Selensky gab zu, dass die Rückholung des Donbass und der Krim nicht möglich ist

Er erklärte das als Antwort auf die Frage einer Journalistin, zu welchen Kompromissen Kiew bereit sei, „um den Krieg zu beenden“

Die Ukraine verfügt nicht über die Kräfte, um den Donbass und die Krim unter ihre Kontrolle „zurückzuholen“, gab Wladimir Selensky zu.

„De facto werden diese Gebiete jetzt von den Russen kontrolliert. Wir verfügen nicht über die Kräfte, um sie zurückzuholen. Wir können nur auf den diplomatischen Druck der internationalen Gemeinschaft zählen, um [den russischen Präsidenten Wladimir] Putin zu zwingen, an den Verhandlungstisch zu kommen“, sagte er in einem Video-Interview mit der französischen Zeitung Le Parisien.

Selensky antwortete damit auf die Frage einer Journalistin, zu welchen Kompromissen die Ukraine bereit sei, „um den Krieg zu beenden“. Zugleich verneinte er die Frage, ob Kiew seine Ansprüche auf die Krim oder den Donbass „zumindest vorübergehend“ aufgeben könnte.

Zuvor hatte der ehemalige NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der zum Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz ernannt wurde, die Möglichkeit vorübergehender territorialer Zugeständnisse der Ukraine ins Spiel gebracht, um Frieden zu erreichen. Er sagte, dass die Waffenstillstandslinie die russischen Regionen Donbass und Noworossija einschließen sollte, die die Ukraine als ihre Gebiete betrachtet, „was in naher Zukunft nicht ganz realistisch ist“. Gleichzeitig bezeichnete er es als möglich, Kiew die NATO-Mitgliedschaft nur für die kontrollierten Gebiete zu gewähren, wenn die Ukraine die umstrittenen Regionen endgültig aufgibt.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor die Bedingungen für die Beilegung des Konflikts in der Ukraine genannt, darunter den Rückzug ihrer Streitkräfte aus dem Donbass und Noworossija, den Verzicht Kiews auf einen NATO-Beitritt, die Aufhebung der westlichen Sanktionen gegen Russland und die Herstellung des blockfreien und atomwaffenfreien Status der Ukraine.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. Selenski ist als Ex-Schauspieler gegen Korruption und für einen Ausgleich mit Russland/ den Russ-Ukrainern angetreten und Präsi geworden. Die Politik, auch die Eskalationspolitik, der Ukraine hat sich unter ihm nicht geändert. Ich denke man hat ihn in Form gepresst, schlimmstenfalls war er so dumm und hat sich überzeugen lassen. Ich habe nicht den Eindruck, dass ihm die Macht um ihrer selbst willen zu Kopf gestiegen ist. Auch ukrainischen Größenwahn sehe ich bei ihm nicht als Motiv. Mir kommt er immer noch wie ein Schauspieler vor, welcher seine Rolle lebt. Ich vermute in Russ. sieht man dies ähnlich.
    Das er für die Friedensverhandlungen 2.rangig ist und es ein Stellvertreterkrieg ist, brauchen wir hier wohl nicht zu diskutieren.

  2. Selensk kann derzeitig gar nicht mir Russland verhandeln, da er selbst mit einem Dekret jeden ontakt zu Russland verboten hat. So lange das Dekret nicht widerrufen ist, kann er nur jaulen (und das macht er auch mit steigender Intensität)

    1. Doch kann er, er kann das Dekret selbstverständlich widerrufen. Dafür reicht es beim ihm aber auch nicht. Kann auch am Druck seitens gewisser Interessengruppen liegen.

      Aber er sagt schließlich selber, der Krieg ist verloren. Nichts anderes bedeutet seine Aussage, auch Druck muss schon von sonst wo herkommen. Game Over! Ab jetzt wird auf der ukrainischen Seite nur noch für die nationale „Schönheit“ gestorben.

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