Geopolitik

Wie der Verkauf der Häfen des Panamakanals an die USA in China gesehen wird

Ein chinesischer Milliardär hat zwei wichtige Häfen am Panamakanal an ein amerikanisches Konsortium verkauft. In China könnte die Episode ein Nachspiel haben.

US-Präsident Trump hat die Welt nach seinem Amtsantritt mit drei spektakulären Aussagen aufgerüttelt: Er will erstens Kanada und zweitens Grönland annektieren, und er will die Kontrolle über den Panamakanal erlangen. Zumindest Letzteres ist ihm bereits gelungen.

Das kleine Panama mit nur 4,5 Millionen Einwohnern wurde 1903 als Retortenstaat der USA gegründet. US-Truppen hatten Panama besetzt, das damals Teil Kolumbiens war, und einen unabhängigen Staat ausrufen lassen, um dort ab 1904 die Pläne für den Bau des Panamakanals umzusetzen, mit dem sowohl der Seehandel als auch die Verlegung der US-Marine zwischen Atlantik und Pazifik vereinfacht und beschleunigt werden konnte. Der Kanal war immer ein Projekt der USA, dem die USA schon aus militärischen Gründen höchste Wichtigkeit beimessen.

Der Druck, den die Trump-Regierung unmittelbar nach ihrem Amtsantritt auf Panama ausgeübt hat, war enorm. Und Panama hat dem nichts entgegenzusetzen, denn nach der letzten US-Invasion in Panama im Jahr 1989 hat Panama seine Verfassung geändert und sein Militär abgeschafft.

Entsprechend schnell ist die Regierung in Panama der Trump-Regierung entgegengekommen und hat schon Anfang Februar des Austritt des Landes aus der chinesischen „Seidenstraßen“-Initiative verkündet, um Trump beschwichtigen, der behauptete, China kontrolliere den Panamakanal.

Dass China den Kanal kontrolliert, war natürlich maßlos übertrieben, aber einem chinesischen Konzern gehörten zumindest die beiden wichtigsten Häfen des Kanals, die an den beiden Zufahrten zum Kanal liegen. Anfang März hat der chinesische Konzern die Häfen an ein von BlackRock geführtes Konsortium verkauft.

In deutschen Medien waren das nur Randnotizen, aber in China hat die Sache Wellen geschlagen und schlägt sie noch immer. Ein Analyst der russischen Nachrichtenagentur TASS hat einen Artikel über die Hintergründe und die Reaktionen in China veröffentlicht, den ich übersetzt habe.

Beginn der Übersetzung:

Chinas „Panama“: Der Verkauf der Häfen hat sich zu einem Skandal entwickelt

Andrej Kirillow über die Auswirkungen des Wirtschaftsabkommens auf das Machtgleichgewicht im Schifffahrtskanal

Den Panamakanal gab es noch nicht, aber der Ausdruck „Panama“ war schon da. So nannte man Ende des 19. Jahrhunderts den grandiosen Skandal um die propagierten Pläne für den Bau der Wasserstraße. Dass der der 96-jährige Hongkonger Milliardär Li Ka-shing die Häfen des Panamakanals an ein amerikanisches Konsortium verkauft hat, war in Festlandchina die meistdiskutierte Nachricht der vergangenen Woche. Aber besonders groß war die Aufregung darüber in Hongkong selbst.

„It’s only business…“

Anfang März berichteten Hongkonger Medien, dass die Cheung Kong Hutchison Holdings Co., Ltd. (Changhe) des Hongkonger Oligarchen Li Ka-shing ihre Absicht bekannt gab, ihre Tochtergesellschaft Hutchison Ports zu verkaufen, die zwei Häfen am Panamakanal besaß. Und am 18. März wurde bekannt, dass 43 Häfen in 23 Ländern in die Hände des US-Konsortiums übergegangen sind. Damit war der Verkauf der beiden Häfen am Panamakanal in das Gesamtpaket des großen Deals eingebettet.

Nun, verkauft ist verkauft, wen juckt’s? Dazu muss man erklären, dass es fünf Häfen am Panamakanal gibt, von denen der größte schon vorher von den Amerikanern verwaltet wurde. Zwei weitere sind im Besitz von taiwanesischen und singapurischen Unternehmen. Der Trick ist jedoch, dass diese beiden, Cristobal und Balboa, die im Besitz von Hutchison Ports waren, die wichtigsten sind, weil sie am Eingang des Kanals vom Pazifik und am Ausgang zum Atlantik liegen. Sie schleusen den Panamakanal also gewissermaßen von beiden Seiten. Schleusen, natürlich, theoretisch.

Li Ka-shing selbst erklärte zunächst, er habe sich bei der Umsetzung des Abkommens von rein geschäftlichen Interessen leiten lassen, und dann, angesichts einer wütenden Welle der Kritik, habe er sich einfach „zurückgehalten“ und versucht zu schweigen. Aber das gelang nicht und der Skandal scheint nur zu wachsen. Einige mögen sagen: Warum wird ein alter Mann angegriffen, der vielleicht aufgrund seines hohen Alters beschlossen hat, sich aus dem Geschäftsleben zurückzuziehen und deshalb Vermögenswerte verkauft? Er verkauft nicht das Vermögen eines anderen, er verkauft sein eigenes! Wie die singapurische Zeitung Lianhe Zaobao schrieb, ist das Geschäft, das auf 22,8 Milliarden Dollar geschätzt wird, „eine vernünftige Entscheidung bei geschäftliche Verhandlungen“.

Oder ein nationaler Verrat?

So einfach ist das nicht. Zunächst einmal ist der politische Kontext zu berücksichtigen. In seiner Antrittsrede erwähnte US-Präsident Donald Trump den Panamakanal nicht weniger als sechs Mal und betonte, dass die Übergabe des Kanals an Panama im Jahr 1999 ein Fehler war, der korrigiert werden müsse.

„Und das Wichtigste: China kontrolliert den Panamakanal. Aber wir haben ihn China gegeben. Wir haben ihn Panama gegeben. Und wir holen ihn uns zurück“, betonte der amerikanische Präsident. Und haben sie ihn zurückgenommen? Das Wall Street Journal schrieb unter Berufung auf Quellen, dass die Unterstützung von US-Präsident Donald Trump und Vertretern seiner Regierung ein Schlüsselfaktor für den Kauf der Häfen des Panamakanals von der Hongkonger Firma CK Hutchison durch den US-Fonds BlackRock war. Hinter dem Fonds, so die US-Medien, stehe das US-Finanzministerium.

Kaum haben chinesische Blogger diese verblüffende Nachricht vernommen, haben sie Li Ka-shing scharf kritisiert. Der Kern der Vorwürfe gegen Li Ka-shing wurde in einem Artikel der Hongkonger Zeitung Ta Kung Pao zusammengefasst. In den letzten Jahren, so schrieb die Zeitung, betrachten die USA China als ihren „wichtigsten Konkurrenten“ und „die größte geopolitische Herausforderung“; sie verhindern den friedlichen chinesischen Aufbau durch technologische Blockaden, Handelskriege und Unterbrechungen der Lieferketten. Die Kontrolle über globale kritische Infrastruktur, einschließlich Häfen, sei ein Ziel der USA, heißt es weiter. Und der Panamakanal spiele eine Schlüsselrolle für Chinas Handel mit den Ländern Amerikas und sei wichtig für Chinas nationale Interessen.

Der Zeitung zufolge könnte der Verkauf der beiden Häfen an US-Kapital die Logistikkosten chinesischer Unternehmen direkt erhöhen, ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit schwächen, die langfristige Entwicklung des chinesischen Produktions- und Außenhandelssektors gefährden und sogar die Förderung der „Seidenstraßen“-Initiative beeinträchtigen.

Ta Kung Pao weist eindeutig auf die Möglichkeit hin, dass das Abkommen rechtlich für ungültig erklärt werden könnte. „Der gesunde Menschenverstand sagt uns“, heißt es in dem Artikel, „dass Handlungen, die dem Land und der Gesellschaft ernsthaften Schaden zufügen, gesetzlich geregelt und bestraft werden, einschließlich solcher Geschäfte, die scheinbar legale Mittel nutzen, um illegale Zwecke zu verbergen.“

Ich schließe nicht aus, dass der Artikel auf Empfehlung aus Peking veröffentlicht wurde. Darauf deuten der ernste Ton und die Machtinteressen von Großchina hin. Allerdings schließt der Artikel einige Rückzugsmöglichkeiten für Li Ka-shing nicht aus.

„Wenn Li Ka-sching wirklich ein anständiger Mensch sein will, sollte er <…> darüber nachdenken, wie er ein Gleichgewicht zwischen den nationalen Interessen und den Interessen des Unternehmens finden kann“, empfiehlt die Zeitung freundlicherweise, obwohl die ganze Situation mit dem Verkauf der Häfen in dem Artikel in einem düsteren Licht gesehen wird.

„Wenn der Gegner auf die Staatsmacht zurückgreift, haben Unternehmen die Wahl, sich zurückzuziehen oder zu kämpfen, was in direktem Zusammenhang mit den gemeinsamen Interessen der Nation steht“, fasst Ta Kung Pao zusammen. Und Li Ka-shing „könnte eine günstige Tür für die amerikanische Hegemonie geöffnet haben“.

In der chinesischen Blogosphäre findet man inzwischen äußerst harsche und emotionale Beiträge. Ein Kritiker verglich Li Ka-shing sogar mit Wang Jingwei, einem Vertreter der Kuomintang, der während des Widerstandskrieges des chinesischen Volkes gegen die japanische Aggression (dem Zweiten Japanisch-Chinesischer Krieg) den schändlichen Weg der Zusammenarbeit mit den Besatzern beschritt. Kurzum, er war ein Landesverräter.

In China wird das Alter respektiert. Aber dieser Fall liegt eindeutig anders. Eine der beliebtesten Fragen im Chinanet (dem chinesischen Teil des Internets) lautet in diesen Tagen: „Welche Staatsangehörigkeit hat Li Ka-shing?“ „Er hat die chinesische Staatsbürgerschaft“, antwortet die Suchmaschine Baidu.

Und weiter?

Es ist unwahrscheinlich, dass chinesische Blogger dieses Mal, wie so oft, viel Lärm machen und sich dann beruhigen. Sie wissen, dass hier nationale Interessen auf dem Spiel stehen. Und auch die Ehre und Würde von Hongkonger Geschäftskreisen, die seit der Rückgabe des ehemaligen britischen Überseegebiets an die chinesische Souveränität im Jahr 1997 versuchen, sich als „gute Chinesen“, als wahre Landsleute zu zeigen.

Das Schicksal von Jimmy Lai, Gründer des Bekleidungsunternehmens Giordano, Eigentümer des Medienunternehmens Next Digital und der beliebten Zeitung Apple Daily, hat gezeigt, was mit Geschäftsleuten geschieht, die ihr Heimatland nicht lieben wollen. Lai, der China kritisiert und die Studentenproteste 2019 in Hongkong finanziert hat, musste sich einer Flut von patriotischer Kritik und einem Prozess stellen. Er wurde wegen der Organisation der Unruhen zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt und anschließend wegen Verschwörung mit ausländischen Kräften und Verstoßes gegen das Gesetz über die nationale Sicherheit in Hongkong angeklagt. Am Ende wurde der Magnat allerdings in einem Betrugsfall zu fünfeinhalb Jahren verurteilt. Übrigens hatte Lai am Ende einen britischen Pass, was ihm aber nicht viel half – im Gegenteil, das wurde zu einem erschwerenden Umstand.

Kehren wir jedoch zur Geschichte von Li Ka-shing und den verkauften Häfen zurück. Auf den ersten Blick hätte er das als Eigentümer tun können. Aber irgendwie habe ich meine Zweifel: Waren die beiden Häfen, die auf dem Papier zu Hutchison Ports gehörten, wirklich zu 100 Prozent Privateigentum von Herrn Li, das er hätte verkaufen, beim Kartenspiel verlieren oder an eine nette Dame verschenken können? So wie aich den Rest des Vermögens dieses riesigen Unternehmensimperiums, das neben Häfen und Immobilien in Hongkong auch in den Bereichen Einzelhandel, Infrastruktur und Telekommunikation weltweit tätig ist? Der Konzern kontrolliert beispielsweise den Mobilfunk in einer Reihe von Ländern wie Österreich, Dänemark, Irland und Großbritannien.

Li Ka-shing war, was die chinesische Regierung besonders verärgert, bis vor kurzem eine „Ikone“ des chinesischen Patriotismus, eine der Säulen des Konzepts „Ein Land, zwei Systeme“, und hat gezeigt, wie ein Kapitalist in Hongkong mit der kommunistischen Regierung in Peking ganz gut zurechtkommen kann. Vor zwei Jahren schrieb eine Zeitung begeistert darüber, wie der alte Li aus Sehnsucht nach seinem Heimatland (er stammt aus der südchinesischen Provinz Guangdong) aus Großbritannien, wo er acht Jahre lang gelebt hatte, nach China zurückkehrte.

Und nun das! Nicht umsonst zitierte ein chinesischer Blogger Karl Marx, der über das Kapital schrieb: „Bei 300 Prozent gibt es kein Verbrechen, das er nicht riskieren würde, selbst wenn er Gefahr liefe, am Galgen zu enden.“

Und das zu einer Zeit, in der man in Peking immer noch über ein Gesetz zur Förderung der Privatwirtschaft diskutiert. Entgegen den Erwartungen wurde es auf der jüngsten Sitzung des Nationalen Volkskongresses, Chinas höchstem gesetzgebenden Organ, nicht verabschiedet. Im Mittelpunkt der anhaltenden Debatte über den Gesetzentwurf steht die Frage, ob die Unternehmer den Aufbau des Sozialismus mit chinesischen Merkmalen wirklich unterstützen. Wie kann man das fördern und kann man sie notfalls dazu zwingen? Der Fall Li Ka-shing ist keineswegs ein gutes Beispiel für chinesische Privatunternehmer.

Aber gibt es natürlich auch andere Beispiele. Zum Beispiel das Unternehmen ByteDance, dem TikTok gehört (ein Service zum Erstellen und Anschauen kurzer Videos). Nach Ansicht der Öffentlichkeit und der chinesischen Regierung hat das Unternehmen angesichts des harten Vorgehens der US-Regierung eine recht patriotische Haltung eingenommen und, wenn auch nicht ohne Verluste, sein chinesisches Gesicht und seine Präsenz auf dem amerikanischen Medienmarkt bewahrt.

Wozu brauchen wir das, Genosse…?

Während wir die skandalöse Situation um Li Ka-shing diskutierten, haben wir irgendwie den Kern der Sache aus den Augen verloren: Warum ist China so besorgt darüber, dass der Milliardär aus Hongkong ein paar Häfen am Panamakanal verkauft, weit weg von Chinas Grenzen? Was hat China dabei verloren (oder was verliert es)?

Offiziell betont Peking, dass es sich nicht in die souveränen Angelegenheiten Panamas einmischt oder dessen Kontrolle über den Panamakanal beeinflusst. „China hat Panamas Souveränität über den Kanal immer respektiert und seinen Status als dauerhaft neutrale internationale Wasserstraße anerkannt“, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Guo Jiakun. „Wir respektieren das Recht [der panamaischen Regierung], den Kanal zu verwalten und zu betreiben und mischen uns niemals in Angelegenheiten ein, die den Kanal betreffen.“ Peking kritisierte jedoch auch die Absicht des panamaischen Präsidenten Jose Raul Mulino, die Teilnahme an der „Seidenstraßen“-Initiative nicht zu verlängern, zu der Panama 2017 einen Beitrittsvertrag unterzeichnet hatte. Der stellvertretende chinesische Außenminister Zhao Zhiyuan richtete in dieser Angelegenheit eine „ernste Botschaft“ an Panama.

Und die chinesische Botschaft in Panama erklärte, dass nicht China versuche, die Kontrolle über den Panamakanal zu erlangen, sondern die USA, die „damit drohen, ihn wegzunehmen.“ Was insgesamt der Realität entspricht.

Gleichzeitig gibt die chinesische Regierung ihre Bemühungen um eine Einigung mit den wankelmütigen Panamaern nicht auf. Eine Delegation der Kommunistischen Partei Chinas unter Leitung von Ma Hui, dem stellvertretenden Leiter der Abteilung für internationale Beziehungen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, besuchte Panama am 14. und 15. März, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Ma Hui schlug der panamaischen Seite vor, das gegenseitige Verständnis und Vertrauen zu stärken und die öffentliche Unterstützung für freundschaftliche Beziehungen mit China zu verbessern. Ob Freundschaft dazu beitragen wird, die chinesische Beteiligung an den Angelegenheiten des Panamakanals aufrechtzuerhalten, ist eine große Frage.

Nicht nur Panama

In der Tat: Der Panamakanal ist sicherlich eine günstige Wasserstraße, wenn man an Chinas Pläne denkt, sich den großen lateinamerikanischen Markt zu erschließen. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten. Im November letzten Jahres wurde während des Besuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Peru die Eröffnung des Hafens von Chancay verkündet, der chinesische Investitionen für seinen Bau anlockte. Xi Jinping sagte, Chancay werde den Seeweg von Peru nach China auf 23 Tage verkürzen und die Logistikkosten senken. Der Hafen, der sich 70 Kilometer nördlich von Lima befindet, wird auch die größten existierenden Containerschiffe aufnehmen können.

Ich erinnere mich, dass es auch ein Projekt mit dem Bau eines Kanals von der Karibik zum Pazifischen Ozean durch Nicaragua mit chinesischer Beteiligung gab. Das Projekt wurde 2018 aufgrund der Aussetzung der chinesischen Investitionen eingefroren. Nun kann man das Projekt wieder „auftauen“. Man muss es nur wollen und kann auf Hongkong-Oligarchen verzichten.

Aber irgendetwas sagt mir, dass der Fall mit dem Verkauf der Häfen am Panamakanal noch nicht vorbei ist. Unbestätigten Gerüchten zufolge hat Peking eine unangekündigte Untersuchung eingeleitet. Die Ergebnisse der Untersuchung aller Umstände könnten nicht nur für Li Ka-shing unangenehm sein.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

28 Antworten

  1. Ja es bleibt spannend, ob die chinesische Regierung noch einen Hebel finden wird um den Kanal unter z.b. Internationale Kontrolle zu stellen und ihn dadurch der alleinigen US-Kontrolle zu entziehen und Sanktionen gegen jedes beliebige Land auszuschließen.
    Damit könnte der Panama Kanal ein erstes Beispiel für werden für eine Unterscheidung zwischen reinen Betriebskosten und der zusätzlichen Bodenrente, welche als Monopolertrag der gesamten Erdbevölkerung zusteht auf pro Kopf Basis!!!
    Oder wird China den Kanal als Verhandlungsmasse für Taiwan einbringen wollen!??
    P

  2. O-Ton Robert Stein in seinem durch ununterbrochenen Konsum von deutschen transatlantischen Neocons geformten alternativen Gehirn:
    Der Durchschnittsamerikaner sei dank Trump und Techfeudalisten in „Goldgräberstimmung“.

    Währenddessen Arbeitslosigkeit steigt, alles teurer wird, Kriegsgefahr steigt, Stagnationsgefahr bis hin Rezessiongsgefahr steigt, 13 Milliardäre im Kabinett sitzen und eine techfeudale Transformation voranschreiten, der Expansionsdrang sogar Verbündete bedroht wie Dänemark.

    Alles tiptop laut Robert „ich bin alternativ“ Stein.

  3. Ein Unternehmer soll sich dem militärischen Interesse der USA entgegen stellen?
    Albern.

    Die Frage wäre, wo das Angebot eines chinesischen Staatsfonds geblieben ist.

    Wenn man das ganze nüchtern betrachtet; einen Krieg um den Panamakanal hätte China kaum gewinnen können, logistisch. Aber wenn da öffentliches chinesisches Interesse dahinter wäre, gäbe es zumindest eine andere Lage.

    Zum Zerstören des Kanals, im Falle eines Falles, reicht die chinesische Militärmacht dagegen leicht.

    Das Nicaragua-Projekt hatte schon seinen Sinn. Aber man müsste ihn auch verteidigen wollen, dass wäre vor der Haustür der USA sehr teuer. Ich nehme an, solche Überlegungen gab es, und die KPC hat sich dagegen entschieden.

  4. Wieso ist der Panama-Kanal für China so wichtig? Ist der Weg für Schiffe von China nach Afrika über den Pazifischen Ozean, und der Weg nach Europa über den Pazifischen Ozean und den Suez-Kanal, nicht kürzer?

    1. @ henio
      Schaue mal auf einen Globus! … Eine flache Karte stellt das Problem und die Strecken nicht korrekt dar.
      Erinnerst du dich, was los war, als der Suez-Kanal geschlossen war?

      Da gab es nur zwei Wege …
      Die Fahrt um Südafrika, oder die Nordost-Passage!

      Auf der Nordost-Passage, die weit kürzer(über 3000 Km) ist, als die Fahrt von Europa nach Asien durch den Suez-Kanal, sitzt aber der „böse Russe“😉!
      Schiffe die diese Passage nutzen wollen, müssen eine bestimmte „Eis-Klasse“ haben. Sie müssten also erst entsprechend gebaut werden! Dazu kommt, dass nur Russland über eine Eisbrecherflotte verfügt, die in der Lage ist, diesen Seeweg offen zu halten. China baut gerade Schiffe mit Eis-Klasse!

      Von Europa nach Asien zu fahren, geht auch durch den Panama-Kanal ganz gut, wenn sich Alle gegenseitig fair behandeln! Sonst müsste man um das „Kap Horn“(Südamerika) fahren, denn die „Nord-West Passage“ durch Kanada ist bis heute nicht nutzbar!

      Wenn die Amis es also übertreiben, geht die Nummer nach hinten los!

      1. Die nehmen die Magellan Straße und fertig ist die Laube und die Mehrkosten trägt der Endkunde. Aber in Chile hat die USA ja mit General René Schneider Chereau bereits 1970 bewiesen dass sie dort auch das sagen hat. Ich weiß allerdings nicht ob die heutigen großen Schiffe diese Passage noch befahren können.

  5. Die VR China will doch ihre US-Dollar Reserven abbauen! … Oder?

    Dann sollten die Chinesen jetzt 50 Milliarden davon in die Hand nehmen und schnellst möglich den „Nicaragua-Kanal“ bauen! Der wäre dann auch moderner und könnte noch größere Schiffe passieren lassen!
    Kurze Zeit später würden die meisten Nationen diesen neuen Weg nutzen!

    Der Panama-Kanal ist schon jetzt völlig überlastet!

  6. Ein klarer geostrategischer Fehler Chinas gegenüber dem US-Imperium. Wer seine Milliardäre nicht unter Kontrolle hat, hat gegen das US-Imperium schlechte Karten. MAGA FTUSA

  7. Nu die Dollar-Blase muß halt mit was „Realem“ gefüllt werden. Und Trump braucht einen Erfolg.
    Und ich will gar nicht so genau wissen, wieviel „Realwirtschaft“ in diesen 15, oder was weis ich wieviel Billionen („richtige“ Billionen), Dollar verwaltetes Vermögen stecken.
    Das Irre (jüngst irgendwo gelesen) ist die jeweilig Beteiligung bei konkurriernden Unternehmen der Realwirtschaft. Da macht der Einfluß – und da genügen mit 15 Billionen im Rücken eine paar Prozent – den viel gepriesenen „Wettbewerb“ kaputt …

  8. Ist es jetzt eigentlich eine gesetzte Erkenntnis, dass derjenige welcher diese zwei von den fünf Häfen in Panama den Kanal „kontrolliert“?
    Halte ich doch für recht unwahrscheinlich. China baut zur Zeit auch eine neue Autobahnbrücke über den Panamakanal, gehört die zu diesen zwei Häfen… ebenfalls unwahrscheinlich.

    Die 41 anderen Häfen, die ebenfalls mit verkauft werden sollen, sind jedenfalls noch in Klärung.
    Immerhin 43 Häfen, das rechtfertigt den Kaufpreis auch eher als die reine Betreiberlizenz für ganze zwei, eher kleinere Häfen. Die Frage ist nun, was davon bereits in trockenen Tüchern ist. Wäre für die Chinesen schließlich doof Milliarden in Infrastrukturprojekte gesteckt zu haben und die Amis sacken alles ein. Aber das stand sinngemäß bereits im Artikel.

  9. Die öffentliche Aufregung in China nutzt wenig. Auch hat ein chinesischer Milliardär wenig Chancen sich gegen die US-Regierung zu behaupten. Als Trump Huawei aus dem US-Geschäft drängen wollte, hatte er kurzerhand die CEO in Geiselhaft nehmen lassen.

    Eigentlich sollte es doch gar keine Rolle spielen wer Betreibergesellschaft von so einem Kanal oder von den Häfen ist. Wenn es nach fairen Regeln zu geht.
    Geht es aber nicht.
    Man arbeitet hier konsequent· planvoll und geostrategisch daran, China und Russland die Handelswege zu versperren. Der Panamakanal ist da nur ein Baustein in einem Gesamtkonzept.

    1. Richtig und GAZA muss für das Gas vor ihrer Küste weichen und wegen der Handelsroute über den persischen Golf durch Saudi Arabien mit Gaza als Hauptumschlagplatz zum Mittelmeer ohne den Suez Kanal zu benötigen. Und das macht Kumpel Bibi schon. Die Herrenrasse hat das unter sich bereits ausbaldowert der GOYIM hat den Mund zu halten und darf froh sein wenn man ihm die Luft zum atmen noch gewährt.

    2. Richtig und Grönland ist in Trump’s Gleichung weil er die Nordwestpassage haben will. Durch ihre wachsende ökonomische Bedeutung der Nordwestpassage nimmt damit die politische Bedeutung zu. Ihr Besitz ist momentan umstritten. Kanada beansprucht den Seeweg für sich, die USA sehen ihn als internationales Gewässer an. Und wenn der USA Kanada und Grönland gehören, dann ist die Nordwestpassage ausschließlich im Anspruch der USA.

      DO NOT FORGET
      AMERICA FIRST

  10. Es ist wohl maßgeblich ein Zeichen das China seine Oligarchen nicht im Griff hat. Eine solche Entscheidung hat ein gesamtpolitisches Ausmaß dass die Volksrepublik erheblich schwächt. Wenn ein „chinesischer“ Oligarch eine solche Maßnahme eigenständig ohne Absprache mit irgendeiner Instanz des chinesichen Zentralkomitee treffen kann ohne durch diese Handlung als Hoch und Landesverräter umgehend wie Chodorkowski behandelt zu werden so untergräbt dies die Souveränität der Führung der chinesischen Volksrepublik. Das ist ein ganz ganz schlauer und raffinierter Angriff gegen China. Es wird nun spannend wie das mit Kanada und Grönland weiter läuft und in welche rabulistische Chuzpe Kiste der Konvertit zur Herrenrasse in 2017 als nächstes greifen wird. Im Klartext war dass ein richtig heftiger Schlag ins Gesicht der Volksrepublik mit Erinnerungen an den damaligen Boxeraufstand und Opium Krieg. Mich würde es natürlich interessieren ob wir es hier wohlmöglich mit einem chinesischen Oligarchen der Maseltov und Shalom Fraktion zu tun haben denn dann würde die ganze Scharade offensichtlich.

  11. „Die Ergebnisse der Untersuchung aller Umstände könnten nicht nur für Li Ka-shing unangenehm sein.“

    Li Ka-shing befindet sich in einer Zwickmühle. Aufgebaut hat er sein Vermögen in Hongkong, als es eine Britische Kolonie war. Er ist eingebettet in das Europäische Korruptionsnetz, in dem jeder erpressbar ist. Erpressbarkeit ist in diesem Netzwerk eine Teilnahmebedingung.

    Seit der Rückkehr Hongkongs nach China kämpft er um den Erhalt seines Vermögens und wird ihn nun wohl verlieren.

    Denn diesen Angriff auf die Seidenstrasse kann China nicht unbeantwortet lassen. Denn der Panama-Kanal ist nur der berühmteste Teil, der nun Wegfallen würde. Letztlich entzieht der Verkauf dem Seidenstasse-Projekt den Seeweg nach Europa, den mittleren Osten, Süd-Asien und erschwert den Zugang nach Süd-Amerika.

    Wir steuern mit gewaltiger Geschwindigkeit auf eine neue Teilung der Welt zu.

  12. Ich würde auch vermuten das die Sache mit dem Panama-Kanal noch nicht ausgestanden ist. Es wird dem Projekt eines größeren Kanals wieder mehr Aufwind geben. Der Verkauf der beiden Häfen ist zu einem guten Zeitpunkt erfolgt. Wenn der neue Kanal gebaut wird, dann ist der Wert dieser Häfen nicht einmal mehr einen Bruchteil der aktuellen Mittel, wert.

  13. Man weis, das am Boden der Schleusen Spannungsrisse sind, die vermutlich sehr tief gehen. Der Ismus treibt wohl schneller auseinander, als berechnet? Die Chinesen wissen das auch, das könnte also ein Totalausfall werden.
    Außerdem kann China seine Handelspolitik nicht mehr so fortsetzen, es muß stärker zu einem Binnenmarkt kommen. Eine umlaufgesteuerte Währung hat sie schon laufen, sie braucht diese nur auszudehnen.

  14. Ich würde nicht ausschließen wollen, dass China den Verkauf durchaus selbst unterstützt hat, um den USA „etwas anzubieten“, um den neuen Kampf um Einflusszonen zu deeskalieren.
    Man muss das Gesamtbild im Auge behalten: letztes Jahr hat BRICS Ägypten, Indonesien, Iran und die VAE als Mitglieder aufgenommen. Damit sind 2 von 3 strategisch wichtigen „Bottle Necks“ der Seefahrt unter der Kontrolle von BRICS-Mitgliedern, der Suezkanal und die Straße von Malakka, dazu noch die Straße von Hormus.
    Der Panamakanal ist der dritte Engpass, der durch die chinesischen Bahnprojekte in Südamerika und eventuell durch den Nicaragua-Kanal aber für China an Bedeutung verlieren könnte, für die USA aber essentiell bleibt.
    Dazu kommt die Frage der Nordost- und Nordwestpassage. China wird sich wohl mehr auf Nordost konzentrieren, die der kürzestes Weg zwischen Ostasien und Europa wäre. Nordwest ist auch eine Alternative, aber auch die kann man den USA als Kompensation überlassen (was Trumps Interesse nicht nur an Panama, sondern auch an Kanada und Grönland erklärt).
    Und neben all dem gibt es noch die Landverbindungen zwischen Asien und Europa, bei denen Amerika automatisch außen vor ist.

  15. Ernsthaft?!
    Keiner sagt etwas zu dem Namen?
    Ka-shing? 🤣
    Es ging ums Geld und Schluß.
    Die Chinesen sind ja nun mal bekannt dafür,dass Geld so ziemlich das Wichtigste ist,gleich hinter der Familie.
    Aber – und das ist im Hinblick auf die amerikanische Geschichte nun mal so gar nicht weit hergeholt – sind die Bedenken bezüglich einer amerikanischen Dominanz in ihrem Hinterhof nicht von der Hand zu weisen.
    Sie haben schon in den 30ern den Japanern das Leben( und das Geschäft) schwer gemacht,indem sie ihnen den Zugang zum Atlantik über den Kanal verwehrten.Liegt also nahe,dass man in Peking verschnupft reagiert.
    Aber Ka-shing ( ich breche immer noch zusammen bei dem Namen ) hat schlau reagiert.Er hat in diesen Zeiten Kasse gemacht,bevor er vielleicht ohne einen Dollar rausgedrängt worden wäre. Fairness gibt es für die Amis nicht.
    Man denke an all die Strafgelder,die VW,Siemens usw. zahlen mussten wegen Korruption oä.
    Die Amis bestechen einen Level höher
    ( oder drohen) auf Regierungsebene eben und das ist ja ganz etwas anderes.
    Also alles richtig gemacht hat der alte Schlaui,denn wenn es mal zum Eklat kommt ist es das Erste,was die Amis machen.Den Kanal unter ihre Herrschaft bekommen.
    Legal oder illegal…scheißegal.

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