Fico wird am 9. Mai trotz Kallas‘ Drohungen in Moskau sein

Der Ministerpräsident kritisierte auch das Vorgehen der EU bei den Präsidentschaftswahlen in Rumänien und Frankreich sowie die „Maidane“, die der Westen in Georgien und Serbien organisiert.

BRATISLAVA, 15. April. /TASS/. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico kündigte auf seiner Facebook-Seite an, dass er trotz der Drohungen der Chefin des diplomatischen Dienstes der EU, Kaja Kallas, am 9. Mai zu den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Sieges nach Moskau fahren werde.

„Die Warnung und Drohung von Frau Kallas sind respektlos und ich protestiere“, schrieb Fico. „Ich fahre am 9. Mai nach Moskau. Ist Kallas‘ Warnung Erpressung oder die Ankündigung, dass ich nach meiner Rückkehr aus Moskau bestraft werde? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass wir das Jahr 2025 und nicht 1939 schreiben.“

Laut Fico ist Kallas‘ Aussage eine Bestätigung dafür, dass in der EU eine Debatte über das Wesen der Demokratie geführt werden müsse. Der Ministerpräsident kritisierte das Vorgehen der EU bei den Präsidentschaftswahlen in Rumänien und Frankreich sowie die „Maidane“, die der Westen in Georgien und Serbien organisiert.

„Frau Kallas, ich möchte Sie darüber informieren, dass ich der rechtmäßige Ministerpräsident der Slowakei bin, eines souveränen Staates. Niemand kann mir vorschreiben, wohin ich gehen darf und wohin nicht. Ich werde nach Moskau reisen, um den Tausenden von Soldaten der Roten Armee, die bei der Befreiung der Slowakei ihr Leben ließen, meinen Respekt zu erweisen und ihr Andenken zu ehren“, schloss Fico.

Er erinnerte Kallas auch an seine Haltung zur Ukraine. „Ich möchte Sie daran erinnern, dass ich als (einer der wenigen in der EU) ständig über die Notwendigkeit eines Friedens in der Ukraine spreche und nicht zu den glühenden Befürwortern einer Fortsetzung dieses sinnlosen Krieges gehöre. Die Worte von Frau Kallas sind respektlos und ich protestiere dagegen“, schloss der Ministerpräsident.

Kallas sagte auf einer Pressekonferenz im Anschluss an ein Treffen der EU-Außenminister am 14. April: „Viele Minister haben gesagt, dass die EU die Reisen nach Moskau zu den Feierlichkeiten am 9. Mai ernst nimmt und dass sie Konsequenzen haben werden.“


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Wer oder was nicht zum Faschistenkartell gehören will, soll/muss wohl gehen.

    Es geht auch wirklich nicht, zum Gedenken des letzten Weltkrieges zu gehen, wenn man gerade schon am Nächsten bastelt. Da hat die EU-Volksaufhetzerin schon recht, aus ihrer sich zwangsläufig ergebenden Sicht heraus.

    Andere könnten es eine verpasste Chance zu Gesprächen nennen. Aber die sind gefallene Engel aus der Hölle, wie es ein gewisser Olaf S. bereits vor einiger Zeit auf einem Marktplatz verkündet hat.

  2. Nun Frau Kallas sollte in die Wüste schicken plus Ihrer Chefin!
    Ich bin gespannt wer noch alles am 9. Mai in Moskau ist. Trump ?
    Oder F. Merz. . Er könnte ja wieder gute Beziehungen zu Russland knüpfen!

  3. Wir wissen, das bis 9.Mai keinen Frieden in der Ukraine geben wird. Damit wird es auch kein Treffen Putin-Trump geben. Die Verhandlunen zu anderen Themen dürften andere Themen weit voran gekommen sein, so das man sicher bald ein Treffen will und der 80 Jahrestag ist da ein guter Grund.
    Gleichzeitig werden da alle führemden Vertreter der BRICS sein. Da wird viel Redebedarf sein, ob man da überhaupt noch Zeit zum Feiern oder besser Gedenken hat, ist fraglich. Nimmt die EU da nicht teil schießt sich selbst ins Abseits bei der Zukunftsgestaltung. Also wird die EU wohl danach feststellen, das man in Moskaiu auch übrt Europa gesprochen wurde, ohne das die EU dabei war. Man wird sich nicht eingestehen, das es ein Fehler war, nicht hin zu fahren, aber man wird jammern, das man an Macht verloren hat.

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