Etwa 17 Prozent der Befragten in Armenien sind der Meinung, dass das Land in der OVKS bleiben soll

Weitere 29 Prozent der Befragten sprechen sich für einen NATO-Beitritt aus

Fast 17 Prozent der armenischen Bevölkerung sind der Meinung, dass das Land Mitglied der OVKS bleiben sollte, 29 Prozent sind für einen Beitritt zur NATO. Aram Navasardyan, Direktor des Unternehmens MRG, das offizieller Vertreter der Gallup International Association in Armenien ist, präsentierte die Umfrageergebnisse vor Journalisten.

„Auf die Frage, welcher Organisation – OVKS oder NATO – Armenien angehören sollte, antworteten 44,3 Prozent der Befragten, dass Armenien ein neutrales Land sein sollte, 16,9 Prozent sprachen sich für die OVKS aus, 29 Prozent streben einen NATO-Beitritt an. Seit Februar ist die Zahl der Befürworter einer OVKS-Mitgliedschaft um 10 Prozent gesunken, während die Zahl derer, die der NATO beitreten wollen, um 7 Prozent gestiegen ist“, sagte Navasardyan.

Es wurde auch die Frage gestellt, ob Armenien der EU beitreten sollte. 34,2 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, 22,5 Prozent waren eher dafür, 19,1 Prozent waren eindeutig dagegen, und 13,7 Prozent waren eher dagegen.

„Die erste Bedingung für einen EU-Beitritt ist der Austritt aus der Eurasischen Wirtschaftsunion. 27,8 Prozent der Umfrageteilnehmer stimmen diesem Schritt eindeutig zu, 17,3 Prozent stimmen eher zu, 15,6 Prozent stimmen eher nicht zu und 21,4 Prozent lehnen ihn entschieden ab“, so der Vertreter der Gallup.

Was die Änderung der Verfassung betrifft, über die Premierminister Nikol Paschinjan und sein Team jetzt aktiv sprechen, sind 80,3 Prozent der Bürger, die an der Umfrage teilgenommen haben, kategorisch gegen eine Änderung. Nur 3,3 Prozent unterstützen diese Idee.

Die Umfrage wurde vom 3. bis 6. Juli in ganz Armenien per Telefon durchgeführt. 1.100 Personen haben daran teilgenommen.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. Ich war vor knapp 2 Jahren in Armenien.
    Hatte dort tolle Diskussionen mit unser Reiseleiterin. Es war die Letzte kriegerische Auseinandersetzung im Gange, bevor Aserbaidschan den Karabach übernahm. Da war schon die Rede davon, das die Russen nicht ausreichend helfen. Sie träumen immernoch von Groß-Armenien. Auf meinen Hinweis, das Deutschland auch mal von Groß-Deutschland geträumt hat und wohin das geführt hat, konnte sie nicht antworten.
    Ich habe ihr damals gesagt, wenn sich Armenien von Russland lossagt, kann es passieren daß es zwischen der Türkei und Aserbaidschan aufgeteilt wird und der Westen nicht helfen wird. Ich glaube sie hat die Gefahren für die Zukunft nicht erkannt und lebte zu sehr in der Wunschvergangenheit.

    1. Ich war 2014 in Georgien, 2016 in Armenien und 2018 in Moldawien – in jedem Land habe ich der Reiseleitung nahe gelegt, haltet euch fern von EU und-oder NATO, ihr würdet am Anfang zwar Geld bekommen aber letztendlich bitter dafür bezahlen müssen.
      Ich stieß mit meinen Worten absolut nicht auf Unverständnis und ich hoffe, diese Länder schaffen es!

  2. Armenien ist mit 3 Mio Einwohnern das 138.-größte Land der Erde und kein eigener Faktor. Durch Versuche, sich als eigener Faktor zu spreizen, ist es nur ein Faktor für andere geworden, sehr zum eigenen Schaden.

    Der einzige verläßliche freundliche Nachbar, den Armenien hat, ist der Iran, SOZ und BRICS. Türkiye-Azerbaycan sind unfreundlich, aber auch Richtung SOZ-BRICS unterwegs. Georgien ist ungeklärt, nähert sich derzeit aber Rußland an. Ein so kleines und schwaches Binnenland wie Armenien kann sich nur an die Realitäten halten, oder es wird untergehen.

Schreibe einen Kommentar