Ukraine

Kiew will mehr, Berlin streitet sich mit Paris: Die Ereignisse des 29. Februar

Hier übersetze ich die Zusammenfassung der Ereignisse in und um die Ukraine des 29. Februar, wie sie in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde.

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages in und um die Ukraine. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung des 29. Februar.

Beginn der Übersetzung:

Kiew fordert Raketen und Geld, Berlin streitet sich mit Paris: Die Ereignisse rund um die Ukraine

Die Ukraine stellt auf ihrem Territorium keine Raketen für Luftabwehrsysteme her, also muss der Westen sie liefern, wenn sie verbraucht sind, sagte Jury Ignat, des Sprecher des ukrainischen Luftwaffenkommandos.

Die Feindseligkeit zwischen Frankreich und Deutschland, die durch Meinungsverschiedenheiten über die Militärhilfe für Kiew verursacht wurde, verhindert die Einrichtung eines EU-Fonds zur Finanzierung von Waffenlieferungen an die Ukraine.

Die TASS hat die Ereignisse rund um die Ukraine gesammelt.

Verlauf der Operation

Russische Streitkräfte haben im Laufe des Tages vier Gegenangriffe der ukrainischen Streitkräfte bei Donezk zurückgeschlagen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Gesamtverluste des Gegners beliefen sich im Laufe des Tages auf bis zu 1.325 Kämpfer.

Darüber hinaus haben die russischen Streitkräfte im Laufe des Tages das Kontrollzentrum der ukrainischen Einsatzgruppe Kupjansk und die Kontrollzentren zweier ukrainischer Militärbrigaden getroffen. Luftstreitkräfte und Artillerie zerstörten außerdem S-300-Luftabwehrsysteme und drei Munitionsdepots. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums schoss die Luftabwehr neun HIMARS-Raketen und zwei JDAM-Lenkbomben ab und zerstörte 93 ukrainische Drohnen.

Ein Drittel verloren

Die Ukraine hat auf dem Schlachtfeld 68 Bradley-Schützenpanzer verloren, das ist ein Drittel aller an Kiew übergebenen US-Fahrzeuge dieses Modells, berichtete das US-Magazin The National Interest. Seinen Informationen zufolge deutet das auf eine starke Dezimierung der Waffenbestände der ukrainischen Armee hin. Es wird darauf hingewiesen, dass nur 100 bis 120 der 186 Fahrzeuge aktiv in Kampfhandlungen eingesetzt wurden, während der Rest für Ersatzteile, die Ausbildung des Personals und den Ersatz von Notfällen reserviert war.

Der Westen muss…

Alle Raketen für die eingesetzten Luftabwehrsysteme, darunter die S-300 und die Buk-M1, erhält die Ukraine aus dem Westen. Die Ukraine hat keine eigene Produktion solcher Raketen, sagte Jury Ignat, des Sprecher des ukrainischen Luftwaffenkommandos. „Daher muss uns der Westen die verbrauchten [Raketen] nachliefern“, sagte er.

Finanzieller Bedarf

Der ukrainische Haushalt benötige jeden Monat Überweisungen in Höhe von drei Milliarden Dollar von den Partnern, sagte der ukrainische Finanzminister Sergej Martschenko. „Weitere rhythmische Budgethilfe ist unerlässlich, um die Sozialausgaben zu sichern. Wir können keine Verzögerung bei der Beschaffung externer Finanzmittel zulassen“, sagte er auf einem Treffen des Finanzblocks G/, auf dem der ukrainische Minister online sprach.

Europäisches Parlament befürwortet neue Sanktionen

Die Mitglieder des Europäischen Parlaments haben eine Entschließung zur weiteren Unterstützung der Ukraine durch die EU angenommen, in der neue Sanktionen gegen Russland und Weißrussland gefordert werden. Die Abstimmung fand während der Plenarsitzung in Straßburg statt und wurde auf der Website des Parlaments übertragen.

Die Abgeordneten sprechen sich insbesondere für ein Verbot der Einfuhr von russischem Uran und metallurgischen Produkten in die EU sowie für eine vollständige Beendigung der Zusammenarbeit mit der russischen Atomindustrie, insbesondere mit Rosatom, aus. Wie schon vor einem Jahr hat die EU keine rechtliche Grundlage, um russische Staatsgelder, die auf dem Gebiet der EU eingefroren wurden, zu beschlagnahmen und für den Wiederaufbau der Ukraine zu verwenden, weshalb die Abgeordneten diese Frage als dringend bezeichnen. Darüber hinaus fordern die Abgeordneten die Schaffung eines „Systems zur Behebung und Bewertung von Umweltschäden“, die von Russland angeblich während des Konflikts verursacht wurden, und die „Vorbereitung einer Rechtsgrundlage für die Strafverfolgung“ dafür.

Entschließungen des Europäischen Parlaments haben keine Rechtskraft, sondern nur beratenden Charakter, werden in der EU aber häufig genutzt, um bestimmte politische Positionen zu fördern und zu verbreiten.

Macrons ausgeklügelter Trick

Die Feindseligkeit zwischen Frankreich und Deutschland wegen Meinungsverschiedenheiten über die Militärhilfe für Kiew verhindert die Einrichtung eines Fonds der EU zur Finanzierung von Waffenlieferungen an die Ukraine, berichtet die Financial Times. Als Reaktion auf die Äußerung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, möglicherweise Truppen in die Ukraine zu schicken, wies der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz den Vorschlag zurück und deutete an, dass Paris mehr Waffen schicken sollte, so die Zeitung. „Macrons Trick mit den Truppen zielte darauf ab, sich als entschiedener Verteidiger Kiews darzustellen und die Aufmerksamkeit vom Geld abzulenken. Das hat die Deutschen verärgert“, sagte ein ungenannter EU-Diplomat, den die Zeitung zitiert hat.

Macron hingegen bestätigte, dass er sich ganz bewusst zur Debatte über die Entsendung von westlichem Militär in die Ukraine geäußert habe und sagte, er habe seine Worte „abgewogen“ und „durchdacht“. „Jedes Wort, das ich zu diesem Thema sage, ist abgewogen, durchdacht und überprüft“, betonte er.

Unberechenbare Partner

Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, bezeichnete die Äußerungen des französischen Präsidenten als gefährlich, da sie „der Sicherheit und Stabilität auf dem Kontinent irreparablen Schaden zufügen und zu nicht wiedergutzumachenden Folgen führen können“. Allein die Tatsache, dass Politiker im Westen darüber diskutieren, zeige, dass die derzeitige Generation europäischer Politiker das Wort „Sicherheit“ wahrscheinlich nicht richtig verstehe und keinen richtigen Selbsterhaltungstrieb habe, was „mit Unvorhersehbarkeit und absurden Aktionen verbunden ist“.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

21 Antworten

  1. „Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, bezeichnete die Äußerungen des französischen Präsidenten als gefährlich, da sie „der Sicherheit und Stabilität auf dem Kontinent irreparablen Schaden zufügen und zu nicht wiedergutzumachenden Folgen führen können“. Allein die Tatsache, dass Politiker im Westen darüber diskutieren, zeige, dass die derzeitige Generation europäischer Politiker das Wort „Sicherheit“ wahrscheinlich nicht richtig verstehe und keinen richtigen Selbsterhaltungstrieb habe, was „mit Unvorhersehbarkeit und absurden Aktionen verbunden ist“.“

    Passend dazu siehe hier:

    https://anti-spiegel.com/2024/jetzt-ist-es-offiziell-westliche-soldaten-kaempfen-bereits-in-der-ukraine/#comment-256731

  2. ….warum streiten sich diese Marionetten ??.. …sind sich die Globalisten – Marionettenspieler nicht einig ??…
    …WER ist der „Kasper“ und WER ist das „Krokodil“ ??…
    ….was sagt der US – Demente, dazu ??..🤣🙈

  3. Wie T. Röper schon einige male komplett richtig geschrieben hat, ist die EU kurz vor dem Kollaps. Staaten wie Frankreich Deutschland und (Ex EU) GB sind wirtschaftlich und vor allem gesellschaftlich dem Untergang geweiht. Um die Party dennoch weiterfinanzieren zu können muss Russland besiegt werden durch einen Regime Change, um quasi die unermesslichen Schätze Russlands für lau zu ergaunern.
    Was ich nicht verstehe, die EU könnte statt auf Krieg, einfach auf Kooperation setzen und diese Schätze zum Freundschaftspreis beziehen. Sie wollen es dennoch auf dem kriegerischen Weg schaffen. Die verschuldeten woken Staaten sind wie ein Heroinjunky der selbst vor einen fahrenden Zug springen würde einen Schuss

  4. … super Kommentar… könnten
    meine Worte sein… vor allem der Vergleich der Europäer mit einen „Junky“ der sich vor einen fahrenden Zug wirft…. welcher von den USA fern(geistesgestört) gesteuert wird… 🦊🐾

  5. …das „brd – Globalisten – Gebilde“, kann gar nichts mehr !!.. …dieses System, geht jetzt unweigerlich den Bach runter, die Insolvenzen steigen sprunghaft an, vor allem auch im Automobilsektor usw…
    …dass dieses Gebilde, weder Kapazitäten noch „Fachkräfte“ hat, um im Rüstungsbereich irgend etwas entscheidentes zu bewirken !!..
    …ausserdem sollte Russland George Soros (Umvolkung und Folgen), Bill Gates (Carola – Plandemie), den Globalisten mit ihrer „Gruenen Kampfgruppe“ danken, dass es vielleicht nur noch 5 Mio. Deutsche gibt, welche sich NICHT einspannen lassen gegen Russland und die „umerzogenen, woken, verdummt – verblödeten“ bio brd – Insassen, so um die 48 Mio. interessieren nicht.. …die „Neu – brd – ler“, ist eine Kategorie für sich, bevor DIE „Deutsche Fachkräfte“ werden, vergehen nach bisherigen historischen Erfahrungen, 500 Jahre ??..🙈😎

  6. Deutschland rutscht mit nacktem Hintern auf sägerrauer Holzplanke in den Abgrund.

    Auf dem G20-Treffen der Finanzminister in Brasilen (2024 G20 Rio de Janeiro summit [https://www.g20.org/en]) bestanden die G7-Länder – insbesondere die USA und Deutschland (sic!) – darauf, in der Abschlusserklärung Russland als Angreifer im Ukraine-Krieg zu benennen, weigerten sich aber, Israel im Gazakrieg zu erwähnen. Damit ist vor allem Christian L. abgeblitzt. Also gibt es – wie zuvor in Indien – keine gemeinsame Abschlusserklärung.

    „Die G7-Länder schlugen außerdem vor, den Krieg im Gazastreifen als »humanitäre Krise« zu beschreiben, ohne Israel zu erwähnen, so die Informanten von Reuters.“ – Spiegel

    Die G7 stehen blank da. Die Welt hat sich entschieden, einen anderen Weg zu gehen.

    https://www.handelsblatt.com/politik/international/g20-treffen-der-g20-finanzminister-endet-ohne-abschlusserklaerung/100019612.html

  7. Die Luftpumpe Napoleon Macron hält wohl seinen Privatkrieg gegen Russland für irgendso ein Spiel, das für ihn keine Konsequenzen hat. Dazu folgender Vergleich:

    „Der Zerstörungsfläche einer Sarmat mit 10 Sprengköpfen ist größer als Frankreich.“

    Er und seine Kollegen sind unzurechnungsfähig.

    29.02.2024 21:46 Zwei Bilder: Landkarte von Frankreich und Sarmat
    Fakt: Die Fläche Frankreichs beträgt 643.801 km²
    Der Zerstörungsradius einer Sarmat-Rakete mit einem Atomsprengkopf, der in 10 einzeln anvisierten Sprengköpfen enthalten ist, beträgt etwa 650.000 km²
    https://t.me/SLOVENSKIMEDVED/6991

    1. Wie groß war der Radius der Zar-Bombe?
      Die Zone totaler Zerstörung hatte einen Radius von 35 km, der Feuerball einen Radius von 3,5 km. Bereits im Juli 1961 befohl Kruschtew die Entwickung einer Bombe mit einer Sprengkraft von 100 MT. Die Zar-Bombe wurde innerhalb von nur 14 Wochen entwickelt und gebaut.
      „Normale Atombomben“
      Der Radius für mittlere Zerstörungen würde 1,24 Kilometer betragen, der Radius mit Brandverletzungen dritten Grades 1,91 Kilometer. Glas würde bis in eine Entfernung von mehr als 6 Kilometer zerbrechen.

  8. >> „Daher muss uns der Westen die verbrauchten [Raketen] nachliefern“, sagte er.
    ….
    Wir können keine Verzögerung bei der Beschaffung externer Finanzmittel zulassen“, sagte er …

    Es wäre interessant, heraus zu finden welche Absprachen „der Westen“ mit der Ukraine getroffen hat.

    Wenn von der NATO oder NATO-Ländern vor dem Krieg verbindliche Zusagen gemacht wurden, um die Ukraine zu ermuntern, etwa durch den verschärften Beschuss des Donbass in den Wochen dem Krieg, verbale Eskalation und die kompromisslose Weigerung, Minsk II umzusetzen und Gespräche mit Russland zu führen – dann ist die Geschichte von „Russlands Angriffskrieg“ hinfällig.

    Wenn es keine verbindlichen Zusagen gab, dann „muss“ der Westen überhaupt nichts tun. Dann ist die Ukraine ganz alleine verantwortlich für die Entscheidungen, die sie trifft. Etwa die Entscheidung, vor dem Krieg die Spannungen gezielt an zu fachen und später die Entscheidung, sich selber per Gesetz Verhandlungen mit Russland über Waffenstillstand oder ein Kriegsende zu verbieten.

    Sie ist für ihre Entscheidungen verantwortlich. Und für die Folgen, die diese Entscheidungen haben. Der Westen „muss“ überhaupt nichts tun. Schon gar nicht das Sterben durch Waffen- und Geldlieferungen künstlich verlängern.

  9. In dieser Sache verdient Scholz Unterstützung.

    Er hat zwar nichts zu melden, wenn das Hyänenrudel losheult, um den Krieg zu eskalieren was er aus gutem Grund verhindern will.

    Also spielt er den dummen August : Verplappern darf er sich noch.

    Und das gallische Hähnchen Macron steht plötzlich ohne Hosen da : Seine Truppen ballern schon längst auf die Russen, wie wir jetzt wissen – dank Scholz.

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