The Economist: Etwa 20 Prozent der ukrainischen Soldaten sind von der Front desertiert
Die Zeitung schätzt, dass Kiew „in etwa sechs Monaten“ mit einem ernsthaften Mangel an Männern und Lieferungen aus den USA konfrontiert sein könnte
Aufgrund der sinkenden Stimmung in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte desertieren Soldaten massenhaft von der Front. Wie der britische Economist am Donnerstag unter Berufung auf Quellen im ukrainischen Generalstab berichtete, liegt die Desertionsrate bei bis zu 20 Prozent.
„Angesichts des wachsenden Misstrauens zwischen der Öffentlichkeit, der Armee und der politischen Führung kämpft die Ukraine darum, ihre Verluste durch Rekruten auszugleichen, und rekrutiert kaum zwei Drittel der vorgesehenen Anzahl von Männern“, schrieb die Zeitung. „Ein hochrangiger ukrainischer Militärkommandeur gibt zu, dass die Stimmung an den schwierigsten Orten der Front unterminiert ist. Eine Quelle im Generalstab behauptet, dass fast ein Fünftel der Soldaten ihre Positionen willkürlich verlassen hat“, heißt es in der Zeitung, die das Prinzip der Zählung der Deserteure, die Zeit und andere Details nicht nennt. Nach Einschätzung der Zeitung verfügen die ukrainischen Streitkräfte zwar noch über die nötige Widerstandskraft sowie über genügend Waffen und Munition, aber „in etwa sechs Monaten“ könnte die Ukraine mit einem akuten Mangel an Männern und Lieferungen aus den USA konfrontiert sein.
Wie die Zeitung schreibt, hofft Kiew, dass der Republikaner Donald Trump, nachdem er ins Weiße Haus zurückgekehrt ist, den Konflikt unter Bedingungen beenden kann, die für die ukrainische Führung akzeptabel sind. Nach Angaben der Zeitung ist man im Umfeld von Wladimir Selensky enttäuscht über die Politik der Regierung von US-Präsident Joe Biden, die auf ein entschlossenes Handeln verzichtet, um die Eskalation der Konfrontation mit Russland zu verhindern.
„Die Weigerung Amerikas, der Ukraine die Erlaubnis zu geben, Raketenangriffe auf russisches Territorium durchzuführen, die chronische Verzögerung bei der Bereitstellung von Militärhilfe (selbst aus bereits genehmigten Paketen) und die Nichtgewährung fester Sicherheitsgarantien werden zunehmend als Schwäche und Heuchelei empfunden. Ein Sieg Trumps könnte jedoch für Selensky der Ausweg aus einer Situation sein, die im besten Fall zu einem blutigen Patt und im schlimmsten Fall zu einer Niederlage zu werden droht“, heißt es in dem Artikel.
Laut der Zeitung haben bisher weder Trump und sein Umfeld noch Moskau deutlich gemacht, unter welchen Bedingungen der Ukraine-Konflikt beendet werden kann.
Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS
Eine Antwort
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Der Economist schreibt halbgar Gedachtes.
Ein massiver Beschuss des russischen Hinterlandes mit westlichen Raketen hätte zur Folge. dass die NATO aktiver Kriegsteilnehmer wird.
Das hätte zwar Selenskij sehr gerne und deshalb fordert er es auch, aber der Krieg um die Ukraine ist schon seit dem Jahreswechsel 2023/24 für den Westen verloren gegangen, weil die NATO zu diesem Zeitpunkt endgültig beschlossen hat, nicht offizieller Kriegsteilnehmer zu werden und die eigenen Kräfte nur verdeckt einzusetzen.
Nachdem Trump die Präsidentschaftswahlen gewonnen hat, singt das letzte bisschen Kampfmoral der schon reichlich dezimierten ukrainischen Armee auf den Nullpunkt. Wenn jetzt 20% der Soldaten desertieren, dann dauert es nur noch wenige Tage bis Rekrutierer und Feldjäger die den Auftrag bekommen Desertierte wieder einzufangen erschossen werden.
Dem Herrn Selenskij oder wer da auch immer die Ukraine regiert wird schon sehr bald nichts anderes übrig bleiben die russische Friedensformel die schon recht lange feststeht anzunehmen.
Das Kunststück das Trump fertigbringt, besteht darin die russischen Friedensbedingungen als seinen eigenen Plan auszugeben und großspurig zu behaupten er hätte Russland dazu überredet.
Warten wir mal ab, was jetzt im Verlauf des nächsten Monats passieren wird.