Putin im O-Ton

Wie Russland die Zukunft seiner Energiewirtschaft plant

In Moskau findet derzeit die Konferenz Russische Energiewoche statt, bei der Präsident Putin jedes Jahr eine Rede hält und an einer Podiumsdiskussion teilnimmt. Seine Grundsatzrede über die russischen Pläne im Energiebereich zeigt, wie anders Russland das Thema im Vergleich zur EU angeht.

Wer die Reden, die der russische Präsident Putin jedes Jahr auf der Moskauer Konferenz Russian Energyweek hält, verfolgt, der sieht den Unterschied der Energiepolitik Russlands und der EU (nicht des Westens, sondern der EU, denn die USA setzen den Grünen Unsinn, den die EU macht, nicht um) besonders deutlich.

Es reicht schon, sich anzuschauen, wie detailliert der russische Präsident und die russische Regierung Probleme beim Namen nennen und dann auch die Lösungen im Detail aufzeigen, um zu verstehen, wo einer der wichtigen Unterschiede ist: Russland geht Probleme detailliert an, während man in der EU und in Deutschland nur Phrasen drischt. Die EU hat 2020 den „Green Deal“ aufgelegt, der 1,8 Billionen (also 1.800 Milliarden!) Euro kosten soll. Die Ergebnisse sind eine Energiekrise und explodierende Energiepreise, aber keine Lösungen, die den Menschen und der Wirtschaft in Europa zu Gute kommen. Die Grünen und Ursula von der Leyen sehen das natürlich anders, muss man ehrlicherweise hinzufügen.

Ich habe auch dieses Jahr wieder die Grundsatzrede zur russischen Strategie im Energiebereich übersetzt, die der russische Präsident Putin am Donnerstag bei der der Russian Energyweek gehalten hat.

Beginn der Übersetzung:

Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Freunde! Kollegen!

Ich freue mich sehr, Sie alle beim 7. Forum der Russischen Energiewoche in Moskau begrüßen zu dürfen.

Diese Veranstaltung ist fester Bestandteil des Kalenders der Wirtschaft des globalen Energiesektors und bringt erneut Leiter führender Industrieunternehmen und -organisationen, Regierungsbeamte, anerkannte Spezialisten, Experten und Journalisten zusammen.

In diesem Jahr kamen über 4.000 Teilnehmer aus mehr als 50 Ländern zusammen, um über ie wichtigsten Themen im Bereich Energie zu sprechen, über die Herausforderungen, mit denen sowohl Produzenten als auch Verbraucher von Energieträgern heute in allen Teilen der Welt konfrontiert sind.

Und natürlich ist das aktuelle Forum eine hervorragende Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen, Kooperationen zu vereinbaren und sich über die langfristigen Perspektiven der Kraftstoff- und Energiewirtschaft auszutauschen.

Es ist offensichtlich, dass die moderne Energiewirtschaft eine der Schlüsselindustrien ist, die eigentliche Grundlage der globalen Entwicklung. Wenn sie ruhig, nach transparenten und verständlichen Regeln funktioniert, wenn Lagerstätten erschlossen und Rohstoffe verarbeitet werden und die Lieferungen auf den Markt ohne Unterbrechungen erfolgen – all das schafft eine solide Grundlage für das Wachstum der Wirtschaft, des sozialen Bereichs und für die Verbesserung des Wohlergehens der Menschen.

Leider wird diese Binsenweisheit immer weniger von denen berücksichtigt, die die Mechanismen illegaler Sanktionen angenommen haben und glauben, sie im Energiesektor zu ihrem Vorteil nutzen zu können.

Worum geht es? Historisch gesehen waren die Hauptelemente der unterstützenden Infrastruktur des globalen Energiemarktes in den Händen des Westens konzentriert. Ich meine innovative Lösungen für die Rohstoffgewinnung, Logistik, Versicherung der Versorgung sowie ein Zahlungssystem für diese Operationen – kurzum das, was zusammen mit der Technologie eine Art Plattform für globale Energiewirtschaft bildet.

Die westlichen Eliten glaubten, sie könnten den Ländern, die ihnen politisch nicht gefallen, den Zugang zu diesen Dienstleistungen verwehren und sie damit angeblich an den Rand des Fortschritts drängen, in Wirklichkeit aber einfach vom Markt verdrängen. Ich denke, dass viele mir zustimmen werden, dass all diese Instrumente in erster Linie als Instrumente des unfairen Wettbewerbs eingesetzt werden.

Das Motiv ist offensichtlich: Der Westen will keine Konkurrenz, weil er ihr nicht gewachsen ist, er verliert oft im fairen Kampf – und greift auf Diskriminierung zurück, die er unter dem Deckmantel einer imaginären transatlantischen Solidarität, des Kampfes für Menschenrechte und so weiter versteckt. Vorwände gibt es viele.

Aber was passiert im Ergebnis? Durch die Sperrung des Zugangs zu seinen Plattformen hat der Westen nur die Entwicklung alternativer Lösungen, alternativer Logistik, Versicherungen, internationaler Zahlungssysteme und technologischer Innovationen vorangetrieben. Natürlich ist das kein einfacher Prozess, das ist nicht einfach für diejenigen, die an diesem Prozess beteiligt sind, aber dieser Prozess geht weiter, und zwar stetig.

Ich betone: Diese Lösungen sind schon heute weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen. Und wenn man bedenkt, dass sie nach und nach auf einer qualitativ neuen technologischen Basis aufgebaut werden, werden sie von Tag zu Tag effektiver und – was sehr wichtig ist – vor allem in Ländern verbreitet, die an Dynamik gewinnen und eine hohe wirtschaftliche Entwicklung aufweisen.

Ich habe mehr als einmal gesagt: Die moderne Welt ist in eine Ära grundlegender, unumkehrbarer Veränderungen eingetreten. Es entsteht ein multipolares Entwicklungsmodell, das eine neue Welle globalen Wachstums für das gesamte 21. Jahrhundert auslöst. Und dieses Wachstum wird sich nicht in Europa oder Nordamerika konzentrieren. Natürlich sind die Grundpfeiler der europäischen, der amerikanischen Wirtschaft, sehr kraftvoll, und sie funktionieren natürlich und werden auch weiterhin funktionieren. Der Bremsweg wird lang. Dennoch wird sich das Hauptwachstum nicht auf Europa und nicht auf Nordamerika konzentrieren, die nach und nach ihre Position in der Weltwirtschaft verlieren, sondern auf die BRICS-Staaten und die Staaten, die unserem Verband beitreten wollen und eine Perspektive in gleichberechtigter Zusammenarbeit unter Berücksichtigung der nationalen Interessen sehen.

Ich habe es bereits gesagt, aber vor diesem Publikum wiederhole ich es noch einmal: Das sind objektive Daten, internationale Daten: 1992 betrug der Anteil der G7 an Weltwirtschaft 45 Prozent und der der BRICS nur 22. Ende 2023 ist der Anteil der G7 auf 30 Prozent gesunken und die BRICS sind auf 36 angewachsen. Und das Tempo nimmt zu, der Abstand wird größer.

Ich merke sofort an: Laut internationalen Experten wird die Dynamik der Wirtschaft in einigen BRICS-Staaten, darunter der Volksrepublik China, der Russischen Föderation, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien, positiv, aber relativ moderat sein- ich wiederhole, das sind Daten von Experten, auch von internationalen Experten –, während die Spitzenreiter bei den Wachstumsraten – das möchte ich betonen, gerade bei den Wachstumsraten – die Staaten des sogenannten globalen Südens sein werden, in denen das BIP pro Kopf noch niedrig ist, die Urbanisierung recht niedrig ist und die Geburtenrate hoch. Das sind in erster Linie die Länder Süd- und Südostasiens sowie Afrikas, darunter übrigens auch Äquatorialguinea, dessen Präsident, sehr Herr Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, an unserer Podiumsdiskussion teilnimmt. Bitte heißen Sie ihn willkommen. (Beifall im Saal)

Ich wiederhole: BRICS, und Russland hat in diesem Jahr den Vorsitz in dieser Organisation, sehen ihre Aufgabe darin, wirtschaftliche Potenziale zu bündeln und einen Raum der Möglichkeiten für alle zu schaffen, die an einer harmonischen, für gegenseitig vorteilhaften Zusammenarbeit interessiert sind.

Ich betone: Es geht um gegenseitigen Vorteil, das heißt im gemeinsamen Interesse unserer Länder und Völker.

Für Staaten, die bereits vielversprechende Wachstumszentren sind oder werden, beabsichtigen wir, eine wirksame Entwicklungsplattform zu schaffen, die frei von negativen äußeren Einflüssen ist, einschließlich Rohstoffen, Technologie, Personal, Finanzen, Handel und Investitionen. Wir sprechen auch über Energie, die, wie ich bereits sagte, einen entscheidenden Einfluss auf die Lage der Wirtschaft und des sozialen Bereichs hat.

Russland bleibt trotz der objektiven Schwierigkeiten, die jedem bekannt sind, Schwierigkeiten hat schließlich jeder, und wir haben unsere eigenen, nicht geringen Schwierigkeiten, einer der führenden Teilnehmer am weltweiten Energiemarkt. In den letzten zweieinhalb Jahren konnten inländische Unternehmen ihre Lieferungen von Öl, Erdölprodukten und Kohle umstellen. Lag beispielsweise der Anteil der asiatisch-pazifischen Region an unseren Energieexporten früher bei etwa 39 Prozent, so stieg er Ende letzten Jahres um das Eineinhalbfache und lag bereits bei über 60 Prozent.

Insgesamt entfallen über 90 Prozent der russischen Energieexporte auf befreundete Länder. Gleichzeitig blieb ihr physisches Volumen mit Ausnahme von Erdgas, die Experten wissen auch warum, praktisch auf dem Niveau von 2021.

Russland erweitert die Geographie und den Umfang der Energiezusammenarbeit. Es werden neue Routen zu dynamisch wachsenden, großen Märkten gebaut, darunter zu den Ländern der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft, der GUS und Süd-Eurasiens. Die Lieferungen über die Gaspipeline Power of Siberia nehmen zu. Die Exporte von Flüssigerdgas wachsen weiter.

So ist LNG aus der russischen Arktis zu einem der wichtigsten Frachtgüter der Nordroute geworden. Wir werden unsere eigenen Dienstleistungen und Technologien im Bereich LNG auf jeden Fall weiterentwickeln, Zentren für den Umschlag, die Lagerung und den Handel von Flüssigerdgas schaffen, Projekte mit Gastankern anbieten und natürlich die Kapazität unserer arktischen und östlichen Seehäfen erhöhen, die Transporte und Infrastruktur der Nordroute stärken.

Meine russischen Kollegen wissen, wovon ich rede; man bereitet ihnen viele Probleme. Natürlich behindert das teilweise die Umsetzung unserer Pläne, aber sie werden auf jeden Fall umgesetzt.

Wir bauen internationale Transportkorridore insgesamt aus. Bis 2030 soll sich das Verkehrsaufkommen entlang dieser Korridore im Vergleich zu 2021 um mindestens das Eineinhalbfache erhöhen.

Wir entwickeln auch die Östliche Eisenbahntrasse. Wenn die Umschlagkapazität der Baikal-Amur-Magistrale und der Transsibirischen Eisenbahn in diesem Jahr 180 Millionen Tonnen betrug, wird sie in zehn Jahren auf 270 Millionen Tonnen ansteigen, was den Transport größerer Mengen an Kraftstoffen und Energieträgern und ihre Verarbeitung in unseren sibirischen Regionen für die Märkte des globalen Südens ermöglichen wird.

Ein separates Thema betrifft die Finanzinfrastruktur, nämlich Bezahlungen für russische Exporte. Hier gibt es natürlich Schwierigkeiten. Um dieses Problem zu lösen, stellen wir auf Transaktionen in Landeswährungen um und unsere Partner haben großes Interesse daran. Auch hier gibt es viele Probleme, das verstehen wir sehr gut, aber wir überwinden sie, diese Probleme, nach und nach. So nähert sich der Anteil des Rubels an unserem Außenhandelsgeschäft bereits der 40-Prozent-Marke. Von 2021 bis 2023 hat sich der Anteil des Rubels an den Exportbezahlungen fast auf 39 Prozent verdreifacht, im ersten Halbjahr dieses Jahres waren es schon 39,4 Prozent.

Gleichzeitig arbeiten wir im Rahmen der Zusammenarbeit mit den BRICS-Staaten an der Schaffung eines eigenen Zahlungs- und Abwicklungskreislaufs, der die Voraussetzungen für eine effiziente und unabhängige Abwicklung des gesamten Außenhandels schafft.

Ich füge hinzu, dass die Lieferung von Energieträgern aus Russland es befreundeten Ländern ermöglicht, den Anstieg der Importpreise einzudämmen, ihre Energiesicherheit und wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu gewährleisten und dass sie ihnen ermöglicht, auf dem Weltmarkt erfolgreicher zu konkurrieren.

Gleichzeitig wollen wir noch weiter gehen und die Zusammenarbeit nicht nur auf den Verkauf von Rohstoffen beschränken. Russland ist bereit, die technologische Souveränität seiner Partner im Energiesektor durch die Bildung vollwertiger Wissenschafts- und Produktionsketten zu stärken. Genau so entwickelt sich die Zusammenarbeit im Bereich der friedlichen Nutzung der Atomenergie, wenn Rosatom im Ausland Kraftwerke baut und gleichzeitig das örtliche Personal, die Ingenieure, Arbeiter und Managern für die neuen Anlagen ausbildet. Im Grunde bauen wir nicht nur ein Kraftwerk, sondern, wie es bei Rosatom heißt, wir schaffen für unsere Partner eine Industrie, einen neuen Energie- und Wirtschaftszweig.

Ich bin mir sicher, dass diese Kombination des intellektuellen und rohstofflichen Potenzials verschiedener Länder, die neue Grenzen der internationalen Zusammenarbeit erreicht, zusätzliche Möglichkeiten für unsere Forschung, für die Entwicklung des Maschinenbaus, des Dienstleistungssektors und natürlich für Russlands ganzen Energiesektor eröffnen wird.

Verehrte Kollegen!

Ende letzten Jahres erreichte der Energieverbrauch in Russland erneut einen neuen Rekord, der die Zahlen aus der Sowjetzeit übertrifft. Sie verstehen sehr gut, dass ein steigender Energieverbrauch das sicherste Zeichen für Wirtschaftswachstum ist.

Dabei erfüllt unser Energiesystem, eines der größten der Welt, nicht nur die wachsende Nachfrage aus Wirtschaft und Gesellschaft, sondern verändert auch sein Erscheinungsbild qualitativ. In den letzten anderthalb Jahrzehnten ist die installierte Kapazität der russischen Elektrizitätswirtschaft um 18 Prozent gestiegen, und die Kraftwerke selbst wurden umfassend modernisiert und sind moderner, effizienter und umweltfreundlicher geworden.

So macht Erdgas, ein umweltfreundlicher und effizienter Kraftstoff, 48 Prozent der Energiebilanz unseres Landes aus, und zusammen mit Kernkraft und Wasserkraft, die einen minimalen CO2-Fußabdruck haben, beträgt dieser Anteil mehr als 85 Prozent.

Das heißt, unsere Energiebilanz ist eine der grünsten der Welt, das ist eine völlig offensichtliche Tatsache. Und im Gegensatz zu einigen westlichen Ländern, die das Klimathema nutzen, um ihre im Grunde neokolonialen Interessen voranzutreiben, setzen wir eine faire, geordnete Energiewende in die Praxis um, die unsere natürlichen Bedingungen, unsere wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Städte und des Landes die Struktur des Kraftstoff- und Energiesektors berücksichtigt.

Diesen Ansatz werden wir auch weiterhin umsetzen. Wir werden unser Energiesystem weiter modernisieren und stärken, das in eine Phase der Umrüstung und der Entwicklung neuer technologischer Lösungen eingetreten ist.

Insbesondere bauen wir eine solide wissenschaftliche und praktische Grundlage in so vielversprechenden Bereichen wie erneuerbaren Energiequellen, kleinen Kernkraftwerken, Kernfusion sowie der Wasserstofferzeugung und -produktion für den Automobil-, Wasser- und Schienenverkehr auf.

Ja, Forschung und Technologie befinden sich hier in unterschiedlichen Stadien der Umsetzung. Aber ich wiederhole es noch einmal: Es ist jetzt wichtig, diese Perspektive zu sehen und Pläne für die Zukunft zu schmieden.

Wie Sie wissen, wurde die Regierung angewiesen, den Planungshorizont der russischen Energiestrategie bis zur Mitte dieses Jahrhunderts zu verlängern. Bei dieser Strategie handelt es sich um einen großen, umfassenden Plan zur Steigerung der Energiekapazität im ganzen Land. Das sind alles langfristige Projekte. Wir müssen nach vorne schauen, und das tun wir.

Diese Arbeit wird auf großen, systemrelevanten Projekten mit langen Investitionsdauern basieren, darunter, wie ich bereits sagte, die Entwicklung neuer Technologien, die Erschließung von Feldern, den Bau unterstützender Infrastruktur, von Kraftwerken und Stromtrassen.

Ich erinnere meine Kollegen aus der Regierung daran: In den kommenden Monaten müssen sie eine aktualisierte Energiestrategie ausarbeiten und diese dann Schritt für Schritt umsetzen und an den Prioritäten der langfristigen Entwicklung des heimischen Brennstoff- und Energiekomplexes arbeiten. Soweit ich weiß, koordiniert die Regierung derzeit die Parameter zwischen den Ministerien und Behörden.

Über diese Prioritäten habe ich vor einem Jahr, bei der letzten Energiewoche, ausführlich gesprochen. Ich möchte Sie daran erinnern, dass die wichtigste Aufgabe darin besteht, den Binnenmarkt und eine stabile Versorgung unserer Regionen, Städte und Unternehmen mit kostengünstiger Energie zu gewährleisten. Und ich möchte besonders betonen: Alle für 2030 gesetzten nationalen Entwicklungsziele müssen auch im Kraftstoff- und Energiesektor erreicht werden.

Schätzungen zufolge wird der Energieverbrauch in Russland bis zum Ende dieses Jahrzehnts um durchschnittlich zwei Prozent [pro Jahr] steigen. Das ist ungefähr der gleiche Wert wie auf der ganzen Welt. Unsere Pläne für diesen Zeitraum sehen die Einführung neuer Erzeugungskapazitäten von etwa 27 Gigawatt vor, darunter Wärme-, Wasser- und Kernkraftwerke.

Wir werden die Verbindungen zwischen den Energiesystemen des Urals, Sibiriens und des Ostens des Landes stärken. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Versorgung des Fernen Ostens gelegt. Der Stromverbrauch in dieser Region wächst schneller und liegt über dem Landesdurchschnitt. Und mit der Weiterentwicklung von Produktion, Wohnungsbau, Infrastruktur und sozialen Einrichtungen wird er natürlich weiter zunehmen. Und auch unsere Energiewirtschaft muss auf diese Nachfrage reagieren, auch mit Hilfe moderner Kohlestromerzeugung – und das bei geringer Umweltbelastung.

Ich habe bereits den Auftrag erteilt, ein langfristiges Programm zur Entwicklung der Elektrizitätswirtschaft im Föderationskreis Fernost auszuarbeiten. Es wird, wie die Energiestrategie des gesamten Landes, für den Zeitraum bis 2050 konzipiert. Ich bitte die Regierung, die Bestätigung dieses Dokuments zu beschleunigen.

Ein besonderes Thema ist die Erhöhung der Zuverlässigkeit der Stromversorgung Teilen Russlands. In diesem Jahr haben wir hier einen grundlegend neuen Ansatz verfolgt, nämlich: Wir haben die Institution der territorialen Netzwerkorganisationen eingeführt. Ab 2025 werden sie in allen Regionen des Landes arbeiten und zu einer Art Verantwortungszentrum für die Stromversorgung werden, einschließlich des Betriebs unbewohnter – leider gibt es solche – Objekte, der Beseitigung der Folgen von Unfällen in den Netzen und so weiter.

Ich bitte die Regierung, gemeinsam mit den Gouverneuren der Regionen und der Energieunternehmen die Wirksamkeit der territorialen Netzorganisationen ständig zu analysieren und für jede konstituierende Einheit der Föderation einen eigenen Plan zur Erhöhung der Zuverlässigkeit der Stromversorgung auszuarbeiten, natürlich mit transparenten und vorab ausgearbeiteten Finanzierungsquellen. Hier müssen alle Instrumente zum Einsatz kommen: von Vereinbarungen mit dem Regulator und Infrastrukturkrediten bis hin zu Konzessionsmechanismen und Dienstleistungsverträgen.

Ich möchte gesondert etwas über die Gasindustrie sagen. Sie durchlebt derzeit eine Zeit gravierender Veränderungen. Wir sprechen nicht nur von einer Verlagerung der Exporte von West nach Ost, sondern auch von einer deutlichen Steigerung der Lieferungen an den Inlandsmarkt, auch im Rahmen des sozialen Gasifizierungsprogramms, das in unserem Land im Jahr 2021 gestartet wurde und in gutem Tempo voranschreitet, wofür ich dem Management von Gazprom danken möchte. Hier kommt Gazprom, unserem größten Unternehmen im Gassektor, natürlich die führende Rolle zu.

Ich bitte das Unternehmen und seine Geschäftsführung, gemeinsam mit der Regierung einen Zehnjahresplan auszuarbeiten, dessen Umsetzung mit Sicherheit die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens und die Schaffung einer Infrastruktur zur Veränderung der Geografie der Lieferungen gewährleisten wird. Darüber hinaus, ich wiederhole es, müssen sowohl unsere groß angelegten Pläne zur Gasifizierung russischer Regionen als auch eine Steigerung der Gasverarbeitung im Land berücksichtigt werden.

Wenn ich über die Veränderung von Routen spreche, verstehen wir alle, wovon ich spreche. Hier haben unsere bisherigen traditionellen Kunden entschieden, auf unsere relativ günstigen Energiequellen zu verzichten und auf eine teurere Energiequelle umzusteigen. Nun gut, das ist ihre Entscheidung, sollen sie mit diesem teuren Rohstoff leben.

Weiter: Die Steigerung des Volumens der Verarbeitung fossiler Brennstoffe in unseren russischen Fabriken ist eine weitere vorrangige Aufgabe für die heimische Brennstoff- und Energiewirtschaft. Hier ist es wichtig, die Rohstoffbasis und den notwendigen Abbau der Rohstoffe sicherzustellen. Dafür haben wir bereits besondere steuerliche Anreize geschaffen.

Dank staatlicher Fördermaßnahmen sind die Entwicklung von Offshore-Feldern wie Priraslomnoje in der Arktis und Projekte auf Sachalin eingebunden. Es werden schwer gewinnbare Rohstoffreserven erschlossen: das Paljanowskoje-Ölfeld im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen und das Juschno-Neprikowskoje-Feld in der Region Samara. In Ostsibirien und der Arktis entstehen neue Öl- und Gasprovinzen. Ich beziehe mich auf so große Projekte wie Wostok Öl in der Region Krasnojarsk, die Felder Utrenneye und Shtormovoe auf der Halbinsel Gydan. Die Kapazität des Kohlebergbauzentrums in Fernost wird erweitert. Nächstes Jahr wird übrigens die Pazifik Eisenbahn ihren Betrieb aufnehmen, das ist eine private Trasse vom Elginskoye-Feld in Jakutien zum Hafen von Elga im Gebiet Chabarowsk.

Ich wiederhole: Es ist sehr wichtig, dass die Erschließung der einzigartigen Reserven Russlands es uns ermöglicht, inländische Verarbeitungsunternehmen zu entwickeln und hier, in Russland, in unserem Land den größtmöglichen Mehrwert zu schaffen.

Wir haben ein staatliches Programm zur Modernisierung von Ölraffinerien gestartet. Seine Aufgabe ist es, die Wirtschaft, Städte, alle Siedlungen und unsere Bürger mit hochwertigen Kraftstoffen, Schmierstoffen, Bitumen und anderen Produkten zu versorgen. Ich bitte die Regierung, die Umsetzung dieses Programms sorgfältig zu überwachen und konkret an jedem Unternehmen sowie an der Zeitplanung für Reparaturen und Erneuerungen der Produktionsanlagen zu arbeiten.

Besonderes Augenmerk muss auf die Entwicklung der Öl-, Gas- und Kohlechemie gelegt werden. Schätzungen zufolge wird die Nachfrage nach ihren Produkten sowohl in unserem Land als auch weltweit weiter wachsen. Darüber hinaus zeichnen sich diese Branchen durch eine hohe Rentabilität aus. Der Preisanstieg in der Kette vom Rohstoff bis zum Endprodukt geht bis zum Zwölffachen.

In Russland werden in diesem Bereich bereits große Projekte umgesetzt, selbst im weltweiten Vergleich wird die größte petrochemische Anlage des Landes, ZapSibNeftechim, gebaut, der Gas-Chemiekomplex Amur wird gebaut, der zum leistungsstärksten russischen Unternehmen für die Produktion von Basispolymeren werden wird, und es gibt weitere große Projekte. Es ist wichtig, dass es mehr solcher Projekte gibt, dass neue Produktionsstätten in verschiedenen Regionen des Landes eröffnet werden und dass moderne, gut bezahlte Arbeitsplätze geschaffen werden. Ich habe die Regierung bereits darauf aufmerksam gemacht und möchte es noch einmal wiederholen: Solche Unternehmensinitiativen müssen unterstützt werden.

Und noch etwas: Es ist offensichtlich, dass der zuverlässige Betrieb von Feldern, Pipelines, Verarbeitungsanlagen und Kraftwerken sowie der gesamten Brennstoff- und Energiewirtschaft unter modernen Bedingungen im Bereich der Ausrüstung für die Gewinnung und den Transport von Rohstoffen, der Energietechnik und so weiter von eigenem Personal, eigenen Technologien und eigenen Kompetenzen abhängt

Eines der wichtigen systemischen Instrumente zur Unterstützung nationaler Lösungen wird ein nationales Projekt sein, das im nächsten Jahr gestartet wird. Es trägt den Titel „Neue Kern- und Energietechnologien“. Im Rahmen dieses nationalen Projekts werden ehrgeizige Aufgaben gestellt, nämlich: die weltweite Führung Russlands im Nuklearbereich zu festigen. Es geht darum, die weltweite Führung zu festigen, denn jetzt ist sie, unsere Führung, global. Das wird am Umfang der von unserem führenden Unternehmen Rosatom geleisteten Arbeit deutlich.

Die technologische Souveränität des Landes und in allen Bereichen der Brennstoff- und Energiewirtschaft sicherzustellen, ist die Aufgabe dieses neuen nationalen Projekts. Ich bitte meine Kollegen in der Regierung, gemeinsam mit unseren Wirtschafts- und Wissenschaftskreisen alle Einzelheiten dieses nationalen Projekts auszuarbeiten, um unverzüglich mit seiner Umsetzung zu beginnen.

Liebe Kollegen!

Der Brennstoff- und Energiekomplex Russlands ist eine moderne, dynamische Industrie. Die heimische Brennstoff- und Energiewirtschaft reagiert erfolgreich auf aktuelle, auch globale Herausforderungen, stärkt die rohstoffliche, technologische und industrielle Souveränität unseres Landes, unterstützt und entwickelt Handels- und Kooperationsbeziehungen mit verantwortungsvollen ausländischen Partnern.

Russland erfüllt seine Verpflichtungen zur Versorgung des Weltmarktes mit Energieträgern, spielt dabei eine stabilisierende Rolle und beteiligt sich an so maßgeblichen Formaten wie OPEC-Plus und dem Forum der Gasexportländer. Übrigens kooperieren wir auch hier mit dem Land, das unser Gast vertritt, in der einen oder anderen Organisation. Und wir werden diese Zusammenarbeit mit unseren Partnern auf jeden Fall fortsetzen.

Ich bin zuversichtlich, dass die strategischen, langfristigen Aufgaben, vor denen die russische Energiewirtschaft steht, ohne Zweifel gelöst werden. Das bedeutet, dass unsere Energieunternehmen, ihre Belegschaften und die gesamte Branche noch viele, viele Jahre lang stabil und zuverlässig Arbeit haben werden. Sie werden ihren eigenen bedeutenden und spürbaren Beitrag zur Verwirklichung der nationalen Entwicklungsziele Russlands und zur Verbesserung der Lebensqualität unserer Bürger leisten. Und natürlich werden sie weiterhin dazu beitragen, die weltweiten Energiemärkte im Interesse einer nachhaltigen globalen Entwicklung auszugleichen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

18 Antworten

  1. Wunderbar wie sich das alles anhört!
    Leider klingt es aber oft mehr nach staatlicher Planwirtschaft als nach einer modernen ordnungspolitisch zwingend erforderlichen ENTFLECHTUNG von Wirtschaft, Staat und Kultur, wie sie eine moderne Gesellschaft benötigt und wie das weltweite Corona-Kartell erst kürzlich bewiesen hat!
    Das ist insbesondere für eine Zukunfts-Organisation wie BRICS sehr bedauerlich, da der Zukunft somit wesentliche FREIHEITSELEMENTE gegen Macht, Gewalt, Korruption und Krieg fehlen werden!!
    Schade!
    S.a. fragen-der-freiheit.de
    P

    1. Wen sie als Präsidenten wählen und welche Energiepolitik ihr Land betreibt ist innere Angelegenheit der Russen. Und auch BRICS ist nicht unsere Sache. Die Deutschen haben kein Mitspracherecht. Jede Beteiligung Deutschlands ist kategorisch ausgeschlossen, da es BRICS-Mitglieder sanktioniert, gegen eins sogar Krieg führt.

      Warum versuchen Sie nicht besser, Ihre Idee „einer modernen ordnungspolitisch zwingend erforderlichen ENTFLECHTUNG von Wirtschaft, Staat und Kultur, wie sie eine moderne Gesellschaft benötigt“, hier in Deutschland einzuführen? Unser System EU ist am Ende, wir brauchen ein neues Modell.

      Vielleicht funktioniert Ihr Modell ja besser als das von Rußland, China etc., dann würde Deutschland zu einem Musterland, dessen Modell andere Länder übernehmen könnten.

      1. ..haben sie noch nicht mitbekommen, dass die „brd – Wirtschaftlich im inneren“ gerade abgewickelt wird ??.. ..Schröder hat 1997 die westdeutsche „Soziale Marktwirtschaft“ als SEIN „Regierungsauftrag“ beseitigt, durch die beseitigung der alten gewerkschaftlichen Forderung, „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ und die bis dahin doch immer noch funktionierende „Erhard`sche Marktwirtschaft“ den „Internationalen Hyänen und Globalisten“, zum Fraas vorgeworfen !!..
        …jetzt tritt das ein, was Sergei Lawrow vorhersagte.. „…die Angelsachsen werden vor ihrem Niedergang noch die Knochen ihrer Vasallen abnagen !!“.. …in der brd – Kolonie, hat das „Grosse Nagen“ begonnen, schon erwähnt, nächstes Jahr „VW – Schlachtfest“ !!.🙈

      2. Genau DAS ist mein Anliegen! – Die Gewaltenteilung, welche ein Montesquieu bereits vorgezeichnet hatte, also eine ENTFLECHTUNG der ALLMACHT eines Königs in
        EXEKUTIVE, LEGISLATIVE und JURISDIKTION
        M U S S imho
        FORT-geschrieben und WEITER-Entwickelt werden an den dringendsten Phänomenen die uns gerade begegnen. Denn gerade mussten wir alle die Macht des Kapitals (vertreten durch Bill Gates) erleiden, welches sich über NGOs welche mit Geldern, die uns Bürger auf der Steuerlast SITZEN LASSEN, ihnen genehme THINKTANKS finanzieren, mit deren Ergebnissen sie dann auch noch via LOBBY-NGOs uns in den Parlamenten als Bürger ENTMÜNDIGEN und VERGEWALTIGEN. – Dies kann nur als KARTELL-Bildung bezeichnet und verfolgt werden.
        GRUNDVORRAUSSETZUNG allerdings ist endlich eine FREIE SCHULE, die OHNE STAATLICHE VORGABEN, sich via Bildungsgutschein in JEDEM KOLLEGIUM ihre Lehrpläne selber entwickelt ZUSAMMEN mit den Schülern und Eltern VOR ORT!
        Die Staatlich verordnete Produktion von Bürgern für die Gesetze muss endlich aufhören!
        Erst dann werden wir auch eine Chance haben ANDERS zu DENKEN und anders miteinander WELTWEIT umgehen zu können.
        DANN muss die GEZ WEG – E R S A T Z L O S
        Und genauso wichtig wäre eine ECHTE LEGISLATIVE – mit längeren Arbeitsperioden – und getrennt von der Mittelverwendung und den täglichen Kochrezepten… (siehe dazu u.a. das Konzept von Prof. Dr. O.A.Hayeck
        Und der Staat generell MUSS massiv ZURÜCK-Gebaut werden!!!
        s.a. fragen-der-freiheit.de
        P

    2. Das ist schon bei vielen ein Reflex „Ihgitt Staatswirtschaft“.
      Erfolgreichste Volkswirtschaft der Erde – China. Wo stapeln sich die Obdachlosen – Los Angeles (USA), wo liegen die Städte am Boden verdreckt und eklig – fahr mal nach Berlin, wo wurde das Wohnungsproblem gelöst – Russland …
      Woher kommt diese realitätsferne deutsche Überlegenheit? marktwirtschaft ist bei kleineren Sachen ok, bei vielen größeren Sachen funktioniert sie nicht.
      Das gilt für das Gesundheitswesen, Rente, Energieversorgung, Militär und auch Infrastruktur. Und JEDER mit Augen im Kopf kann das jeden Tag sehen – liebe Grüße an die MarktInquisition mit Dogmen konnte man schon im Mittelalter keinen Blumentopf gewinnen !
      Kleine Anekdote zum Mitschreiben:
      Der EU wurde ein Projekt vorgelegt, in der Nordsee ein großes Gezeitenkraftwerk zwischen Norwegen und Schottland zu bauen. Abgelehnt wurde es mit dem Dogma, das Projekt sei so groß, dass sich kein privater Investor finden würde und das die europäischen Staaten sowas bauen sei politisch nicht wünschenswert.
      Ähnliches wird man uns bald zum Hyperloop erzählen, während in China in 10 Jahren 15000 km Hochgeschwindigkeitseisenbahnstrecke gebaut wurden.

      1. Der Reflex „Ihgitt Staatswirtschaft“ scheint gerade in den alter-naiven Medien verbreitet. Automobilproduktion, Smart Phones, Computer, Maschinenbau, Waschmaschinen, Chemie, Pharmazie, Brückenbau …. ist wohl kaum ein Betätigungsfeld für Inhaber geführte Familienunternehmen mit 17 Mitarbeitern.

    3. Schöne Ideen, die wir unbedingt in Deutschland und der EU umsetzen sollten!
      Leider schlagen wir hierzulande den umgekehrten Weg – Planwirtschaft mit „Wums“- Krediten, die Kartellaufsicht ist de facto abgeschafft und soll noch weiter reduziert werden – indem etwa der „Markt“, beispielsweise im im Telekom-Sektor, als „Europa“ definiert wird, ein Telekom-Monopol in Deutschland wäre da akzeptabel -, Heizungs-, E-Auto und Klimaprogramme, die völlig an Markt und Technologie vorbei irgendwelche Ideologien Voranbringen sollen.
      Telekom, Bahn, ex-Gazprom und viele andere Unternehmen sind schon Staatskonzerne, bei Meyer-Werft, Commerzbank, VW &Co wird durch Staatsbeteiligungen verhindert, dass der Markt die notwendigen Konsequenzen für Missmanagement zieht.

      Mehr Markt wäre gut. Bei uns. Nicht in Russland. Da läuft der Laden. Das ist wichtig. Nicht die Organisationsform.

    4. @ Pollewetzer

      “ Leider klingt es aber oft mehr nach staatlicher Planwirtschaft“ …..

      Die ZWINGEND ERFORDERLICHE ENTFLECHTUNG von Wirtschaft, Staat und Kultur… war zu Zeiten der Gründung vor 67 Jahren ihres „Seminars für freiheitliche Ordnung e.V, zu Zeiten, dass Ludwig Erhard Wirtschaftsminister von 1949-1963 war, sicherlich auch dringend notwendig.

      Notwendig, um der ab 1933 beginnenden „Kriegswirtschaft“ damit sich die sogenannte „soziale Marktwirtschaft“ in DE-West unter Adenauer/Erhard ab 49 entwickeln konnte.

      Wenn man im Wissen der Anfälligkeit zur Korruption eben mit der Entflechtung im 21.Jahrhundert, die Erfahrungen eines Politikers wie Putin zur Führung eines Russland und einer völlig neuen Weltordnung mit China in Zweifel zieht, dann sagt man gleichzeitig, dass man WENIGER wie NICHTS versteht, um was es überhaupt geht.

      Putin belegt – belegtermaßen in „Mark und Pfennig“ in „Cent und Euro“ oder in Rubel, zugunsten des gesamten Volkes – seit der Jahrtausendwende mit seiner Art der „SOZIALEN PLANWIRTSCHAFT“ wie es auch in der BRD gehen könnte. Allerdings nicht mit solchen Idiotenpolitiker, die nicht mal in ihrem Spezial-Fach einen Hauch von Ahnung haben. Eben auch eben durch die von euch angesprochenen Entflechtungen. Niemand der Idioten blickt da mehr durch, dass alles in einen kausalen Zusammenhang gebracht werden muss, will man für ALLE gleiches Ergebnis erzielen.

      Insoweit wünsche ich eurem Verein eben nicht, dass sich euer Seminarhaus „Schule der Freiheit“ wieder mit Leben füllt. Reißt es ab, sonst fällt es genauso zusammen, wie die Brücke in Dresden.

    5. 1. Was haben Sie gegen Planwirtschaft?
      2. Entflechtung von Wirtschaft und Staat? In Deutschland nennt man das FDP-Position, die lautet: Der Unternehmer muss völlig frei agieren können und der Staat hat sich rauszuhalten. Hauptsache die Dividenden stimmen.
      3. Freiheitselemente? Großartig. Auf UNSERE Freiheit pfeif ich. Und die BRICS pfeift wahrscheinlich auch auf Freiheitselemente ala Wertewesten.
      4. Schade, aber das begreifen Sie nicht.

      1. Volle Zustimmung. Folgendes wird immer vergessen. Markt- oder Planwirtschaft sind Methoden und eben keine Systeme
        Systeme wären eher Feudalgesellschaft, Beamtenstaat wie im alten China, Kapitalismus oder Sozialismus.
        Märkte mit Angebot und Nachfrage gab es schon tausende Jahre vor dem Kapitalismus; sowohl in der Sklavenhaltergesellschaft der Antike, als auch bei privaten Tauschgeschäften wo die Menschen noch in Familien Clans (Ur Gesellschaft) durch die Wälder gestreift sind.
        In Nord Korea ist es auf Grund von Angebot und Nachfrage durchaus üblich, dass ein genialer Wissenschaftler das Vielfache eines hohen Politikers verdient.
        Markt ist pi mal Daumen eher eine Methode für kurzfristige Pläne und Entscheidungen, Planwirtschaft eher für langfristige Projekte.
        Diese Unterscheidungen finden auch seit 5-10 Jahren auch immer mehr Beachtung an den VWL UNIs.
        Prof Dr. Heinz-Josef Bontrup (BRD) oder Prof. Dr. Richard D. Wolf (USA) wären da zu nennen. Aber auch die unbeliebte Ulrike Herrmann erklärt dies sehr gut und praxisnah auf YouTube.
        Persönlich hatte ich dies sogar schon so um 1980 in einem VWL Unterricht für Nichtakademiker unterrichtet bekommen.

        1. Ich kann der Ihrerseits getroffenen Feststellung der Tatsache, dass die Begriffspaare Markt- bzw. Planwirtschaft einerseits und Kapitalismus bzw. Sozialismus/Kommunismus andererseits, keine Synonyme darstellen, sondern jeweils zwei Modelle zur Organisation der (Volks-)Wirtschaft bzw. Ideologien bezeichnen, nur beipflichten. Die Wirtschaftsordnung Chinas ist als sozialistische Marktwirtschaft, wohingegen diejenige der EU als eine kapitalistische Planwirtschaft zu charakterisieren ist.

  2. „So macht Erdgas, ein umweltfreundlicher und effizienter Kraftstoff, 48 Prozent der Energiebilanz unseres Landes aus, und zusammen mit Kernkraft und Wasserkraft, die einen minimalen CO2-Fußabdruck haben, beträgt dieser Anteil mehr als 85 Prozent.“

    Offenbar glaubt Russland auch an die CO2 Lüge der Grünen.
    CO2 ist mit MOL 44 das schwerste Gas in der Luft und geht somit immer nach unten!
    Sauerstoff O2 MOL 32
    Stickstoff N2 MOL 28
    CO2 auch bekannt als Silo- und Gärkellergas.
    Alle Menschen, die hier tödlich verunglückt sind,
    wären glücklich am Leben,
    wenn CO2 leichter als die anderen Gase wäre und nach oben gehen würde.

    Ein Mol eines Stoffes enthält definitionsgemäß exakt 6.02214076e23 (602 Trilliarden) Teilchen (Avogadro-Konstante). Die Zahl wurde so festgelegt, dass 1 mol Teilchen mit einer Masse von x atomaren Masseneinheiten möglichst genau x Gramm sind.

    1. @ Indy
      „Offenbar glaubt Russland auch an die CO2 Lüge der Grünen.“

      Befasse man sich mal mit dem, was die Russen glauben und tun. Man beginne bei dem Kyoto-Protokoll . Ein völkerrechtlicher Vertrag, der das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) von 1992 verlängerte. Das Kyoto-Protokoll wurde am 11. Dezember 1997 in Kyoto (Japan) angenommen und trat am 16. Februar 2005 in Kraft.

      Also zu einer Zeit, da haben die heutigen GRÜNEN noch in die Hose geschissen.

      Wenn man schon mal am Denken ist, kann man sich auf das Pariser Klimaabkommen von 2015 konzentrieren. Das Abkommen wurde 2015 auf der Klimakonferenz von 196 Vertragsparteien ausgehandelt. fühlten sich immerhin noch 195 Mitglieder an das Rahmenübereinkommens der UN an das Abkommen gebunden, nachdem 2020 die USA – wie immer und überall- sich verdünnisierten.

      https://en.wikipedia.org/wiki/Paris_Agreement#/media/File:ParisAgreement.svg

      Im übrigen, es gibt viele Stimmen in Russland, welche richtig froh darüber sind, dass die EU Abstand vom Gas genommen haben und die Pipelines Richtung Westen leer bleiben. Eben musste man sich richtige Gedanken machen und das schon vor vielen Jahren anversierte Ziel jedes Haus in Russland mit Gas zu versorgen begann Wirklichkeit zu werden. Und wenn da jemand Gas gibt im wahrsten Sinne des Wortes, dann ein gewisser Putin 🙂

    2. Mal eben mit copy/paste geklaut
      Sinkt das CO2 also zu Boden?
      Nein. Das würde nur dann passieren, wenn die Luft eine stehende Masse wäre, in der die schweren CO2-Moleküle gemütlich nach unten sinken würden. Dann allerdings hätten wir auch ein großes Problem. Denn wenn die Luft eine stehende Masse wäre, würden wir in Abgasen ersticken. Und wenn das ganze CO2 aus der Atmosphäre zu Boden sinken würde, erst recht.
      Aber so ist es ja nicht. Sondern die Luft bewegt sich auf und ab. Es gibt Wind und Turbulenzen. Warme Luft erwärmt sich am Boden und steigt auf. Das passiert jeden Tag.
      CO2 reichert sich also nicht am Boden an.

    1. @“Logik Fan“

      Leider sagt das gar nichts aus wenn man nicht mehr „Daten“ dazu hat….

      Wie sieht das in DE aus?
      Ansonsten wäre bitte eine Original-Quelle zu den angeblichen Aussagen von Glasjew hilfreich…ich wurde leider so gar nicht fündig als ich das überprüfen wollte.

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