Selensky hat nicht vor, am NATO-Gipfel teilzunehmen, wenn keine Entscheidungen über die Mitgliedschaft Kiews getroffen werden

Der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Igor Zhovkva, verwies auf Finnland und Schweden, die sich 2022 beworben haben

Der ukrainische Präsident Wladimir Selensky wird nicht zum NATO-Gipfel in Vilnius am 11. und 12. Juli reisen, wenn die Staats- und Regierungschefs des Bündnisses in der Frage der Mitgliedschaft der Ukraine „keinen Mut zeigen“. Das sagte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Igor Zhovkva, gegenüber Reuters.

„Der Präsident wird nicht zum Gipfel fahren, wenn die Staats- und Regierungschefs nicht dazu neigen, Mut zu zeigen“, sagte Zhovkva. Er fügte hinzu, dass der Präsident „keinen Grund und keine Zeit hat, zu fahren, wenn es auf dem Gipfel in Vilnius kein Ergebnis gibt“.

Zhovkva verwies auch auf Finnland und Schweden, die im vergangenen Jahr einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt haben. „Als Finnland und Schweden letztes Jahr die Mitgliedschaft beantragten, haben die Verbündeten im Juni sofort auf den Antrag geantwortet <…> und sie eingeladen, der NATO beizutreten“, sagte er.

Zuvor hatte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg gesagt, dass der Beitritt der Ukraine zur Organisation während des Konflikts unmöglich sei, und dass die Länder des Bündnisses und Kiew das verstanden hätten. Stoltenberg sagte auch, dass der Gipfel des Bündnisses in Vilnius plane, die Ukraine näher an das Bündnis heranzuführen, den Ukraine-NATO-Rat einzurichten und ein mehrjähriges Programm für Waffenlieferungen an Kiew zu gewährleisten. Selensky sagte, dass eine Nichteinladung Kiews zum NATO-Beitritt auf dem Gipfel die Streitkräfte des Landes demotivieren würde, obwohl es unmöglich sei, die Ukraine auf diese Weise vollständig zu demotivieren.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

  1. > Er fügte hinzu, dass der Präsident „keinen Grund und keine Zeit hat, zu fahren, wenn es auf dem Gipfel in Vilnius kein Ergebnis gibt“. <

    Immerhin findet er Zeit, sich mit Greta zu treffen an der für die westlichen Oligarchen wichtigsten „Ökozid“-Front (Klimagemurkse). Auch das gehört zum bezahlten Paket.

    Mittlerweile versteht Russland langsam die Wichtigkeit der hybriden Fronten – keine Offensive hier? Obwohl man gerade hier die westlichen Oligarchen am empfindlichsten treffen könnte – $$$.

  2. > „Der Präsident wird nicht zum Gipfel fahren, wenn die Staats- und Regierungschefs nicht dazu neigen, Mut zu zeigen“, sagte Zhovkva. Er fügte hinzu, dass der Präsident „keinen Grund und keine Zeit hat, zu fahren, wenn es auf dem Gipfel in Vilnius kein Ergebnis gibt“.

    Natürlich. Das war doch der Hauptzweck der Forderungen nach der immer breiteren Palette westlicher Waffen. Wie im alten Witz über das Marketing des polnischen Tourismusministeriums:

    „Kommen Sie nach Polen! Ihr Auto ist schon da.“

    Oder hat ernsthaft jemand geglaubt, die Ukraine könne mit ein paar Dutzend westlichen Panzern mehr ausrichten als mit ein paar Hundert russischen? Es ging die ganze Zeit AUSSCHLIESSLICH darum, die „Beitrittsbereitschaft“ der Ukraine zu demonstrieren, damit die ebenso weltweit erfahrenen, wie weltweit erfolglosen Nato-Truppen sich endlich in den Krieg einmischen und das Versagen verzögern mögen.

    Doch die wollen ums Verrecken nicht. Und nun wird der Kleine, dem das Wasser bis zum Hals steht, bockiger und bockiger. Vielleicht merkt er auch langsam, dass er die ganze Zeit nur hingehalten und nach Strich und Faden von den westlichen Werte-Trägern verarscht wurde ..,

    … auch süß:

    > …, dass eine Nichteinladung Kiews zum NATO-Beitritt auf dem Gipfel die Streitkräfte des Landes demotivieren würde, obwohl es unmöglich sei, die Ukraine auf diese Weise vollständig zu demotivieren.

    „Demotiviert, aber nicht ganz demotiviert“, damit niemand die Geldtransfers sofort einstellt…

  3. Bitte sagt es ihm nicht.
    Aber die gesamte NATO-Führung ist erfreut, wenn Elendsky von selbst auf ein Dabeisein verzichtet.
    So brauchen sie ihm seine Unerwünschtheit nicht mitteilen.

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