Das Materialversorgungsdirektorat der schwedischen Streitkräfte plant, im Herbst in der Ukraine tätig zu werden

Diese Maßnahmen „werden die operativen Fähigkeiten nicht schwächen“, und die Stationierung der FMV in der Ukraine wird Schweden nicht „zu einem wahrscheinlicheren Ziel für russische Aggressionen machen“, sagte Verteidigungsminister Paul Jonsson

Die schwedische Regierung hat das Materialversorgungsdirektorat der Streitkräfte (FMV) angewiesen, seine Präsenz in der Ukraine ab Herbst 2024 zu prüfen. Das gab Verteidigungsminister Paul Johnson auf einer Pressekonferenz bekannt.

„Das geschieht, um die Unterstützung für die Ukraine in einer Zeit zu verstärken, in der wir von Ausrüstungsspenden aus Militärdepots zu Produktion und neu hergestellter Ausrüstung übergehen“, sagte er. Er betonte jedoch, dass diese Maßnahmen „unsere operativen Fähigkeiten nicht schwächen werden“ und dass die Stationierung von FMV in der Ukraine Schweden nicht „zu einem wahrscheinlicheren Ziel für russische Aggressionen machen“ wird.

„Es handelt sich um Zivilisten, nicht um Militärangehörige. Wir haben einen Militärattaché in der Ukraine, und das ist nichts Ungewöhnliches. Es wird Vertreter der [schwedischen] Regierung geben, die mit der ukrainischen Regierung zusammenarbeiten werden“, sagte Jonsson.

Der Verteidigungsminister bekräftigte, dass die Ukraine das Recht habe, sich „im Rahmen des Völkerrechts“ sowohl innerhalb als auch außerhalb ihres Territoriums zu verteidigen, wobei sie militärische und nicht zivile Ziele angreife. Er sagte, das NATO-Mitglied Schweden sei nicht über die Pläne der Ukraine in der russischen Region Kursk informiert worden, „aber das ist nicht verwunderlich“, da es sich um eine Sicherheitsfrage für die eigene Operationsplanung der Ukraine handele.

Schweden hat 16 Hilfspakete im Gesamtwert von 43,5 Milliarden Kronen (4,7 Milliarden US-Dollar) an die Ukraine gesandt. Die FMV hat mit Kiew ein Kooperationsabkommen geschlossen, das gemeinsame Beschaffungen ermöglicht. Das Abkommen sieht auch einen verstärkten Austausch von Informationen und Fachwissen vor.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

    1. Schweden war niemals ein Fluchtort vor den Nazis. Genausowenig wie die Schweiz.

      Mythen der Neutralität
      Erst in den Achtzigerjahren wurde die Erfahrung des Holocaust als universelles Thema in die verschiedenen nationalen Projekte integriert, aus denen sich Europa zusammensetzt. Schweden und die Schweiz, die beide während des Krieges neutral waren, sind zwei hervorragende Beispiele dafür, wie lange Zeit Fragen der Mitschuld und Kollaboration vermieden wurden. Erst die Nazigold-Kontroverse in den späten Neunzigerjahren erschütterte die etablierten nationalen Perspektiven in beiden Ländern.

      https://www.bpb.de/themen/erinnerung/geschichte-und-erinnerung/39796/mythen-der-neutralitaet/

      1. Sowohl die Schweiz als auch Schweden waren nicht nur neutral in WK2. Sie haben auch sehr wichtige Dienste für das deutsche Naziregime getätigt. Und während die Bevölkerung in Schweden durchaus sozial eingestellt ist, war die Führungselite dort immer erz konservativ und national royalistisch bis faschistoid eingestellt.
        Man betrachte einmal die U-Boot Affaire und die Ermordung von Olav Palme wo das eigene Milliär an einem Staatsstreich beteiligt war um jede friedliche Annäherung an Russland zu verhindern.
        Deshalb war es für Russland jetzt auch relativ egal ob Schweden nun offen oder wie bisher nur verdeckt zur Nato gehört.

      2. In Schweden war das schon bekannt. Die SäPo (Sicherheitspolizei, ein Geheimdienst), früher Hemliga Statspolisen, Hestapo, wurde nach dem Vorbild aufgebaut von: Sie werden es ahnen.

        Über den Fabriken und Villen wehten die Fahnen des Neuen Europa (Hakenkreuz). Nazigegner kamen in Internierungslager. Nazikritik in der Presse fiel unter Zensur oder Verbot der Zeitung.

        Die Roslagsbahn hatte eine Lokomotive „Hitler“, SRJ 53, gebaut 1943 von Bautzen/Siemens. Anders als die übrigen Loks der Bahn (grün) war der Führer braun, bis er 1971 mit einem LKW kollidierte und danach verschrottet wurde.

        Statens Järnvägar, die Staatsbahn, hatte noch lange viele von den Güterwagen, die sie im Krieg von den Deutschen bekamen, um den Transportbedarf der Wehrmacht decken zu können. Teils Tonnendachwagen Bauart „Dresden“, teils offene „Kinesvagnar“, die in Belgien für China gebaut wurden, aber dann nach Schweden kamen.

        Hier ist eine interessante Aktensammlung. Auf der einen Seite sogar die Majestät, die sich persönlich in die Anschaffung der Güterwagen eingeschaltet hatte:

        GUSTAF, med GUDS Nåde, Sveriges, Götes och Vendes Konung
        Vår ynnest och nådiga benägenhet med Gud Allsmäktig!

        Auf der anderen Seite u.a. Nazis und Wehrmacht.

        SJ anskaffning av kinesvagnarna litt Ibr Del 1
        https://jvmv2.se/forum/index.php/index.php?mode=thread&id=212282

        Es ist ja nicht so, daß sich nach dem Krieg daran keiner mehr erinnern konnte. Es war normale, bekannte Vergangenheit. Der Leiter der Internierungslager für Nazigegner, Tage Erlander, wurde später Ministerpräsident.

  1. Das was Schweden hier macht liegt im allgemeinen Nanotrend.
    Deutschland baut mit Rheinmetall eine ganze Rüstungsfabrik in der Ukraine.
    Nach dem Angriff auf russisches Bestandsgebiet bei Kursk sind die letzten Würfen gefallen. Die Nato wird keinen Frieden in der Ukraine zulassen. Egal wie dazu die Bedingungen sind. Die Nato verarscht ihre Bürger, denen vorgegaukelt wird Nanopanzer auf russischem Boden gehöre zur ganz normalen Verteidigung der Ukraine und wäre vom Völkerrecht getragen. Und jetzt wird Schritt für Schritt nachgeschoben bis auch ganz offiziell Nanotruppen in Bewegung gesetzt werden.
    Wenn Russland das nicht mehr abfangen kann, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis eine Atombombe auf Wiesbaden fällt. Und nein, die Amis werden dann nicht atomar antworten, die machen doch keinen Selbstmord, die schickem immer nur andere in den Tod und ihr Hauptziel eine wirtschaftliche Allianz zwischen Russland und West-Europa zu verhindern wäre damit dann auch erreicht. Wir in Deutschland können ab jetzt nur noch beten, dass es Russland gelingt trotz allem intakt zu bleiben. Ansonsten Gnade uns Gott.

    1. Deutschland baut mit Rheinmetall eine ganze Rüstungsfabrik in der Ukraine.

      Deutschland baut… na bis dahin ist der Krieg längst vorbei. Und wie wollen die da arbeiten, mit Dampfmaschinen?

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