Zynisch und menschenverachtend

Netanjahu schenkt Trump Pager als Erinnerung an israelischen Terrorangriff

Israel hat im September im Libanon mit Sprengstoff versehene Kommunikationsgeräte gesprengt. Dabei wurden über 3.000 Menschen verletzt, 37 getötet, darunter mindestens ein Kind. Weltweit wurde das als Terroranschlag verurteilt, aber Netanjahu hat Trump nun "in Erinnerung an die Operation" zwei Pager geschenkt.

Am 17. September 2024 explodierten im Libanon zeitgleich hunderte Pager, die an Hisbollah-Mitglieder geliefert worden waren. Dabei wurden zahlreiche Hisbollah-Mitglieder teilweise schwer verletzt, aber auch viele Zivilisten wurden Opfer des Terroranschlages. Das libanesische Gesundheitsministerium meldet, dass dabei über 3.000 Menschen verletzt wurden, 37 wurden getötet, darunter mindestens ein Kind. Die meisten Opfer waren unschuldige Zivilisten.

Die Mehrheit der Staaten der Welt hat das als Terroranschlag verurteilt, weil dem Angriff wahllos Zivilisten zum Opfer gefallen sind. Israel war aufgrund des weltweiten Entsetzens durchaus in Erklärungsnot und hat zunächst sogar bestritten, etwas damit zu tun zu haben. Später hat Israel seine Täterschaft zugegeben.

Die Ergebnisse Treffens zwischen US-Präsident Trump und dem israelischen Premierminister Netanjahu in Washington waren schockierend, denn bei der gemeinsamen Pressekonferenz hat Trump eine ethnische Säuberung des Gazastreifens angekündigt, um dort eine „Riviera des Nahen Ostens“ zu bauen. Er sagte auch, dass die USA die Kontrolle über Gaza übernehmen wollten. Netanjahu stand freudig daneben, weil Trump ihm den Weg zum ersehnten Großisrael bahnt.

Nun wurde bekannt, wie zynisch und menschenverachtend Trump und Netanjahu in Sachen Naher Osten sind, denn bei dem Treffen hat Netanjahu Trump laut einem Mitarbeiter Netanjahus in Erinnerung an die Operation zwei Pager geschenkt, einen normalen und einen vergoldeten.

Ich übersetze hier die Meldung der russischen Nachrichtenagentur TASS darüber.

Beginn der Übersetzung:

TASS: Netanjahu hat Trump in Erinnerung an die Operation gegen die Hisbollah zwei Pager geschenkt

Der US-Präsident reagierte mit den Worten: „Es war eine großartige Operation“, sagte Dmitri Gendelman, Berater im Büro des israelischen Premierministers

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu überreichte US-Präsident Donald Trump zu Beginn ihres Treffens am 4. Februar in Washington in Erinnerung an die Operation gegen die Hisbollah zwei Pager, „einen normalen und einen vergoldeten“, sagte Dmitri Gendelman, Berater des Büros des israelischen Regierungschefs, einem TASS-Korrespondenten.

„Premierminister Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Donald Trump zwei Pager überreicht, einen normalen und einen vergoldeten“, sagte er.

Trump habe daraufhin gesagt, dass „es eine großartige Operation war“, zitierte der Berater des Premierministers den US-Präsidenten. Am 17. und 18. September 2024 ereigneten sich in verschiedenen Teilen des Libanon viele Explosionen von Kommunikationsgeräten, vor allem von Pagern und Walkie-Talkies. Nach Angaben der libanesischen Behörden wurden 37 Menschen getötet und mehr als 3.000 verletzt. Die libanesische Schiitenorganisation Hisbollah machte Israel für die Bombenanschläge verantwortlich. Israel bekannte sich zunächst nicht offiziell zu seiner Beteiligung an der Aktion, doch am 11. November desselben Jahres erklärte Gendelman gegenüber der TASS, Netanjahu habe die Operation zur Sprengung von Kommunikationsgeräten im Libanon im September persönlich genehmigt.

Netanjahus Besuch bei Trump am 4. Februar dauerte fünf Stunden und begann damit, der US-Präsident den Premierminister „persönlich vor dem Weißen Haus empfing“, sagte der Berater des Büros des Premierministers. „Es war ein historischer Besuch, aber vor allem war es das freundlichste Treffen zwischen einem amerikanischen Präsidenten und einem israelischen Premierminister in der Geschichte“, betonte Gendelman. Ihm zufolge überreichte Trump dem Premierminister ein Foto mit einer Unterschrift und der Inschrift: „Bibi (Benjamin Netanjahu – Anm. TASS), der große Führer“.

Während des Treffens dankte der Premierminister seinem Gesprächspartner „für die „Aufhebung der Beschränkungen für Waffenlieferungen an Israel, die während des Krieges an sieben Fronten verhängt wurden, sowie für seine bedingungslose Unterstützung Israels und seines Premierministers“, fügte Gendelman hinzu. Er stellte fest, dass „Trump neue Lösungen für die Probleme angeboten hat, die Israel seit seiner Gründung plagen“.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

26 Antworten

  1. ich hoffe die deutschen wissen Netanjahu ist ihr könig er regiert über Berlin und deshalb auch die anti islam anti muslim agenda und AFD lässt sich gerne von israel wie eine „….“ durchnehmen

  2. Was würde passieren, wenn der teutsche Vertreter bei einem Besuch im palästinensischen oder sonstwie arabischen Raum zwei schöne, alte Blechkanister mitbringe würde? Egal ob vergoldet oder nicht?
    Sicher: Äpfel mit Handgranaten verglichen – aber in der Abartigkeit keineswegs Lichtjahre voneinander entfernt?

  3. Da haben sich wirklich zwei gefunden, fast romantisch, also wenn man auf die Terrifier-Filme steht.

    Haben auch alle drüber berichtet, nur nicht die Deutschen. Früher hätten sie ihn genüsslich dafür verrissen.
    Aber Stop! Bedenke die Staatsräson und Israel das Land der beschnittenen Engelchen ist.

    Und jetzt ist Trump auch noch Bibis bester Freund, des großen Führers der Juden und sogar größter Grundbesitzer Israels (zumindest gefühlt!).
    Schon wieder sind die Systemnutten eingeklemmt, diesmal zwischen Anti-Trump und Pro-Israel Narrativ.

    Ach… einfach den DPA-Käse durchschieben und gut is.

  4. An Trumps stelle würde ich diese Pager an Biden und Harris weiter verschenken — weil sie wohl explodieren werden, sobald Trump etwas tut, das Nuttyyahu nicht gefällt…

  5. Meine Meinung über Trump ist in Teilen so wie über die AfD. Manche Dinge kann man als positiv für die eigenen Bürger bewerten, aber insgesamt wollen beide keine grundlegenden Änderungen am kapitalistischen System. Das heißt, dass es egal ob bei ‚America first‘ oder ‚für Deutschland alles‘ immer auf Kosten und zu Lasten andere Länder geht. Eine solche Einstellung wird immer wieder zu Konflikten und Kriegen führen oder im Extremfall zum Untergang der gesamten Menschheit. China und Rußland werden sich vermutlich nie wieder der USA und ihren Vasallen unterwerfen.

    1. Mein Bauchgefühl hat mich nicht getäuscht, als der Unhold in den USA gewählt wurde.-Ich wusste da sofort, daß nix Gutes dabei herauskommt.-Außerdem steht er auf Epsteins Liste.-Der ist nicht nur einmal im Lolita-Express mitgeflogen !

    2. Vom Regen aus zur Golden shower?

      Heißer wird es jedenfalls schon:
      https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-us-regierung-versucht-gaza-plaene-zu-relativieren-a-f71f5555-e5a5-41bd-b679-b29c17f5a18b

      Highlights:

      Dabei wiederholte er seine frühere Aussage, die rund zwei Millionen Menschen, die dort leben, müssten das Gebiet verlassen…

      Also mal 2,4 mal runde 2. Trump hat aber 1,8 gesagt. Der wird es wohl wissen, da Bibi es ihm kurz vorher gesagt hat oder das verzollende Wunder in irgendeiner Form vorbereitet wird. Aber das merkt ohnehin keiner, 600.000 Men… Palästinenser rauf oder runter, wurscht.

      US-Außenminister Marco Rubio beteuerte, Trumps Vorstoß sei »nicht feindselig« gewesen. »Es war, glaube ich, als sehr großzügiges Angebot gedacht«, sagte Rubio während eines Besuchs in Guatemala. Es gehe den USA lediglich darum, das Küstengebiet wieder bewohnbar zu machen. »Während dieser Zeit können die dort lebenden Menschen nicht dort leben«, fügte er hinzu.

      Das stimmt natürlich, bei dem ganzen Baulärm 24/7 über die komplette Fläche des Gazastreifens können die Kinder schließlich nicht einschlafen. Apropos, nur mal als Nebenfrage. Wer baut den Krempel überhaupt wieder auf, wenn die Palästinenser weg sind? Ach so weit hat der Marco auch noch nicht gedacht, ja merkt man.

      Leavitt betonte, die USA würden nicht für den Wiederaufbau des Gazastreifens zahlen. Trumps Plan bedeute »nicht, dass die amerikanischen Steuerzahler diese Bemühungen finanzieren werden«, erklärte sie. »Es bedeutet, dass Donald Trump – der beste Geschäftemacher der Welt – entsprechende Vereinbarungen mit Partnern in der Region treffen wird.«

      Ja nee is klar. Die wissen das nur noch nicht, die „Partner“ in der Region. Aber das macht der größte Zauberkünstler der Welt schon. Hut ab, Kaninchen raus…

      Wehe die EU schickt da Geld hin! Die Juden kloppen doch ohnehin alles wieder kaputt. Wir machen es dieses Mal anders. Wir stechen von Tel Aviv Stadtmitte aus 365 Quadratkilometer ab, oder halt so viel wie man für 1,8-2,4 Millionen Menschen braucht und tauschen die Einwohner dieser Gebiete um.

      Und die Erde war wüst und leer… Na dann legt langsam mal los. Und das bezahlen die, welche auch den Abriss finanziert haben. Dort möge dann die Riviera des Nahen Ostens entstehen, Amen.

      Das hätte auch den Vorteil, dass die dann in Gaza mal 10 Jahre sinnvoll beschäftigt sind und in dieser Zeit wenigstens keinen destruktiven Unsinn mehr veranstalten können. Arbeit… prägt den Charakter.

        1. Wobei es keinen Zweifel daran geben kann, dass nun zwar in mehrere Richtungen gerudert wird, die aber auch alle falsch sind.

          Was ist denn jetzt, wenn die „Partner“ in der Region nicht mitmachen, sind die dann schuld, dass die Palästinenser ggf. noch Jahre in Gaza hocken bleiben?
          Nur weil Trump sein Handtuch aufs Grundstück gelegt hat, stößt dies nicht automatisch weiterführende Prozesse an, denn diese Frage war das kleinste Problem. Könnte sogar eher eins werden, denn wer würde es denn wagen, auf deklariertem US-Territorium unerlaubt Projekte anzuschieben? Da benutzt doch hoffentlich niemand die Zustände als Druckmittel. Man muss schließlich auch mal etwas positiv denken.

          Im Westjordanland wird derweil auch weiter fröhlich abgerissen.

          Es ist schön, wenn die deutschen Entscheider sich an ihre Staatsräson klammern. Man sollte aber bedenken, dass die Nazis es exakt genauso gehalten haben. Seltsamerweise war dies schon damals keine ausreichende Ausrede. Obwohl dafür ein paar Grundlagen nachträglich definiert werden mussten.

          Und es lässt tief blicken, wenn solche Leute noch heutzutage mit so viel selbstverständlicher Arroganz und in aller Öffentlichkeit über Leichen gehen. Ich rede jetzt nur von den Deutschen. Ich weiß die sind hier nicht das Thema. Aber ich habe mit den amerikanischen Entscheidern halt nichts zu tun. Gilt für die aber genauso.

          Unsere Außenministerin verurteilt den Plan. Ein wenig spät Annalena. Jetzt wo alles in Trümmern liegt, brauchst du uns kein Gewissen mehr vorzuspielen, nur weil bald Wahlen sind. In der Union schafft man selbst so etwas kaum noch, sollte man auch nicht vergessen.

          Es gibt viele Wege Großisrael Raum und die zukünftige Reinheit des Volkskörpers zu verschaffen. Mittel wären annähernd unbegrenzt vorhanden. Aber inzwischen tut man sogar schon weniger als nichts und man nimmt dabei das ziellose Elend von Millionen mit voller Absicht und wie gesagt, vor aller Augen, in Kauf.

  6. Anmerkung : Wenn man in die gängigen Suchmaschinen eingibt, Trump begnadigte in den letzten Tagen seiner Amtszeit Straftäter, bekommt man zwar zahlreiche Ergebnisse, doch die Links darin existieren nicht mehr. Man muß also in den Suchleisten der UN, Weißes Haus, US-Justiz Pardon eingeben.-Das ist das englische Wort für Verzeihung/ Begnadigungen. Auf der Seite United Nations gibt man also Pardon ein.-Es erscheinen dann die Jahrgänge. https://news.un.org./en/search/Pardon Dann klickt man das Kästchen 2020 an. U.A. (auf deutsch übersetzt) US- Begnadigungen Blackwater Guards: Ein „Affront vor Gerchtigkeit“ UN- Experten. Vom 30. Dez. 2020. Noch deutlicher, vom 23. Dez. 2020 bzgl. Attentat/Kriegsverbrechen der USA im Irak: …darunter 2 Kinder. Trump entschuldigt sich für die Begnadigungen der Mörder. -Was wür ein Zyniker.

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