Selensky: Patriot Systeme sind unwirksam gegen russische Luftbomben

Der ukrainische Präsident bat den Westen auch um Langstreckenraketen

Patriot-Systeme können der Ukraine keinen zuverlässigen Schutz gegen russische gelenkte Luftbomben bieten, sagte der ukrainische Präsident Wladimir Selensky in einem Interview mit dem Philadelphia Inquirer und bat den Westen erneut um Langstreckenraketen.

„Die Patriot kann nicht gegen gelenkte Luftbomben kämpfen“, sagte er. Er betonte die hohen Preise für die Patriot und räumte ein, dass die Ukraine nicht über die nötige Anzahl dieser Raketen verfüge, um gegen die russischen gelenkten Luftbomben zu kämpfen.

„Wenn Sie und ich die Preise für eine Patriot-Rakete und die Anzahl der Patriot-Raketen nehmen und die gelenkten Luftbomben nehmen, werden wir niemals tausend [Patriot-Raketen] im Monat haben. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, wir werden auch nicht hundert [Patriot-Raketen] pro Monat haben. Denn jede Rakete [kostet] mehr als drei Millionen Dollar, und das ist nicht nur eine Frage des Geldes, denn sie produzieren einfach nicht so viele davon“, sagte er in einem Video des Interviews, das auf seiner YouTube-Seite veröffentlicht wurde.

Gleichzeitig warf er erneut die Frage der Versorgung Kiews mit Langstreckenraketen für Angriffe im russischen Kernland auf.

Die ukrainische Regierung beklagt sich ständig über den Mangel an Luftabwehrsystemen und Raketen und fordert von den westlichen Verbündeten neue Lieferungen. Anfang Juni erklärte Selensky, Kiew habe mit westlichen Ländern Vereinbarungen über die Lieferung zusätzlicher Luftabwehrsysteme getroffen. Er machte jedoch keine Angaben über die Anzahl der Systeme oder andere klärende Informationen. Am 28. Juni erklärte Premierminister Denis Schmygal, dass Kiew drei Patriot-Luftabwehrsysteme sowie mehrere andere Systeme und Raketen aus westlichen Ländern erhalten werde.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat wiederholt betont, dass die Lieferung neuer Waffen an die Ukraine die Lage an der Front nicht verändern, sondern nur zu einer Verlängerung des Konflikts führen wird. Der russische Außenminister Sergej Lawrow wies darauf hin, dass jede Ladung, die Waffen für Kiew enthält, ein legitimes Ziel für Russland darstellen würde.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

24 Antworten

  1. Naja wie soll das auch gehen.
    Dazu braucht man eine gestaffelte Luftabwehr mit zB sowas wie Panzir, Tor, Strela.
    Etwas für die Kurzstrecke aber sowas hat die Ukraine nicht.
    Mit Patriot auf FAB zu schiessen wäre wie mit Kanonen auf Spatzen zu ballern.

    1. @ Vogonendichter
      Korrekt!

      Kleiner technischer Exkurs …
      Das Einzige, was die „Patriots“ abschießen können, sind langsam fliegende Transportmaschinen,
      die nicht über ein eigenes Abwehrsystem verfügen. Siehe IL-76MD Gefangenentransport.

      Gegnerische Raketen und Flugzeuge, die mit Überschall fliegen, können den Raketen der Patriots ausweichen oder sind zu schnell, um von den Patriots getroffen zu werden!
      Siehe Scud-B / C /D , wie sie von den Hutis gegen Saudi Arabien eingesetzt wurden.
      Das sind alte sowjetische operativ-taktische Raketen mit bis zu 500km Reichweite. Die Vorläufer der „Iskander“.
      Bomben, auch wenn sie über Gleitmodule verfügen, wie die FAB, damit abschießen zu wollen, funktioniert nicht.

      Der technische Leistungsstand der Patriots befindet sich auf dem Level zwischen den alten sowjetischen
      S-200 und S-300. Wohlgemerkt der alten sowjetischen Serien. Die russischen Systeme der S-300 Serie sind moderner. Dass die S-400 und S-500 noch weiter entwickelter sind, steht ausser Frage.
      Alle diese Systeme wurden entwickelt, um anfliegende Flugzeuge und Raketen größerer Reichweite abzuwehren.
      Nicht um Bomben abzuschießen. Die Träger der Bomben sollen damit erwischt werden, bevor sie ihre Last abwerfen können.

      Im Falle der Ukraine scheint es so, dass die Verantwortlichen nicht in der Lage sind, eine S-300 korrekt zu nutzen, geschweige denn ihre Soldaten entsprechend auszubilden. Die S-300 ist nicht dazu geeignet, mitten in der Stadt genutzt zu werden! Deren Radar-Systeme brauchen „freie Sicht“! Ein Hügel wäre ideal, da das Radar eine Reichweite von 300Km hat. Die Raketen haben die gleiche Reichweite! Selbst die alten sowjetischen, die die Ukraine noch nutzt! Den von der S-300 verwendeten Raketen kann selbst ein moderner Kampfjet nicht entkommen, da sie mit Mach 4+ fliegen. … Aber man muss solch ein System eben richtig zu bedienen wissen!

      Zum Vergleich:
      Die modernste Version der Patriot-Raketen hat 180Km Reichweite!
      Die alte sowjetische S-200 von 1967 hat 200Km Reichweite! … Übertrifft also die Patriots!
      Die S-300 … 300Km!
      Die S-400 … 400Km!
      Die S-500 … 600Km!

        1. @ Ole_Bienkopp
          Viel dürfte eigentlich nicht mehr übrig sein. Ebenso von den meisten anderen Waffen aus der Sowjetzeit.
          Und das sind die einzigen Waffen, die zumindest technisch gut funktionieren, im Gegensatz zum West-Schrott, der nicht mal ein paar Minusgrade aushält.

          Es sollte nun bald zu Ende gehen.

          1. Die taugen nicht nur nichts, die sind auch noch astronomisch teuer.
            Allein der Angriff auf Sewastopol hat so einige Milliönchen gekostet.
            Die genau Zahl weiß ich jetzt leider nicht mehr, aber das war eine Menge.
            Ansonsten stimme ich Ihrem letzten Satz zu.
            Sie scheinen jetzt auch langsam nervös zu werden. Heute wurde in der
            Presse vermeldet folgendes vermeldet:

            Terrorgefahr? US-Armee erhöht Sicherheitsvorkehrungen in Europa

            Die US-Armee hat ihre Sicherheitsvorkehrungen an mehreren europäischen Einrichtungen erhöht, auch an ihren Standorten in der Oberpfalz. Für die Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels gilt seit Sonntag die zweithöchste Sicherheits-Warnstufe.

            Ich hoffe jetzt nicht, daß wieder einmal eine Falseflag, geplant ist, die man dann erneut der RF in
            die Schuhe schieben kann.

  2. Also entweder ist dieser Artikel eine falsche Zusammenssetzung verschiedener Äußerungen, oder Selenskyi ist ein Vollidiot.

    Gleitbomben werden in Frontnähe eingesetzt und von Flugzeugen aus fallen gelassen. D.h. man fängt mit Patriots auch keine Gleitbomben ab, sondern nutzt sie gegen Langstrecken-Raketen und Marschflugkörper.

    Ggf. kann man mit einem Luftabwehrsystem auch die Flugzeuge angreifen, die die Gleitbomben abwerfen. Ein Patriot-System hat dabei eine Reichweite von ~150km, was über der typischen Reichweite von Gleitbomben liegt. Dabei liegen die Kosten einer Partiot-Rakete mit ~2Mil$ gegenüber rund 50Mil$ pro russischem Flugzeug noch im „billigem“ Bereich.

    Was also wesentlich stärker auffällt, ist die Tatsache, dass man diese Systeme mit relativ billigen Drohnen insoweit ausschalten kann, dass man sie entweder gar nicht zum Schutz aktivieren kann, oder sie tatsächlich aktiviert werden, dann aber kostenineffizient sind, und zudem noch durch andere gesteuerte Raketen ausgeschaltet werden können.

    Daher wäre ja die einzige Verteidigungsmaßnahme, dass man hier eher auf eine F16-basierten Luftraumverteidigung setzt, wodurch dann aber die Startbahnen geschützt werden müssten. Dies gänge selbst auch wieder nur mit einem starken & zentralisiertem System, welches man so in der Ukraine nicht mehr hinbekommt.

    Somit ist dann auch klar, dass man die Frontlinie nicht wirklich halten kann, auch wenn die russische Strategie, alles wegzubomben auch nicht gerade „günstig“ ist. D.h. der Krieg verkommt eher zu einer Kostenfrage. Deshalb ja das Problem der Angriffe auf die Energieversorgung.

    Wenn diese soweit zerstört wurde, dass nur noch das Minimum für die Bevölkerung übrig ist, muss der komplette Haushalt der Ukraine durch die NATO+EU finanziert werden, ohne dass man mit diesem Geld auch nur einen Zentimeter verteidigt hat.

    Der Rest des Kampfes mag ja durchaus „ausgeglichen“ sein, da beide Seiten sich die Kamikaze-Drohnen um die Ohren hauen kann. Aber solange Russland darüber hinaus aber noch Geld reinstecken kann, ist es wesentlich besser in der Lage, Kommandoposten auszuschalten und die Moral der anderen Seite zu schwächen.

    1. ….die hochgelobten „F – 16“ sind die „Wunderwaffen“ der Globalisten, für ihre Helotenarmee.. ..wird aber auch nicht helfen, es werden jeden Tag weniger „kämpfende Ukrod“ !!.. …wer DIE „F-16“ fliegen soll ??.. …diese Frage ist noch offen !!.. …vielleicht sollte die NATO „Selbstopfer – Geräte“ wie das deutsche „Reichenberg – Gerät“ vorgesehen anno 45, einsetzen ??😎

      1. „The Philadelphia Inquirer“ ist ein echtes Nazi-Blatt. Wie man erfährt, ist Rußland eigentlich leicht zu besiegen, aber der Westen schont Putin aus Angst vor einem Auseinanderbrechen Rußlands. Die eigentliche Gefahr, der Mann, um den sich alles dreht, ist The Donald, der Untergang des Abendlandes:

        „Zelensky legt dar, wie die Ukraine gewinnen kann, wenn der Westen seine Angst vor Putin verliert“

        „Zelensky befürchtet jedoch, daß der Westen – vor allem die Vereinigten Staaten – immer noch nicht bereit ist, auf einen echten Sieg zu drängen. ‚Jeder hat immer noch Angst, daß Rußland auseinanderbrechen könnte, jeder hat Angst davor, was mit Rußland ohne Putin passieren wird und ob es so bleibt, wie es ist, oder noch schlimmer wird.‘
        […]
        In diesem Moment wittert Putin amerikanische Schwäche und hofft auf eine Trump-Präsidentschaft, die die Ukraine abschneiden und die NATO aufgeben könnte. In der Zwischenzeit ist Putin mit dem Iran, Nordkorea und China verbündet, das das Schicksal der Ukraine als Lackmustest dafür ansieht, ob es sich Taiwan aneignen kann. Es wäre also katastrophal, wenn das Weiße Haus die Ukraine nicht mit allem versorgen würde, was sie braucht – und das noch vor den Wahlen im November.“

        by Trudy Rubin | Columnist, Published June 30, 2024
        https://www.inquirer.com/opinion/zelensky-ukraine-war-interview-trudy-rubin-20240630.html

      2. ….die hochgelobten „F – 16“ sind die „Wunderwaffen“ der Globalisten, für ihre Helotenarmee.. ..wird aber auch nicht helfen, es werden jeden Tag weniger „kämpfende Ukrod“ !!.. …wer DIE „F-16“ fliegen soll ??.. …diese Frage ist noch offen !!..

        Der Flugzeugtyp ist eigentlich egal. Die F-16 ist nur der „Billigflieger“ und deshalb im Gespräch. Wichtig ist dabei nur, dass die Flugzeuge in die zentrale Radarüberwachung integriert werden kann. So gänge bspw. auch eine Rafale.

        Die Idee dahinter ist ja – ähnlich zum Raketenangriff des Irans auf Israel, dass meist größere Drohnen und Marschflugkörper für den Angriff eingesetzt werden. Diese können mit ’normalen‘ Air-to-Air Raketen abgefangen werden… und dies meist weit vor dem eigentlichen Angriffsziel, weshalb man so einen viel größeren Bereich abdecken kann.

        Fliegen kann so ein Flugzeug eigentlich jeder Pilot. Denn es bräuchte für diese Aufgabe kein echtes Luftkampf-Training. Und wenn man ehrlich ist, braucht so ein Flugzeug auch keine vordefinierte Start- & Landebahn. Da reicht eine saubere, geteerte Straße.

        Deshalb ja die Idee der NATO Staaten, dass Drittstaaten einen Luftverteidigungsstreifen über den Westen der Ukraine aufbauen, um damit die ersten Start- und Landebahnen innerhalb der Ukraine zu schützen.

        Dass es wohl nicht dazu kommt, liegt vermutlich eher an der Tatsache, dass dies insgesamt zu teuer ist, nur um damit feindliche Marschflugkörper abzuwehren. Bis man so weit wäre, dass man tatsächlich dann selbst in Frontnähe JDAMs abzuwerfen, verginge eine lange Zeit und es gäbe zu viele „wenns“.

        Also gänge es bis dahin eher um den Start von Storm Shadows & co. Das regelt man dann aber anders, da die Flugbahn nicht genau nachzuverfolgen ist, man Russland also immer noch der Lüge bezichtigen könnte.

    2. Hier ist das Original:

      Зе!Президент, 30.06.2024, 48:21 Min
      Інтерв’ю Президента України Володимира Зеленського Труді Рубін [Trudy Rubin], колумністці американського видання The Philadelphia Inquirer.
      Заяви, звернення, інтерв’ю та багато різних новин від Володимира Зеленського!
      Підписуйтесь!

      https://youtu.be/xMkPNU4W53c

  3. Selensky ist eine Marionette der Briten. Wenn er schlau wäre, was er nicht ist, würde er zu den Bedingungen des Vertragsentwurfes von Istanbul zurückkehren und den Krieg beenden. Das wird er aber nicht tun, da seine Herren
    in GB das nicht so haben wollen. Nach einem Ende des Krieges, egal wie, wird er entweder vor Gricht gestellt werden oder er wird nach GB oder USA fliehen, denn er hat dann seine Aufgabe erledigt! Nur das ukrainische Volk
    wird sich mit den Konsequenzen dieses vom Westen aufgezwungenen Krieges beschäftigen müssen. Der Westen wird alles wichtige in der Ukraine aufgekauft haben. Egal wie der Westen ist der Gewinner dieses Krieges.

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