Freitagsgedanken

Leserreaktionen auf meine Serie über die „Mythen“ der EU-Kommission

Auf meine Artikelserie über die "Mythen" der EU-Kommission, die ich seit knapp zwei Wochen veröffentliche und die auch nächste Woche noch weitergehen wird, habe ich sehr unterschiedliche Reaktionen erhalten, auf die ich kurz eingehen will.

Seit knapp zwei Wochen veröffentliche ich hier eine 13-teilige Artikelserie über die „13 Mythen“ der EU-Kommission „über den Krieg Russlands in der Ukraine“ und die angebliche „Wahrheit“ darüber, die die deutsche Vertretung der Kommission auf ihrer Webseite veröffentlicht hat. Auf diese Serie habe ich Reaktionen erhalten, auf die ich kurz eingehen möchte. Außerdem will ich hier für ein wenig über Medienkompetenz schreiben, weil ich am Ende dieses Artikels noch etwas über den Umgang mit Quellen sagen muss.

Warum ich diese Artikelserie mache

Die überwiegende Zahl der Mails und Kommentare, die ich zu der Artikelserie bekommen habe, waren positiv. Aber es gab auch einige negative Reaktionen von Lesern, die anscheinend nicht verstanden haben, worum es mir dabei geht. In einigen Kommentaren war zu lesen, dass die Serie überflüssig sei, weil all das doch längst bekannt sei.

Das mag für Stammleser des Anti-Spiegel gelten, aber man muss bedenken, warum ich den Anti-Spiegel betreibe. Ich will hier die Methoden der Propaganda der westlichen Medien und ihre teilweise dreisten Lügen und Desinformationen aufzeigen. Außerdem will ich hier Meldungen bringen, die deutsche Medien lieber verschweigen, die es aber nun einmal gibt und die wichtig sind. Und da ich in Russland lebe und mich schon lange in dieses Land verliebt habe, will ich mit Klischees über Russland aufräumen und auch zeigen, wie russische Medien berichten und was russische Politiker zu Fragen der internationalen Politik sagen, weil westliche Medien das gerne verschweigen.

Dass die deutschen Medien die Aussagen und Argumente russischer Politiker verschweigen, zeigen die hohen Klickzahlen der Übersetzungen von Reden Putins, Lawrows oder auch russischer Fernsehberichte, die ich veröffentliche, weil es für Deutsche ohne Russischkenntnisse, die sich dafür interessieren, leider kaum eine andere Quelle als den Anti-Spiegel gibt.

Aber der Anti-Spiegel richtet sich nicht nur an diejenigen, die schon „aufgewacht“ sind, sondern auch an Menschen, die bisher nur die Mainstream-Medien verfolgt haben. Daher sind viele meiner Artikel so lang und beginnen mit einer manchmal langen Vorgeschichte, damit auch diejenigen verstehen, worum es bei einer aktuellen Meldung geht, die von all dem nie etwas gehört haben, oder nur die Version kennen, die die Tagesschau ihnen erzählt hat. Und aus vielen Mails weiß ich, dass es viele Leser gibt, denen der Anti-Spiegel geholfen hat, zu verstehen, was wirklich in der Welt vor sich geht und was die deutschen Mainstream-Medien ihnen alles verschweigen.

Ich bekomme fast täglich Mails von Lesern, die mir schreiben, dass sie in Diskussionen mit Freunden und Bekannten über dieses oder jenes Thema „ins Schwimmen“ gekommen sind und mich bitten, Ihnen dazu Informationen und Quellen zu geben. Leider kann ich das nicht leisten, denn ich bekomme jeden Tag so viele Mails, dass ich nicht alle beantworten, und erst recht keine „individuellen Argumentationshilfen“ geben kann.

Die Serie über die „13 Mythen“ der EU-Kommission „über den Krieg Russlands in der Ukraine“ und die angebliche „Wahrheit“ darüber richtet sich daher neben allen bisher nur in den Mainstream-Medien „Informierte“ auch an all jene Leser, die in Diskussionen mit Freunden und Bekannten „ins Schwimmen“ kommen, wenn deren Gesprächspartner die griffigen Phrasen der westlichen Propaganda nachplappern, die oft in einem einzigen Satz vier, fünf oder mehr unwahre Behauptungen enthalten, die man dann jede einzeln als solche entlarven muss.

Die Seite der EU-Kommission wiederholt nämlich all diese westlichen Behauptungen und ich zeige auf, warum sie in meinen Augen unwahr sind. Da ich dazu reichlich Links und Quellen liefere, soll die Serie nicht nur die Lügen und Methoden der EU-Kommission aufzeigen, sondern auch eine Art Argumentationshilfe für alle sein, die nicht so tief im Thema sind, dass sie das alles im Kopf haben, wenn sie darüber mit Freunden und Bekannten diskutieren.

Über den Umgang mit Links und Quellen sage ich am Ende dieses Artikels noch etwas, zunächst will ich mich, wie bei Freitagsgedanken üblich, bei allen danken, die meine Arbeit mit einer Spende unterstützen, denn ohne Sie würde es den Anti-Spiegel nicht geben.

Ohne Ihre Unterstützung könnte ich den Anti-Spiegel nicht betreiben!

Ich betreibe den Anti-Spiegel alleine und im Hauptberuf, aber meine Rechnungen muss ich, wie jeder andere, auch bezahlen, daher bin ich auf Unterstützung angewiesen.

Sie, liebe Spender, sind es, die meine Arbeit als wirklich unabhängiger Journalist mit ihren kleinen größeren Spenden erst möglich machen!

Mich zu unterstützen ist sehr einfach. Das geht entweder über Kryptowährungen oder über mein russisches Konto.

Auf Telegram hat jeder User eine Wallet, die man kinderleicht aktivieren kann: Man gibt in die Telegram-Suche einfach „@Wallet“ ein und schon öffnet sich ein Chat mit einem Bot. Man kann sein Wallet dann mit nur wenigen Klicks aktivieren, was keine zehn Sekunden dauert. In diesem Video wird das sehr ausführlich und mit vielen Zusatzinformationen erklärt, allerdings kann man das auch ohne das Video kinderleicht selbst machen.

Im Telegram-Wallet stehen drei Coins zur Auswahl, die man kostenlos an andere User überweisen kann. Dazu braucht man nur den Namen des Users. Daher können Sie mich nun über Telegram unterstützen, indem Sie einfach Coins an @HelpingThomas oder an die unten angegebenen Wallets schicken.

Auch Coins zu bekommen, ist denkbar einfach, man kann sie mit seiner Kreditkarte kaufen. Das funktioniert wie auf einem Marktplatz. Man drückt auf einen Knopf und entscheidet, ob man Coins in eine normale Währung (in Deutschland wahrscheinlich Euro) tauschen oder umgekehrt für Euros Coins kaufen möchte. Dann erscheinen Angebote anderer User und wenn einem ein Angebot gefällt, klickt man es an und der Tausch wird eingeleitet. Wie das funktioniert, wird in diesem kurzen Video erklärt.

Für „Fortgeschrittene“ Coin-Benutzer sind hier meine Wallet-Nummern für diverse Coins:
USDT über TRC20: TTQAaVUiQe9tkMTBAqPKHNXAovXAXt4TfG
Für Bitcoin: bc1qn3vt5xeldttv7upujxhe6ahhs6gvvpx6knda89
Für Ethereum: 0xcCde54dDE64ad6F3a474BCCC519111127903d8CC

Meine Kartennummer, auf die Sie, wenn Sie ein russisches Bankkonto haben, überweisen können, lautet 2202 2029 4924 5256

Der Umgang mit Quellen und Links

Nun will ich, wie versprochen, noch etwas über Quellen und Links und den Umgang damit sagen.

Die Links, die ich in meinen Artikeln setze, führen meistens zu anderen Artikeln von mir, was mir Kritiker vereinzelt vorhalten, weil ich mich selbst als Quelle verlinken würde, was nicht seriös sei. Dazu sei gesagt, dass diese Kritiker es vollkommen in Ordnung finden, wenn die Mainstream-Medien das gleiche tun, was schon zeigt, dass man deren Hinweis nicht allzu ernst kann, weil er nicht eben objektiv ist.

Dabei ist der Witz, dass sie grundsätzlich sogar Recht haben, denn die Mainstream-Medien (und übrigens auch die EU-Kommission) verlinken nicht selten Meinungsartikel oder Kommentare der westlichen Mainstream-Medien als Belege für ihre Behauptungen. Das ist tatsächlich unseriös, denn dass ein Schreiberling beispielsweise der BBC seine Meinung äußert, ist noch kein Beleg für den Wahrheitsgehalt einer Aussage.

Es geht also darum, was genau man als Beleg verlinkt.

Dass ich oft auf meine eigenen Artikel verlinke, liegt daran, dass es meist um komplexe Sachverhalte geht. Wenn ich beispielsweise schreibe, dass Merkel, Poroschenko und Hollande inzwischen offen erklärt haben, dass sie das von ihnen ausgehandelte Minsker Abkommen nie umsetzen wollten, sondern dass sie selbst längst öffentlich gesagt haben, dass sie damit nur Zeit gewinnen wollten, um die Ukraine für einen Krieg gegen Russland zu bewaffnen, verlinke ich beispielsweise diesen Artikel, in dem ich die entsprechenden Aussagen zitiere und mit Originalquellen belege, sodass jeder überprüfen kann, ob ich mir das ausgedacht habe, oder ob es der Wahrheit entspricht.

Wenn ich statt meines Artikels drei oder mehr einzelne Originalquellen verlinken würde, würde niemandem helfen, weil die entscheidenden Aussagen oft in langen Interviews gefallen sind, die kein Mensch lesen würde, wenn er nicht einmal genau weiß, wonach er eigentlich genau suchen soll. Daher macht es in so einem Fall Sinn, einen eigenen Artikel zu verlinken, in dem all das erklärt ist und in dem es jeder anhand der darin verlinkten Originalquellen überprüfen und nachlesen kann.

Kurz und gut: Mein Hinweis ist, dass man immer zur Originalquelle einer Aussage gehen muss, um sich ein Bild zu machen. Manchmal ist das ein anstrengender Weg, denn man findet beispielsweise eine Meldung im Spiegel, der die FAZ zitiert. Dann muss man die Meldung bei der FAZ suchen und nachschauen, worauf die sich beruft. Das kann beispielsweise eine Aussage in einer Pressekonferenz sein, also muss man im Netz das Protokoll oder den Mitschnitt der Pressekonferenz suchen, um zu prüfen, ob die Medien daraus korrekt zitiert haben.

Das ist kompliziert und aufwändig und kostet Zeit, weshalb nur wenige Menschen sich diese Mühe machen können.

Darum gibt es Leute wie mich und andere Journalisten, deren Job es ist, diese Überprüfungen zu machen und die dann mit Originalquellen aufzeigen können, wie die Mainstream-Medien ihre Leser desinformieren.

Und damit schließt sich der Kreis zu meiner Artikelserie, denn wer sie bei Diskussionen als Argumentationshilfe nutzen will, muss sich auch mit den Links beschäftigen, denn darin finden sich zu genannten Themen Originalquellen und weitere Details.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

2 Antworten

  1. „Ich bekomme fast täglich Mails von Lesern, die mir schreiben, dass sie in Diskussionen mit Freunden und Bekannten über dieses oder jenes Thema ‚ins Schwimmen‘ gekommen sind und mich bitten, Ihnen dazu Informationen und Quellen zu geben.“

    Das wäre völlig sinnlos. Gewöhnlich handelt es sich bei diesen „Freunden und Bekannten“ um fanatische Nazis, die genau wissen, wie gelogen wird, die selber mindestens genauso lügen, und die in der Lage sind, Lücken in den Lügengebilden durch spontane Lügen, die sie sich selber ausdenken, zu überbrücken. Man kann Stunden mit Recherchen verbringen, um eine ihrer Lügen sauber zu widerlegen, und die wollen das gar nicht hören, und wischen es mit ihren nächsten Lügen grob beiseite.

    Es bleibt festzustellen, daß wir Deutschen doch weit besser informiert sind. Über das Internet haben wir im Prinzip die gleichen Medien zur Verfügung wie der Rest der Welt auch, aber wir kennen auch die andere Seite intim, die sich in Rußland offenbar kaum jemand richtig vorstellen kann.

    Diese Medien haben gar nicht die Ambition, daß das jemand ernsthaft glauben soll. Die Lügen passen in sich und von einem Tag zum anderen nicht zusammen, fast niemand glaubt das wirklich. Sie liefern ihrem Publikum die Vorlagen für die aktuell geltenden Lügen, und dieses Publikum ist oft weit extremer als Medien und Politik zusammen.

    1. @20578
      „Das wäre völlig sinnlos. Gewöhnlich[!] handelt es sich bei diesen „Freunden und Bekannten“ um fanatische Nazis, die genau wissen, wie gelogen wird, die selber mindestens genauso lügen, und die in der Lage sind, Lücken in den Lügengebilden durch spontane Lügen, die sie sich selber ausdenken, zu überbrücken.“
      Einmal beklagen Sie sich, dass Sie mit Ihren Nazi-Keulen ja nur die Regierung oder so meinen und dass Sie das doch nicht immer dazu schreiben wollten, und dann sind es aber doch wieder alle bzw. die „gewoehnlichen“ aus der Gesamtmenge.
      Versuchen Sie doch mal mit weniger Nazi-Keule auszukommen (ist ja schlimmer als im Mainstream-Radio, wenn auch dort nicht pro-russisch). Vielleicht wird Ihr Gegenueber dann auch etwas entspannter.

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