Iran

Was über den Absturz des Hubschraubers des iranischen Präsidenten bekannt ist

Am Sonntag ist der Hubschrauber des iranischen Präsidenten nach einem Besuch im Nachbarland Aserbaidschan abgestürzt oder hat eine Bruchlandung hingelegt. Genaues ist noch nicht bekannt, jedoch ist der Vorfall wegen der Spannungen in der Region brisant.

Der Hubschrauber des iranischen Präsidenten ist nach einem Besuch im Nachbarland Aserbaidschan abgestürzt oder hat eine Bruchlandung hingelegt: Noch ist wenig bekannt und der Hubschrauber ist nicht gefunden worden. Aufgrund der Spannungen zwischen Israel und dem Iran wird der Verdacht laut, Israel könnte damit etwas zu tun haben. Aber da in der Bergregion schlechtes Wetter und dichter Nebel herrschte, kann es sich um auch einen Unfall handeln.

Das russische Fernsehen hat seinen wöchentlichen Nachrichtenrückblick am Sonntag mit dieser Meldung begonnen und ich habe den russischen Bericht darüber, was bisher bekannt ist, übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Das Schicksal des iranischen Präsidenten ist nach der Bruchlandung des Hubschraubers weiterhin unbekannt

Seyyid Ebrahim Raisi ist 64 Jahre alt. Er ist seit August 2021 iranischer Präsident. Raisi hat freundliche Beziehungen zu Russland aufgebaut. Unsere Länder realisieren große Infrastrukturprojekte, zum Beispiel die Nord-Süd-Eisenbahnlinie.

Raisi hat Putin zum letzten Mal im Dezember in Moskau getroffen. Die Verhandlungen zwischen den Staats- und Regierungschefs dauerten fünf Stunden. Und es war eine gegenseitig freundliche Atmosphäre.

Der iranische Präsident Raisi plante, Russland das nächste Mal zum BRICS-Gipfel in Kasan im Herbst zu besuchen. Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist Iran Vollmitglied der BRICS.

Dmitri Petrow berichtet, was derzeit über die Bruchlandung des Hubschraubers des iranischen Präsidenten bekannt ist.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur IRNA beförderte der Hubschrauber den Präsidenten der Iranischen Republik Iran, Ebrahim Raisi, Außenminister Hossein Amir Abdollahian und andere Beamte, darunter den Gouverneur von Ost-Aserbaidschan, Malik Rahmati.

Der Notfall ereignete sich in den Wäldern von Arasbaran, einer Bergregion der Provinz Ost-Aserbaidschan.

Der Präsident und die anderen hochrangigen Passagiere flogen mit einem Mi-171-Hubschrauber. Es wird vermutet, dass der Hubschrauber aufgrund des Nebels eine Bruchlandung machen musste. Vor dem Unfall traf sich Raisi an der Grenze der beiden Länder, der am Ufer des Flusses Araks liegt, mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew.

„Der Präsident und seine Kollegen kehrten mit mehreren Hubschraubern von einem Besuch im Grenzgebiet zurück. Einer von ihnen musste wegen schlechten Wetters und Nebels eine Bruchlandung machen. Verschiedene Rettungsteams werden in die Region geschickt, aber wegen schlechten Wetters und Nebel kann es einige Zeit dauern, bis sie zum Hubschrauber gelangen“, sagte der iranische Innenminister Ahmad Vahidi.

Bei dem Treffen in Julfa nahmen die Staats- und Regierungschefs beider Länder an der Zeremonie zur Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks Khudaferin und der Eröffnung des am Fluss Araks errichteten Wasserkraftwerks Giz Galasy teil, die als Symbol der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern gelten. Unmittelbar danach machte sich Präsident Raisi auf den Rückweg.

Zunächst gab es Informationen darüber, dass Rettungsteams den Hubschrauber mit dem iranischen Präsidenten im Gebiet des Dorfes Uzi unweit der Stadt Julfa, die direkt an der iranisch-aserbaidschanischen Grenze liegt, gefunden hätten. Später bestätigte das Innenministerium der Islamischen Republik diese Informationen jedoch nicht.

Eine iranische Regierungsdelegation unter der Leitung des Vizepräsidenten machte sich auf den Weg zum Ort der Bruchlandung des Hubschraubers. Doch auch nach mehr als drei Stunden wurde der Helikopter immer noch nicht gefunden. Die Suche wird auch durch die Höhe der Gegend von bis zu 4.500 Meter erschwert. Und jetzt ist es dort schon dunkel geworden und die Temperaturen sind stark gesunken.

Wie Tasnim berichtete, umfasste die Kolonne des Präsidenten drei Hubschrauber. Armee, Polizei und Mitarbeiter des Iranischen Roten Halbmonds wurden zum Unfallort geschickt. An dem Einsatz, der durch Nebel und das Gelände erschwert wird, sind 40 Schnelleinsatzteams beteiligt. Ein Hubschrauber mit Rettern wurde ebenfalls in die Gegend geschickt, konnte jedoch aufgrund der Wetterbedingungen nicht landen und musste umkehren.

Jüngsten Berichten zufolge traf der iranische Gesundheitsminister im Suchgebiet nach Raisis Hubschrauber ein, um die Hilfe für die Opfer zu koordinieren. Der iranische Religionsführer Ayatollah Khamenei hielt nach Berichten über den Hubschrauberabsturz von Raisi eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates des Landes ab. Diese Informationen werden jedoch von iranischen Medien dementiert.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

26 Antworten

    1. hm… interessant ist ja auch, dass 3 Hubschrauber unterwegs waren & 2 wohl keinen dichten Nebel hatten & den Weg fanden….
      zumindest war auch bis jetzt keine Infos wegen technischer Schwierigkeiten bekannt…man könnte meinen, die hatten untereinander Funkkontakt…
      Ist es nicht üblich, den Hubschrauber mit den „wichtigen Persönlichkeiten“ zwischen den Begleithubschraubern zu haben?

    1. Da mein Hirn nicht von Judenhass zerfressen ist , tippe ich mal darauf das es Reiner Zufall war , wenn Der zu Besuch kommt gibt es immer ein plötzlich und unerwartet und Reiner wird noch Viele besuchen dieses Jahr !

      1. „Die Juden“ waren es auch sicherlich nicht – nämlich alle zusammen. Aber dass Israel im Iran Leute gezielt umbringt, ist ja nun eine Binsenweisheit. Warum also nicht auch den Staatspräsidenten im Hubschrauber? Wer in einem fremden Land die Botschaft eines anderen Landes angreift und offensichtlich auf einen „richtigen“ Gegenschlag spekuliert, um endlich seine Atomwaffen einsetzen zu können, der muss eben „höher pokern“, wenn der Provozierte nicht so reagiert wie gedacht.
        Und dass Israels Abwehr einem massiveren Angriff (z.B. nur doppelt so stark wie vor ein paar Wochen) nicht standhalten kann und also im eigenen Untergang noch seine Atomraketen auf Iran abfeuern wird, dürfte ja wohl klar sein …

      2. Niemand hat hier „Judenhass“. Ich unterscheide zwischen Juden und Zionisten. Letzteres ist gefährlich, ersteres nur ein anderer Gläubiger. Jedenfalls hoffe ich, dass der iranische Präsident noch am Leben ist und aus seinem Fehler gelernt hat, nicht bei Nebel durch hohes Gebirge fliegen!

    1. Nur so viel: Es war ein russisches Model… Da sollte die Ersatzteilbeschaffung, für eine Regierung, kein so grosses Problem sein. Und das man bei der Präsidentenmaschine Kompromisse eingeht… etwas „irgendwie“ zusammenflickt, kann ich mir nicht denken.

      Ansonsten stimmt es: „gemach gemach“

  1. Es liegt in der Natur des Menschen, immer der Erste sein zu wollen, um bei spektakulären Vorfällen wie diesem mögliche Verursacher zu nennen und ihnen Absicht zu unterstellen.
    Vielleicht war es ja wirklich nur ein Unglücksfall bedingt durch miserable Wetterbedingungen.
    Hinzu kommt der Fakt, daß es dem Iran aufgrund jahrelanger US-Sanktionen an technischer Ausrüstung mangelt und notwendige Ersatzteile nicht beschafft werden können. Ergo können Instandsetzungsmaßnahmen bei Fluggeräten nicht optimal umgesetzt werden, und man muss sich mit veralteter Technik notdürftig behelfen.
    Also, gemach gemach. Keine Spekulationen!
    Aktuell wissen wir garnichts! In der nöchsten Woche werden wir wohl mehr erfahren …

  2. Hallo MalcolmX,

    „Hinzu kommt der Fakt, daß es dem Iran aufgrund jahrelanger US-Sanktionen an technischer Ausrüstung mangelt und notwendige Ersatzteile nicht beschafft werden können. Ergo können Instandsetzungsmaßnahmen bei Fluggeräten nicht optimal umgesetzt werden, und man muss sich mit veralteter Technik notdürftig behelfen.“ dürfte selbst eine Spekulation sein.

    Allgemein:
    Mir fällt auf, das der Anti-Spiegel durch den Umzug zu Cloudflare sehr langsam geworden ist. Cloudflare? – richtig?

    Zum Vorgang Raisi – harte Landung:

    Der Iran hat keinen Wetterdienst?
    Warum Hubschraubertransport? Kein Flugplatz in der Nähe?
    2 Maschinen kommen an, die Präsidentenmaschine kommt nicht an?
    Warum fliegen Präsident und AußenMin zusammen?
    Es gibt kein Notsignalsystem?
    Keine Satellitenverbindung?
    Möglicherweise Bellhubschrauber? Warum nicht z.B. russische oder indische?

    Möglich ist – wenn Haverie tatsächlich vorliegt:
    Unfall
    Sabotage
    Anschlag

    Anschläge auf Iraner hat es bereits vor aller Öffentlichkeit gegeben – USA ISR.

    Kann es ein Anschlag iranischer Kreise geben haben?

    Angeblich soll Indien involviert sein – die indische Botschaft soll in Teheran angegriffen worden sein?

    Als letztes:
    Warum spricht das iranische Fernsehen von einer harten Landung?

    1. Zum Verständnis, dass es im Iran je nach Zusammenhang zwei, drei oder gar ein Dutzend rivalisierender Gruppen im Staatsapparat gibt, hier ein Link zur Erklärung durch Thierry Meyssan. https://www.voltairenet.org/article220767.html
      Noch mehr Iran Infos bietet ein Klick nach rechts auf „Islamische Republik Iran“.
      Es wird nicht nur das widersprüchliche Freund / Feind Verhältnis zu Israel angesprochen, sondern auch, dass es Regierungsmitglieder gibt, welche große vorteile von der Ermordung des Generals Qassem Soleimani hatten (ausführlicher in einem älteren Artikel).

    2. @Muninowitsch
      „Warum spricht das iranische Fernsehen von einer harten Landung?“

      Ein Hubschrauber ist nunmal kein Flugzeug, das über gute Gleitflugfähigkeiten verfügt. Man kann eigentlich nur vermuten. Kam das Unglück durch einen Triebwerksausfall zustande, verblieb dem Pilot nur noch das Prinzip der Autorotation zur Rettung um den Heli irgendwo hinzusetzen. Und das erfordert eine gewisse Höhe um noch reagieren zu können. In bergigem Terrain, dazu bei schlechter Sicht eher unmöglich. Also konnte man nicht von einer ’sanften‘ Landung ausgehen auch wenn der Pilot die Autorotation versteht anzuwenden. Seltsam ist tatsächlich, das zwei andere Helikopter durchkamen und ausgerechnet der von Raisi verunglückt.
      Wie auch immer – es wird sich bald aufklären.

  3. Wie immer sind bei solchen Beiträgen 99% Luft für Spekulationen und max. 1% Information enthalten und in den nächsten Wochen kommt so viel bla, bla, bla…. das bis dahin das wahre Problem unter Pseudoinformationen und Theorien zugemüllt ist so dass niemand mehr an die Wahrheit kommen kann und wird. Denn wir sind die aller letzten die die Wahrheit jemals erfahren sollen und werden! Das gilt für Ost und West
    Die Iraner und meisten Moslems auf diesem Planeten sollten sich langsam überlegen woher sie noch mehr Backen auftreiben um sie den zionistischen Weltherrschern hinzuhalten denn, um sich ein für alle mal von ihnen zu befreien sind sie genauso zu feige wie die Menschen in Westeuropa und vor allem in Deutschland.
    Was für ein unglaublicher Schwachsinn diese ganze Berichterstattung über eine sogenannte „harte Landung“?
    Die einzige harte Landung die dem Iran und seinem Freund Russland in kürze bevorsteht ist die, in der Realität in der sie für ihre Feigheit den Preis dafür zahlen werden.
    Mit diesem und einigen anderen Ereignisen in letzter Zeit ist es für mich persönlich nun mehr als warscheinlich und real dass der Westen als auch der Osten Mitspieler der gleichen Matrix sind, leider😔😔😔!!!
    LG an alle!

  4. „Zufällig“ wurde auch gestern Nacht die iranische Nachrichtenagentur presstv gesperrt (jedenfalls hier in der Schweiz funktioniert ein DNS-Lookup nicht mehr, während presstv.ir z.B. über den Yandex Translator noch abrufbar ist) — das macht für mich einen Zufall immer unwahrscheinlicher. Irgendjemand will seit gestern abend nicht, dass man im Westen erfährt, was im Iran berichtet wird.

  5. Inzwischen ist klar: Es gab keine Überlebenden. Der iranische Präsident ist tot.

    Im ZDF konnte sich das Arschloch (das ist die korrekte Berufsbezeichnung) Christian Sievers im „heute journal“ schon gestern bei der Anmoderation der Meldung kaum das Grinsen verkneifen. Und gerade eben in „heute“ war die erste Frage des Moderators an die „Expertin“, ob denn jetzt die Opposition Hoffnung schöpfen könnte….

    Ähm, halloo???
    Würde er dasselbe beim Tod von Biden oder Scholz fragen?

  6. Die seit Jahrzehnten durchgeführten Terroraktionen von CIA, MI6, Mossad und den von diesen abhängigen Geheimdiensten sind den Entscheidungsträgern weltweit bekannt.
    Nur die begeisterten System-Hofnarren lassen sich diese noch immer als Verschwörungstheorien verkaufen.
    Bis jetzt konnte auf diesen Terror nicht adäquat geantwortet werden, aufgrund der überlegenen auf Militär und Finanzsystem basierenden Tyrannei der USA.
    Aber jede Strassenschläger-Gang kommt in die Jahre, und plötzlich gibt es jüngere, besser trainierte die ihm Konter geben.
    Der arrogante aber strohdumme Westen hat noch nicht kapiert wie sehr er alt geworden ist.
    Er meint seine primitiven Handlungen würden noch immer siegreich sein und wendet sie, unbelehrbar und uneinsichtig, noch immer an.

    1. Nur so nebenbei , neben dem Absturz des Hubschraubers , hatte Reiner Zufall noch etwas Zeit und einen iranischen Verteidigungsminister besucht , Der hat diesen Besuch wohl auch nicht überlebt .

  7. Raisi’s Stabschef Esmaili beschreibt den Flug hier:
    https://uncutnews.ch/raisis-stabschef-der-im-hubschrauber-direkt-hinter-raisi-flog-deutet-ein-moegliches-verbrechen-an/
    Nachdem der Kommandant der Staffel, der Pilot der Präsidentenmaschine war, steigflug über ein kleines Wolkenfeld ankündigte, reißt der Funk Kontakt ab und die Maschine verschwindet. Am Boden war es Neblig aber auf Reiseflughöhe war bestes Wetter, keinerlei Turbulenzen. Was kann einen Hubschrauber den Funk ausfallen Lassen und die Maschine in den ungebremsten Sinkflug innerhalb von Sekunden bringen?
    Wie war das? CIA und Mossad sind für trickreiche Technische Pannen berühmt…??? wobei die CIA eher sowas macht wie Flugzeuge vom Himmel sprengen wie beim Flugzeugabsturz vom Wagner Chef Prigoschin. Mossad sind eher die feinfüligeren Saboteure… Alles Spekulation

    Für Thomas Röper als alter RAND Fan! hier eine neue RAND Studie für dich vom 30.04.2024

    https://www.rand.org/pubs/research_reports/RRA2611-3.html

    Die USA im niedergang, wenn es sich nicht erneuert…
    Du liebst ja Artikel über RAND Studien. Da hast du wieder Stoff 😉

  8. Mich wundert, weshalb die iranische Regierung keinen Hubschrauber der BRICS-Staaten erwarb. Russland (zahllose Modelle) und Brasilien (H145M) bauen doch so gute Helis.
    Wie dem auch sei.
    Der Hubschrauber, mit dem Raisi niederging, das war ein Bell-212, der 1969 entwickelt und 1971 im Vietnamkrieg zum Einsatz kam. Dieser ist völlig ungeeignet für steiles Gelände bei wenig Sicht, da der Bell-212 mit seinen lausigen 2 Rotorblättern zu wenig Power erzeugt.
    Also meine Wenigkeit würden daher der iranischen Regierung raten, ein noch älteren Hubschrauber zu benutzen. Da gibt es den Sikorski R-4 / Hoverfly, der 1944 zum Einsatz kam und bestimmt heute noch mit seinen 3 Rotorenblätter ganz ordentlich rumflattert. 🤣

Schreibe einen Kommentar