Medien: Die BRICS werden zur Stimme des Globalen Südens gegen die westliche Hegemonie

Die New Straits Times stellte fest, dass die Entwicklungsländer „lange ungehört blieben“

Die BRICS werden zur Stimme des Globalen Südens und damit zur Herausforderung der Hegemonie der westlichen Weltordnung. Diese Meinung wird in einem Artikel der malaysischen Zeitung New Straits Times vertreten.

Die Zeitung stellt fest, dass die Entwicklungsländer „lange Zeit ungehört blieben“ und ihre Position auf der Weltbühne und vor allem bei den Vereinten Nationen ignoriert wurde. Die BRICS hingegen können die westlichen Länder dazu bringen, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken.

Darüber hinaus ist die Organisation dank der Neuen Entwicklungsbank der BRICS attraktiv, die „keine so belastenden Bedingungen“ für Kredite stellt wie der Internationale Währungsfonds und die Weltbank. In diesem Zusammenhang kommt die Zeitung zu dem Schluss, dass die Entscheidung der malaysischen Regierung, den BRICS beizutreten, eine „gute Wahl“ für das Land ist.

Am 13. Juni erklärte der malaysische Premierminister in einem Interview mit dem chinesischen Portal Guancha, dass Malaysia in Kürze den formalen Prozess des BRICS-Beitritts einleiten werde. Die Bereitschaft Malaysias, der Gruppe beizutreten, wurde auch vom Außenminister des Landes, Mohamad Hassan, angekündigt, der darauf hinwies, dass das dem Land ermöglichen würde, verschiedene Probleme auf der Weltbühne effektiver anzugehen und nationale Interessen zu verteidigen.

Die BRICS-Gruppe wurde 2006 gegründet und 2011 trat Südafrika den ursprünglichen Mitgliedern (Brasilien, Russland, Indien und China) bei. Ägypten, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Äthiopien wurden am 1. Januar 2024 Vollmitglieder der BRICS. Der russische Botschafter in China, Igor Morgulow, erklärte am 6. Juni, dass rund 30 Länder den Wunsch geäußert haben, der Gruppe beizutreten.

Am 1. Januar hat Russland den BRICS-Vorsitz übernommen, der bis Ende des Jahres andauern wird. Es werden mehr als 250 Veranstaltungen mit einer breiten Palette von Themen organisiert. Das wichtigste Ereignis wird der BRICS-Gipfel in Kasan im Oktober sein.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Können wir davon ausgehen, dass nun Malaysia in unserer Presse demnächst sehr schlecht wegkommen wird?
    Spaß beiseite, die BRICS entwickeln sich nicht nur zur größten Industriemacht, auch zu einer realen Alternative zum neokolonialen Westen. Und dessen Einfluss schrumpft zunehmend. Das aber ist mit der Gefahr verbunden, dass er sich militärisch und vor allem Softpowermäßig wehren wird.

    1. Gesetzt, es entwickle sich so: wer soll es ihnen übelnehmen – nach Jahrhunderten kolonialer Knechtung und Geringschätzung, wenn sie jetzt endlich mal als Macht wahrgenommen, respektiert und behandelt werden wollen.
      Es ist natürlich klar, dass da jede Menge Zündstoff vergraben liegt. Ich denke, es wird sehr darauf ankommen, wie die USA sich gegenüber diesen Ländern verhalten werden. Die Karte „Bunte Glassteine gegen Gold“ ist nicht mehr im Spiel.

    2. Naürlich können wir erwarten, dass Malaysia in den Medien nun schlecht geredet wird. Vermutlich ist auch bald die Demokratie in Gefahr und Menschenrechte. Da gibt es doch bestimmt benachteiligte Gru… ähmmm. marginalisierte Gruppen die unter dem Terrorregime der Sauberkeit leiden müss… ach, lassen wir das 😉

      Ob Aserbaidschan mit dem Song Contest, oder ganz perfide; Filme. Bis auf die Ausnahme der westl. beeinflussbare Jelzin-Zeit gab es fast keinen Film, in der der „Russe“ nicht der böse, oder Depp war. Und warum kommen in letzter Zeit so viele Kong/Godzilla-Filme raus?

      Man malt damit ein unscheinbares Bild, natürlich mit den Vorzügen des Landes. So fängt die subtile Manipulation der hiesiegen Massen an. „Ein Japaner kann gar nicht böse sein, hat man doch im Film gesehen.“ Sobald sowas passiert, über ein Land gut oder schlecht geredet wird, klingeln bei mir die Warnglocken.

  2. Na ja, „Entwicklungsländer“ das waren noch Zeiten…

    China müsste ungefähr einen industriellen Output wie USA und EU zusammen haben und das ist noch in Dollar gerechnet. Wenn wir das noch auf die Kaufkraft umrechnen und dann den Schnitt pro Einwohner ziehen, wird es aber eng für den goldenen Westen.

    Russland hat ungefähr die Hälfte der deutschen Produktion, in Dollar wohlgemerkt. Gar nicht mal schlecht für so eine Tankstelle.

  3. Das Traurige an der ganzen Blockbildunge dieser Tage ist, dass man aus menschl. Sicht heraus, sowas längst vorhersehen konnte. Kein Land möchte Jahrzehntelang Bittsteller sein, Hingehalten werden, nur genutzt werden wenn man es braucht, ansonsten horrende Zinsen bezahlen, nur helfen, wenn was dabei raus springt usw.

    Z.B.
    Mali. Einer der wichtigsten Verbündeten in Afrika für die EU.
    Mali. Eines der ärmsten Länder Afrikas.
    Finde den Fehler.

    Niemand lässt sich das auf Dauer gefallen. Und seitdem Technik billig geworden ist, ist es für andere Staaten die früh deren Nutzen und nicht nur Rendite entdeckt haben, umso leichter sich auch zu wehren. Hinzu kommt dann noch die Sucht des Kapitalismus und dem Beschleuniger Globalisierung der dem Westen keine Alternative lässt als immer weiter zu machen und nie schuld sein darf…

    Nein. Das Essen nach dem Rezept stillt vielleicht den Hunger, aber es schmeckt sehr mies. Das isst niemand ewig.

    1. Oder: Die Ukraine, eins der ärmsten Länder Europas.

      Denen wird gar nichts bleiben. Es hat schon seinen Grund dass Selensky von Russland Entschädigung haben will.
      Er braucht das Geld.

      Die USA haben das schon ganz geschickt gemacht, wie es die Europäer machen weiß ich nicht. Aber schon die erste Aufrüstungsrunde lief über ein „lend and lease“ Konzept. Ich weiß nicht wie viele Milliarden die gelieferten Waffen wert sind, sicher aber einen zweistelligen Milliardenbetrag.

      Dank „lend and lease“ muss das nicht bezahlt werden. Man kann auch alles andere als Bezahlung benutzen (z.B. Rohstoffe oder Boden) oder Steuergutschriften oder sonst was.

      Die Restukraine wird also nicht nur hoffnungslos überschuldet sein, sondern auch sonst nichts mehr haben.

      Und dafür kämpfen sie weiter und immer weiter…
      Und die Europäer schaufeln Geld durch zwei Fenster, hinter dem die Amis es wieder auffangen, einmal direkt und das Andere per Bande über die Ukraine.

  4. So einfach kann man die Ukraine nicht erklären !
    In Europa ist die Ukraine die größte Müllhalde und Die musste man zwangsläufig mal säubern !
    Die Russen nennen das Entnazifizierung was ja nicht falsch ist .
    Die Ukraine ist pleite , allerdings besagen die ganzen wichtigen Verträge das die Ukraine in 2024 die anfallenden Zinsen jetzt bezahlen muss .
    Die jetzt bewilligten Milliarden wird man wohl versuchen zu nutzen um diese Forderungen von BlackRock und Co. zu bedienen um deren Untergang zu verhindern .

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