. Um dem hysterichen gewaltsamen Aufschrei und einer sofortigen Rückeroberung Paroli bieten zu können, muss der sudden strike im vorgelegenen Land in fast unmöglich kurzer Zeit die Einrichtung belastbarer Verteidgungsstrukturen mit im Plan beinhalten, logischerweise auch ihre absolut sichere Versorgung.

    Das ist konzeptionell bereits eine riesige militärische Führungsaufgabe, aber nichts hält davon ab ziviles Management und seine erfolgreichen Konzepte mit einzubeziehen. Erfolg wird das nur haben können, wenn es modular, einfach und erprobt effektiv umgesetzt werden kann.
    (Der Westen spricht bei Manövern mit vielen Diversitäten und ihrem reibungslosen Zusammenspiel von der operativen Qualität und erweitert damit das Tandem Strategie und Taktik zu einer Trinität, das ist aber viel zu Aufwendig, verführt zu immer neuen Ansätzen und Befehlsketten und ist deshalb nur in kürzesten ad hoc Operationen möglicherweise ein gangbarer Weg und daher taktisch wenig gefechtstauglich, jedenfalls gibt es außer relativ einfachem Zusammenspiel weniger Spezialeinheiten zu einem punktuellem Erfolg keine Belege dafür. Zum anderen ist es auch Überflüssig und scheint nur eine Verliebtheit in extravagante Spezialeinheiten zu sein, denn das harmonische Zusammenspiel aller beteiligter Kräfte ist immer das Kernelement jeglicher Strategie. Die Benötigung einer qualitativen Operativität deutet gerade auf eine künstlich, mit viel Aufwand kurzzeitig hergestellten Harmonie in einem ansonsten disharmonischem Settings. )

    Die Aktivitäten auf dem anderen Flügel, mit dem Ziel einer Pufferzone kann keine Priorität haben, denn solange der Gegner noch Hoffnung auf seine „Überraschung“ hat, werden Friedensverhandlungen letztlich nicht fruchten können und nur dann wäre es wichtig die Pufferzone bereits in der Hand zu halten.

    Setzt dem Krieg und damit der Bereicherung einiger weniger im Tausch gegen Leben endlich ein Ende. Bringt sie vor ein ordentliches Gericht.

  11. Der sog. Rechercheverbund hat mit Recherche soviel zu tun, wie ein weißer Elefant mit Jamaika. Verglichen zu 2019 nervt der Elefant nun aber schon eher selten. Damals waren es ca. 3-4 Sensationen im Monat. Bei 80 Prozent dieser Sensation, wenn man all diese merkwürdigen Dinge ü. 6 letzte Monate durchsah … konnte man aus dem Kontext deutlich lesen, dass es keine Eigenarbeit wurde, sondern Plagiate und die Helden dieser Plagiate gerade von einem amtlich angeordneten Briefing mit Miss Moneypenny kamen.

    Im Kalten Krieg hätte jeder Intelligence den Herzinfarkt bekommen, bei einer Vorstellung, man unterhalte sich freiwillig mit Rudolf Augstein(!) Aber jetzt hat man den Hybridkriegs-Wert von Desinformation und zielweisender Volksaufklärung klar erkannt.

    Früher gab es öffentlich anerkannte Geheimdienste – heute sind das geheime Öffentlichkeitsstuben. Wer das nicht vornherein als bullshit ausmacht, kann es sich nicht zur Ehre gereichen.

    Übrigens: Chef dieses Verbundes war viele viele Jahre Georg Mascolo. Seinen Wiki-Eintrag kann man sich durchaus belesen, da stehen wirklich überraschende ‚Dinge‘ drin. Auch den Verbund sieht man seitens der Beschwerde führenden Privatverleger „als Quersubventionierung Süddeutscher Zeitung aus GEZ-Gebühren“.

    heißt: medien-theoretisch dürfte die SZ gar keine Bezahlschranke haben … jeder ist Abonnent wider Willen

  12. Also Leute !
    Wenn ich lese, daß die „Süddeutsche Zeitung“ im Verein mit „NDR“ und „WDR“ irgend etwas recherchiert hat, dann ist sofort klar, daß das lesen solcher Propaganda, gemischt mit geisteskranker Desinformation und Fake News absolut reine Zeitverschwendung darstellt, also einfach ignorieren und schon ist die Welt ein wenig sicherer !

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