Wie der Spiegel die Verehrung der Nazis in der Ukraine schönredet

Spiegel-Artikel von Christian Esch sind immer lesenswert. Früher war er Büroleiter des Spiegel in Moskau und für seinen irregeleiteten moralischen Kompass hinlänglich bekannt, weil er einerseits radiale russische Rassisten verteidigt und andererseits die Rassegesetze in der Ukraine als „Gesetz zum Schutz von Minderheiten“ bezeichnet hat – eine Idee, auf die nicht einmal die Nazis gekommen wären. Aber Herr Esch ist sehr kreativ.
Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes hat der Spiegel einen Artikel von Esch mit der Überschrift „Russlands Siegesparade – »Als hätte er selbst das Siegesbanner auf dem Reichstag gehisst« – Selenskyj spottet über Putin“ veröffentlicht, der durchaus lesenswert ist, weil er anschaulich zeigt, wie die westliche Propaganda die Menschen dumm hält und wie im Westen die Geschichte umgeschrieben wird.
Die erste Hälfte des Artikels von Esch ist ein Lobgesang auf die von ukrainischen Präsidentenbüro veröffentlichte Selensky-Ansprache zum Jahrestag des Kriegsendes. Darauf will ich nicht weiter eingehen, mir geht es um den Teil in dem Spiegel-Artikel, der danach kommt, denn auch in Selenskys Ansprache gibt es die offensichtlichen Widersprüche, die Esch in seinem Artikel zu erklären versucht.
Nazi-Verehrung in der Ukraine
In der heutigen Ukraine werden ukrainische Kriegsverbrecher, die auf der Seite der Nazis in SS-Divisionen als Freiwillige die blutigsten Massaker an Juden, Polen, Ukrainern, Russen und Weißrussen angerichtet haben, als Nationalhelden verehrt. Der gesamte Gründungskult der modernen Ukraine basiert auf diesen Herrschaften, von denen Bandera nur der bekannteste ist. Darunter sind auch Leute wie Andrej Melnyk (Teilnehmer der Massenmorde an Juden in Kiew, Schytomyr und Winnyzja, einschließlich Babyn Jar), Ulas Samtschuk (Chefredakteur einer nationalsozialistischen und antisemitischen Zeitung in Riwne und Teilnehmer an der Vernichtung von 25.000 Juden in Riwne, dessen Werke offiziell in den ukrainischen Schullehrplan aufgenommen wurden), Vasily Lewkowytsch (Organisator und Teilnehmer des Massenmordes an 5.000 Juden in Dubno und Riwne) oder Wladimir Kubijowytsch (einer der Initiatoren der Gründung der SS-Division „Galizien“), um nur einige „Nationalhelden“ zu nennen, die in der heutigen Ukraine verehrt werden.
Wenn Selensky in seiner Ansprache also Gedenken an den Zweiten Weltkrieg heuchelt, während er gleichzeitig solche Helden der Ukraine verehrt und ukrainische Kriegsverbrecher der SS-Division „Galizien“ mit Auszeichnungen ehren lässt, dann kann man das nur als Hohn bezeichnen.
Interessant wird der Spiegel-Artikel von Esch in seiner zweiten Hälfte, denn da versucht Esch, den Lesern zu erklären, warum all das angeblich gar kein Widerspruch ist. Und das schauen wir uns genauer an.
Die Vorgeschichte weglassen
Esch schreibt nach seinem Loblied auf Selensky Ansprache:
„Es ist ein eindrücklicher Auftritt von Selenskyj, er erinnert an das Offensichtliche: Wie skandalös es ist, dass Putin die Erinnerung an den Sieg über den Nazismus und die Befreiung von Auschwitz vermischen wird mit seinem Eroberungsfeldzug gegen einen Nachbarn, und dass er damit genau jene aufs neue empört, deren Vorväter zum Sieg über den Nazismus beigetragen haben, und die nun unter russischen Bomben leben und sterben. Selenskyj hat das in jener Einfachheit ausgedrückt, mit der das Offensichtliche gesagt werden muss.“
Für Spiegel-Leser mag das logisch klingen, aber Esch verschweigt das, was alle westlichen Medien verschweigen: Der Krieg in der Ukraine begann 2014, als die Maidan-Regierung radikale Neonazis bewaffnet und zum Kampf gegen die protestierenden Zivilisten im Donbass geschickt hatte, nachdem die reguläre ukrainische Armee sich zu Beginn noch weigerte, die verbrecherischen Befehle aus Kiew umzusetzen und ganze Einheiten des ukrainischen Militärs zu den Anti-Maidan-Demonstranten im Donbass überliefen. Das habe ich in meinem Buch über die Ukraine-Krise 2014 im Detail (und mit allen Quellen) chronologisch aufgezeigt.
Dass damals radikale Neonazis mit Hakenkreuz-Tattoos und SS-Symbolen auf den Helmen auf ukrainische Bürger im Donbass geschossen haben, das, lieber Herr Esch, hat in der Ukraine „genau jene aufs neue empört, deren Vorväter zum Sieg über den Nazismus beigetragen haben“. Die tragischen Ereignisse der darauf folgenden acht Jahre, die schließlich zur Eskalation vom Februar 2022 geführt haben, hätte es ohne den Befehl der Maidan-Regierung vom April 2014, vom Staat schwer bewaffnete Neonazis gegen die Menschen im Donbass in Marsch zu setzen, nie gegeben.
Diesen entscheidenden Teil der Wahrheit verschweigen Esch und alle westlichen Medien iheren Lesern.
Möglichst harmlos formulieren
Da offenbar auch die Menschen in Deutschland immer kritischere Fragen stellen, versucht Esch sich danach an einer Erklärung, denn er schreibt:
„Zu einfach, werden manche einwenden. Hat Wladimir Putin denn nicht recht, dass in der Ukraine der Sieg über den Nazismus 1945 faktisch vergessen ist oder missachtet bleibt? Dass in der Ukraine ausgerechnet die Gegner der Roten Armee verehrt werden, nationalistische Partisanen, die zeitweise an der Seite der Nazis kämpften und selbst Verbrechen an Zivilisten begingen?“
Hier deutet Esch tatsächlich mal die Wahrheit an, auf die westliche Medien sonst fast nie hinweisen. Aber Esch formuliert diesen Absatz so harmlos wie möglich. Schauen wir uns mal an, wie der Absatz klingen würde, wenn man ihn nicht so zurückhaltend formulieren würde:
„Hat Wladimir Putin denn nicht recht, dass in der Ukraine der Sieg über den Nazismus 1945 faktisch vergessen ist und dass in der Ukraine ausgerechnet die Gegner der Anti-Hitler-Koalition verehrt werden, also Nationalisten, die an der Seite der Nazis kämpften und als Freiwillige in Divisionen der Waffen-SS selbst hunderttausendfach Kriegsverbrechen an Zivilisten begingen?“
Man könnte das noch weitaus drastischer formulieren, ich habe eine relativ harmlose Formulierung gewählt. Aber natürlich würde Esch diese harmlose Formulierung niemals schreiben, er würde die Dinge niemals bei ihrem richtigen Namen nennen, denn dann könnten sogar Spiegel-Leser anfangen, lästige Fragen darüber zu stellen, wen Deutschland in der Ukraine heute tatsächlich unterstützt.
Wir dürfen ja nicht vergessen, dass die deutschen Politiker und Journalisten in Deutschland jedes Wort auf die Goldwaage legen und jeden als „rechtsextrem“ und neuen Nazi bezeichnen, der die Regierungspolitik kritisiert. Dass diese Politiker und Journalisten in der Ukraine gleichzeitig ein Regime unterstützen, das Nazi-Kriegsverbrecher inzwischen fast wie Götter verehrt, würde wohl sogar bei manchem Spiegel-Leser zu nicht gewolltem Nachdenken führen.
Alles „Kreml-Propaganda“
Damit Spiegel-Leser nicht allzu viel über den eben zitierten Absatz nachdenken, legt Esch sofort nach und schreibt im folgenden Absatz:
„Das ist das Argument der Kreml-Propaganda. Richtig daran ist: In der Ukraine wird offiziell zugleich der gefallenen sowjetischen Soldaten gedacht wie der gefallenen Partisanen, als hätten diese Kräfte nicht gegeneinander gekämpft, sondern Seite an Seite. Das ist erstens widersprüchlich. Und zweitens taugen manche der Helden, die in der Ukraine verehrt werden, nicht für die versöhnliche Botschaft »Nie wieder Krieg«. Ihre Heroisierung setzt voraus, dass ihre Untaten kleingeredet und ihre Ideen beschönigt werden, als messe man mit zweierlei Maß.“
Dass in der Ukraine den gefallenen sowjetischen Soldaten gedacht wird, ist wohl eher ein Gerücht. In der Ukraine läuft auf gesetzlicher Ebene der Prozess der sogenannten De-Kommunisierung, in der alles Sowjetische (und alles Russische) verboten wird. Wer in der Ukraine versucht, seine Vorfahren, die gegen die Nazis gekämpft haben, mit den Symbolen zu ehren, unter denen und für die sie gekämpft haben, der riskiert eine Gefängnisstrafe. In der Ukraine werden die Gedenkstätten für den Sieg über die Nazis abgerissen und nach Helden des Kampfes gegen Hitler benannte Straßen werden zugunsten von Nazi-Kollaborateuren umbenannt.
Aber das müssen Spiegel-Leser ja nicht wissen. Meint zumindest Herr Esch.
Immerhin gibt Esch verschämt zu, dass manche (nein, Herr Esch, nicht „manche“, sondern praktisch alle) „Helden, die in der Ukraine verehrt werden, nicht für die versöhnliche Botschaft ‚Nie wieder Krieg'“ taugen. Diese Formulierung, mit der Herr Esch vor seinen Lesern verschleiert, dass die „Helden“ der heutigen Ukraine in Wahrheit ukrainische Helfer und Komplizen der Nazis waren, ist aus Sicht der Propaganda genial. Er hat nicht gelogen, er hat es nur so formuliert, dass es keiner seiner Leser verstehen kann.
Wieder stellt sich die rhetorische Frage, warum Esch es nicht so formuliert, dass seine Leser es auch verstehen. Die sachliche Aussage des ganzen, blumigen Absatzes könnte man kurz und verständlich so formulieren:
„Die Helden, die in der Ukraine verehrt werden, waren Nazi-Kriegsverbrecher. Ihre Heroisierung setzt voraus, dass ihre Massenmorde und anderen Verbrechen kleingeredet und ihre nationalsozialistischen Ideen beschönigt werden.“
Und genau das tut Esch: Er redet die Verbrechen der ukrainischen Nazis-Kollaborateure klein (im Grunde verschweigt er sie sogar) und beschönigt ihre radialen rassistischen und faschistischen Ideen als Kampf der Ukraine für Unabhängigkeit.
Der Mythos Ukraine
Im Westen wird es immer lächerlich gemacht, wenn russische Offizielle darauf hinweisen, dass die heutige Ukraine ein Kunstprodukt ist, das von den in der Ukraine so verfluchten Sowjetführer Lenin und Stalin erst geschaffen wurde. Dabei ist das die historische Wahrheit, denn Lenin hat der den Sowjets gegenüber widerspenstigen galizischen ländlichen Bevölkerung im Westen der von ihm geschaffenen Sowjetrepublik Ukraine die russisch besiedelten Kohlereviere des Donbass im Osten hinzugefügt. Stalin hat die Westgrenzen der Ukraine nach dem Zweiten Weltkrieg dann auf Kosten vorher polnischer Gebiete ausgedehnt und Chrustschow hat der Ukraine dann noch – aus bis heute unbekannten Gründen – die ebenfalls fast ausschließlich russisch bewohnte Krim zugeschlagen.
Interessant ist, wie Esch es in seinem Artikel fertig bringt, das zwar anzudeuten, aber schnell wieder davon abzulenken:
„Aber die Ukraine hat, anders als Russland, auch eine komplexere Vergangenheit zu erinnern; sie ist in ihren jetzigen Grenzen im Grunde erst aus dem Krieg hervorgegangen, dessen Ende in diesen Tagen begangen wird. Eine Verehrung des totalitären Sowjeterbes ist für sie ohnehin keine Option. Sie muss unterschiedliche Traditionen vereinen. Und sie muss das als pluralistische demokratische Gesellschaft tun, im inneren Konflikt – und im Krieg mit einem übermächtigen Gegner, der das Gedenken gegen sie wendet.“
Genau das ist ja das Problem in der Post-Maidan-Ukraine: Dort versucht niemand, „unterschiedliche Traditionen vereinen“, im Gegenteil. Seit dem Maidan läuft in dem Land eine zwangsweise Ukrainisierung und damit der Kampf gegen alle anderen Traditionen. Das geht ja nicht nur gegen alles Russische, sondern auch gegen alles Ungarische, Rumänische und so weiter. Die ungarische und rumänische Regierung weisen immer wieder auf die Unterdrückung ihrer ethnischen Minderheiten in der Ukraine hin und klingen dabei nicht viel anders als die russische Regierung in den Jahren nach 2014.
Ich wiederhole mich, aber deshalb hat der Krieg in der Ukraine 2014 begonnen. Und deshalb ist er 2022 auch eskaliert, eben weil die Kiewer Machthaber gegen die „unterschiedlichen Traditionen“ ihres Vielvölkerstaates vorgehen. Daher ist es reiner Hohn, wenn Esch die Ukraine als „pluralistische demokratische Gesellschaft“ bezeichnet, denn die Ukraine ist alles mögliche, aber eben gerade nicht pluralistisch. Und ein Land als „demokratisch“ zu bezeichnen, dessen Präsident alles tut, um die seit einem Jahr überfälligen Präsidentschaftswahlen zu verhindern, ist auch ziemlich gewagt.
Wessen Geistes Kinde?
Abschließend will ich mal wieder darauf hinweisen, dass ich wirklich nicht verstehe, was in den Köpfen von Leuten wie Christian Esch vorgehen muss. Dass er sehr merkwürdige Ansichten vertritt und einen offensichtlich merkwürdig gepolten moralischen Kompass hat, habe ich schon zu Beginn dieses Artikels erwähnt.
Aber was muss in einem vorgehen, der ausgerechnet zum 80. Jahrestag des Kriegsendes so einen Artikel veröffentlicht, in dem er all jene in Schutz nimmt und verharmlost, die all ihre heutige Legitimation aus Nazi-Kriegsverbrechern herleiten, die sie in ihrem Land als Nationalhelden verehren?
7 Antworten
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>> In der Ukraine wird offiziell zugleich der gefallenen sowjetischen Soldaten gedacht wie der gefallenen Partisanen
Früher vielleicht. Unter Selensky wurden die Denkmäler, die an sowjetische Soldaten erinnerten, zerstört und weggeräumt, jetzt verehrt man nur noch Bandera. Und hat kein Problem damit, wenn ukrainsche Soldaten Hakenkreuz-Tätowierungen tragen – die Asow-Faschisten sind seit 2014 als Regiment Teil der Nationalgarde des Innenministeriums der Ukraine und gelten heute als Eliteeinheit. Schreibt Wikipedia.
Wer hat eigentlich die Maschinengewehre in der Babyn Jar Schlucht bedient ???
Der Zeitzeuge Jakowtschuk Anatoli aus Tschertsche Oblast Chmelnyzkyj lebt leider nicht mehr.
Jeder Russe, auch Putin, hat das Recht sich an den Sieg über Nazi-Deutschland und an die Befreiung von Auschwitz zu erinnern, dafür ist er niemandem Rechenschaft schuldig, am wenigsten Herrn Selensky.
Empört sich Herr Esch etwa darüber, dass Putin Bomben auf die Verehrer Banderas wirft? Ich empöre mich eher über Jaroslaw Stezko, der im Juli 1941 erklärte:
und der sich nach 1945 als Opfer des Nationalsozialismus präsentierte, und dass dies Kanada 1966 nicht davon abhielt ihn zum
davon abhielt ihn zum
und ihn 1983 von George Bush und Ronald Reagan ins Kapitol und ins Weiße Haus einzuladen.
An dem Sieg hochzuziehen?
Verteilen Sie hier die Rechte?
Die Siegeparaden sind anstößig und ein Mittel politischer Willkür. Wenn der Staat die Geschichte vereinahmt, entstehen ganz automatisch gesellschaftliche Zwänge. Der Denkrahmen wird eng ausgelegt.
Man kann der im Krieg Gefallenen gedenken und der unzähligen Opfer, das ist echt, aber staatliches Ramtamtam und Siegesparaden wirken wie aus der Zeit. Die sind ja wohl nichts als eine Muskelshow?
Das Gegenteil, der Schuldkult, ist auch ein Mittel zur Schaffung von Untertanen. Sowas machen kleine Leute, deren diplomatische Fähigkeiten nicht weit reichen und die in einer Gesellschaft ohne Maulkorb keine Chance haben.
„Aber was muss in einem vorgehen, der ausgerechnet zum 80. Jahrestag des Kriegsendes so einen Artikel veröffentlicht, in dem er all jene in Schutz nimmt und verharmlost, die all ihre heutige Legitimation aus Nazi-Kriegsverbrechern herleiten, die sie in ihrem Land als Nationalhelden verehren?“
Im Ernst? Es ist einfach: man tut was man tun muss.
Heute müssen Artikel zum nationalen Gedenken an das Ende des Krieges und der Nazi-Herrschaft geschrieben werden, aus verschiedenen Ländern, verschiedenen Blickwinkeln.
Und da man ja nicht schreiben KANN, was es mit dem Gedenken in der Ukraine wirklich auf sich hat, muss man so etwas fabrizieren; quasi „Entlarvung“ des natürlich „falschen russischen Narrativs“. Auch wenn man es im Kern sogar bestätigt, aber hinter Wortgirlanden bis zur Unkenntlichkeit versteckt.
Die Debatten werden flacher. Wir reden an der Sache vorbei. Ich habe da auch länger nicht dran gedacht und will mich gar nicht herausreden.
Ein zentrales Element des Faschismus war die Gewalt! Das ist untergangen. das kommt, weil zu viel Mainstream mitquatscht, und der hat weniger Interesse auf eine Nagelprobe mit der eigenen gewalttätigen Verkommenheit.
In Italien gab es die Fachistischen Kampfbünde, in Deutschland die SA!
Gewalt und Faschismus müssen zusamengedacht werden. Irgendwie macht man das natürlich, aber eben nur „irgendwie“.
1. Wenn auch die Verherrlichung von Gewalt, die Vorstellung von Gewalt als erwünschte und legitime Art und Weise innerstaatlicher Politikführung nicht als alleinige Domäne faschistischer Kampfbünde beschrieben werden kann, so erscheint das Massenphänomen des alltäglichen und freiwilligen Lebens in der Gewalt als typisch faschistisch.
2. Faschistische Bewegungen entwickelten darüber hinaus keine stabilen bürokratischen Parteistrukturen, sondern waren geprägt durch eine nichtformalisierte, hochpersonalistische und bündische Organisationsform.
3. Sie beanspruchten das Monopol auf die männliche Jugend sowohl in ihrer Rekrutierungspraxis als auch in der Ästhetisierung von Dynamik, Energie und Männlichkeit als Ausdruck der Zukunftsträchtigkeit der Bewegung.
4. Die charismatische Form der Politik stand im direkten Zusammenhang mit einem ästhetische Formen betonenden und sakralisierten Politikstil.
5. Eindeutige programmatische Zielsetzungen wurden ebenso vermieden wie strikt durchgehaltene politische Strategien. Geeint wurden die Bewegungen vielmehr durch eine bestimmte politische Praxis, einem Kult des Willens und der Gewalt. „Gewalt als polyvalente Erscheinung faschistischer Bewegungen verlieh beiden Bewegungen ihr unverwechselbares Gepräge: inhaltlich in den politischen Haltungen, symbolisch im Propagandastil und der Parteiästhetik (etwa im Totenkult), organisatorisch in den paramilitärischen Kampfbünden, physisch bei den Parteiveranstaltungen und der alltäglichen ,Parteiarbeit‘ auf der Straße.“
Damit kann man den Sack zumachen. Von den Grünen, Sozialdemokraten und der Linkspartei sind bündische Organisationsformen unter dem Deckmantel des „Antifaschismus“ und der NGO finanziell gefördert worden.
Die Linkspartei ist eine Neoinazi-Organisation, die organisiert die Straßenschlägerbanden.
Man findet den Text bei einer Buchbesprechung: S. Reichardt: Faschistische Kampfbünde
Ach der Esch jagt nur mal wieder seinem wirren Geist hinterher.