Afghanistan

Teil 2: Das Leben in Afghanistan unter den Taliban

Ein Korrespondent des russischen Fernsehens hat kürzlich ganz Afghanistan bereist. Hier übersetze ich seine Reportagen aus einem Land, über das wir heute kaum etwas wissen.

Ich habe vor einigen Tagen angekündigt, dass ich russische Reportagen über das Leben in Afghanistan unter den Taliban übersetzen werde. Ein Korrespondent hat kürzlich das ganze Land bereist und jeden Sonntag wurde im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens eine seiner Reportagen ausgestrahlt. Ich habe die Reportagen übersetzt und veröffentliche nun jeden Tag eine davon.

In diesem zweiten Teil ging es um das Leben in Kabul.

Beginn der Übersetzung:

Eine interessante Tatsache, die zum Nachdenken anregt: Vor zweieinhalb Jahren floh mit den Amerikanern auch der IS aus dem Land. Der Leiter des politischen Büros der Taliban in Katar, Sucheil Schachin, sagte dazu folgendes: „Jetzt haben wir den IS in Afghanistan vernichtet. Während der Besatzung waren sie im Osten und Norden Afghanistans präsent. Aber jetzt, nach der Unabhängigkeit, haben wir sie in diesen Gebieten vernichtet, sie sind nicht mehr da. Es gibt in Afghanistan keine Ausbildungszentren, keine Rekrutierungszentren, keine Zentren für die Geldbeschaffung. Sie sind untergetaucht und haben ihre Zentren nach außerhalb Afghanistans verlegt.“

Das bedeutet, dass die USA viele Jahre lang Terroristen in Afghanistan gedeckt, gefördert und bei Bedarf auch eingesetzt haben: in Syrien, im Irak und in Afghanistan. Überall dort, wo die Amerikaner Chaos säen wollten.

Das rechte Ufer des Kabul-Flusses, hier gibt es saubere Bürgersteige und ordentliche Marktstände, aber die Preise sind hoch. Deshalb kommen hierher nur reiche und gebildete Leute wie David, ein junger Geschäftsmann. Er spricht drei Fremdsprachen fließend und hat in Kasachstan und Pakistan studiert. David erzählt, dass sich die Sicherheit in den letzten drei Jahren verbessert habe, aber im Großen und Ganzen sei alles beim Alten geblieben. Er könne sich aber nicht erinnern, wann es hier jemals gut war.

Die andere Seite des Flusses steht im starken Kontrast zu dieser Promenade. Sie ist so groß wie ein ganzes Viertel, aber im Grunde ist sie eine dunkle Welt, die nach ihren eigenen Regeln lebt.

Bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts verlief hier die Grenze zwischen den Reichen und den Armen Kabuls. Auf der linken Seite lebten diejenigen, die ein gutes Einkommen hatten und sich ausreichend Kleidung und Lebensmittel leisten könnten. Auf der rechten Seite waren diejenigen, die kaum Geld hatten. Seitdem verarmte die rechte Seite immer mehr und wird heute als „schmutziger Markt“ bezeichnet.

Am Eingang steht ein Mann in Lumpen. Es scheint, als hätte er sein ganzes Leben lang unter diesem Zaun gebettelt. Er versucht, irgendwelchen Plunder zu verkaufen. Das dachte ich zumindest, denn es sieht aus, als würde er elektrische Rasierer verkaufen. Aber das stimmt nicht. Wer sich zu ihm setzt, bekommt einen guten Haarschnitt. Er ist ein Friseur.

Abdullah erzählte, dass es sehr wenig Arbeit gebe. Für seinen Friseursalon im Freien ist das Wetter entscheidend. Früher hat er in einem Friseursalon für Frauen gearbeitet, aber alle Salons für Frauen in Kabul wurden geschlossen und Abdullah landete auf der Straße. Schicksale wie dieses gibt es hier viele.

Der Verkäufer Abdul Habid erzählt: „Ich bin hier geboren. Seit 50 Jahren sind die einen an der Macht, dann wieder die anderen. Und sie kämpfen immer gegeneinander. Immer Bürgerkrieg. Jetzt gibt es keinen Krieg mehr. Aber es gibt auch keine Arbeit und kein Brot.“

Wir beginnen unseren Marktbummel in einem Restaurant, denn das ist die beste Gelegenheit, mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Draußen ist es kalt, es schneit. Ich habe schon einen Nachschlag bestellt, denn es ist so lecker, das kann ich mir nicht entgehen lassen.

Es riecht unglaublich, sie kochen ein sehr leckeres afghanisches Gericht namens Choinaki. Es besteht aus Truthahn, Lamm, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch. Alles wird auf einem riesigen Herd direkt in Tassen gekocht und genauso serviert, wie es aus der Esse kommt. Ein unbedarfter Tourist könnte denken, dass es hier irgendwie schmutzig ist. Eigentlich ist das Essen völlig unbedenklich, aber in den nächsten Jahren wird kein Tourist hierher kommen, denn das ist nicht nur der älteste, sondern auch der gefährlichste Markt Kabuls.

Das Restaurant gehört einer tadschikischen Familie aus Panjsher, einer Region, die seit jeher im Krieg mit den Taliban liegt und in der die neue Regierung sich noch nicht etabliert hat. Auch die Gäste des Restaurants sind ethnische Tadschiken. Sie sprechen nicht offen darüber, aber aus ihren Worten wird deutlich, dass sie sich benachteiligt fühlen.

„Wir haben alles in Panjsher: Gold, Steine, Kupfer, Uran. Aber ich habe nichts davon. Ich habe kein Auto, kein Haus, kein Geld. Ich wandere nur durch das Land. Ich bin Schneider, ich nähe Anzüge, aber wer bestellt sie? Jeder um mich herum ist ein Bettler“, sagt Fazil Rahim aus Panjsher.

An den Wochentagen, nicht am Freitag, sind hier so viele Leute, dass man kaum durch den Markt kommen kann. Heute ist er halb leer, und bald wird er ganz leer sein. Wenn der Ruf zum Freitagsgebet ertönt, muss der Handel still stehen, man muss sich Zeit für die Seele nehmen. Auch die Vorhänge müssen unbedingt geschlossen werden. Wenn man sie nicht schließt, kommt eine Taliban-Einheit und schließt beim nächsten Mal den Laden und sperrt den Besitzer ins Gefängnis.

Die Taliban beobachten uns, während wir durch den Markt gehen. Einerseits wollen sie wissen, was wir machen, andererseits helfen sie uns und beschützen die Ausländer.

Akhmat, ein Händler, ist in diesem Slum geboren und lebt hier, er hat noch nie von besseren Zeiten gehört. Einen Laden hat er nicht, so dass man nicht gleich erkennen kann, womit dieser Mann, der sich am Feuer wärmt, seinen Lebensunterhalt verdient. Ab und zu kommen Händler zu ihm, bleiben ein, zwei Minuten und gehen weiter, während er sitzt und auf die nächsten wartet. Sie zahlen ihm Tribut. Akhmat sagt, ihm sei es eigentlich egal, wer an der Macht ist, Hauptsache er habe Arbeit auf dem Markt.

Wenn man über den Markt geht, bieten die Leute einem nicht nur Wärme, sondern auch kostenloses Brot und Tee an. Wenn sie einen Ausländer sehen, lächeln sie und sind sehr freundlich.

Das tun alle, außer den Vertretern des Scharia-Gerichts, die auf der Straße die Verkörperung der Macht sind, sie sind Richter und Gesetz zugleich. Sie sollen Angst einflößen, und das gelingt ihnen sehr gut.

Vor der Moschee gibt es keinen Platz, nur einen Fleck, wo man seine Schuhe hinstellen kann. Vor unseren Augen betraten mehrere hundert Menschen den Gebetsraum, er ist überfüllt.

Wie uns Ismail, ein Händler, erzählte, habe man immer noch am meisten Angst vor Explosionen. Früher gab es oft Terroranschläge, jede Woche. Er habe sogar seinen Laden geschlossen und sei mehrere Monate nicht zur Arbeit gegangen. Jetzt gebe es weniger Explosionen, es sei ruhiger geworden.

Oleg Gonsow, unser Reiseführer, kämpfte sieben Jahre lang als Mitglied des legendären 350. Fallschirmjägerregiments in Afghanistan. Die Soldaten dieser Einheit erfüllten während des Krieges die schwierigste Aufgabe. Sie sorgten für den sicheren und verlustfreien Abzug der letzten sowjetischen Truppen aus Afghanistan.

Oleg kennt das Land wie seine Westentasche. Deshalb zögerte er zunächst, uns einen Besuch auf dem „schmutzigen Markt“ von Kabul zu organisieren. Der Veteran der Kampfeinsätze in Afghanistan erzählte: „Das ist der gefährlichste Ort in Kabul, Ausländer kommen kaum hierher. Hier gibt es viele, die nach dem Koran bestraft werden. Es gibt hier eigene Machthaber und eigene Wächter. Hier verstecken sich auch Verbrecher. Es ist sehr schwer, hier jemanden zu finden, der nicht gefunden werden will. Auf jeden Fall ist es leicht, hier das zu finden, was nach dem Gesetz verboten ist.“

Aus ganz Kabul kommen die Menschen zum Messermacher Muhamad Zaki, der jedes Messer aus feinstem Stahl herstellen, schärfen und polieren kann. Und es wird ein Leben lang halten. Neun Dollar kostet so ein Prachtstück. Es wiegt eineinhalb Kilo. Ich kaufe es.

Die zentrale Straße des schmutzigen Marktes ist der Vogelmarkt. Hier gibt es alles, von Papageien bis zu Hühnern, Kampfhähnen und Rebhühnern. Es gibt viele Tauben, die Afghanen lieben sie sehr. Der Preis schwankt zwischen 10 und 2.000 Euro.

Ich frage die Verkäufer: „Was ist so gut an ihnen, warum kosten sie so viel?“

Einer antwortet: „Gutes ist immer teuer. Schnabel, Augen, Haltung, Beine, Schlankheit. Alles ist wichtig bei einer Taube und alles kostet Geld.“

Ich kam schnell mit einem Händler überein, dass er mir seine teuersten Tauben zeigen würde. Er warnte mich, ich müsse in die Berge gehen, ins Dorf, denn anderswo gäbe es diese Vögel nicht.

Es gibt eine ganze Straße, in der nur Vögel verkauft werden. Hier gibt es wirklich seltene Exemplare, die kommen aber nicht auf den offenen Markt. Eigentlich kann man hier alles kaufen: Messer und sogar Waffen, aber das zeigt dir keiner, das passiert alles unter sich. So ist Afghanistan.

Mit unverhohlener Freude verließ ich den schmutzigen Markt. Nichts war passiert, aber ein seltsames Gefühl der Gefahr verfolgte mich ständig. Und der riesige, halb leere Platz erschien mir wie eine rettende Insel. Auf dem Platz stehen auf einem halben Kilometer Länge lange Reihen von Kiosken und Tischen. Das sind alles Wechselstuben. Hier kann man jede Währung wechseln. Das war hier schon immer so. Der Wechselkurs des Rubels ist hier sehr gut, besser als in Moskau.

Abulwafer, einer der Geldwechsler, lernte Russisch, als er während der Herrschaft von Präsident Nadschibullah in der Armee der Demokratischen Republik Afghanistan diente. Er stieg bis zum Oberstleutnant auf, ist jetzt im Ruhestand und arbeitet als Devisenhändler.

Der Taubenhändler ist nicht zum vereinbarten Termin gekommen. Vielleicht ist es auch besser so. Ob er wirklich Tauben in seinem Dorf hatte oder ob er andere Pläne mit uns hatte? Wir haben uns mit einem anderen Mann getroffen.

Er ist ein ein Taubenzüchter, lebte lange Zeit in Europa und kehrte unter anderem wegen seiner Tauben nach Afghanistan zurück. Er hat in Österreich und in der Schweiz gelebt und gearbeitet und nimmt jetzt eine hohe Position in Afghanistan ein. Es ist klar, dass sich nur wenige Menschen ein Penthouse für Vögel im Zentrum der Hauptstadt leisten können. Er bat darum, nicht gefilmt und nicht genannt zu werden.

Wenn man glaubt, dass ein Vogelschwarm, der den Wert eines teuren Autos hat, nur zum Vergnügen des Besitzers fliegt, ist das natürlich falsch. Die Vögel haben eine Aufgabe: andere Vögel zu fangen. Die Vögel fangen fremde Vögel und wenn der Besitzer kommt, um seinen Vogel zurückzuholen, muss er zahlen.

Der Blick auf Kabul ist von hier aus ziemlich friedlich. Aus der Vogelperspektive und bei diesem schönen Wetter ist es eine riesige und sehr schöne Stadt. Alle Kontraste beginnen unten. Und außerhalb der afghanischen Hauptstadt gibt es noch mehr.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

7 Antworten

  1. Ein sehr interessanter Bericht, der einen kleinen Einblick in eine völlig andere Welt gibt, in der ein „Wertewestlicher“ Europäer wohl kaum länger als 2 Wochen überleben würde. Wer dort geboren ist, kennt die Gesetze und lebt mit ihnen. Hier spiegeln sich alle Facetten des Lebens. Afghanistan hat eine lange Geschichte
    und ist durch viele Höhen und Tiefen gegangen. Ein buntes Völkergemisch mit über 49 Sprachen und über 200 verschiedener Dialekte.

    Es ist ein guter Anfang, daß der IS plus den „Wertewestlern“ hier weitgehend verschwunden sind.
    Ansonsten dürfte es hier jetzt endlich langsam wieder aufwärts gehen.

    Pepe Escobar: Russland, SOZ, BRICS – die Normalisierung Afghanistans
    Die ganze Affäre rund um Russland und die Taliban dreht sich um ein gigantisches Paket – in dem Öl, Gas, Mineralien und eine Menge Eisenbahnverbindungen stecken. Verbindungen, in deren Mitte sich Afghanistan befindet.

    Vorvergangenen Sonntag hatte ich in Doha ein Treffen mit drei hochrangigen Vertretern des Politischen Büros der Taliban in Katar, darunter eines der Gründungsmitglieder dieser Einrichtung (2012) und ein zentraler Amtsträger der vorhergehenden Regierung der Taliban von 1996 bis 2001. Ihre Namen werde ich, darin waren wir uns einig, nicht nennen.

    Die herzliche Begegnung hatte Professur Sultan Barakat vermittelt, der am Kolleg für politische Wissenschaft der Hamad bin Khalifa-Universität unterrichtet – die über einen makellosen, herausragenden Campus außerhalb von Doha verfügt, der Studenten aus dem ganzen Globalen Süden anzieht. Professor Barakat ist einer dieser sehr wenigen – diskreten – Akteure, die alles wissen, was in Westasien, und in seinem Fall auch an der Schnittstelle zwischen Zentral- und Südasien, wichtig ist.

    Professor Barakat arbeitet auf der gleichen Schiene. Er organisiert die Arbeit des Afghanistan Future Thought Forum (Forum für afghanische Zukunftsgedanken) dessen 9. Sitzung Mitte Mai in Oslo stattfand und an der 28 Afghanen teilnahmen – Männer und Frauen – wie auch eine Reihe von Diplomaten beispielsweise aus Iran, Pakistan, Indien, China, der Türkei, den USA, Großbritannien und der EU.

    In Doha fragte ich meine drei Gesprächspartner direkt, was den Taliban das Wichtigste sei: „Das Ende der Sanktionen“, erwiderten sie…………

    https://freedert.online/meinung/208036-pepe-escobar-russland-soz-brics/

    1. Aha, sehr interessant.

      Wobei, ob der Westen die Sanktionen beenden wird, damit Russland und China da schick Infrastruktur bauen und Rohstoffe abbauen können… Nun, ich würde meinen das eher die Hölle zufriert, aber verhandeln kostet ja (fast) nichts.

      1. Das alles ist erst im Entstehen, geht aber in die richtige Richtung.
        Wenn die BRICS erst einmal richtig Fahr aufgenommen hat, wird die Zukunft für
        den Wertewesten alles andere als rosig sein.
        Zumal ohne eigene Energieversorgung.
        Indien hat übrigens vor seine Goldreserven aus GB zurückzuholen. Wenn es nicht bereits
        geschehen ist.

        Ansosten wurde der Pass von Scott Ritter eingezogen und im die Ausreise nach Russland
        verweigert.

        Ein deutliches Zeichen dafür, daß die mittlerweile mehr als nervös sind.

  2. Jetzt haben wir den IS in Afghanistan vernichtet. […] Das bedeutet, dass die USA viele Jahre lang Terroristen in Afghanistan gedeckt, gefördert und bei Bedarf auch eingesetzt haben: in Syrien, im Irak und in Afghanistan. Überall dort, wo die Amerikaner Chaos säen wollten.

    Genau meine Meinung. Es ist doch verwunderlich, dass sich der IS im Norden und Osten Afghanistans festgesetzt hatte … also an der Grenze zu China.

    Und natürlich gibt es Ableger des IS auch überall in Afrika, wo es für den Westen interessant ist, also vor allem im Tschad, Niger, Burkina Faso und im Sudan. Ein Schelm, wer hier eine Verbindung zu den letzten Entwicklungen sieht.

    Wie gut Afghanistan nach der Vertreibung des IS und der USA wieder auf die Füße kommen kann, wird sich zeigen. Da hat es Afghanistan wirklich nicht leicht. Aber wünschenswert wäre es.

    1. „Und natürlich gibt es Ableger des IS auch überall in Afrika, wo es für den Westen interessant ist, also vor allem im Tschad, Niger, Burkina Faso und im Sudan. “

      Dort und in weiteren afrikanischen Staaten, hat die Группа Вагнера ganze Arbeit geleistet.

      Das gleiche gilt für Venezuela,

  3. Es ist wunderbar zu hören, daß es nun mit Afghanistan langsam bergauf geht.

    Ich bin Jahrgang 1947 und nach dem 2. WK hatte es in Deutschland wohl ähnlich ausgesehen.
    Doch bin ich mir sicher, dasß all die „Falschen Fünfziger“ das Weite gesucht haben und kaum mehr zurückkommen werden. Gut, das es keine „Befreier“ in Afghanistan mehr gibt. Das steht der BRD noch bevor.

    USA hat nicht nur Probleme nit seinen Allianzen, sondern auch mit seiner Währung.

    Der Rohstoffklau und Opiumanbau unter dem „Demokratischen Schutz“ der USA wird wohl zu Ende gehen und auch Afghanistan mit seinen Rohstoffen wieder zu Wohlstand verhelfen. – wenn es gerecht eingesetzt wird!

    Warten wir ab, welche Clans sich herausbilden werden oder ob das die „Scharia“ unterbinden kann.

    Die Gier ist immer noch in der Welt.
    Nur Aufklärung und WISSEN kann den Menschen helfen, sich zu befreien.

    Vielen Dank für diesen Beitrag, den ich weiter folgen werde!

  4. Der Opiumanbau wurde schlichtweg verlagert. Und zwar dort wo es einst groß war: Myanmar
    Das fing bereits vor der erneuten Taliban-Übernahme Afghanistans an. Demzufolge konnte man bereits damals annehmen bzw. davon ausgehen, dass in Afghanistan irgendetwas passieren wird (was dann tatsächlich passierte mit der angeblichen Flucht oder Rückzug der Amis). Denn sonst hätten sich die Drogenkartelle (afghanisches Heroin war fast ausschließlich für Europa und Asien gedacht) weiterhin mit Afghanistan zufriedengegeben als Opium bzw. Heroin Produktionsland. War und ist ja auch eine interessante Beobachtung gewesen, dass afghanisches Heroin kaum in die USA kam, sondern nur für Europa und Asien – mit dem Wissen und Erlaubnis der USA. Bisher hat sich kein Journalist für diese merkwürdige Tatsache interessiert.
    Auch für die Tatsache, dass kurz nach dem Abzug der Amis aus Afghanistan im Kosovo Spannungen aufflammten wie schon lange nicht mehr. Kosovo ist ja ohnehin als Transitland für afghanisches Heroin gewesen. Da gab es ja schon lange zuvor Vorwürfe und Gerüchte, dass die Amis dort auf ihrer Bondsteel Basis mit der organisierten Kriminalität aus dem Kosovo involviert waren.

    Überhaupt sind die zeitlichen Zusammenhänge dabei spannend:
    1 Februar 2021 Militärputsch gegen die westliche pro-US Regierung in Myanmar. Damit Start des Bürgerkriegs in Myanmar.
    30 August 2021 Abzug der letzten US-Truppen aus Afghanistan

    Im Übrigen bin ich entgegen von Röper usw. der Meinung, dass es bei den Amis keine Flucht war und die Aufnahmen an den Flughäfen benutzt wurden um es als chaotische Flucht darstellen zu lassen.
    Denn bereits am 29 Februar 2020 haben die Taliban und USA im Doha-Abkommen mit geheimen Zusatzvereinbarungen sich für den Abzug verständigt. Allerdings ohne Teilnahme der afghanischen Regierung. Ab dem Inkrafttreten des Abkommens haben die Amis aufgehört die afghanische Regierung und vor allem das afghanische Militär zu unterstützen. Die Taliban haben auf US-Truppen keine Angriffe gemacht. Stattdessen haben die sich vollständig auf das afghanische Militär und afghanische Regierung konzentriert.

    Nur wird bis heute (vor allem im alternativen Spektrum) die Legende von einer Flucht a la Vietnam erzählt und so Leser hinters Licht geführt und die langfristige geostrategische Planung und Skrupellosigkeit der Amis unterschätzt. Die hatten einfach keinen Bock mehr auf Afghanistan wegen dem Kosten-nutzen Verhältnis und zogen weiter nach Europa (Ukraine), Russland Asien (China, Myanmar).

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