Mit Hilfe von Starlink können Objekte mit Tarnkappentechnik geortet werden

Laut der Zeitung South China Morning Post waren chinesische Wissenschaftler die ersten, die zeigten, dass diese Methode funktioniert

Chinesische Wissenschaftler haben eine neue Methode zur Erkennung von Objekten in der Luft getestet, die durch Radar-Tarnkappentechnik geschützt sind. Solche Ziele können dank der von einer Gruppe von Starlink-Satelliten ausgesandten Strahlung entdeckt werden, berichtete die South China Morning Post.

Dem Bericht zufolge hat eine Gruppe chinesischer Wissenschaftler der Universität Wuhan ein Experiment durchgeführt. Sie verwendeten eine kleine Drohne vom Typ DJI Phantom 4 Pro, deren effektive Reflexionsfläche dem Indikator eines Kampfjets mit Tarnkappentechnologie entspricht, was bedeutet, dass sowohl die Drohne als auch der Kampfjet unter gleichen Bedingungen die gleiche Menge an Funkwellen reflektieren und theoretisch nicht geortet werden können. Im Rahmen des Experiments sendete die Drohne kein Funksignal, erschien aber dank der Streuung der elektromagnetischen Wellen der Starlink-Satelliten, die dem Unternehmen des amerikanischen Geschäftsmanns Elon Musk SpaceX gehören, dennoch auf dem Radar.

Nach Angaben der Zeitung waren chinesische Wissenschaftler die ersten, die die Leistungsfähigkeit dieser Methode zur Erkennung von Tarnkappenobjekten nachgewiesen haben. Nach ihren Angaben wurde sie von russischen Wissenschaftlern auf einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz im Jahr 2015 vorgeschlagen, aber die Zeitung gibt keine Einzelheiten über das Forum und die Namen der Wissenschaftler an.

Moderne Flugzeuge mit Tarnkappentechnik wurden zu einer Zeit entwickelt, als es noch keine Satellitengruppen wie Starlink gab. Musks Satelliten senden eine starke elektromagnetische Strahlung aus, so dass sich bewegende Objekte in der Luft, auch solche mit Tarnkappentechnik, diese Strahlung streuen. Wissenschaftler können die dadurch entstehenden Störungen bei Signalempfängern analysieren und das Flugobjekt lokalisieren.

Die Autoren der Studie verwendeten ein verbessertes Modell zur Verfolgung der Streustrahlung und entwickelten eigene Algorithmen, um damit zu arbeiten. Darüber hinaus wurde ein leistungsfähiger Mikroprozessor zur Analyse der Signale eingesetzt, dessen technische Merkmale nicht spezifiziert sind. Die Forschung wurde unter Beteiligung des staatlichen Funkkontrollzentrums Chinas durchgeführt, so die Zeitung.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. Das mit der Tarnkappentechnik ist m.E. sowieso ein Schwindel, den die amerik. Rüstungsindustrie dem Parlament verkauft hat. Stealth funktioniert bei der herkömmlichen Radarfrequenz, aber schaltet man irgendwie auf die Frequenzen des WKII um, sind die Flugzeuge sichtbar. Sagte man im Jugoslavien-Krieg.
    Und gesichert haben die Russen viele Versuche gemacht, wie man ein Stealth-Flugzeug aufklären kann.
    Die Russen erscheinen mir diesbezüglich die Meister des jamming und fencing.

    Auf YT gibt ein Saab-Mitarbeiter zum besten, dass sich Stealth überholt hätte. Falsch: kein Mitarbeiter. Ein Pilot. In den 90ern hat das geklappt. Aber die Elektronik ist nun mal ein klein wenig besser geworden.
    Und mit Stealth fängt man sich halt auch einen ganzen Haufen aerodynamischer Nachteile ein. Ist immer die Frage: ist es das wert?

    1. „… Das mit der Tarnkappentechnik ist m.E. sowieso ein Schwindel, den die amerik. Rüstungsindustrie dem Parlament verkauft hat. …“
      Haha, die US-amerikanische Rüstungsindustrie verkauft doch nur Schwindel. Genau so, wie die Pharma-Mafia, siehe „C“19.

  2. Am passiv Radar wird in Deutschland doch auch gearbeitet. Normalerweise sind das Dinge, von denen man nicht soviel hört. Da war mal eine geschichte, weshalb eine F35 bei einer Flugschau Flugverbot hatte, weil ein deutscher Rüstungskonzern seine passiv Radare vor Ort hatte.

    https://www.bundeswehr-journal.de/2023/kampfflugzeug-f-35-stealth-faehigkeit-und-passiv-radar/

    TASS schreibt über Chinesische Technologe, da bin ich mir sicher, daß sie über ihre Eigene nicht reden wollen.

    1. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird das „Unsichtbarmachen von Drohnen“ im Nato-Russlandkrieg in und über der Ukraine weltweit höchste Quoten an Forschung generiert haben. Warum sollten die Russen gerade über die TASS von den eigenen Forschungen auch nur andeutungsweise erzählen ? Zumal die Starline-Technik schon ausreicht um „unsichtbar“ gemachte Drohnen durch die Chinesen schon zur Vernichtung erkennen zu können.

  3. Das Besondere an diesem Artikel scheint mir „Darüber hinaus wurde ein leistungsfähiger Mikroprozessor zur Analyse der Signale eingesetzt, dessen technische Merkmale nicht spezifiziert sind. “ Dieser Teil der Forschung zu sein. Denn als Werkbank der Welt verfügt China inzwischen in hohem Maße über die Technik eigene Chips zu entwickeln und dann kostengünstig in Großserie produzieren zu können und der einzige der auch davon profitieren könnte wäre wohl Russland!??
    Aber war diese relativ anonyme Meldung nicht vielleicht auch eine Warnung an das Pentagon hinsichtlich seiner Gelüste auf Taiwan!??
    Das wäre dann wohl ein böses Erwachen für die US-Airforce wenn diese superteuren nicht wirklich flugfähigen F-35 im Angriffsfall von den Chinesen wie Spatzen abgeschossen würden !???
    P

  4. Mit einer ähnlichen technologie wurden doch im jugoslawienkrieg schon ami „stealth“ flieger abgeschossen. Soweit ich mich erinnere gibts von zweien teile, fotos, belege . . . und von weiteren gibts geschichten aber keine details. Schon damals kamen relativ einfache, alte radarsysteme zum einsatz aber der clou war die vernetzte rechnerbasierte auswertung der empfamgsdaten. Man hat hier also vermutlich das prinzip verfeinert und nutzt den aktuellen stand der signalprozessing technik um die ganze thematik praxistauglicher und ihre anwendung einfacher zu machen.
    Der bevorstehende chinakrieg dürfte auch hier einiges beschleunigt haben . . .

  5. Am 1. Mai 1960 wurde die angeblich unsichtbare U2 abgeschossen.

    In den 60er Jahren entwickelten Forscher der Sowjetunion den Maser mit den Grundlagen der Quantenphysik. Nach Wikipedia angeblich eine amerikanische Erfindung.

    Ich kann mich deshalb noch sehr gut daran erinnern, weil mein Werkstattmeister mir damals erklärt hat, dass man mit dem Maser das Husten der Flöhe von Chicago hören könnte. Das ist natürlich etwas übertrieben, macht aber die physikalische Grenze von Funkempfängern deutlich.

    Dennoch, jedes Objekt im Bereich elektromagnetischer Wellen reflektiert, zerstreut oder absorbiert diese. Im einfachsten Fall wertet man den Funkschatten des Flugobjektes aus. Hier wird wohl hauptsächlich die Feldstörung durch die Streuung, die zu Phasenverschiebungen führt, gemessen und berechnet.

    Sehr entfernt kann man das mit der Kurzwellenausbreitung laienhaft vergleichen. Die Boden und die Raumwelle überlagern sich und je nach Phasenlage verstärken oder dämpfen sie das Funksignal.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass die Entwicklung zum passiven Radar schon sehr weit fortgeschritten ist.

  6. Die Tarnkappentechnik ist kein Bluff, sondern funktioniert. Allerdings wurde sie für die militärisch am meisten genutzten Wellenlängen von einigen Zentimetern optimiert. Schaltet man das Radargerät auf Dezimeterwellen um, reduziert sich die Absorption der elektromagnetischen Wellen. Dieses Verfahren verwendete die jugoslawische Luftabwehreinheit, die während des Jugoslawienkrieges einen US-Tarnkappenbomber abschoß. Es gibt keine Wunderwaffen. Zu jedem Mittel findet sich ein Gegenmittel. Mit der Auswertung der Streustrahlung der Starlinksatelliten ist ein weiteres hinzugekommen.

  7. Man kann in diesem Universum ALLES orten, sogar die geliebte „Zweitseele“! Es ist alles nur eine Frage dessen, wie weit man in die MASCHINE Universum eindringen konnte und zwar ins Kleinste, um ihre Mechanismen für bestimmte Aufgaben nutzbar zu machen, und sei es nur das Lokalisieren von „Materie“ spezifischer oder auch unspezifischer Art. Materie ist übrigens nicht bloß die, die man kennt als Materie bis hinunter zu den HEUTE bekannten kleinsten Bausteinen. Die sind immer noch GIGANTISCH im Vergleich zu dem, was darunter liegt! Und kann man mal bis dahin vordringen, wird man feststellen, daß das Ding eine Maschine ist.

    Die Planklänge liegt WEIT WEIT unterhalb dessen, was die ungefähren Ausmaße der bekannten kleinsten Materieteilchen sind oder als das angenommen werden.

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