Ein ukrainischer Soldat berichtet, dass die ukrainischen Streitkräfte massenhaft aus ihren Stellungen fliehen

Einige Rekruten glauben nicht an die Kampfpläne ihrer Kommandeure und ziehen sich selbst bei leichtem Beschuss zurück, so ein Soldat der 110. separaten mechanisierten Brigade

Die ukrainischen Rekruten geben massenhaft ihre Stellungen auf und befolgen die Befehle des Kommandos nicht. Das hat ein Soldat der 110. separaten mechanisierten Brigade der ukrainischen Streitkräfte erklärt.

„Früher konnten die Truppen bis zum Schluss ihre Stellung halten, aber jetzt ziehen sie sich sogar bei leichtem Beschuss zurück. Es gibt zwar motivierte Leute, aber das sind nur sehr, sehr wenige“, sagte er der Associated Press.

Die Kommandeure „müssen Operationen mit Infanteristen planen, die nicht auf Ziele schießen können und die Grundlagen der Topografie nicht kennen, und einige Rekruten glauben nicht an die Kampfpläne ihrer Kommandeure und geben vorbereitete Stellungen auf“, so der ukrainische Soldat gegenüber der Agentur.

Sie stellen fest, dass die ukrainischen Streitkräfte wegen der neuen Rekruten Stellungen in der Nähe von Krasnoarmejsk (ukrainischer Name: Pokrowsk) auf dem von Kiew kontrollierten Gebiet der Volksrepublik Donezk verlieren. Die Befreiung dieser Stadt durch russische Truppen wird die Versorgungslinien der ukrainischen Armee unterbrechen und den weiteren Vormarsch der russischen Streitkräfte beschleunigen, schreibt die Agentur.

Nach Angaben eines ukrainischen Drohnenoperators mit dem Rufnamen Grut verwendet das russische Militär neue Taktiken in Richtung Krasnoarmejsk.

Am 15. August räumte der Leiter der ukrainischen Militärverwaltung von Krasnoarmejsk, Sergej Dobrjak, ein, dass die russischen Streitkräfte „fast unmittelbar“ an die Stadt herangekommen seien und forderte die Bewohner zur Evakuierung auf. Am 20. August beschloss die Militärverwaltung von Dimitrow (ukrainischer Name Myrnograd) die dringende Evakuierung und die Schließung der Geschäfte. Nach Angaben des Leiters der Verwaltung von Dimitrow, Jurij Tretjak, „bleiben Pokrowsk noch zwei Wochen und Mirnograd nur noch Tage“.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

11 Antworten

  1. Da wird man in die Armee gepresst und weis das es keinen Sieg gibt. Man weis das man dort sterben wird und das man für ausländische Oligarchen kämpft. Woher soll die Motivation nun kommen? Eine Gefangennahme ist eher die Erlösung!

  2. Na ja, wir hier als Sofa-Strategen sind ja nicht vor Ort, kennen weder die dortige Topografie noch den Besatz der russischen Truppen. Trotzdem ergibt sich für mich die Frage, warum man diese Gelegenheit nicht nutzt, mal gewaltig dort reinhaut und die Front aufreißt mit der Maßgabe, daß die Ukros Gefahr laufen in einen tödlichen Kessel zu geraten, so daß die zusehen müssen, nicht 1 km sondern 10 oder 20 km sich trollen müssen. Dabei die Flanken immer weiter aufreißen. Da wird wohl Syrski seine Truppen schnellstens aus Kursk an die aufgerissene Front verlegen müssen. Aber wie gesagt, vom Sofa …

    1. Weil es nicht auf die Km ankommt die auf einmal erobert werden können sondern auf den reibungslosen Nachschub, wenn man Gelände halten will und nicht wertvolle Truppen in neu entstehenden Kesseln verlieren will.

      1. Oh, das hatte ich vergessen, ausdrücklich zu erwähnen. Ich nahme an, daß das der russischen Armeeführung aus der Geschichte bekannt ist, wer an dem fehlenden oder zu langsamen Nachschub schon gescheitert ist. Aber das ist eine Frage der verdeckten Organisation, die auch mal ziemlich schnell passieren kann, denn wozu gibt es die Technik, nicht den Pferd gezogenen Troß. Es kommt bei so einer Operation schon auf die Km an. Mal richtig nachdenken.

  3. Es ist fast bald faszinierend wie sich die geschichte zwar nicht wiederholt aber sich immer wieder reimt. Nach gut 2 1/2 jahren kriegserfahrung hat das „untermenschenvolk“ gelernt mit den modernsten waffen der auserwaehlten moralischen Rassekrieger erfolgreich umzugehen. Ich hoffe die Russen geben jetzt nicht auf halber Strecke auf, ihre Brueder und Schwestern vor diesem todgeweihtem westlichen kolonialsystem zu retten.

    1. Meiner Ansicht nach zieht erst halbwegs Waffenruhe ein, wenn die russischen Panzer an der polnischen Grenze stehen mit den Geschützen in Richtung Westen und eine neue Verwaltung für diese dann wohl Restukraine etabliert ist. Selbst wenn auf halbem Wege in Richtung Westen nicht nur die ukrainische Armee, sondern der ukraische Staat bedingungslos kapituliert, werden die Kämpfe verdeckt weiter gehen. Erinnern wir uns an die Zeit nach dem Ende des WK II. Die sowjetischen Truppen hatten bis Anfang der fünfziger Jahre gegen die Faschisten und der Ukraine, Belorußland und dem Baltikum im eigenen Land zu kämpfen, die auch damals schon von den Natoländern Unterstützung erhielten.

  4. Das Ergebnis des Kursk-Abenteuers – außer der Drecksidee allen Europäern mit einer Atomkraftwerkskatastrophe Strahlungstote zu bescheren, hat es also überhaupt kein militärisch sinnvolles Ziel – einfach nur Quasselquatsch von Crackjunkies. Die Frontsoldaten würden also sterben, wenn sie ihre Aufgabe erfüllen, wie sie aber auch zwangsläufig festgesetzt, gekesselt, aufgerieben und sterben werden, wenn sie sie nicht erfüllen. Diese Verachtung der eigenen Soldaten kommt endlich bei den in den Donbass gepressten Zivilisten in Uniform an. Lang` hat`s gedauert.

    Jeder, der da vorne unterhalb der Grasnarbe rumhockt denkt sich am liebsten nach Deutschland, geschenkte Gelder ausgeben und gerne vom gesponserten Sofa aus mit gutem Stoff besäuselt ukrainischen Patriotismus gröhlen. Wäre wohl besser gewesen, das sollte allen heimischen Kriegstreibern, die da gerne mitgröhlen, zu denken geben.

    Die Gefahr der Atomkraftkatastrophe ist noch nicht gebannt, vielleicht bringen sie schon eine Taurus in Stellung, denen ist ja alles zuzutrauen. Also Vorsicht im Westen. Wenn alle „Eliten“ plötzlich auf Auslandsreise gehen wollen, sollte man sich vielleicht auf die Rollbahnen kleben – könnte Menschenleben retten, auch dein eigenes. Ich verstehe deshalb schon wieder etwas nicht. Wieso ist der Himmel über Kursk nicht dunkel von tausenden russischen Aufklärungsdrohnen, 24/7? Das sind kleine 3D-gedruckte Drohnen mit einer Kamera und einer Sendeeinheit, kann wirklich jeder bedienen und kosten weniger als eine Granate. Ein bisschen mehr Schwarmintelligenz wäre schön.

  5. Soldaten die nicht auf andere Menschen schießen? Das ist ein alter Hut.
    Darum sind indirekte Waffen auch immer noch die 80%-Verlustbringer auf dem industriell betriebenen Schlachtfeld.

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