Orban: Das Gespräch mit Putin fand in der gefährlichsten Phase des Konflikts in der Ukraine statt

Der ungarische Ministerpräsident erklärte, dass er alle diplomatischen Mittel nutzt, um einen Waffenstillstand und Frieden zu erreichen

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban ist der Ansicht, dass sein Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in der gefährlichsten Phase des Konflikts in der Ukraine stattfand.

„Ich hatte heute Morgen ein einstündiges Telefongespräch mit Präsident Putin. Wir leben in den gefährlichsten Wochen des Krieges [in der Ukraine]. Wir setzen alle uns zur Verfügung stehenden diplomatischen Mittel ein, um einen Waffenstillstand und Frieden zu erreichen“, schrieb Orban auf seiner Facebook-Seite.

Der ungarische Ministerpräsident gab nicht an, welche Themen er mit dem russischen Präsidenten besprochen hat. Die Anfrage eines TASS-Korrespondenten an Orbans Pressedienst zu diesem Thema blieb bisher unbeantwortet.

Moskaus Botschaft

Gleichzeitig erklärte der Pressedienst des Kremls, dass es während des Gesprächs einen „gründlichen Meinungsaustausch über ukrainische Themen“ gegeben habe. „Viktor Orban bekundete sein Interesse, die gemeinsame Suche nach einer politischen und diplomatischen Lösung der Krise zu fördern und dabei auch seine Kontakte zu einer Reihe westlicher Politiker zu berücksichtigen“, hieß es in der Erklärung.

„Wladimir Putin seinerseits erläuterte grundlegende Einschätzungen der aktuellen Entwicklung der Situation um die Ukraine und die destruktive Linie des Kiewer Regimes, die eine friedliche Beilegung des Konflikts nach wie vor ausschließt“, so der Kreml. Der Kreml fügte hinzu, dass man auch die Umsetzung gemeinsamer bilateraler Projekte im Bereich der Wirtschaft besprochen habe.

Am Montag hatte der ungarische Ministerpräsident ein dreistündiges Treffen mit dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump in dessen Landsitz Mar-a-Lago in Florida.

Putin hatte zuletzt im Juli mit Orban gesprochen, als dieser Moskau besuchte. Im vergangenen Monat war Orban der zweite europäische Regierungschef, der mit Putin telefonierte. Mitte November sprach der russische Präsident telefonisch mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Beide Gespräche wurden von Budapest bzw. Berlin initiiert.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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