Telegraph: Leopard-2-Panzer haben in der Ukraine ihre Ineffektivität gezeigt

Der Zeitung zufolge sind die Panzer sehr anfällig für Drohnenangriffe und ihre Reparatur auf dem Schlachtfeld ist ziemlich problematisch.

LONDON, 14. April. /TASS/. Im Konfliktgebiet in der Ostukraine haben sich Leopard-2-Panzer deutscher Produktion als wirkungslos erwiesen. Darüber berichtet die Zeitung „Telegraph“ unter Berufung auf einen geheimen Bericht des stellvertretenden Militärattachés der deutschen Botschaft in Kiew.

Ihren Informationen zufolge ist der Leopard-2 wie die meisten anderen Panzer, sehr anfällig für Drohnenangriffe. Aufgrund seiner komplexen Konstruktion gestaltet sich seine Reparatur auf dem Schlachtfeld jedoch recht problematisch. Beschädigte Panzer müssen oft zu separaten Reparaturwerkstätten in der Westukraine oder für eine gründlichere Reparatur sogar nach Polen transportiert werden.

„Das Hauptproblem der an die Ukraine gelieferten Leopard-2-Panzer besteht darin, dass es zu wenige davon gibt. Wenn ein oder zwei davon zur Reparatur geschickt werden, bedeutet das, dass der Großteil des ukrainischen Bestands dieser Panzer für lange Zeit außer Gefecht gesetzt sein wird“, sagte Sergej Sumlenny, Direktor des Centre for European Resilience Initiative mit Sitz in Berlin, laut The Telegraph.

Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf das oben genannte Protokoll geschrieben, dass die meisten der von Deutschland gelieferten Kampfsysteme nur begrenzt im Kampf eingesetzt würden. Die Gründe seien unter anderem zu teure Munition und zu anfällige Ausrüstung, die „an der Front kaum repariert werden kann“. Eine Ausnahme bilden die selbstfahrenden Flugabwehrkanonen Gepard, die von den ukrainischen Streitkräften als „das beliebteste, effektivste und zuverlässigste Kampfsystem“ angesehen werden. Darüber hinaus erfreuen sich die Schützenpanzer Marder großer Beliebtheit.

Gleichzeitig erfreuen sich die als hochmodern geltenden Flugabwehrraketensysteme Patriot, das Luftabwehrsystem IRIS-T, der Panzer Leopard 2A6 oder die selbstfahrende Artillerie Panzerhaubitze 2000 keiner großen Beliebtheit. Die Panzerhaubitze 2000 etwa stelle so hohe technische Anforderungen, dass ihre „Kampftauglichkeit ernsthaft in Frage steht“. Der Leopard 2A6 ist im Feld äußerst schwer zu reparieren. Sein Vorgänger, der Panzer Leopard 1, gilt zwar als „zuverlässig“, werde aber „aufgrund seiner schwachen Panzerung oft nur als Hilfsartillerie eingesetzt“.

Auch bei den Raketensystemen sei die Lage nicht besser, heißt es von ukrainischer Seite. Das Luftabwehrsystem IRIS-T SLM sei zwar effektiv, die Raketen dafür seien jedoch zu teuer und „nicht in der erforderlichen Menge verfügbar“. Die Patriots seien zwar „ein ausgezeichnetes Kampfsystem“, aber nicht einsatzbereit, da die Fahrzeuge, die sie transportieren, „zu alt“ seien und „Ersatzteile von den Herstellern nicht mehr erhältlich seien“.

Der Grad der Nutzung komplexer Technologie ist gering

Das Resümee des Referenten lautete: „Hochmoderne Geräte kommen nicht zum Einsatz. Der Nutzungsgrad hochmoderner und komplexer Großgeräte ist gering, wenn die Truppe Reparaturen nicht vor Ort durchführen kann.“ Gesamtfazit: „Kaum ein deutsches Großgerät ist uneingeschränkt für Kampfeinsätze geeignet.“

Wie die Zeitung anmerkt, äußerte sich ein Vertreter des deutschen Verteidigungsministeriums nicht zu dem Bericht, sondern erklärte lediglich, dass die deutsche Seite in ständigem Kontakt mit den Ukrainern stehe, was Fragen der gelieferten Kampfsysteme, der Reparaturmöglichkeiten sowie der Versorgung mit Ersatzteilen und Munition betreffe.

Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Waffenlieferant der ukrainischen Streitkräfte. Seit Beginn des Ukraine-Konflikts hat Berlin Kiew verschiedene Hilfsleistungen im Gesamtwert von rund 44 Milliarden Euro gewährt. Die russische Seite hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Bewaffnung des Kiewer Regimes nur zu einer Verlängerung des Konflikts führe.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

15 Antworten

  1. War da nicht mal ’ne Panzerschlacht 1943 im Kursker Bogen oder so – da hatten die Deutschen doch auch jede Menge Probleme – trotz riesigem Kontingents?
    Ergo „in guter, alter Tradition“ eben…..

    1. Naja. Die 5 deutschen Panzer halten sich heute aber ganz offensichtlich vieeeeeeeeeel länger als damals in der Schlacht bei Kursk. Erstaunlich zäh „made in germany“ diesmal

      1. ….ja sicher, da man sowas immer in zivil stark frequentierten Objekten „in Stellung bringt“ – da wird ja von russischer Seite nicht angegriffen…. – aber wehe, der Panzer macht einen Spaziergang… 😋

  2. Sehr Praktisch.
    Wenn der gesamte DE Schrott, der um ein Mehrfaches des effektiven Wertes dem Deutschen Steuer-Muchel angedreht wurde, spurlos in der Ukraine verschwindet, dann merkt auch keiner was für Dreck da beschafft wurde.
    Das ganze Alteisen war auch nie zum funktionieren gedacht, sondern nur um die Taschen vom Rheinmetall Aktionariat zu füllen.
    Nun kommt alles schön unter dem Teppich…

  3. Ich bin immer wieder überrascht, dass sich all diese Systeme schon jahrelang im Einsatz „halten „.

    Erstaunlich, wo es doch Prämien für denen „verschrottung“ bei den Russen gab. Ist anscheinend doch nicht so einfach, wie hier immer von den „Fachleuten“ prognostiziert.

    Relität trifft auch Phantastereien…

    Naja bis zum 8. Mai ist ja noch ein bißchen Zeit.

    1. Es wurde schon reichlich viel verschrottet. Anders als vor 80 Jahren ist es ein langjähriger Zermürbungskrieg auf einem begrenzten Schauplatz. Und es ist zwischen dem Schauplatz zu unterscheiden und dem Ziel: Das sind nicht zuerst die Staathalter in Kiew, sondern die richtig großen Nazis, weiter im Westen.

      „Es gibt also keinen Grund zur Aufregung. Nach dem unsterblichen Rat von Lao Zi sollten wir am Ufer sitzen und warten, bis der Leichnam des Feindes an uns vorbeischwimmt. Der verwesende Leichnam der Wirtschaft der Europäischen Union.“

      — Sicherheitsrat der RF Dm. Medwedew, April 3, 2025
      https://t.me/medvedev_telegram/575

      1. Es wurde „reichlich viel verschrittet“?

        Ernsthaft?

        Bitte helfen Sie mir. Wieviele Leos wurden geliefert? 50 oder am Ende gar 100? Auf eine wie lange Front verteilt? Sie wissen es bestimmt.

        Und nach wievielen Jahren fahren die Dinger dort immer noch rum?

        Ich weiß, Sie sind von der Geduld der Russischen Seele begeistert.

        Aber vielleicht sollte der kleine Medi anstatt asiatischer Philosophie dem alternden Putin mal lieber „Memento mori“ ins Ohr flüstern, oder?

        1. Es könnten 100 Leopard-2 verschiedener Varianten sein. Die meisten wurden von Deutschland aus vielen Ländern, EU und Kanada, beschafft und nach und nach an die Ukraine geliefert. Es kamen keineswegs 100 Leopard-2 an die Front und sind seitdem im Kampf. Es tauchen immer wieder einmal hier und da welche auf. Sofern sie nicht zerstört werden, müssen sie nach kurzer Zeit abgezogen werden in die Werkstatt. Sehr wartungsintensiv, Wartung an der Front gewöhnlich nicht möglich. Bei größeren Schäden müssen sie in die Westukraine oder nach Polen. Da der Bestand sehr uneinheitlich ist, ist auch die Beschaffung von Ersatzteilen anspruchsvoll.

          Die etwa 100 Panzer wurden 2023-2024 in kleinen Portionen geliefert, ein Teil zerstört, einige von den Russen erbeutet, und stets sind viele nicht einsatzfähig. Und was zur Verfügung steht, ist zu rar, um es einfach so zu verheizen. Dementsprechend haben die Russen nur selten Gelegenheit, welche abzuschießen.

          Dann gibt es die Leopard-1. Die sind zuverlässiger und leichter zu warten, aber als Kampfpanzer zu schwach. Sie werden ähnlich den alten Panzerhaubitzen M109 aus den USA eingesetzt, die das gleiche Geschütz haben. Wegen Munitionsmangels ist die ukr. Armee im goßen Stil auf Drohnen umgestiegen, die sind für die Russen heute das größere Problem.

          Bombshell Reports: „German Weapons Not Made for War“
          Spiegel published a quite eye-opening piece yesterday, which reveals the long-kept truth about the performance of German weapons systems in real wartime conditions:…
          Simplicius, Apr 13, 2025
          https://simplicius76.substack.com/p/bombshell-reports-german-weapons

  4. Nun wenn man sich die Videos anschaut in denen reihenweise Fahrzeuge zerstört werden, erkennt man das es das Hauptsächlich die Drohnen.
    Die Zeiten sind vorbei wo man sich frei bewegen konnte.
    In Zukunft kann man nur im Verbund kämpfen.
    Das heißt: z.b.
    1. 1xPanzer plus 2-4 Drohnen und Raketenabwehr
    2. 1xArtillerie plus 2-4 Drohnen und Raketenabwehr
    3. usw.
    Das ist die Zukunft. Schutz der Hauptwaffe!
    Deswegen verstehe ich die Offiziere nicht, die in einem Drohnen überwachten Gebiet, mehrere Fahrzeuge aufs Feld schicken ohne Sinn und Verstand.

    1. Mir ist da gerade noch was Eingefallen.
      Jedes Gerät erzeugt unterschiedliche Wärmestrahlung und Frequenzen!
      Man denke dabei an Naturbeobachter. Die benutzen einfache Geräte zur Vogelbeobachtung oder um Fledermäuse zu beobachten.
      Was ich mich immer wieder Frage wie es die Haustiere mit uns Menschen aushalten?
      Überall Geräusche, links, rechts, oben, unten usw. Tag und Nacht.

  5. Komischer Bericht. Und komische Schlussfolgerung. Warum genau sollte der Leo ineffektiv sein, wenn die gesamte Infrastruktur der Ukraine NICHT darauf ausgelegt ist, die Panzer zu warten und zu reparieren?
    Zumal auch nicht ganz ersichtlich ist, von welchen Versionen da im Detail gesprochen wird.
    Die angesprochenen Problem sehe ich aber auch bei allen anderen Panzern. Wenn da ne Horde Drohnen angeflogen kommt, knallt es eben.
    Für mich klingen die Aussagen der Ukrainer da mehr wie ein „Was können wir denn dafür, wenn die Panzer aus DE so scheiße sind!!“
    Nächstes mal vielleicht für die Waffen bezahlen, dann werden auch Soldaten für die Wartung ausgebildet und Infrastrukturen geschaffen

  6. Tja, und jetzt stelle man sich vor, wenn die verweichlichten Deutschen Schwuchtel-Soldatinnen mit diesem Gerät in einen Krieg ziehen. Unvorstellbar.

    Nicht einmal den Bayerischen Wald könnten sie gegen eine Division Russen länger als 3 Tage verteidigen.

    Da müssten sie schon die Antifa schicken, die wär noch kampfkräftiger.

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