Altersarmut: Mehr Rentner als je zuvor sind auf Sozialhilfe angewiesen

Immer mehr Rentner müssen Sozialhilfe beziehen, weil die Rente nicht ausreicht. Eine Anfrage des BSW beim Statistischen Bundesamt hat ergeben, dass die Zahl der auf Sozialhilfe angewiesenen Rentner gegenüber 2015 um 39 Prozent gestiegen ist.

In Deutschland sind so viele alte Menschen zusätzlich zu ihrer Rente auf Sozialhilfe angewiesen wie noch nie. Laut einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung bezogen am Ende des ersten Halbjahres 2024 bundesweit 728.990 Personen die sogenannte „Grundsicherung im Alter“. Die Zeitung berichtet über eine Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine Frage der Gruppe des BSW im Bundestag.

Das ist ein neuer Rekord. Ein Jahr zuvor hatten noch 691.820 Senioren Sozialhilfe bezogen, innerhalb eines Jahres ist die Zahl um 37.000 oder über 5 Prozent angestiegen. Im Vergleich zu 2015 ist sogar ein Anstieg um 39 Prozent zu verzeichnen.

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht spricht von einem „Offenbarungseid für die Ampel“. Es sei beschämend und eine bittere Bilanz für den zuständigen SPD-Minister Hubertus Heil, dass immer mehr Rentner zum Sozialfall würden. Die Dunkelziffer der Altersarmut liege vermutlich sogar deutlich höher, so Wagenknecht weiter, weil viele Senioren lieber auf „den demütigenden Gang zum Sozialamt“ verzichten, wie sie vermutet.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.