Freitagsgedanken

Warum der Spiegel über Til Schweigers Eindrücke aus Weißrussland meckert

Til Schweiger war zu Dreharbeiten in Weißrussland und hat über positive Erlebnisse dort berichtet. Für den Spiegel war das ein Ding der Unmöglichkeit, weil schon solche Kleinigkeiten die westliche Propaganda stören.

Weißrussland ist definitiv eine Reise wert, wie ich schon oft gesagt habe. Das Land ist sicherlich nicht reich, aber das dortige System sorgt dafür, dass alle das haben, was sie für ein recht sorgenfreies Leben brauchen. Weißrussland ist sehr gepflegt, die Städte sind ausgesprochen sauber, die Kriminalität ist sehr niedrig und die Menschen sind herzlich und gastfreundlich. Und da die Preise dort niedrig sind, ist Weißrussland auch etwas für den kleinen Geldbeutel, wenn man einfach mal ein Land kennenlernen will, das zwar ganz in der Nähe ist, von dem Deutsche aber sehr wenig wissen. Und seit Weißrussland die Visapflicht für Deutsche abgeschafft hat, kann man das Land auch ganz spontan besuchen.

Davon hat anscheinend auch Til Schweiger schon oft gehört, wie deutsche Medien nun berichtet haben. Der Spiegel titelte beispielsweise ganz entsetzt „Lob für autokratisches Land – Til Schweiger hat »die besten Dinge« über Belarus gehört“ und berichtete über Schweiger:

„Er sei »mindestens zehnmal in Moskau« gewesen, aber noch nie in Belarus. »Daher war ich neugierig, weil ich die besten Dinge über das Land gehört habe«, so der Schauspieler.“

Schon in der Einleitung des Spiegel-Artikels erfahren wir, dass man aus Sicht der Spiegel-Redaktion auf keinen Fall nach Weißrussland fahren darf:

„Machthaber Lukaschenko regiert Belarus autoritär, ist ein enger Verbündeter Putins: Für Til Schweiger kein Hindernis, dort ein Werbevideo zu drehen – und ins Schwärmen über das Land zu geraten.“

Die westliche Propaganda ist gegen jede Form von Völkerverständigung. Da dem Westen Putin und Lukaschenko nicht gefallen, ist es in den Augen der westlichen Propagandisten, die sich dabei als „Journalisten“ bezeichnen, eine Todsünde in ein Land zu reisen, dessen Regierung sich dem Westen nicht unterordnet.

Aber warum eigentlich?

Alles hat sich gedreht…

Zur Erinnerung: Im Kalten Krieg, als der Westen stolz darauf war, dass die Menschen im Westen frei und wohlhabend waren, während es im sozialistischen Block durchaus Mangel gab, war es anders herum. Der Osten hat seinen Bürgern das Reisen de facto verboten, während der Westen zum Reisen aufgefordert hat. Damals war man sich im Westen sicher, dass die Westler aus dem Osten mit der Bestätigung zurückkommen würden, dass das westliche System besser sei, während man im Osten Angst hatte, die eigenen Bürger könnten von einer Reise in den Westen nicht mehr zurückkommen.

Das scheint heute anders herum zu sein. Der Westen erschwert Reisen nach Russland und Weißrussland, indem Grenzübergänge geschlossen und Flugverbindungen verboten wurden. Man muss sich fragen, wovor der Westen so eine Angst hat. Sicher nicht davor, dass die Menschen von Russland und Weißrussland so begeistert sind, dass sie nicht mehr nach Hause kommen. Aber offensichtlich hat man im Westen große Angst davor, dass die Menschen im Westen mit eigenen Augen sehen, wie sehr sie im Westen über Russland und Weißrussland belogen werden.

Der Spiegel zitiert einige Aussagen von Schweiger:

„Mein Eindruck ist, dass es ein sehr sauberes und sicheres Land ist“ (…) „Ich mag die Menschen hier, sie sind freundlich und lächeln immer.“ (…) „Ich mag das Essen sehr. Wir haben ein tolles Hotel.“

Ohne Lügen geht’s beim Spiegel nicht

Diese wenigen Aussagen verteilt der Spiegel über seinen ganzen Artikel, der voll ist mit Vorwürfen gegen die angeblich so böse weißrussische Regierung. Dabei lügt der Spiegel beispielsweise über die letzten Wahlen in Weißrussland:

„Die wenigen zuverlässigen Zählergebnisse ließen vermuten, dass die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja gewonnen hätte.“

Dass Tichanowskaja die Wahl gewonnen haben soll, haben nicht einmal die „Wahlbeobachter“ von der weißrussischen Opposition behauptet. Selbst die vom Westen finanzierten NGOs haben damals keineswegs einen Wahlsieg von Tichanowskaja gemeldet, sondern einen klaren Sieg von Lukaschenko. Der Kritikpunkt der vom Westen finanzierten NGOs war, dass Lukaschenko offiziell 80 Prozent der Stimmen bekommen hat, während sie meinten, er habe die Wahl mit nur knapp 62 Prozent der Stimmen gewonnen.

Aber westliche „Qualitätsmedien“ wie der Spiegel haben daraus einen Wahlsieg von Tichanowskaja gemacht und verbreiten diese Lüge auch weiterhin.

Die westliche Propaganda nutzt sogar so eine banale Meldung, wie die, das Til Schweiger in Weißrussland ein Video dreht und erzählt, er fühle sich in dem Land wohl, für politische Propaganda.

Mal ehrlich: Spricht daraus die Sicherheit, auf der richtigen Seite zu stehen, oder die Angst, dass Schweiger-Fans danach nach Weißrussland fahren und sehen könnten, dass die Berichte westlicher Medien rein gar nichts mit der Realität zu tun haben?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. Irgendwie war das in der BRD schon immer so. Wenn Du mal öffentlich was gutes über Stalin, die DDR oder Libyen gesagt hast, mußtest Du in ellenlangen und unzähligen Nebensätzen zig mal einfließen lassen, dass es ja ansonsten übelste und menschenfressende Diktaturen seien.
    Vorauseilender Gehorsam war Pflicht; jedenfalls für diejenigen welche doch nicht ganz so konsequent mit der westlichen Linie brechen wollten.
    Ich hoffe, dass die Zeit der Entschuldigungen mal eine Ende hat, und sich mal die BRD Einheitsmedien entschuldigen müssen.
    Wir erinnern uns noch, wie Willy Brandt vor sener eigenen Courage zurückgeschreckt war, als er den CDU Generalsekretär Heiner Geissler als den schlimmsten „Hetze seit Göbbels bezeichnet hat“. Obwohl Brandt Recht hatte und Geissler sogar zugab, dass es ja das Amt des „Generalsekretärs“ sei, aggressiv zu polarisieren und jede noch so winzige Kleinigkeit zu übertreiben.
    OK, Geisslers Lügen waren derzeit Mainstream; ergo darf er das. Was tun ?

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